Quelle des Fotos: Wikipedia commons
Basilika und Gnadenkapelle
Die neugotische Kirche wurde von 1858 bis 1864 gebaut und am 4. Juli 1864 geweiht.
Quelle des Fotos: Horst Kerschowski
Basilika innen
Ausmalung von Friedrich Stummel
Als Siebenjähriger machte Karl Leisner seine erste Wallfahrt nach Kevelaer.
René Lejeune:
Mit sieben Jahren macht er seine erste Wallfahrt von Kleve nach Kevelaer. Der kleine Junge trottet zwischen seinem Vater und seiner Mutter und fühlt eine große Freude unter all den Menschen, die zur Trösterin der Betrübten pilgern.[1]
[1] Lejeune, René: Wie Gold im Feuer geläutert – Karl Leisner 1915–1945, Hauteville 1991: 38
Als Dreizehnjähriger berichtet Karl Leisner in seinem Tagebuch über die Wallfahrt mit seiner Familie nach Kevelaer. Der erste Teil zeigt beispielhaft, wie Familien- und Gruppenwallfahrten damals abliefen.
Kleve, Freitag, 7. September 1928
Mit Mama, Willi, Ferdinand [Falkenstein] und Maria machte ich heute eine Wallfahrt nach Kevelaer. Wir fuhren um 6.45 Uhr mit dem Zug dorthin. Wir beichteten in der Beichtkapelle. Um 9.00 Uhr hörten wir eine Messe, in der wir kommunizierten. Nach der Messe tranken wir im „König von Spanien“ Kaffee und aßen dabei die mitgebrachten Butterbrote. Nachher kauften wir Rosenkränze und Kerzen. Diese ließen wir in der Kerzenkapelle weihen. Die Kerzen opferten wir in der Gnadenkapelle und besuchten dort die Muttergottes. Mittags gingen wir ins Klösterchen der Schwestern der ewigen Anbetung [Klarissenkloster in der Nähe des Kreuzweges] und beteten den Kreuzweg. Dann gingen wir bis hinter Weeze zu Fuß (teilweise beteten wir den Rosenkranz). Auf dem Weg trafen wir einen Wagen, der uns bis Goch mitnahm. In Goch gingen wir drei Jungens zu [Heinrich] Kemper, wo Ferdinand Grüße von Opa [Friedrich Falkenstein] bestellen sollte und wo wir fein bewirtet wurden. Wir guckten noch zu, wie eine Kuh geschlachtet wurde und gingen dann nach Tante Maria und Tante Julchen, wo wir noch mal Kaffee tranken und im Garten spielten. Von dort gingen wir alle zum Pfalzdorfer Bahnhof und fuhren nach Cleve zurück.
Stationen, die Karl Leisner damals erlebt hat:
Beichtkapelle
Messe in der Basilika
„König von Spanien“ war früher eines der führenden Hotels der Stadt auf der Hauptstr. 12. Man verkaufte auch Kaffeewasser an die Pilger gemäß der damaligen Tradition: „Der alte Brauch wird nicht gebrochen, hier können Familien Kaffee kochen.“ Im Zweiten Weltkrieg diente das Haus als Lazarett; heute befindet sich in dem Gebäude ein Kaufhaus.
Kerzenkapelle außen
Kerzenkapelle innen
Gnadenkapelle
Gnadenkapelle innen
Klarissenkloster in der Nähe des Kreuzweges
Kreuzweg
3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
12. Station: Jesus stirbt am Kreuz
Der Künstler Bert Gerresheim hat Karl Leisner in Kevelaer dreimal „verewigt“:
In der 5. Station des Kreuzweges in der St. Antoniuskirche, am Portal der Versöhnung neben der Beichtkapelle im Brunnenhof der Basilika und in der Kevelaerer Apokalypse „Die Wiederkehr Christi und die Auferstehung der Toten“ an der Hauptfassade der Marienbasilika.
Siehe Aktuelles vom 2. Juli 2014 – Karl-Leisner-Skulptur in Kleve von Bert Gerresheim.
Kirche+Leben, die Kirchenzeitung des Bistums Münster, vom 29. Juni 2014, warb ganzseitig für die Teilnahme an den Festwochen in Kevelaer mit der Überschrift „Eine Einladung, den Himmel zu berühren“
Link zu 150-jähriges Weihejubiläum der Kevelaerer Basilika eröffnet – „Glaubensgeschenk durch christliches Leben weitergeben“ unter kirchensite.de
Quelle der nicht ausgewiesenen Fotos: Gabriele Latzel