Karl Freiherr von Drais, vollständiger Name Karl Friedrich Christian Ludwig Freiherr Drais von Sauerbronn, (* 29.4.1785 in Karlsruhe; † 10.12.1851 ebd.) – Forstbeamter u. bedeutender Erfinder
Quelle des Fotos: Wikimedia Commons / gemeinfrei (abgerufen 31.05.2017)
Inhaltsverzeichnis
Karl Freiherr von Drais
Presseartikel
Karl Leisners Tagebucheinträge, aufgeführt an Hand von (mundartlichen) Ausdrücken aus der „Fahrradwelt“
Erklärungen zu Karl Leisners Ausdrücken für „Fahrrad“
Drahtesel
Fitz
Karre
Kiste
per consilium
Rad
Stahlroß / Roß
Vehikulum
Velo
Erklärungen zu Karl Leisners Ausdrücken für „Fahrrad fahren“
aufsitzen
fitzen
gondeln
jöcken
kajötteren
klabastern
kneten
krühen
opstappen
reiten
sausen
trampeln
Tagebucheinträge zu „Fahrrad“
Drahtesel
Fahrrad
Fitz
Karre
Kiste
per consilium
Rad
Stahlroß
Vehikulum
Velo
Tagebucheinträge zu „Fahrrad fahren“
aufsitzen
fitzen
gondeln
jöcken
kajötteren
klabastern
kneten
krühen
opstappen
reiten
sausen
trampeln
Tagebucheinträge zu „Zubehör“
Fahrradgabel
Fahrradkette
Gepäckträger
Lampe
Pedale
Rücktritt
Sattel
Schutzblech
Speichen
Tagebucheinträge zu „Pannen“
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Karl Freiherr von Drais
Weder der Erfinder des Fahrrades Karl Freiherr von Drais noch Karl Leisner konnten ahnen, was inzwischen aus „de Fitz“, wie das Fahrrad am Niederrhein auch genannt wird, geworden ist.
- Holzdraisine (Laufrad) – Urform des heutigen Fahrrades u. erstes Fortbewegungsmittel auf Grundlage des Zweiradprinzips
- Hochrad – spezifisches Merkmal: besondere Höhe des Vorderrades – dadurch größere Geschwindigkeit bei gleicher Pedalkurbeldrehzahl u. besserer Fahrkomfort
- Bonanzarad – in Deutschland übliche Bezeichnung für eine bestimmte Gattung von Fahrrädern – Der Ursprung dieses für Kinder gedachten Rades liegt an der Westküste Amerikas und verbreitete sich in den 1960er Jahren zunächst in den USA und seit den 1970er Jahren auch in Europa. Der ursprüngliche Markenname „Bonanza“ übertrug sich auch auf Fahrräder ähnlichen Typs.
Die F.A.Z. vom 25. Dezember 2016 nennt das Bonanzarad den „würdigsten Nachfahren der Draisschen Laufmaschine“.
Link zum Bonanzarad
Link zum Fahrradmuseum Rheinhessen
Zum Jubiläum „200 Jahre Laufmaschine Draisine“ brachte die F.A.Z. vom 3. März 2017 unter der Überschrift „Vom Gehen zum Fahren. 200 Jahre Fahrrad, das wird in diesem Jahr gefeiert. Karl Drais hat aber mehr geleistet als 1817 nur die erste einspurige Radfahrt der Geschichte.“ einen Artikel von Hans-Heinrich Pardey. An Hand des Lebenslaufes von Karl Freiherr von Drais gibt der Autor einen umfassenden Einblick in die facettenreiche Begabung des Erfinders.
Link zur Online-Version des Artikels
Die Beilage „Kulturmagazin“ der F.A.Z. vom 3. März 2017 zeigt die Entwicklung des Fahrrades von seinen Anfängen bis heute.
Die kalten Jahre 1816, damals fiel in Süddeutschland sogar im Sommer noch Schnee, und 1817 hatten nicht nur Mißernten zur Folge, sondern auf Grund von Futtermangel mußte man auch Pferde notschlachten und sich in vielen Bereichen wieder zu Fuß fortbewegen. Karl Freiherr von Drais sann auf Abhilfe und erfand einen technischen Ersatz für die fehlenden Pferde: das Laufrad. Der Antrieb erfolgte durch wechselseitiges Abstoßen der Füße auf dem Boden. Man nannte es nach dem Namen seines Erfinders auch „Draisine“.
Am 12. Juni 1817 erfolgte die „Jungfernfahrt“ der etwa 22 kg schweren Laufmaschine. Für den Hin- und Rückweg von Mannheim zum circa 7 km entfernten Schwetzinger Relaishaus im heutigen Mannheimer Stadtteil Rheinau benötigte Karl Freiherr von Drais etwas weniger als 60 Minuten. Seine Durchschnittsgeschwindigkeit lag also ungefähr bei 15 km/h.
Ein bekanntes Zitat von Kaiser Wilhelm II. (1859–1941) lautet: „Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“ Verlautbarungen der Politik zufolge sollen Benzin- und Dieselmotoren bis 2030 aus der Automobilwelt verschwunden sein. Heutzutage benutzen bereits viele Autofahrer als Alternative das in zahlreichen unterschiedlichen Modellen und Ausführungen angebotene Elektrofahrrad.
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Presseartikel
Allein ein oberflächlicher Blick auf die Überschriften in der Presse der letzten Jahre, nachfolgend vorwiegend aufgeführt am Beispiel der F.A.Z., zeigt den enormen Entwicklungsfortschritt des Fahrrades in der heutigen Zeit.
Süddeutsche Zeitung Nr. 201 vom 1. September 2011 – Ein Fest im Sattel – Früher diente das Fahrrad dazu, um von A nach B zu kommen, heute soll es uns dabei vor allem gut aussehen lassen
F.A.Z. Nr. 110 vom 13. Mai 2014 – Alte Nachrichten vom urbanen Lebensstil – Das Fahrrad ist gerade wieder angesagt wie schon lange nicht mehr. Eine Ausstellung im Hamburger Museum der Arbeit trägt dem Hype Rechnung.
F.A.Z. Nr. 5 vom 7. Januar 2015 – Das kann doch kein Deutscher erfunden haben! – Immer mehr Menschen fahren Rad. Aber wer kam zuerst auf die Idee? Darüber tobt ein Streit mit Frankreich: ein historisches Fundstück.
F.A.Z. Nr. 33 vom 9. Februar 2015 – Hightech für das Fahrrad – Autos und Motorräder haben schon länger fast verschleißfreie Getriebe. Warum nicht auch Fahrräder, fragten·sich zwei Entwickler aus dem Südwesten und schufen ein 18-Gang-Schaltwerk.
F.A.Z. Nr. 58 vom 10. März 2015 – Das Buhlen um jüngere Elektroradler – Mehr Auswahl war nie. Das Elektrofahrrad hat einen nie erwarteten Grad von Vielfalt erreicht. Man muss mehr Probefahrten denn je machen, um sich für das Richtige zu entscheiden.
F.A.Z. Nr. 190 vom 18. August 2015 – Das ändert sich mit dem E- Motor – Neue Fahrradtypen für neue und jüngere Kunden, mehr Auswahl, mehr Spaß und mehr Nutzen: Das Thema Elektrorad ist immer noch für Überraschungen gut.
F.A.Z. Nr. 202 vom 1. September 2015 – Radler radeln immer breiter – Auf der Eurobike wird das Fahrrad in allen erdenklichen Varianten durchdekliniert. Ein Blick darauf, was es für sportliche Radler an Neuheiten gibt.
F.A.Z. Nr. 231 vom 6. Oktober 2015 – Dem Fahrrad seine Trasse – Radschnellwege? Haben wir nicht ganz andere Probleme? Was spricht dafür, dem Radverkehr in Städten und über Land ein noch besseres Fortkommen zu ermöglichen?
F.A.Z. Nr. 9 vom 12. Januar 2016 – Oh, hängt es auf. – Mit dem Fahrrad ins Wohnzimmer? Wer das praktiziert, handelt nicht immer als Speerspitze eines angesagten Lifestyles, sondern auch aus weniger trendigen Gründen.
