Auf den seligen Karl Leisner getaufte Kinder in der Familie van Ackeren

2408_PulloverfotoGerhard van Ackeren, Arzt aus Kleve, berichtet Hans-Karl Seeger von seinen Enkelkindern:

Charles Paliard, geb. 28.02.(!)1999. Sohn meiner Tochter Chantal, welche mit einem französischen Arzt verheiratet ist und bei Grenoble lebt. Charles hat sich schon früh sehr für seinen Namenspatron interessiert und seine Vita eifrig studiert. Er macht im Sommer sein Abitur. Er hat noch 7 Geschwister.

Carla van Ackeren, geb. 13.06.2008, Tochter meines Sohnes Damian (Rechtsanwalt), lebt in Ratingen. Carla hat noch 2 Schwestern.

 

Ackeren van, Familie
1. Generation:
Dr. med. Edmund van Ackeren
2. Generation:
Eheleute Dr. med. Hans van Ackeren (* 13.1.1870, † 7.2.1942) u. Maria van Ackeren, geb. Hort­mann – Hans van Ackeren machte 1890 in Kleve Abitur. Die Familie kaufte Anfang des 20. Jh. Haus Koekkoek in Kleve, Kavarinerstr. 33, heute Koekkoekplatz 1.
Dr. Hans van Ackeren leitete auf dem Bundestag des Jungkreuzbundes 1926 im Haus Hoheneck in Essen einen Arbeitskreis zum Thema Familie. Er schrieb im Volksfreund 1927: 9f. einen Artikel zum Thema „Alkohol und Familie“ und im Volksfreund 1933: 164–166 „Alkohol, Nikotin und Ehe“.
3. Generation:
3a. Eheleute Dr. med. Heinrich van Ackeren (* 25.8.1901 in Emmerich am Rhein, † 5.2.1983 in Kleve) u. Anne-Liese van Ackeren, geb. Mecker aus Bremen (* 4.1.1904, † 3.2.1995) – Heirat 1.3.1930 in Bremen – 5 Kinder – Dr. Heinrich van Ackeren war ab 6.1.1979 Ehren­bürger der Stadt Kleve. 1925 schlossen sich in Kleve das katholische Kreuz­bündnis, das evangelische Blaue Kreuz und der Guttemplerorden zu einer Arbeitsgemein­schaft zu­sam­men. Dr. Heinrich van Ackeren wurde deren Vorsitzender. Er trug sich am 6.7.1929 mit seiner Braut Anne-Liese Mecker ins Gästebuch von Marienthal bei Wesel ein.
3b. Maria van Ackeren (* 11.10.1904, † 1.5.1974) – Führerin einer Aufrechtengruppe in Kleve – 1933 Teilnahme am Singkreis in Marienthal bei Wesel
4. Generation (Sohn von Dr. med. Heinrich u. Anne-Liese van Ackeren):
Gerhard van Ackeren (* 29.1.1933) – Arzt in Kleve – Heirat mit der Französin Chantal van Ackeren, geb. d’Hérouel (* 15.2.1943)
5. Generation (Tochter von Gerhard u. Chantal van Ackeren):
5a. Chantal Paliard, geb. van Ackeren (* 26.6.1971), ist in Frankreich verheiratet und hat am 28.2.1999 in Grenoble/Isère/F einen Sohn Charles geboren. Er ist auf den sel. Karl Leisner getauft.
5b. Damian van Ackeren (* 13.2.1973), Rechtsanwalt in Ratingen, hat eine Tochter Carla, geboren am 13.6.2008. Sie ist auf den sel. Karl Leisner getauft.

HausKoekkoekHaus Koekkoek in Kleve
Errichtung Kavarinerstr. 33, heute Koekkoekplatz 1, 1847 – ehe­ma­liges Wohnhaus des niederländischen Ma­lers Barend Cornelis Koekkoek (1803–1862) – Er­werb durch Dr. Hans van Ackeren Anfang des 20. Jh. – Nut­zung als Museum der Stadt Kleve 1960–1997 – heute Museum für die niederländische Malerei der Roma­n­tik um B.C. Koekkoek u. seinen Kreis – Träger: Stiftung B.C. Koekkoek-Haus

Mit der Familie van Ackeren war Karl Leisner unter anderem auch durch den Jungkreuzbund sehr verbunden.

In Kleve exis­tierte ab 1912 eine starke, offiziell am 3. März 1913 gegrün­dete Gruppe des Kreuzbundes[1], dem als Jugendorganisation der Jungkreuz­bund an­geschlossen war. Dort war besonders Dr. Hans van Ackeren (* 13.1.1870, † 7.2.1942)[2] sehr aktiv.

[1] Der Kreuzbund in Deutschland, der Reichsverband abstinenter Katholiken, förderte natür­liches Jugend­leben ohne Alkohol und Nikotin und wollte weite Kreise für die Absti­nenz gewinnen. Er wurde am 23.3.1896 durch Kaplan Joseph Neumann, dem späteren Pater Anno OP, gegründet als Katholischer Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke. In Lourdes hatte Kaplan Neumann den Entschluß gefaßt, für die Rettung der dem Trunke ver­fallenen Menschen ein­zutreten. Auf der großen katholischen Tagung im Saal des Paulus­hauses in Aachen hatte er am 24.2.1896 die Katholiken aufgerüttelt und sie aufge­rufen, sich im Kreuzbund zusammenzuschließen. Ab 1899 setzte sich der Name Kreuzbündnis immer mehr durch.
[2] Dr. Hans van Ackeren schrieb auch Artikel im „Johannisfeuer“, z. B. „Vom Schla­­fen und Aufstehen“ – s. Johannisfeuer 1927: 57–59.

