Am Freitag, dem 26. April, wurde Bischof Reinhard unter großer Beteiligung der Bevölkerung in der Grablege des Domes in Münster beigesetzt.
Requiem im Dom (Foto: Caroline Seidel)
Foto: dpa/muensterview
Grablege
Berichte über die Beisetzung:
Kirchensite Bistum Münster (Video)
Erinnerungen von Hans-Karl Seeger an Begegnungen mit Reinhard Lettmann:
Von Reinhard Lettmann, der fünf Jahre vor mir zum Priester geweiht wurde, hörte ich zum ersten Mal in der Exegesevorlesung zum Alten Testament. Professor Hermann Eising stellte uns dessen Wissenschaftliche Arbeit als Vorbild vor Augen. Meine erste und auch meine letzte persönliche Begegnung mit Reinhard Lettmann hatten mit Karl Leisner zu tun.
Die erste fand 1966 in Xanten statt. Aus Anlaß der Großen Viktortracht war Bischof Joseph Höffner nach Xanten gekommen und hatte seinen Privatsekretär und Bischöflichen Kaplan Reinhard Lettmann mitgebracht (siehe Aktuelles vom 16.4.2013). Nach Abschluß der Großen Viktortracht, an deren Vorbereitung und Durchführung ich als Kaplan in Xanten maßgeblich beteiligt war, fragte mich Reinhard Lettmann, ob ich nicht sein Nachfolger bei Bischof Höffner werden wolle. Ich aber wollte in der Seelsorge bleiben.
Eröffnungsfeier zur Großen Viktortracht 1966 im Xantener Dom
Meine letzte persönliche Begegnung mit Bischof Reinhard war ebenfalls in Xanten. Bischof Dr. Felix Genn hatte 2010 zu einem Priestertreffen in Xanten eingeladen. Dieses begann mit einer Statio in Birten und einer Fußwallfahrt nach Xanten. Als wir später den Dom verließen, um zum Bus zu gehen, klopfte mir jemand von hinten auf die Schulter und fragte: „Bist Du es?“ So gingen Bischof Reinhard und ich zusammen zum Bus und erinnerten uns u. a. an 1966.
Bischof Reinhard vor der Kirche in Birten am Beginn der Fußwallfahrt nach Xanten
Zwischen diesen beiden Begegnungen ergaben sich, da ich neben meiner Aufgabe als Spiritual im Collegium Borromäum auch Domzeremoniar war, naturgemäß viele weitere. Nach dem Tod des damaligen ersten Vorsitzenden des IKLK Willi Walterfang am 30. Dezember 1992 erreichte mich die Frage von Bischof Reinhard, ob ich dessen Aufgabe im IKLK übernehmen wolle. Er war der Meinung, ich sei gebürtig aus Kleve, jetzt lange genug weggewesen und als Leiter und Spiritual des damaligen Geistlichen Zentrums Haus Aspel in der Nähe.
Schon als Junge hatte ich mich viel mit Karl Leisner beschäftigt. Unsere Elternhäuser in Kleve liegen nur ca. 200 m auseinander und mit 15 Jahren las ich die erste Biographie über Karl Leisner „Stephanus heute“ von Pater Otto Pies SJ, was mich damals dazu anleitete, selbst Tagebuch zu führen. So sagte ich ja zu einer Aufgabe, deren Konsequenzen ich damals in keinster Weise übersah; denn Bischof Reinhard beauftragte mich außerdem mit der Kommentierung des schriftlichen Nachlasses von Karl Leisner, was Bischof Felix sehr bekräftigte. Als Ergebnis langjähriger Recherchen erscheint demnächst eine Lebens-Chronik über den inzwischen seliggesprochenen Karl Leisner. (siehe Aktuelles vom 26.5.2012 und unter Veröffentlichungen Karl-Leisner-Kurier 2012/02)
Elternhaus Leisner in der Flandrischen Straße
Elternhaus Seeger in der Frankenstraße