F.A.Z. Nr. 189 vom 15. August 2016 – Billy to go – Ikea bietet jetzt auch ein Fahrrad an – doch richtig rund läuft Sladda nur in der Stadt.
F.A.Z. Nr. 192 vom 18. August 2016 – Fette Schlappen zum Angeben – Das E-Bike hat den Durchbruch geschafft, das Fatbike weniger. Diese Räder sind vielen schlicht zu schwer. Deshalb gibt es sie jetzt auch mit Elektromotor.
F.A.Z. Nr. 202 vom 30. August 2016 – Funk im Getriebe – Als erster Hersteller der Welt schafft Sram die Kabel zur Schaltung ab. Ist damit das Ende des Bowdenzugs besiegelt? Wir bringen ein Rennrad von Felt in Gang und staunen nicht schlecht.
F.A.Z. Nr. 224 vom 24. September 2016 – Ein Mann macht mobil – Katastrophe und Innovation: Wie ein badischer Forstmeister im Jahr ohne Sommer das Zweirad erfand.
F.A.Z. Nr. 267 vom 15. November 2016 – Nach ihm die Tretflut – Eine Mannheimer Schau erinnert an Karl Drais und seine weltbewegende Erfindung.
F.A.Z. Nr. 289 vom 10. Dezember 2016 – Chinesen entdecken das Fahrrad neu – Im größten Automarkt der Welt radeln jetzt hippe Großstädter auf knalligen Leihfahrrädern am Stau vorbei. Die Anbieter könnten bald eine Milliarde Dollar wert sein.
DIE ZEIT N° 52 vom 15. Dezember 2016 – Läuft bei uns – Elektroautos sind vielen zu teuer, aber E-Bikes verkaufen sich prächtig. Ein kleines Wirtschaftswunder rollt an.
F.A.Z. Nr. 303 vom 28. Dezember 2016 – Das vernetzte Fahrrad kommt – Das Zweirad erscheint auf den ersten Blick ungeeignet für die Digitalisierung – doch das täuscht.
F.A.Z. Nr. 8 vom 10. Januar 2017 – Motor macht Falt- zum Klapprad – Das Tern Vektron überzeugt mit Stabilität beim Fahren.
F.A.Z. Nr. 8 vom 13. Januar 2017 – Helm auf? – Die Zahl der Unfälle mit sogenannten Pedelecs steigt. Aber sind sie wirklich gefährlicher als Fahrräder ohne Elektromotor?
F.A.Z. Nr. 38 vom 14. Februar 2017 – Es ist nicht alles E-Bike. Kaum ist der Schnee weg, ist die Fahrradsaison da. Und für die gibt es mehr als neue E-Bikes. Ein Blick auf die Neuheiten des Fahrrad-Frühlings.
F.A.Z. Nr. 51 vom 1. März 2017 – Franzosen können Staatsprämie für E-Bikes beantragen.
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Tagebucheinträge von Karl Leisner
Für Karl Leisner war vor allem seine Jugendzeit ohne Fahrrad nicht denkbar. In seinem Tagebuch verwendet er dafür verschiedene mundartliche Ausdrücke. „Drahtesel“ und „Stahlroß“ kommen sehr häufig vor. Sie erinnern in gewisser Weise an Karl Freiherr von Drais’ Erfindung als technischen Pferdeersatz. Dazu paßt auch Karl Leisners Redewendung „Klabastert op de Beesters – Steigt auf die Fahrräder!“, wobei mit „Beester“ Pferde gemeint sind.
Im Tagebucheintrag auf der Schweizfahrt heißt es:
Stetten, Dienstag, 23. August 1932, 10. Tag
Früh raus. – 6.00 Uhr [in St. Vinzenz in Stetten] heilige Messe c. Com.[mit Kommunionempfang] – Nachher gibt Pfarrer [Josef] Schlumpf mit einem Strauchbüschel einen Segen. Er schwingt das Büschel frisch und kraftvoll. Das macht mir Spaß. Dann geht’s wohlauf aufs Pferd [Fahrrad[1]]. Einen feinen Waldweg – unten die Reuß, über die sich grade die Nebel wegheben. Morgenfrische kommt in unsre Seelen. So rechte Freude und Freiheit.
[1] Anklang an die 1. Strophe des Liedes:
Wohlauf, Kameraden
1. Wohlauf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd, ins Feld, in die Freiheit gezogen! Im Felde da ist der Mann noch was wert, da wird das Herz noch gewogen; da tritt kein anderer für ihn ein, auf sich selber steht er da ganz allein.
2. Aus der Welt die Freiheit verschwunden ist, man sieht nur Herrn und Knechte; die Falschheit herrschet, die Hinterlist bei dem feigen Menschengeschlechte. Der dem Tod ins Angesicht schauen kann, der Soldat allein ist der freie Mann.
3. Warum weint die Dirn und zergrämet sich schier? Laß fahren dahin, laß fahren! Er hat auf Erden kein bleibend Quartier, kann treue Lieb nicht bewahren. Das rasche Schicksal, es treibt ihn fort, seine Ruh läßt er an keinem Ort.
4. Drum frisch, Kameraden, den Rappen gezäumt, die Brust im Gefechte gelüftet! Die Jugend brauset, das Leben schäumt. Frischauf, eh der Geist noch verdüftet. Und setzt ihr nicht das Leben ein, nie wird euch das Leben gewonnen sein.
(Worte: Friedrich von Schiller 1797; Weise: Christian Jakob Zahn 1797)
Hensel, Walther (Hg.): Strampedemi. Ein Liederbuch von Jungen Trutz und Art, Kassel 21931: 94f.
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Erklärungen zu Karl Leisners Ausdrücken für „Fahrrad“
Drahtesel – Fahrräder haben in gewisser Weise die lebendigen Transportesel abgelöst.
Fitz – von fiets (niederl.) = Fahrrad
Karre – Bezeichnung von Karl Leisner
Kiste – Bezeichnung von Karl Leisner
per consilium – von per (lat.) = mit, mittels, durch u. consilium (lat.) = Rat – wörtlich: durch einen Rat – Schüler benutzten in Anlehnung an die lateinische Reihung „Caesar equus (= Pferd) consilium = Cäsar fährt Rad“ die Formulierung „per consilium“ für „mit dem (Fahr)rad“.
Rad – Kurzform von Fahrrad
Stahlroß / Roß – als Ersatz für Pferd / Roß
Vehikulum – von vehiculum (lat.) = Fuhrwerk, Wagen, Fahrzeug
Velo – (Schweizer Bezeichnung) von velox (lat.) = schnell u. pes (lat.) = Fuß > vélocipède (frz., veraltet) = Veloziped, Fahrrad
Erklärungen zu Karl Leisners Ausdrücken für „Fahrrad fahren“
aufsitzen – ursprünglich Begriff aus der Kavallerie (s. klabastern)
fitzen – von fietsen (niederl.) = radeln, Fahrrad fahren
Unter der Überschrift „Lekker fietsen duch Holland – Vor 200 Jahren entwickelte Karl Freiherr von Drais das Fahrrad. Am Niederrhein und noch mehr in den Niederlanden spielt es im Straßenverkehr und in der Freizeit eine große Rolle. Holland-Marketing empfiehlt ‚Lekkerradeln’“ berichtete Anja Settink in der Rheinischen Post vom 11. Mai 2017 von der Bedeutung des Fahrrades in den Niederlanden.
Link zum Artikel
gondeln – auf dem Fahrrad durch die Welt gondeln – gemächlich (ohne festes Ziel) fahren, reisen
jöcken – jöckeln – auf Jöck sein – beschwingt und locker gehen oder mit dem Rad fahren – auf Reisen gehen – unterwegs sein
kajötteren – zügig Fahrradfahren
Wortschöpfung von Karl Leisner, abgeleitet von Kajotters: Katholieke Arbeiders Jeugd, genannt Kajotters (niederl.) = Katholische Arbeiterjugend (KAJ) – Gründung durch Joseph Cardijn in Belgien 1924/1925 – in Deutschland Christliche Arbeiterjugend (CAJ). Vermutlich hat Karl Leisner auf der Flandernfahrt 1935 die schnelle Fahrweise der Kajotters erlebt.
klabastern – Klabastert op de Beesters – Steigt auf die Fahrräder!