Carl von Vogelsang[1]:
Die Abstinenzbewegung am Niederrhein
[…]
Anfang Februar 1925 fand die feierliche gemeinsame Aufnahme der Kreuzbünd­ler und Jungborner statt. Die regelmäßigen aufeinanderfolgen­den Ver­samm­lungen festigten den inneren Zusammenhang. Die tiefgeisti­gen Vorträge der beiden Geist­lichen [Hermann Kreyenberg[2] und P. Her­mann Franke OSC[3]], die belehrenden medizinischen Ausführungen eines Stadtarz­tes [Dr. Hans van Ackeren], die mannigfaltigen ge­selli­gen Dar­bietungen der Jungborngruppen knüpften das fa­miliäre Band immer fester.[4]

[1] Carl Miguel Ludwig Berta Maria Veronika Freiherr von Vogelsang (* 1.7.1900 in Bad Wörishofen, † 4.4.1977 in Lübeck) – auf Grund des Todes der Mutter Erziehung durch Tanten in Rattenberg bei Hall in Tirol/A – später Aufenthalt in Kleve bei Familie Wilhelm Wint­huis, Verwandten mütterlicherseits – Lehre als Buchhändler mit Ge­sel­lenprüfung 15.1.1921 bis 11.6.1926 – Ende seines Aufenthaltes in Kleve – Vertreter des Jungkreuzbundes im Bundesausschuß des Kreuz­bundes 1927 – Aufenthalt in Köln 1929 – Von 1933–1938 lebte er in Liechtenstein. Bis dahin hatte er seinen Adelstitel nicht kundgetan.
[2] Hermann Kreyenberg (* 13.3.1882 in Duisburg, † 13.7.1948) – Priesterweihe 23.3.1912 in Münster – Kaplan in Kleve St. Mariä Himmelfahrt 2.4.1912 bis 19.3.1926
[3] Pater Hermann Franke OSC (* 6.9.1890 in Rellinghausen, † 8.3.1968 in Wien) – Eintritt bei den Kamil­lia­nern in Vaals/NL 28.9.1903 – Einfache Profeß 19.3.1911 in Roermond/NL – Feierliche Profeß 19.3.1913 in Roermond – Priesterweihe 28.3.1914 in Roermond – Tätigkeit in Heidhausen 1914–1918 – Berlin 1918 – Heidhausen 1923–1925 – Wien 1925–1930
[4] Volksfreund 1926: 163

Sonntag, 23. Mai 1926, Pfingstsonntag
Bundestag des Jungborn auf Haus Hoheneck. Es waren annähernd 400 Orts­gruppen- und Gauvertreter nach Hoheneck gekom­men. Dr. Hans van Acke­ren aus Kleve leitete als einziger Laie den Kreis Familie, alle anderen Arbeitskreise wurden von Priestern geleitet.[1]
Auf dem 71. Katholikentag vom 1. bis 4. Sep­tember 1932 in Es­sen hielt Dr. Hans van Ackeren einen Vortrag zu dem Thema „Die deut­schen Katholi­ken und die Alkoholfrage“[2], in dem er unter anderen Generalpräses Ludwig Wol­ker zitierte:
Es soll ein neues Geschlecht erwachsen in deutschen Landen: Einfach und nüchtern, gesund und lebensfroh, rein und willensstark. Sollten wir da nicht mit in Front stehen, in vorderster Front, wenn es gilt, einem Erb­feind von Ju­gendkraft und Volkskraft, Jugendseele und Volksseele, Ju­gend­glück und Volksglück zu begegnen! Brüder ermannet euch, seid nüchtern und stark!

[1] s. Jungkreuzbund (Johannisfeuer) 1926: 33–37
[2] s. Volksfreund 1932: 163–165

Tagebucheinträge:

Kleve, Mittwoch, 9. April 1930
Ich beglei­tete ihn [Walter Vinnenberg[1]] dann bis van Ackeren [Haus Koekkoek, Kavarinerstraße 33], wo er einen Be­such machte.

[1] Prälat Dr. phil. Walter Vinnenberg (* 8.6.1901 in Lippstadt, † 1.12.1984 in Bocholt) – Priesterweihe 27.2.1926 in Münster – Kaplan in Kleve St. Mariä Himmelfahrt u. Religionslehrer am Gymnasium in Kleve in allen Klassen vom 1.4.1926 bis Pfingsten 1929 – Außerdem unterrichtete er Hebräisch und Sport und leitete eine religionsphilosophische Arbeitsgemeinschaft. Später unterrichtete er auch Französisch. Er gewann Karl Leisner für die Jugendarbeit und gab den Anstoß zur Gruppenbildung. Mit den Jungen unternahm er zahlreiche Fahrten auch noch nach seiner Tätigkeit in Kleve.

Gartenvan AckerenKleve, Mittwoch, 6. September 1933
Von 15.15 bis 19.00 Uhr in van Ackerens Garten Aussprache mit Singen und Äpfeln etc. Verhältnis von Kirche und Staat. Die Reichsidee. Aus Gertrud von Le Fort „Hymnen an die Kirche“[1], die ergreifende von der Majestät der Kirche gelesen.[2] – Noch Birnen mit den andern geschält.

[1] Le Fort, Gertrud von: Hymnen an die Kirche, München 1924, erweitert 1929
[2] Der 1. Teil der Hymnen an die Kirche trägt den Titel „An die Kirche“ mit den Kapiteln „Heimweg der Kirche“, „Heiligkeit der Kirche“, „Das Beten der Kirche“ und „Corpus Christi Mysticum“.

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