Geschichte wird aus Schlüsseldaten und Momenten, die eine neue Ära einleiten, geschrieben.
Nachdem ich 2001 angefangen habe, über Karl Leisner auf der Homepage www.karl-leisner.de zu berichten, beende ich die Betreuung der Homepage am 13. Oktober 2019 mit einem Artikel über seinen Vater Wilhelm Leisner. Mein besonderer Dank gilt Gabriele Latzel, die mich während der gesamten Zeit bei der Arbeit an der Homepage sehr unterstützt hat.
Wir sind sehr froh, in Udo Erbe, dem Sekretär des IKLK, eine Person gefunden zu haben, die diese Homepage jetzt weiterführt.
Im Zusammenhang mit den Vorbereitungen zu Karl Leisners Seligsprechung 1996 erfuhr ich, daß im WWW (World Wide Web engl. = weltweites Netz[1]) etwas über Karl Leisner berichtet wurde. Die damalige Adresse www.kath.de/pjp/ leisner/ gibt es nicht mehr. Nach einiger Zeit suchte ich selbst nach einer Möglichkeit, zusätzlich zu den gedruckten Rundbriefen mittels des Mediums „Internet“ über Karl Leisner zu berichten.
[1] Tim Berner-Lee, 1955 in London geboren, erfand 1991 das WWW.
Pfarrer Peter van Briel gab mir Tips für die Einrichtung einer Internetadresse für den IKLK. Diese lautet seitdem www.karl-leisner.de, da die Bezeichnung IKLK bereits durch den Leipziger Karnevalsverein „ich kann Leute kennen“ vergeben war.
Bei der Einrichtung der Internetseite stand mir Kaplan Michael Philipp Irmer mit Rat und Tat zur Seite.
Erste Rückmeldungen per Email bekam ich von jungen Menschen, die zum Thema „Karl Leisner“ arbeiteten und auf unserer Seite Material gefunden hatten. Das war sehr erfreulich. Inzwischen erreicht unsere Seite laut Statistik eine Vielzahl von Menschen. Wie die zahlreichen Anfragen zeigen, fühlt sich eine beachtliche Anzahl von Personen angeregt, sich näher mit Karl Leisner zu beschäftigen.
Nachfolgend einige Daten von Google Analytics zu den Besuchen auf unserer Homepage im Zeitraum eines Jahres (Stand v. 11.10.2019)
Statistik zu Seitenaufrufen und Verweildauer:
(Ein Klick auf die jeweilige Grafik öffnet eine vergrößerte Ansicht)
Und wo kommen nun die Leser her ?
Welches mobile Betriebssystem kommt zum Einsatz?
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Michael Philipp Irmer, damals Kaplan in Emsdetten, hatte eine Homepage für seine Meßdiener erstellt und war bereit, auch eine Karl Leisner-Homepage zu gestalten.
Im Laufe der Jahre wurde diese Homepage etwas professioneller strukturiert.
Die „Rehder Medienagentur“ in Aachen erstellte 2005 eine neue Version der Karl Leisner-Homepage.
Bei meinem Umzug nach Billerbeck erstellte die Firma de Groot eine weitere Version, die aber verwaist wurde.
Die heutige Gestalt durch die Firma nick emotion Medienproduktion in Billerbeck findet große Anerkennung bei den Benutzern.
Nun ist es an der Zeit, die Arbeit an der Homepage in jüngere Hände zu legen. Gabriele Latzel und ich danken für Ihr Interesse an www.karl-leisner.de und hoffen, daß Sie der Seite weiterhin treu bleiben. Wir werden Udo Erbe, der die weitere Pflege übernimmt, mit uns zukommenden Informationen unterstützen.
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Von 1988 bis 2010 habe ich für den ökumenischen Kalender Brot für den Tag jedes Jahr Impulse verfaßt. Viele handeln von Karl Leisner. Mein weiterer Beitrag für die Homepage www.karl-leisner.de in den nächsten Monaten wird ein wöchentlicher Impuls mit Begebenheiten aus Karl Leisners Leben aus diesen Kalendern sein.
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Noch zwei Dokumente zum Abschied!
Bei meiner Arbeit am Karl Leisner-Archiv stieß ich auf ein Typoskript des Nachrufes von Prof. Dr. theol. Karl Klein[1] zur Beerdigung von Franz Steber[2].
[1] Dr. theol. Karl Klein (* 22.12.1912 in Dahlbruch, † 5.2.2009) – Priesterweihe 2.4.1938 in Paderborn – engagiert in der Sturmschar – einer der Initiatoren der Rom-Wallfahrt mit Papst-Audienz bei Papst Pius XII. zu Ostern 1935 – verhaftet durch die Gestapo u. vier Monate Einzelhaft – nach dem Krieg Lehrer – ab 1964 Dozent u. ab 1972 Professor – 1981 Emeritierung.