Das Kommando „Klabastert op de Beesters“ entstammt der niederländischen Kavallerie in der Bedeutung von „Aufsitzen! = Steigt auf die Pferde!“ Ursprünglich bezeichnete klabastern das Pferdegetrappel. Es wurde verwendet für „schwerfällig, polternd gehen“. Beest bedeutet Tier. Klabastern ist im modernen Niederländisch nicht mehr gebräuchlich, bedeutet aber sowohl im holländischen als auch im niederrheinischen Dialekt unter anderem „steigen, klettern“. Karl Leisner benutzte das Verb „klabastern“ vor allem in dem Befehl „Klabastert op de Beesters“, wobei er nicht das Aufsitzen auf Pferde meinte, sondern das Besteigen von deren „Nachkommen“, den „Stahlrössern“.
Siehe auch Aktuelles vom 17. Juni 2012 – Klabastert op de Beesters.
kneten – von knietern (westfälisch) = schnell laufen, rennen
krühen – krühjen – sich langsam bewegen; sich abmühen
opstappen (niederl.) = hinaufsteigen – aufs Fahrrad steigen
reiten – wie auf einem Pferd
sausen – schnell fahren, rasen, flitzen – mit dem Fahrrad um die Ecke sausen
trampeln – kräftig in die Pedale treten
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Tagebucheinträge zu „Fahrrad“
Drahtesel
Achern, Freitag, 19. August 1932, 6. Tag
Nach dem echt heimatlich anmutenden Kaffee geht’s gegen 7.15 Uhr los auf unsre geliebten Drahtesel. Gegen 11.00 Uhr sind wir in Offenburg.
Kleve, Samstag, 19. Mai 1934, Pfingstvigil
Um kurz vor 18.00 Uhr besteigen wir wieder unsere Drahtesel und starten nach Marienthal.
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Fahrrad
Das Verb „fahren“ hat in Karl Leisners Tagebucheinträgen vorwiegend die Bedeutung „fahrradfahren“; auch wenn von „Fahrt“ die Rede ist, war man mit dem Fahrrad unterwegs, gelegentlich wurde dabei zwischenzeitlich auch getrampt.
Kleve, Sonntag, 30. Juni [1. Juli] 1928
Um 19.15 Uhr [mit dem Fahrrad] abgefahren. 20.15 Uhr zu Hause.
Kleve, Freitag, 24. Mai 1929
Wir zwei [Karl und Willi] standen um 5.30 Uhr auf und fragten Papa um Erlaubnis, [mit dem Fahrrad] nach Wesel zu fahren. Papa sagte sofort „Ja“.
Kleve, Freitag, 31. Juli 1931
(Mann getr. vorh. [? vorher einen Mann getroffen]) zuerst „Schlepptau“.
Vermutlich hat Karl Leisner sich mit dem Fahrrad an einen Lastwagen gehängt.
Köln-Deutz, Sonntag, 14. August 1932, 1. Tag
Auf zum nächsten Fahrradflicker; denn der „Händler“ kann’s nicht.
Münster, Freitag, 27. Juli 1934
Döll [Emil de Vries] holt mir noch eben eine [Luft-]Pumpe in der „Ehape“. – Von 12.45 bis 14.15 Uhr Packen! Günther Oslislo hilft mit! Schweres Gepäck. Frischen Mutes fahr ich [mit dem Fahrrad] los.
Münster, Montag, 17. Juni 1935
Fahrrad zum Händler weg. (Jetzt ist’s Ia in Butter: Es hat auch mehr als 10,00 RM gekostet).
Kleve, Dienstag, 24. Dezember 1935, Vigil von Weihnachten
Dann geht’s per rijwiel naar Rinderen [mit dem Fahrrad nach Rindern] zu Willi Michels. Ich komme zu spät, er schreibt grade einen Brief an Jupp Vermeegen.
Dortmund, Freitag, 28. Februar 1936
Elektrische bis hinter Büderich [Meerbusch] – (Schuppen) Fahrrad (von Vater). A tempo bis Krefeld-Hauptbahnhof.
Karl Leisner war offensichtlich am 26.2.1936 mit dem Fahrrad seines Vaters von Kleve aus gestartet und hatte es zwischenzeitlich in Büderich abgestellt.
Kleve, Montag, 30. März 1936
Studium oder Fahrt [mit dem Fahrrad] (Selbstbildung an Seele, Geist und Leib!)
Georgsdorf, Montag, 5. Juli 1937
Abends mein Fahrrad wieder zum Bauern geschafft, was Tf. [Truppführer Friedrich Wilhelm] Fatum sieht.
Georgsdorf, Donnerstag, 2. und Freitag, 3. September 1937
In die Klamotten eins, zwei, drei – aufs Fahrrad, übern Wall! In 25 Minuten in Neuenhaus.
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Fitz
Kleve, Sonntag, 3. Juni 1928
Rad von Onkel Fritz bekommen, auf dieser [Fitz] fuhr ich 17.30 Uhr nach Hause.
Münster, Donnerstag, 19. Juli 1934
Met de .. [Fitz – Mit dem Fahrrad] geht es dann zurück!
Durch Überkleben mit einer Postkarte ist nicht mehr alles lesbar.
Kleve, Mittwoch, 1. August 1934
Am Mittwochmorgen mit Hermann Hachmann, Jupp Kempkes (ohne Paß!) und Vater und Mutter [Leisner] gegen 8.30 Uhr los mit den Fitzen nach Groesbeek.
Kleve, Donnerstag, 2. August 1934
Gegen 8.00 Uhr aufs Rad (Papas feine Fitz, hm!); im „besten Staat“ [Feiertagskleidung] nach Nütterden zur Beerdigung von Gerd Siebers’ Vater (Michael S.). – Bei Jan van Lier zu Hause [heute Lindenstr. 3] stelle ich die Fitz unter und dann geht’s zum Trauerhaus [heute Provinzialstr. 4].
Kleve, Samstag, 11. August 1934
Schwer bepackte Fitzen! Zelte … Wir jagen durch den Wald. Grenze ahoi! Mit Wind in den Segeln.
Kortrijk, Freitag, 16. August 1935, 14. Tag
Zurück verunglücke ich mit meiner Fitz. Ich fuhr in den Bahngleisen – und merkte in der Dunkelheit die Rippen nicht rechtzeitig. Abgesehen von ‘nem Riesenschlag hinten, alles gut.
Georgsdorf, Samstag, 3. bis Sonntag, 4. Juli 1937
In herrlicher Laune – los auf den Fitzen (meine haben die Willis geflickt am Vormittag).
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Karre
Köln-Deutz, Sonntag, 14. August 1932, 1. Tag
Für 0,78 RM haben wir endlich nach fünfviertel Stunde meine Karre wieder ganz.
[…]
Gegen 16.00 Uhr schwingen wir uns auf die Karren und fahren in der Nachmittagshitze am Rhein vorbei nach Remagen (Apollinariskirche).
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Kiste
Kleve, Freitag, 28. März 1930
Um 16.00 Uhr setzte ich mich auf meine „Kiste“ (Rad) und fuhr über Schloß Moyland – Till, wo ich mir eben die ganz nette gotische Kirche [St. Vincentius] ansah, nach Wissel.
Kleve, Donnerstag, 25. Mai 1933, Christi Himmelfahrt
Dann ich auf die Kiste und weg!
Münster, Samstag, 30. Juni 1934
Von dort saust Walter ab nach Telgte mit meiner Kiste.
