100 Jahre „Vom Geist der Liturgie“

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Unter dieser Überschrift berichtete die liturgische Zeitschrift „Gottesdienst“ Nr. 13 vom 3. Juli 2017 auf Seite 108 über die Entwicklung der Liturgischen Erneuerung durch Romano Guardini. Mit seinem ersten größeren Werk „Vom Geist der Liturgie“ (1918) hat er fundamentale Maßstäbe für die Liturgische Bewegung gesetzt und damit wesentlich die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils geprägt.

Unter gleicher Überschrift heißt es in „Gottesdienst“ Nr. 14-15 vom 17. Juli 2017 auf Seite 124:
Die nächste Jahrestagung beschäftigt sich vom 16. bis 17. September 2017 in der Abtei Maria Laach mit dem Thema „100 Jahre Romano Guardini, Vom Geist der Liturgie. Das Werk, seine Visionen und seine Aktualität“. In diesem Rahmen wird zudem die Jubiläumsausstellung „Vom Geist der Liturgie. 100 Jahre Romano Guardinis ‚Kult-Buch’ der Liturgischen Bewegung“ eröffnet, die anschließend an weiteren Orten zu sehen sein wird.

Link zur Heimatzeitung „Blick aktuell“ vom 1. September 2017 – Tagung und Ausstellung in Maria Laach – Vom Geist der Liturgie – 100 Jahre Romano Guardinis „Kultbuch“ der Liturgischen Bewegung

 

Link zum Abt-Herwegen-Insitut

Link zur Abtei Maria Laach

Link zur Katholischen Akademie in Bayern – Mensch und Liturgie – Zum Thema

Link zum C A P Centrum für angewandte Politikforschung

Auch die katholische Jugendbewegung griff die wesentlich durch das Kirchengebet geprägte Erneuerung der Liturgie auf. Ro­mano Guardinis An­liegen in der Liturgischen Be­wegung lautete „Nicht in der Messe beten, sondern die Messe beten“ (Papst Pius X.).[1] Diese Form nannte man Gemeinschaftsmesse. Karl Leisner, der von der Jugendbewegung stark beeinflußt war, bezeichnet sie in seinem Tagebuch sogar einmal als „Guardini Messe“[2].
[1] Chorherr Pius Parsch CRSA feierte am 25.5.1922 die erste Gemeinschaftsmesse. Eine Stille Messe unterschied sich von einer Gemeinschaftsmesse da­durch, daß die Gläubigen Privatgebete oder eine Kommu­nionandacht verrichteten. In der Gemein­schafts­messe betete die Ge­meinde die Meßtexte z. B. mit Hilfe eines Schott-Meßbuches mit, zum Teil auch laut, während der zelebrierende Priester den la­teini­schen Text leise las.
Im Nachlaß von Karl Leisner befindet sich ein Handzettel mit dem „Äußeren und inneren Aufbau der heilige Messe“, der mit folgendem Satz endet:
Nur dann ist Dir der Geist des heiligen Meßopfers aufgegangen, wenn Du nicht „in der Messe“, sondern wenn Du „die Messe“ betest.
[2] Telgte, Dienstag, 7. August 1928

Nach dem Waschen zogen wir uns an und dann gings in die Gnadenkapelle, wo wir die Guardini Messe beteten und kommunizierten.

Paul Hellraeth und Jakob Küppers, Pfarrer in Kleve, haben den Jugendlichen verboten, Gemeinschaftsmessen in den Pfarrkirchen zu feiern, wohingegen Karl Leisners damaliger Religionslehrer Walter Vinnenberg diese Messe mit den Jungen in der Hauskapelle der Münze feierte, deren Hausgeistlicher er war.

Tagebucheintrag

Münster, Freitag, 29. Juni 1934, Heilige Peter und Paul
(Gele­sen: Guardini „Vom Geist der Litur­gie“[1], cap. 1: „Vom liturgischen Beten“.[2] Tiefe Gedan­ken. Litur­gie = gebe­tetes (= geistig gelebtes) Dogma. „Gefühl“ ver­klärt – nicht zuviel, weil ob­jektives Gebet und doch persönlich­keits­bildend!
[1] Guardini, Romano: Vom Geist der Liturgie, Freiburg/Br. 1918
Inhalt (1)

[2] Guardini 1918, Liturgisches Beten: 1–23
Buch (1)

Siehe auch Aktuelles vom 15. Februar 2014 – Karl Leisners Beschäftigung mit dem großen Religionsphilosophen Romano Guardini.