[2] Franz Steber (* 15.11.1904 in München, † 29.7.1983 in Münster-Nienberge, beigesetzt ebd.) – Reichswanderwart des Katholischen Jungmännerverbandes Deutschlands (KJMVD) 1926 – Reichssturmscharführer 1929 bis 30.6.1934 – Er machte die Sturmschar zur Kerngemeinschaft innerhalb des KJMVD. Mit seinem Namen verbunden sind das Reichstreffen des KJMVD 1931 in Trier, das Lager der Sturmschar 1932 in Koblenz und die Romfahrt 1935. Osterdienstag, den 30.3.1935, heiratete er in Rom seine Verlobte Christel (Christine Steber, geb. Meyer, * 8.3.1910 in Düsseldorf, † 30.6.2004 in Münster-Nienberge, beigesetzt ebd.). 1937 wurde er zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt und ist in der Haft halb erblindet. Nach 1945 war er Mitbegründer der CSU und von 1955–1964 Sozialreferent für die gesamte katholische Jugend Deutschlands.
Franz Steber in Rom und als Professor
Franz Steber war für Karl Leisner in der Jugendbewegung ein großes Vorbild, wovon zahlreiche Erwähnungen in seinem Nachlaß Zeugnis geben.
Nachruf von Prof. Dr. theol. Karl Klein für Franz Steber
„V o r b e m e r k u n g
Eine Möglichkeit, sich die Verstorbenen vom Leibe und auf Distanz zu halten, ist, sie idealistisch möglichst weit weg und hoch zu loben.
Mit der Berufung auf den Spruch: „Über die Toten nur Gutes“ bekommt solcherart ins Leere fallenlassende Distanzierung obendrein noch das Scheinalibi der Menschlichkeit und Toleranz. Sie ist in Wirklichkeit eine sehr sublime Form der Unmenschlichkeit.
Wir möchten versuchen, die Verstorbenen durch die vergegenwärtigende Erinnerung der ihnen zugewiesenen Spanne Zeit mit all ihrer Mühe und Sorge dem Vergessen zu entreißen, ihnen den gebührenden Platz in Herz und Gewissen freizuhalten.
Derart wache Sorge ist eine respektable Weise personaler Verbundenheit, nicht abbrechender Solidarität im gemeinsamen, noch unerfüllten Werk.
In diesem Sinne mögen die Rede am Grabe des Verstorbenen, die Ansprache während des Requiems, die der Rede und Ansprache beigefügten Anmerkungen sowie alle Beiträge dieses Memorials als Dienst an der gemeinsamen Sache und Beitrag des über die Gräber hinaus weitergehenden Dialoges verstanden werden.“
Auszug aus der Einleitung zur Lebens-Chronik zu Karl Leisner
Karl Leisner wurde am 23. Juni 1996 von Papst Johannes Paul II. in Berlin im Olympiastadion seliggesprochen oder, wie es in der kirchlichen Sprache früher hieß, „zur Ehre der Altäre erhoben“. Nun gilt es, ihn „auf die Erde zurückzuholen“, damit er uns Orientierung geben kann für unser Leben. In dieser Dokumentation soll das Gewesene vor dem Vergessen bewahrt werden. Karl Leisners Stimme soll lebendig werden und in die Welt tönen.
[…]
Unsere Absicht ist es, Karl Leisners Leben so darzustellen, wie es wirklich war, gemäß dem Motto des modernen Kaisers Friedrich II. (1194-1250), dessen besonderes Interesse den Naturwissenschaften galt: „Manifestare ea, quae sunt sicut sunt. – Das, was ist, so zeigen, wie es ist.“
Dank des IKLK
Mecking
Udo Erbe, Sekretär des IKLK
Lieber Herr Seeger,
ich habe schon gestern den wunderbaren Bericht zu „Vor 75 Jahren starb Jakob Küppers“ gelesen. Ich bin immer wieder tief beeindruckt, wie Sie so umfassend und lebendig Ihre Berichte verfassen.
Auch die besondere Tiefe und das Detailwissen ist sehr bemerkenswert. Großartig. Dafür möchte ich Ihnen heute an dieser Stelle einmal herzlich DANKE sagen.
So intensiv werde ich die Berichte in der Zukunft (glaube ich) nicht verfassen können. Dazu fehlt mir das Wissen und das Auffinden von Quellen. Das wird Ihre Leserschaft recht bald bemerken und Sie stark vermissen.
Pfarrer i.R. Oskar Bühler
Lieber Herr Seeger,
wie ich auf karl-leisner.de lese, beenden Sie in diesen Tagen ihre Zuständigkeit für die Homepage des IKLK. Das ist mir Anlass, Ihnen ein herzliches Wort des Dankes zu sagen. Es gibt im Bereich der Kirche wenige zeitgenössische Persönlichkeiten, deren Leben und Bedeutung so ausführlich erforscht und dargestellt ist, wie das unseres sel. Karl Leisner. Das ist Ihr Verdienst. In den verschiedenen Rundbriefen des IKLK und nicht zuletzt in der fünfbändigen Lebenschronik – ergänzt durch die Homepage – haben Sie mit einer erstaunlichen Gründlichkeit das Leben Karl Leisners dargestellt. Durch Ihr objektives Vorgehen ist die Darstellung eines Lebens mit vielen Beziehungen gelungen. Dazu hat auch Ihre Zusammenarbeit mit Hermann Gebert wesentlich beigetragen. Ihnen dafür ein herzliches Vergelt’s Gott und für das, was Sie sich vorgenommen haben, alles Gute.
Quelle der Fotos: Karl Leisner-Archiv