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per consilium
Kleve, Montag, 31. März 1930
Per consilium mit Rud [Rudolf Retzlaff] nach Goch
Karl Leisner aus Kleve am 14. Juli 1931 an Walter Vinnenberg in Münster:
Doch glaube ich, daß wir, wenn wir „per consilium“ kommen, doch mit 15,00 [Reichsmark] auskommen.
Karl Leisner aus Kleve am 24. Februar 1932 an Walter Vinnenberg in Münster:
Wenn alles gut geht, kommen wir in den Osterferien – vielleicht kommt Hermann [Mies] mit – nach dort [Münster] per consilium.
Kotten, Samstag, 30. Juli 1932, 3. Tag
Gegen 10.00 Uhr kommt Walter [Vinnenberg] „per consilium“ aus Münster zurück.
Kotten, Samstag, 6. August 1932, 10. Tag
(Nach Mittag fuhren wir per consilium nach Telgte über Westbevern.
Kleve, Dienstag, 4. April 1933
Morgen früh 6.00 Uhr geht’s per consilium über Köln nach Schönstatt.
Kleve, Donnerstag, 2. August 1934
Mit pleno ventre [vollem Bauch] fahr’ ich heim per consilium – gerade eine ziemlich regenfreie viertel Stunde abpassend.
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Rad
Kleve, Freitag, 25. Mai 1928
Heute gings um 12.30 Uhr mit der Jungkreuzbundgruppe [St. Werner] per Rad über Kranenburg [und] Groesbeek nach der Heiligland Stiftung bei Nimwegen.
Kleve, Montag, 28. Mai 1928, Pfingstmontag
Mittags (13.45 Uhr) wurde eine Rettungsexpedition (Onkel Heinrich und ich) geschickt. Diese fuhr per Rad zur Unglücksstätte.
Kleve, Sonntag, 3. Juni 1928
Rad von Onkel Fritz bekommen, auf dieser [Fitz] fuhr ich 17.30 Uhr nach Hause. Dort langte ich 18.30 Uhr an.
Kleve, Donnerstag, 6. September 1928
Ich fuhr mit Mama, Ferdinand [Falkenstein], Maria, Paula und Elisabeth nach Roepaan. Ich hatte Ferdinand auf dem Rad.
Pfalzdorf, Freitag, 12. April 1929
Ich mußte nach Asperden Rosinen und Haferflocken für „Beton“ (Basalt, wie Jan [Ansems] sagt) holen, mit Rad von Walter [Vinnenberg].
Kleve, Freitag, 24. Mai 1929
Fahrt mit dem Rad nach Wesel vom 24.5. bis 25.5.1929
[…]
Onkel Hans kam uns mit dem Rad entgegengefahren.
Kleve, Donnerstag, 30. Mai 1929, Fronleichnam
Willi und ich fuhren um 17.00 Uhr mit dem Rad mit Mama, Maria, Paula und Elisabeth in den Reichswald.
Samstag, 15. Juni 1929
Wir zwei [Karl und Willi] waren in den Pfingstferien, wie Ihr ja wißt, mit dem Rad auf Fahrt.
Kleve, Sonntag, 7. Juli 1929
Fahrt mit dem Rad nach Kalkar zu den Kreisjugendwettspielen
Telgte, Sonntag, 4. August 1929, 2. Tag
Um 11.00 Uhr mußte ich mit dem Rad zu Hobelings, um das Kasperlebuch abzuholen.
Kleve, Montag, 26. August 1929
Ich fuhr von der Münze schnell mit dem Rad zur Bahn, um mich von Willi, der nach Süchteln fuhr, zu verabschieden.
Kleve, Sonntag, 1. September 1929, 1. Tag
Fahrt per Rad nach Süchteln (zu Willi)
Karl Leisner aus Kleve am 14. September 1929 an Walter Vinnenberg in Maria Laach:
Neben ein paar kleineren Fahrten zu Fuß und per Rad war ich am Sonntag, dem 1. September, per Rad nach Süchteln zu Willi.
Kleve, Dienstag , 22. Oktober 1929
Heute zogen wir um! – Der Umzug wurde auf einem offenen Wagen der Firma Hogmann vollzogen. – Ich ging nach der Schule eben gucken und fuhr dann mit dem Rad, das ich morgens mitgebracht hatte, nach [Familie Jakob] Schroers [Materborner Allee 8], wo ich den Tag über blieb.
Süchteln, Sonntag, 3. November 1929
Nachdem ich Willi die „Schätze“ aus Goch abgeliefert hatte – (die Hälfte hatte ich am Rad im Rucksack liegenlassen).
Kleve, Sonntag, 9. März 1930
Ich mit dem Rad zu Föns’ Wohnung [in Materborn, Königsallee 17]!
Kleve, Donnerstag, 27. März 1930
Da wir so wenig Schularbeit auf hatten, setzte ich mich um 16.30 Uhr aufs Rad und fuhr zu Jupp Kersten.
Kleve, Sonntag, 30. März 1930
Dann fuhr ich um 16.30 Uhr mit dem Rad über die Wasserburgallee – Schützenhaus – Donsbrüggen – durch den Tiergarten und über die Donsbrügger Heide zurück.
Wiedmühle, Sonntag, 8. Juni 1930, Pfingstsonntag, 2. Tag
Jupp [Mies] machte noch immer seinem Namen Ehre und wurde deshalb von Walter mit [dem] Rad nach Neustadt ins Krankenhaus gebracht, wo er es gut aushalten konnte.
Karl Leisner aus Kleve am 20. April 1931 an Walter Vinnenberg in Münster:
Wir würden dorthin mit dem Rad fahren und uns auf Verwandte stützen.
Kleve, Donnerstag, 28. Juli 1932, 1. Tag
[…] und dann montieren wir uns all’ auf die Räder.
Kotten, Montag, 8. August 1932, 12. Tag
Nach einigen „Schnuppereien“ ging’s gegen Abend wieder per Rad zurück zum heimatlichen Kotten.
Köln-Deutz, Sonntag, 14. August 1932, 1. Tag
Nach der Messe in der JH Morgenfrühstück und Fertigmachen der Räder.
[…]
Als die zwei vom Rhein zurückkommen, hauen wir per Rad hin.
Einsiedeln, Mittwoch, 24. August 1932
In frischer Fahrt geht’s (bergab ein wenig) los. Der Seeblick hält uns in Bann. Willi ist vorne. Alfred [Stecken] sagt: „Vorsicht, ich überhol’ dich!“ Willi weicht zu weit nach rechts aus, streift mit der Pedale den harten Fels, verliert die Gewalt übers Rad und saust in der schnellen Fahrt jäh und fest auf die harte Betondecke der Straße mit der linken Schädelhälfte. Unsere Bremsen knirschen.
Schönstatt, Montag, 10. April 1933, 6. Tag
Nachher kurz per Rad zur Stadt [Vallendar], Karten schreiben.
Brief von Karl Leisner vom 27. Mai 1933 an Walter Vinnenberg:
Über Rad– und Paßangelegenheiten weiß ich schon Bescheid. (Wir müssen nämlich ein belgisches Visum beim Konsulat Köln einholen (Preis: ca. 1,00 RM) – und in den belgischen Radtouringklub eintreten (1,50 fr. Kosten!), um uns die Hinterlegungssumme (wie in der Schweiz [1932] – zu sparen.)
[…]
Vorigen Sonntag [21.5.1933] waren wir zu 17 Mann per Rad nach Uedem und haben dort Wem Vervoorts (Flachskopf), der dort Bäckerlehrling ist, besucht.
Kleve, Montag, 19. Juni 1933
Meyers Wem hat ein neues Rad!
Sonntag, 2. Juli 1933
Il Sabbato noi – Manes, Theodoro D. Guglichmo et io – vectiame per consiglio à Valle di Maria.
[Am Samstag – Hermann Mies, Theo Derksen, Willi und ich – fahren mit dem Rad nach Marienthal.]
Kleve, Montag, 17. Juli 1933
Kasperle in Kessel. Mit Rad hingebracht zu vieren: Fränz E. [Ebben], Kala [Karl] Arntz, Hermann M. [Mies] und ich.
