Quelle des Fotos: Wikimedia Commons / Urheber Frau Hitt / SS BY-SA 3.0 (abgerufen 10.12.2013)
Die ältesten Teile der Burg stammen von 1148. Sowohl die Räume der Innenburg als auch die der vorgelagerten Außenburg wurden in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend erneuert und modernisiert. Die Geschichte der Burg Rothenfels als christliches Bildungshaus beginnt 1919 mit dem Kauf der Burg durch den Quickborn. Am 17. August 1919 fand auf Burg Rothenfels der erste deutsche Quickborntag statt. Beim Quickborntag 1920 war Romano Guardini zum ersten Mal dabei, der dann von 1927 bis 1939 Studienleiter der Burg war. Die Kapelle der Burg wurde unter Romano Guardinis Führung zum Herz der Liturgischen Bewegung, die wesentliche Ideen des Zweiten Vatikanischen Konzils vorwegnahm. Inspiriert vom Dessauer Bauhaus gestaltete der Architekt Rudolf Schwarz damals die Innenräume der Burg. Träger der Burg ist heute die Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels, die ihrerseits Mitglied im Bayerischen Volkshochschulverband ist (URL http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Rothenfels – 14.4.2012).
Vom 14. bis 24. August 1938 besuchte Karl Leisner eine Tagung auf Burg Rothenfels am Main.
Karl Leisner aus Dachau am 22. April 1944 an Franziska Sauer, seine zukünftige Schwägerin in Würzburg:
Das letzte Mal war ich im Sommer 1938 im Spessart und am Main [zur Tagung] auf Burg Rothenfels. Daß dies wunderschöne Land meinem Bruder die zukünftige Lebensgefährtin schenken würde, konnte ich damals noch nicht ahnen. In diesem herrlichen Land solch selige Tage voll österlichen Friedens! Möge das der Auftakt zu einem gesegneten Leben für Euch sein!
Maria Leisner im Sammelbrief von Familie Wilhelm Leisner aus Kleve am 17. August 1944 an Karl Leisner:
Wir haben Wanderungen nach Gessenthal[1], Schloß Mespelbrunn und besonders eine große Fahrt nach Hafenlohr (Fränzls Geburtsort) und Burg Rothenfels gemacht. Die Kapelle dort ist in Gebrauch.[2] Ich war darin und habe ganz besonders an Dich gedacht. Wir waren auch in mehreren Räumen und hatten eine herrliche Sicht auf den Main.
[1] Vermutlich Hessental im bayerischen Spessart. Dort wurde der Nationalökonom und Agrarpolitiker Prof. Dr. Gustav Ruhland (1860–1914) in einem Einödhof, möglicherweise dem „Wirtshaus im Spessart“ aus Wilhelm Hauffs (1802–1827) gleichnamigen Märchen, geboren.
[2] Es ist die Reduktion auf das Wesentliche, die in den 1920er Jahren im Rittersaal und in der Kapelle jene beeindruckende Architektur-Ensembles hervorgebracht hat, für die Burg Rothenfels weltweite Beachtung genießt (URL http://www.burg-rothenfels.de/einfachheit.html – 14.4.2012).
Die „Herder Korrespondenz Spezial“ von April 2013 mit dem Thema „Wie heute Gottesdienst feiern? Liturgie im 21. Jahrhundert“ brachte auf den Seiten 9 bis 13 einen Artikel von Albert Gerhards mit dem Titel „Die Ästhetik der Liturgie. Wie christliche Gottesdienste gestalten?“ In einem Abschnitt mit der Überschrift „Der Erbe der Liturgischen Bewegung“ heißt es:
Rudolf Schwarz (* 15. Mai 1897 in Straßburg/Strasbourg/Bas-Rhin/F, † 3. April1961 in Köln) – Architekt
Karl Leisners Kontakt mit Burg Rothenfels zeigt sich auch in folgenden Kassenberichten:
Finanzbericht – Ausgaben
16.5.1936 Bilder für [Fr. Engelbert (Wilhelm)] Haas etc. 1,44 RM
Wäsche 2,65 RM
Rothenfelsporto 0,30 RM
19.5.1936 „Rothenfelsrechnung“
1 Zeltbeutel 0,60 RM
1 Militärkochgeschirr 2,50 RM
3 Heringe und 4 Zeltstöcke 0,96 RM
nach Stetten geschickt 20,62 RM
nach Italien geschickt 25,00 RM
In der Verbandszeitschrift des Bundes Neudeutschland HIRSCHBERG vom Februar 2014 berichtet Meinulf Barbers in einem Leserbrief über Burg Rothenfels und den Bund Quickborn.