Günther Schoofs u. Achim Tebartz
1000 Jahre Zyfflich
1017 – 2017 Beiträge zur Geschichte Zyfflichs
Kempen 2017
Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
ISBN-10: 3897779552
ISBN-13: 978-3897779556
Link zum Verlag
Totenzettel für Fritz Häfner
Pfarrkirche St. Martin
Zyfflich ist eine Ortschaft auf einem Sandrücken am Niederrhein – erste Erwähnung 1002 als Saflika in einer Urkunde zur Stiftung des Klosters u. der Kirche St. Martin durch Adela, Gemahlin Balderichs III., des 13. Grafen von Kleve – Sitz des Dekanats zwischen Rhein u. Waal – wegen der unsicheren Grenzlage Verlegung des Stifts in die Stadt Kranenburg 1436 – völlige Zerstörung der Kirche im Zweiten Weltkrieg – Wiederaufbau u. Gestaltung unter erheblicher Beteiligung von Pfarrer Fritz Häfner
Zum Buch
Zyfflich ist ein kleines Dorf mit einer großen Geschichte. Der Ort liegt am unteren Niederrhein, unmittelbar an der niederländischen Grenze zwischen Kleve und der niederländischen Stadt Nimwegen. 2017 blickt dieses Dorf auf eine 1000-jährige Geschichte zurück, denn im Jahre 1017 wurde hier ein Stift eingeweiht, das einige Jahrhunderte lang von großer Bedeutung für den gesamten Niederrhein gewesen ist. Dieses Buch zeichnet jetzt anhand vieler unterschiedlicher Beiträge die lange Geschichte des Dorfes nach: Von den Anfängen der Stiftsgründung über die fast völlige Zerstörung der Kirche und des Ortes im Zweiten Weltkrieg bis heute. Das Buch erzählt von archäologischen Funden, einer Grenzverschiebung, einer Schulchronik, der Rückkehr der Störche und von dem lebendigen Dorf- und Vereinsleben in der heutigen Zeit. (Moses-Verlag)
Unter der Überschrift „Zyfflich – 1000 Jahre ‚lebendiger Stein’ – Festakt und Buchvorstellung zur Geschichte Zyfflichs 1017 bis 2017. 34 Autoren haben über Zyfflichs Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geschrieben. Feierstunde in der St. Martin-Kirche“ veröffentlichte die Rheinische Post vom 10. Juli 2017 einen Artikel von Antje Thimm über das neue Buch zur Geschichte Zyfflichs.
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Fritz Häfner (* 22.12.1913 in Emmerich am Rhein, † 24.2.1989) – Eintritt ins Collegium Borromaeum in Münster 1.5.1934 – Außensemester in Freiburg/Br. – Priesterweihe 23.9.1939 in Münster – Kaplan in Wilhelmshaven 1940–1946 – Pfarrer in Zyfflich u. Wyler 1947–1985 – Im Seligsprechungsprozeß für Karl Leisner hat er 1981 als Zeuge ausgesagt.
Ohne Pfarrer Fritz Häfners Initiative wäre die Kirche nach der völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgebaut worden.
In dem Buch wird seine Beziehung zu Karl Leisner auf den Seiten 73f. erwähnt.
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Fritz Häfner aus Zyfflich am 22. August 1977 an Heinrich Kleinen in Uedem:
Karl war für mich nicht nur Kursusgenosse, sondern in der Jugendarbeit und im Freiburger Studium ein nahe stehender Freund.
Siehe Aktuelles vom 8. Januar 2016 – Karl Leisner und Fritz Häfner
und
Aktuelles vom 9. April 2013 – Das hätte Karl Leisner sicherlich auch gerne erlebt: als Priester inmitten einer Schar von Kindern.
Nach der Renovierung der St. Martinus-Pfarrkirche in Zyfflich 1987 wurde auch die Gedenkstätte für die Blutzeugen der NS-Zeit neu eingeweiht. Stellvertretend für „alle Blutzeugen und Bekenner der Menschenwürde und des Glaubens“ wird der NS-Opfer Pater Titus Brandsma OCarm, Edith Stein, Karl Leisner und Leni Valk gedacht.