Karl Leisner aus Kleve am 18. Juli 1933 an Walter Vinnenberg in Münster:
Sollen wir eine Fahne mitnehmen? Ich glaub, das ist zu lästig auf’m Rad.
Karl Leisner aus Kleve am 29. Juli 1933 an Walter Vinnenberg in Münster:
Mein Rad wird morgen („Sonntagsheiligung?!“) in Positur geworfen.
Kleve, Dienstag, 1. August 1933
Ich schwinge mich aufs Rad und bin im Nu in Goch bei meinen Tanten [Maria und Julchen], wo auch der „dicke Onkel“ Fritz zu Besuch ist. „Gesamterlös“:
Meppen, Sonntag, 6. August 1933
Räder und Gepäck fliegen hin, Zeltbahn oder Mantel drüber, das geschwitzte Zeug aus und schon stehn wir im Badekostüm.
Emden, Montag, 7. August 1933
Die Räder können wir beim Bäcker unterstellen. 0,20 RM will er für’s Rad haben. Billig! Bei „Müller und Co“ bestellen wir ein dickes Paket. Schnell!!
Wilhelmshaven, Dienstag, 15. August 1933, Mariä Himmelfahrt
Wir bekommen die Karten für die Hälfte. Aber die Radkarten nicht, vielleicht morgen an Bord! Na, ganz egal, wir fahren auf jeden Fall.
Wilhelmshaven, Mittwoch, 16. August 1933
Wir steigen aus, stellen unsre Räder unter, kaufen uns Karten für die um 12.30 Uhr beginnende Europabesichtigung.
Osnabrück, Samstag, 19. August 1933
(Hinter Ostbevern machte ich eine Aufnahme von der radfahrenden Gruppe.
Einzelfoto
Kleve, Samstag, 19. Mai 1934, Pfingstvigil
Schnell packen Willi und ich die nötigen Sachen in unsere Affen und dann geht’s auf die Räder!
Dülmen-Visbeck, Montag, 21. Mai 1934, Pfingstmontag
Dort stellen wir unsere Räder in die Büsche und stellen dann fest, daß das Pontifikalassistenz-Hochamt erst um 10.00 Uhr beginnt.
Kleve, Samstag, 26. Mai 1934
Nachmittags gleich nach dem Essen mit Vater und Mutter per Rad nach Goch.
Münster, Sonntag, 1. Juli 1934
Danach bei Vinnenbergs Rad geholt (Else [Vinnenberg] kam an die Tür) und zum Lager der Großneudeutschen bei Raestrup an der Ems gefahren.
Münster, Sonntag, 8. Juli 1934
Dort schwimmen (Josef Scholten („Schuß“) kam per Rad nach!),
Münster, Samstag, 14. Juli 1934
Mit Rad zu Franz Bellmann.
Wesel, Samstag, 28. Juli 1934
Nach dem gemeinsamen Mittagsschmaus aufs Rad. Gegen 20.00 Uhr zu Hause [in Kleve]!
Montag, 8. Oktober 1934
Wir wollen morgens jeder in seiner Pfarrkirche den Jungmännersonntag mitfeiern und setzen uns dann gleich auf die Räder und fitzen munter los nach Cranenburg.
Münster, Freitag, 7. Dezember 1934
Jupp Brinks Rad […] – solange „geliehen“.
Vechta, Sonntag, 9. Dezember 1934, 2. Adventssonntag
16.10 Uhr aufs Rad – los. Heidi in schneidiger Fahrt nach Diepholz.
Münster, Samstag, 22. Dezember 1934
Gegen 17.00 Uhr zu Hause. Die Jungens von [Gerd] Matthäi trugen mir die schweren Koffer (auf dem Rad).
Kleve, Samstag, 21. Dezember 1935
Am Mittelweg treffen wir W. Jansen von der Vereinsjungenschaft. Er leiht mir sein Rad. In sausender Fahrt zum [Jungmänner-] Heim.
Kleve, Montag, 23. Dezember 1935
Ich hole die Sachen aus dem [Jungmänner-]Heim und treffe bei dem schwierigen Aufmontieren aufs Rad H. Kohl, den bekannten Bettler.
Kleve, Mittwoch, 26. Februar 1936, Aschermittwoch
4.00 Uhr raus! Aufs Rad. 5.15 Uhr in Kalkar. Theo Kuypers getroffen. Zusammen los in froher Fahrt bis Rheinberg. Dort zu Theos Verwandten, Räder untergestellt.
Georgsdorf, Sonntag, 30. Mai 1937
Vor[her] per Rad zum Lager [Sachsen III] mit Koffern. Entgegengeradelt. Per Lore kommen sie. Ein lustiges Bild.
Georgsdorf, Donnerstag, 15. Juli 1937
Es klappt nicht zwischen Schreien auf dem Rad. Wir gehn spazieren und sprechen über alles.
Georgsdorf, Samstag, 24. Juli 1937
13.50 Uhr endlich aus dem Lager. Rad geholt. Im Moor verfahren. Auf der Landstraße zwei km in falsche Richtung. – Mit Vollgas durch Veldhausen – 14.39 Uhr in N.s Bhf. [Neuenhaus Bahnhof]. Deo gratias. Das Rad der [Bahnhofs-]Wirtin [in Neuenhaus] in die Hand gedrückt.
Kleve, Sonntag, 25. Juli 1937
Dann aufs Rad. Zu Kaplan [Albert] Heistrüvers
Münster, Sonntag, 14. November 1937
Nachmittags gondelte ich per Rad rund um Münster bis Handorf.
* * * * *
Stahlroß
Süchteln, Sonntag, 3. November 1929
Nun (14.15 Uhr) gings auf’s Stahlroß und im „Galopp“ gings über Oedt–Schmalbroich–Kempen–Geldern (kurze Rast mit „Entladung“ und Stärkung) nach Cleve, wo wir um 19.30 Uhr anlangten.
Kleve, Freitag, 28. März 1930
Nachdem ich nun so ziemlich was gesehen hatte, setzte ich mich auf mein „Stahlroß“ und fuhr von dannen.
Wiedmühle, Sonntag, 8. Juni 1930, Pfingstsonntag, 2. Tag
Als wir schon ein gutes Stück aus Wiedmühle heraus waren, kam uns Walter [Vinnenberg] von Neustadt her auf dem Stahlroß „angeritten“. Mit ihm ging’s zum Lager zurück.
Wiedmühle, Montag, 9. Juni 1930, Pfingstmontag, 3. Tag
Walter [Vinnenberg] fuhr mit Jupp [Mies] per Stahlroß, während wir andern zu Fuß durch das Brohltal wanderten.
Kleve, Mittwoch, 2. Juli 1930
Ich „fitzte“ mit dem Stahlroß etwas in der Gegend rum.
Kleve, Samstag, 5. Juli 1930
[…] und hopsa ging’s wieder auf’s Stahlroß.
Kotten, Sonntag, 7. August 1932, 11. Tag
Gegen 5.30 Uhr setzte ich mich auf’s Stahlroß und fuhr zu Bernd Grevener [Degener].
Köln-Deutz, Sonntag, 14. August 1932, 1. Tag
Um 8.30 Uhr sitzen wir zu Roß.
Karlsruhe-Mühlburg, Donnerstag, 18. August 1932, 5. Tag
Den Morgen über besehen wir uns die badische Residenzstadt [Karlsruhe] – natürlich auf dem Stahlroß, mit dem wir mit der Zeit so verwachsen sind wie die Hunnen mit ihren Pferdchen.
Wilhelmshaven, Mittwoch, 16. August 1933
Nach eiliger „Morgentoilette“ packen wir schnell die Sachen auf die Stahlrösser.
Marienthal, Sonntag, 20. Mai 1934, Pfingstsonntag
10.00 Uhr auf die geschnallten Stahlrösser! – Abschied: „Auf, du junger Wandersmann“.
Dülmen-Visbeck, Montag, 21. Mai 1934, Pfingstmontag
Wir andern elf geben unserm Stahlroß die Sporen, um noch rechtzeitig um 9.00 Uhr in Gerleve zu sein.
Münster, Mittwoch, 18. Juli 1934
Um 16.40 Uhr schwinge ich mich nach herzlichem Händedruck aufs Stahlroß.
* * * * *
Vehikulum
Kotten, Mittwoch, 10. August 1932, 14. Tag
Wir „restlichen“ Clever schwangen uns auf unsere „Vehikula“ und trampelten seelenvergnügt durch die heiße Augustsonne über die Asphaltstraße nach Dülmen.
Groesbeek, Montag, 20. August 1934
„Der Butterbrottrain“ [Butterbrotzug] ist auch inzwischen auf seinen Vehikeln gelandet und wird von den Kerlen jubelnd begrüßt.
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Velo
Karl Leisner aus Kleve am 11. April 1934 an Walter Vinnenberg in Münster:
Augenblicklich flitze ich auf meinem „Velo“ wie ein rasendes Ungeheuer durch den Bezirk [Kleve als Bezirksjungscharführer] und stärke die Jungens und „trommle“ sie wach bis ins letzte verschlafene niederrheinische Dörfchen hinein.
* * * * *
Tagebucheinträge zu „Fahrrad fahren“
Ein „Fahrer“ ist ein Mensch, der ein Fahrzeug bewegt. So spricht man auch vom Fahrradfahrer. Ähnlich seinen verschiedenen Bezeichnungen für „Fahrrad“ verwendet Karl Leisner auch zahlreiche, zum Teil recht phantasievolle Ausdrücke für „Fahrrad fahren“.
aufsitzen
Einsiedeln, Mittwoch, 24. August 1932
Dann heißt’s: Aufgesessen! Der Rückweg muß angetreten werden.
Sempachersee, Freitag, 26. August 1932, 13. Tag
16.00 Uhr an Freiburg/Br. Aussteigen! Wir bedanken uns herzlich beim Autoherrn und geben, trotz des mageren Säckels, aus überfrohem Herzen dem Lenker 1,00 RM. Aufgesessen los!
Dülmen-Visbeck, Montag, 21. Mai 1934, Pfingstmontag
Dann – um 11.15 Uhr geht’s los: Aufgesessen!
fitzen
Kleve, Mittwoch, 2. Juli 1930
„Beneficium caloris!“ [Wohltat der Wärme!] Zwei Stunden![1] Prima! Ich „fitzte“ […] etwas in der Gegend rum.
[1] Vermutlich gab es zwei Stunden hitzefrei.
Visbeck, Donnerstag, 11. August 1932, 15. Tag
Gegen 8.00 Uhr fitzen wir los. Ich in Turnhose und Windjacke. Jeder hat einen Teil meiner „Pluten“ auf dem Gepäck[-Träger] hängen. Alles geflaggt zum Tag der Heimkehr!!
Montag, 8. Oktober 1934
Wir […] fitzen munter los nach Cranenburg.
Münster, Samstag, 27. April 1935, Weißer Samstag
Dann mit Fritz Häfner in die herrliche Frühlingsnatur voller Sonne und Grün hinausgefitzt – nach Hiltrup.
Kleve, Samstag, 21. Dezember 1935
Da kommt Theo Köster mir nachgefitzt.
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gondeln
Andernach, Mittwoch, 31. August 1932, 18. Tag
Abschied von Alfred [Stecken]. Er gondelt nach Münster.
Wesermünde, Donnerstag, 17. August 1933
Um 14.30 Uhr gondeln wir los nach Bassum.
Dülmen-Visbeck, Montag, 21. Mai 1934, Pfingstmontag
Um 17.30 Uhr schwingen wir uns wieder aufs Rad und gondeln dem Rheine zu.
Münster, Sonntag, 14. November 1937
Nachmittags gondelte ich […] rund um Münster bis Handorf.
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jöcken
Kotten, Mittwoch, 3. August 1932, 7. Tag
Nach den üblichen Verzögerungen beim Aufbruch, „jöckten“ wir gegen 9.00 Uhr los.
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kajötteren
Paesmühle, Mittwoch, 1. Januar 1936
Ich kajöttere von der [Rhein-]Brücke ab los.
klabastern
Rheurdt, Samstag, 13. August 1932
Um 16.30 Uhr hieß es für uns: „Klabastert op de Beesters!“
Diepholz, Freitag, 18. August 1933
Endlich um 9.45 Uhr „klabastern wir op de Beester“. Unter Gegenwind geht’s am Dümmer See vorbei über Lemförde langsam auf den „Teuto“ zu.
Marienthal, Sonntag, 20. Mai 1934, Pfingstsonntag
Wir beschließen nach Dülmen aufzubrechen. […] Klabastert op de Beester! Auf! Zunächst nach Raesfeld zur ND-Burg. Dort große Führertagung der Westmark
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kneten
Freiburg/Br., Samstag, 20. August 1932, 7. Tag
Trampeln – kneten, wir schwitzen. Eine schattige hohe Baumallee bringt Labung.
Mainz, Dienstag, 30. August 1932, 17. Tag
Lustige Kneterei – alles dropp [alle gut drauf]!
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krühen
Kotten, Mittwoch, 3. August 1932, 7. Tag
Die andern „krühjten“ los, während ich mit Franz-Karl [zu Salm-Salm], dessen Rad kaputt war, zurückblieb.
Meppen, Sonntag, 6. August 1933
Über „drecksmistige“ (so lautet es in meinem Fahrtentagebuch unter frischem Eindruck des „Genusses“ solcher Straßen) Straßen „krühen“ wir weiter auf Emden zu.
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opstappen
Emden, Montag, 7. August 1933
Um 8.15 Uhr heißt’s opstappen!
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reiten
Wiedmühle, Sonntag, 8. Juni 1930, Pfingstsonntag, 2. Tag
Als wir schon ein gutes Stück aus Wiedmühle heraus waren, kam uns Walter [Vinnenberg] von Neustadt her auf dem Stahlroß „angeritten“. Mit ihm ging’s zum Lager zurück.
Andernach, Mittwoch, 31. August 1932, 18. Tag
Gegen 9.00 Uhr im Sattel. Ritt nach Köln.
sausen
Kleve, Samstag, 18. Juni 1932
Die Kleinen waren mit Willi um 16.00 Uhr losgefahren. Hermann [Mies] und ich sausten [mit dem Fahrrad] um 19.00 Uhr nach dem Hebräischen nach.
Sempachersee, Freitag, 26. August 1932, 13. Tag
Und dann heidi in sausender Talfahrt geht’s bergab.
Marienthal, Sonntag, 20. Mai 1934, Pfingstsonntag
Theo D. und ich sausen noch schnell zum Fahrradhändler
Münster, Mittwoch, 18. Juli 1934
Um 16.40 Uhr schwinge ich mich nach herzlichem Händedruck aufs Stahlroß und sause ab.
Münster, Sonntag, 22. Juli 1934, 9. Sonntag nach Pfingsten
Etwa 2–3 km sogar mit ‘nem kleinen Motorrad übergesaust.[1] 19.29 Uhr im Kasten [Collegium Borromaeum], gut geschwitzt. Feine Leistung! – 20.15 Uhr Andacht!
[1] Karl Leisner konnte tempomäßig mit dem Motorrad mithalten.
Hautrage, Samstag, 17. August 1935, 15. Tag
Gert [Paanakker] und Wem [Wilhelm Haas] sausen in der Kurve zusammen. (Sturz!) Schwein gehabt – Wem nur Arm kaputt.
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trampeln
Kleve, Donnerstag, 28. Juli 1932, 1. Tag
[…] und dann montieren wir uns all’ auf die Räder und trampeln, trampeln die altbekannte Strecke.
Kotten, Mittwoch, 10. August 1932, 14. Tag
Wir „restlichen“ Clever […] trampelten seelenvergnügt durch die heiße Augustsonne über die Asphaltstraße nach Dülmen.