Später wurden die Fotos um das von Wilhelm Frede erweitert.
Fotos: Fotoalbum der Kirchengemeinde St. Martinus in Zyfflich
Foto mit Wilhelm Frede: Gabriele Latzel
Pastor Christoph Scholten am 1. August 2017 an Hans-Karl Seeger:
Die Fotografien von Karl Leisner u. a. im Eingangsbereich müssen noch erneuert werden. Bei den freien Kirchenführungen im Rahmen unseres Jubiläumsjahres weise ich immer auf Karl Leisner hin.
Tagebucheinträge
Gruppenchronik: Sonntag, 2. Oktober 1927
[Bericht] (Radfahrt) Fahrt nach Zyfflich – Mehr – Donsbrüggen.
Am 2. im Gilbhardt[1].
Teilnehmer: Dr. [Walter] Vinnenberg, [Alfons] van Thiel ([Gruppe] Sigismund), [Theo] Derksen (Sigismund), [Jan] Ansems, [Josef] Wimmer, [Karl] Meeter, [Karl und Willi] Leisner I und II.
Wir fuhren um 15.00 Uhr unten von der Gruft ab; etwas weiter nahe Kranenburg ging ein Weg nach Zyfflich, diesen Weg verfolgten wir bis zur Pastorat, wo leider keiner zu Hause war, was wir arg bedauerten, denn wir hatten uns schon auf den Ku- hoppla Sonntagskuchen – gefreut.[2] Von Zyfflich segelten wir mit Volldampf zur Pastorat Mehr, (wo gerade Kirmes war).
[1] altdeutsche Bezeichnung für den Monat Oktober
[2] Es gab einen Unterschied zwischen Kuchen und „Sonntagskuchen“. Früher machte man einen solchen Unterschied auch beim Brot, sonntags gab es Weißbrot oder Rosinenbrot.
Kleve, Freitag, 3. April 1931, Karfreitag
Am Karfreitag, 3.4.1931, zogen Willi [Leisner], Theo D. [Derksen] und ich los zur Mühle (7.30 Uhr). 8.00 Uhr ging’s mit den KWVern [Katholischen Wandervögeln aus Solingen] los auf Fahrt zur Wyler Grenze [in die Niederlande]. Dort um Sammelpaß gefragt. (Ich hatte diese Auskunft auf dem holländischen Konsulat [in Kleve[1]] – damals noch auf dem Großen Markt[2] – erhalten.) Über Zyfflich dann über den Damm auf Leuth zu. (Grenzbeamter, holländischer: „Nur Kevelaerandenken“.) In Leuth bei einem Bauern gepennt. Herrlich! Abends noch gesungen. 21.15 Uhr Falle.
[1] Dort war der 1942 im KZ Sachsenhausen ermordete Wilhelm Frede Bürovorsteher. Seine Geschwister schickten Karl Leisner 1943 Äpfel ins KZ Dachau.
[2] Heute befindet sich das Niederländische Konsulat in Kleve, Große Straße 47.
Als Bezirksjungscharführer hatte Karl Leisner für die Dekanate Kleve und Goch im Kreis Kleve zu sorgen. Zum Dekanat Kleve gehörten damals die Orte Bimmen, Donsbrüggen, Düffelward, Frasselt, Griethausen, Keeken, Kellen, Kleve, Kranenburg, Materborn, Mehr, Niel, Nütterden, Rindern, Warbeyen, Wyler und Zyfflich, zum Dekanat Goch die Orte Asperden, Bedburg, Goch, Hassum, Hau, Hommersum, Hülm, Keppeln, Kessel, Pfalzdorf, Uedem und Uedemerbruch.
Quelle der nicht ausgewiesenen Fotos: Gabriele Latzel und Karl Leisner-Archiv