Köln-Deutz, Sonntag, 14. August 1932, 1. Tag
Bald sind wir aus der Stadt auf der lieben Landstraße. Wir trampeln, trampeln! Es ist hundsheiß, wir schwitzen aus allen Poren.
[…]
Gegen 19.00 Uhr machen wir denn auch bei einem Bauern [Anton Korb] etwa fünf km vor Koblenz Schluß mit der Trampelei.
Freiburg/Br., Samstag, 20. August 1932, 7. Tag
Trampeln – kneten, wir schwitzen. Eine schattige hohe Baumallee bringt Labung.
Niederweier, Samstag, 27. August 1932, 14. Tag
Start nach Karlsruhe. Heißer Trampeltag – Abends dort.
Kotten, Samstag, 5. August 1933
Frisch gestärkt „trampeln“ wir weiter durch Feld-, Wald- und zum Teil auch schon Heidelandschaft auf Lingen zu.
[…]
Um 18.30 Uhr brechen wir auf, um uns in der Ems von unserm Dreck und Schweiß, den des Tages Müh’ und Hitz’ uns gebracht, zu reinigen. Junge, das tut gut, sich nach einem Tag Radtrampelns über staubige Straßen und durch heiße Sonne zu baden und im Wasser zu tummeln nach Herzenslust!
Emden, Montag, 7. August 1933
Dann aber geht’s mit Macht los gegen den ziemlich starken Westwind. Fränz [Ebben] trampelt, was er kann. Mit etwas „Druck“ kommt er mit.[1] Wir kommen auf den immer besser werdenden Straßen mächtig voran. – Die weite Ebene dehnt sich bis ans Meer, das fern irgendwo am Horizont sich auftut. Wir fühlen sein Streicheln im kalten Seewind, der uns um die Nase fegt. Wir fahren und trampeln, als ob wir meersüchtig wären.
[1] Vermutlich schieben ihn seine Kameraden an.
Wesermünde, Donnerstag, 17. August 1933
Gegen 19.30 Uhr landen wir müd’ und „abgetrampelt“ in Diepholz.
Dülmen-Visbeck, Montag, 21. Mai 1934, Pfingstmontag
Jetzt heißt’s trampeln gegen den starken, kalten Wind!
Münster, Sonntag, 22. Juli 1934, 9. Sonntag nach Pfingsten
Um 19.00 Uhr auf das Roß und getrampelt, daß die „Heide wackelte“!
Wenn das Radeln einmal zuviel wird, hilft das „System Anhalter“.
Sempachersee, Freitag, 26. August 1932, 13. Tag
Dabei treffen wir einen Autobesitzer, der seinen großen feinen Lastwagen draußen stehn hat. Ich spreche ihn an und frage ihn um Mitnehmen, erzähle ihm von unserm großen Pech. Er ist gerührt, aber er sagt nein, er habe schlechte Erfahrungen gemacht, er habe Trauben geladen und befürchte, wir würden „naschen“. Ich schaue ihn fest an und sage fest und bestimmt: „Dafür gebe ich Ihnen mein Ehrenwort, daß keine einzige Traube von uns angerührt wird. Darauf meine Hand!“ Er schlägt ein und sagt ja. Wir steigen auf mit unsern Rädern. Und los geht’s in 60 km-Tempo durch den Schwarzwald. Zu „naschen“ hatten wir auch wirklich nicht nötig, da wir uns noch in Basel den Magen voll Brot, Leckereien und Obst gefuttert hatten. – Unser Wagen zieht prächtig – bergauf, bergab – wir erkennen die Landschaft wieder von der Hinfahrt. Die Federung ist gut. Bequemes Fahren. Wir sind froh, ruhn uns aus und plaudern und singen. 16.00 Uhr an Freiburg/Br. Aussteigen! Wir bedanken uns herzlich beim Autoherrn und geben, trotz des mageren Säckels, aus überfrohem Herzen dem Lenker 1,00 RM. Aufgesessen los!
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Tagebucheinträge zu „Zubehör“
Fahrradgabel
Wesel, Sonntag, 3. April 1932, 6. Tag
Im Sternbusch bricht Hermann [Mies] die [Fahrrad-]Gabel.
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Fahrradkette
Kleve, Sonntag, 21. Mai 1933
Häns [Schittly] Kette kaputt. Ich bis zu Haus drücken [schieben].
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Gepäckträger
Karl Leisner aus Kleve am 29. Juli 1933 an Walter Vinnenberg in Münster:
Gute [Gepäck-]Träger sind an den Rädern!
Meppen, Sonntag, 6. August 1933
Über vorsintflutliche Straßen – die Gegend aber ist um so schöner – kommen wir über Aschendorf – nach Abbruch von zwei Gepäckträgern – nach Papenburg, der „Moormetropole“.
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Lampe
Als Fahrradbeleuchtung dienten früher Karbidlampen oder elektrische, mit Dynamo- und Flachbatterie betriebene Lampen.
Dynamo
von generator (lat. ) = Erzeuger, Erschaffer – Gerät zur Stromerzeugung – Beim Fahrraddynamo wird durch Drehbewegung des Generators bei der Fahrt das Licht am Fahrrad erzeugt.
Kleve, Samstag, 18. Juni 1932
Es war ein herrliches Fahren so durch den stillen, klaren Sommerabend. In der Dämmerung fuhren wir in Wesel ein. Da wir keine Lampen hatten, gingen wir zu Onkel Hans und fragten dort darum, in der leisen Hoffnung, dort schlafen zu können.
Marienthal, Dienstag, 6. Juni 1933
In Marienthal! Abends 19.20 Uhr ab nach Cleve. 22.00 Uhr Calcar. – Radschlag endlich geflickt! Um 22.45 Uhr zu Haus. (Lampe [fürs Fahrrad] gekauft.)
Georgsdorf, Sonntag, 8. August 1937
(Jupp [Kemper] leiht uns sein Rad mit der Funzel). 23.50 Uhr auf Wache.
Münster, Freitag, 7. Dezember 1934
Jupp Brinks Rad mit der Lampe – […] „geliehen“ […] Durch’s Dunkel (16.45 Uhr) des Abenddämmerns bringt mich das Rad [nach Vechta].
Karl Leisner hatte sich Josef Brinks Rad geliehen, der sich vermutlich von Heinrich Enneking oder vom Pförtner des Collegium Borromaeum Heinrich Niemöller eine Fahrradlampe besorgt hatte.
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Pedale
das Pedal – umgangssprachlich auch die Pedale – von pedalis (lat.) = zum Fuß gehörig“ – mit dem Fuß zu bedienende Vorrichtung zur mechanischen Kraftübertragung auf die dadurch rotierende Fahrradkette
Hautrage, Samstag, 17. August 1935, 15. Tag
Vor Ch. [Charleroi] streift Jan [Peters] einen tollen Belgier. – Pedale abgebrochen. Mit 5 frc (statt 3 Gulden) kommen wir Gott sei Dank davon.
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Rücktritt
Sempachersee, Freitag, 26. August 1932, 13. Tag
Steil ist die Straße. Scharfe Kurven. Der Rücktritt läuft heiß.
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Sattel
Diese Bezeichnung hat ihren Ursprung im Sattel der Pferde.
Kleve, Donnerstag, 28. Juli 1932, 1. Tag
Kurz vorher fällt mir mein Sattel unterm Sitzfleisch weg. Kaputt, verflixt! Also geht Willi, der uns begleitete bis hierhin, mit auf die Ponte und eins, zwei, drei wird mein Gerüst abmontiert und der Sattel von Willis Rad runter! Gerade will die Ponte losfahren, da sind wir fertig und Willi springt schnell mit Rad und kaputtem Sattel ans Land. – Eine Rückfahrkarte gespart! Wir alle winken Willi vom Dampfbootdeck aus zu und lassen uns den frischen Morgenwind um die Nase wehen. Er macht uns alle hell und wach, der frische, erquickende Morgen! Wir sind an der andern Seite. Schnell wird mein Ersatzsattel mit allen möglichen Schikanen haltbar aufmontiert, und dann montieren wir uns all’ auf die Räder und trampeln, trampeln die altbekannte Strecke.
Andernach, Mittwoch, 31. August 1932, 18. Tag
Gegen 9.00 Uhr im Sattel.
Meppen, Sonntag, 6. August 1933
Dann wird schnell aufgeräumt, gepackt und um 8.45 Uhr sitzen wir glücklich im Sattel.
Georgsdorf, Sonntag, 27. Juni 1937
8.20 Uhr im Sattel. 8.45 Uhr beim Pastor [Bernhard Purk] in Hoogstede.
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Schutzblech
Emden, Montag, 7. August 1933
Theo [Fasselt] gleich in Emden Schutzblech ab.
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Speichen
Köln-Deutz, Sonntag, 14. August 1932, 1. Tag
Da – knax! in Wesseling – gerade gute 16 km gefahren – da krachen mir auf einmal so „X=ig“ Speichen.
Roermond, Mittwoch, 21. August 1935, 19. Tag
Dann fällt Urban [Peiffer] hin und Fränz [Ebben] fährt über sein Rad. Drei Speichen kaputt.
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Pannen
Zu Karl Leisners Zeit waren Pannen weitaus häufiger als heute; denn es gab zum Beispiel noch keine „unplattbaren“ Reifen. Damals wie heute pumpt man bei einer Reifenpanne den Fahrradschlauch auf, taucht ihn ins Wasser oder benetzt ihn ersatzweise auch mit Speichel und erkennt so die defekte Stelle dort, wo sich durch Luftaustritt Bläschen bilden. Heutzutage erleichtert sich der Flickvorgang, wenn man im Besitz eines sogenannten „Pannensprays“ ist. Dieses wird ins Ventil gesprüht und anschließend der Reifen aufgepumpt, so daß eine problemlose Weiterfahrt möglich ist.
Kleve, Samstag, 5. Juli 1930
Vor Goch sagt’s auf einmal psch… und ich hatte in meinem Hinterrad keine Luft mehr. Rad auf den Kopf gestellt, Stelle sofort gefunden, Flicken drauf und hopsa ging’s wieder auf’s Stahlroß. […] (Nachher bei Kempen erzählten sie uns, daß Theo eine Panne „erlitten“ hatte.)
Wesel, Sonntag, 3. April 1932, 6. Tag
Im Sternbusch bricht Hermann [Mies] die [Fahrrad-]Gabel. Gerade früh genug!
Kotten, Mittwoch, 3. August 1932, 7. Tag
Die andern „krühjten“ los, während ich mit Franz-Karl [zu Salm-Salm], dessen Rad kaputt war, zurückblieb.
Köln-Deutz, Sonntag, 14. August 1932, 1. Tag
Da – knax! in Wesseling – gerade gute 16 km gefahren – da krachen mir auf einmal so „X=ig“ Speichen. Ab – zum Händler neue holen! Wir kriegen’s nicht allein fertig! Auf zum nächsten Fahrradflicker; denn der „Händler“ kann’s nicht. Der nimmt sachgemäß sein Zeug her und flickt uns den „Schmier“ im Nu. Für 0,78 RM haben wir endlich nach fünfviertel Stunde meine Karre wieder ganz.
Achern, Freitag, 19. August 1932, 6. Tag
Vor der Stadt [Freiburg] finden wir einen Kranen [Wasserkran]. Wir waschen und zivilisieren uns. – Denn unterwegs vorher hatte ich Panne gehabt und das macht dreckig.
Sempachersee, Freitag, 26. August 1932, 13. Tag
Und dann heidi in sausender Talfahrt geht’s bergab. – Steil ist die Straße. Scharfe Kurven. Der Rücktritt läuft heiß.
Kleve, Sonntag, 21. Mai 1933
Häns [Schittly] Kette [vom Fahrrad] kaputt. Ich bis zu Haus drücken [schieben].
Kotten, Freitag, 4. August 1933
Den Vormittag strolchen wir alleine in der Stadt rum; vorher brachten wir allerdings erst wieder Fränz’ Rad zum Flicken weg.
Meppen, Sonntag, 6. August 1933
15 km vor Emden hat Friedel [Hendricks] Panne am Vorderrad. In dem Wasser des Fleets, was dabeiliegt, stellen wir die schwache Stelle fest. Rad drin! Weiter!!
[…]
die Gegend aber ist um so schöner – kommen wir über Aschendorf – nach Abbruch von zwei Gepäckträgern – nach Papenburg, der „Moormetropole“.
Meppen, Sonntag, 6. August 1933
15 km vor Emden kriegt Friedel [Hendricks] Panne am Vorderrad.
Osnabrück, Samstag, 19. August 1933
(Hinter Ostbevern machte ich eine Aufnahme von der radfahrenden Gruppe. War 150 m hinter. Panne! Verflixti Sagristi! – Mit Leukoplast [Heftpflaster] geflickt.)
[…]
Bei ’ner Schenke frage ich um ’ne Pumpe, nehme das Rad heraus und flicke mit Leukoplast, das ich aus meinem Medizinbeutel krame. Als Martin mich holen kommen will, bin ich mit Flicken fertig und kann sofort mitfahren.
Visbeck, Sonntag, 20. August 1933
8.40 Uhr „consilio meo reparato“ avanti! [„mein Rad ist geflickt“, vorwärts!] Es regnet. Weiter.
Marienthal, Sonntag, 20. Mai 1934, Pfingstsonntag
Wir sorgen indessen für die Räder und flicken tüchtig und bereiten den Morgenimbiß vor.
(Theo D. [Derksen], Willi und Paul S. [Schraven] blieben Panne halber zurück: dreiviertel Stunde.)
[…]
Um 20.30 Uhr wollen wir Paul S’s Rad zusammensetzen und merken zu unserm Entsetzen, daß das Gewinde doll [nicht mehr zu drehen] ist. – Theo D. und ich sausen noch schnell zum Fahrradhändler und bekommen am hochheiligen Pfingstabend gegen 21.00 Uhr noch ein neues Gewinde mit Schraube für 0,40 RM. Großmütig vor „Rührung“ geben wir 0,50 RM. – Deo gratias, das hat mal wieder gut gegangen!
Dülmen-Visbeck, Montag, 21. Mai 1934, Pfingstmontag
Johann Kahle bekommt Panne, die andern fahren schon nach Bocholt vor. –
Münster, Samstag, 30. Juni 1934
10.00 bis 11.00 Uhr Radflicken.
Willi Leisner (rechts) flickt im August 1936 sein Fahrrad.
Münster, Montag, 17. Juni 1935
Fahrrad zum Händler weg. (Jetzt ist’s Ia in Butter: Es hat auch mehr als 10,00 RM gekostet).
Hautrage, Samstag, 17. August 1935, 15. Tag
Schnell zum Fitzemäker [Fahrradmechaniker] – nicht zu Hause! – Zurück –
[…]
Vor Ch. [Charleroi] streift Jan [Peters] einen tollen Belgier. – Pedale abgebrochen. Mit 5 frc (statt 3 Gulden) kommen wir Gott sei Dank davon.
Roermond, Mittwoch, 21. August 1935, 19. Tag
Jan [Peters] hinter der Grenze Panne. – Mit Riemen und Tau geflickt. – Dann fällt Urban [Peiffer] hin und Fränz [Ebben] fährt über sein Rad. Drei Speichen kaputt. Lange Reparatur. – Gegen 18.00 Uhr froh und gesund daheim.
Paesmühle, Mittwoch, 1. Januar 1936
Vor dem Mittag noch Rad geflickt mit Georg Schmitts und ‘nem Dinslakener Jungen Hilfe.
Georgsdorf, Samstag, 3. bis Sonntag, 4. Juli 1937
In herrlicher Laune – los auf den Fitzen (meine haben die Willis geflickt am Vormittag).
Quelle der nicht ausgewiesenen Fotos: Karl Leisner-Archiv
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RP ONLINE vom 16. März 2018 – Kleve/Kranenburg/Groesbeek: Draisine in der Spur