Während die Christus-König-Kirche in Kleve profaniert wird, ist an dem Karl Leisner sehr vertrauten, zu Pfalzdorf gehörenden Gocher Berg eine Christus-König-Kapelle entstanden.
Siehe RP ONLINE vom 8. Juni 2018 – Goch-Pfalzdorf: Kapelle zum Dank für persönliches Glück.
Tagebucheintrag
Kleve, Montag, 31. März 1930
Nachmittags fuhr ich mit Rud Retzlaff zu Tante Julchen und Tante Maria nach Goch. […] Nach viertelstündigem Aufenthalt fuhr ich davon. Ich fuhr in rasendem Tempo, denn ich dachte, Rud R. wäre schon weg gewesen. (Er war nämlich nicht mit hereingegangen.) Als ich am Gocher Berg war, kehrte ich um und fand Rud R. glücklich am Eisenbahnübergang [auf der Klever Straße].
Gute Bekannte der Familie Leisner wohnten am Gocherberg
Schmitz, Wilhelm
1. Generation:
Wilhelm Schmitz – Pfalzdorf/Gocherberg – Bauer – guter Bekannter der Gocher Tanten Maria u. Julchen Leisner
2. Generation:
2a. Sohn Jakob – 1943 Soldat
2b. Tochter
Rundbrief von Vater Wilhelm Leisner aus Kleve am Mittwoch, 17. November 1943, an seine Familie:
Dann fuhren wir beide [Vater Wilhelm Leisner und Willi Väth mit dem Fahrrad] über Schmitz [Pfalzdorf/Gocherberg], die wieder Nachricht von ihrem Jakob hatten, zu den Tanten [Maria und Julchen in Goch].
Sammelbrief von Familie Wilhelm Leisner aus Kleve am Samstag, 2. September 1944, an Karl Leisner:
Von Familie Fas. [Josef Fasbender] bekamen wir Nachricht, daß Willi [Fasbender] vermißt sei, ebenso Schwiegersohn von Schmitz [in Goch/Pfalzdorf] Gocherberg.
Weeze, Donnerstag, 11. April 1929
Pfalzdorf
auf Grund religiöser u. wirtschaftlicher Gründe Ansiedlung Pfälzer Kolonisten am Niederrhein um 1740 – Errichtung einer Kolonie auf von der Stadt Goch zur Verfügung gestelltem Gebiet auf der Gocher Heide – Anerkennung der Ortschaft unter dem Namen Pfalzdorf durch die Regierung 1747
Siehe auch Aktuelles vom 29. Juli 2016 – Karl Leisner und Leo van der Velden.
Donnerstag, 11. April 1929
Um 11.30 Uhr brachen wir, trotz des „verteufelten“ Regens, der gar nicht aufhörte, auf und fuhren mit dem Zug um 14.19 Uhr nach Pfalzdorf. Die Kindervorstellung um 15.00 Uhr war (bei Derksen im Saal) „mäßig“ besucht. In der Abendvorstellung war „kein Mensch“ zu erblicken, so daß wir gar nicht anfangen konnten. Um 21.00 Uhr krochen wir in einen Strohstall von Derksen. (Auf einer Hühnerleiter ging es hinauf.)
Hier schliefen wir z. gr. T. [zum großen Teil] besser als in der Scheune in Weeze [bei Bauer Leo Janßen].
Gastwirt Theodor Derksen (* 3.3.1868, † 1948) – Gaststätte – Goch, Hevelingstr. 124 – früher Veranstaltungsort für einen Großteil des gesellschaftlichen Lebens – heute Fitneßstudio
Johannes Verhoeven aus Pfalzdorf am 24. Oktober 2013 an Hans-Karl Seeger:
nach langer Zeit übersende ich Ihnen ein Foto der Restauration Theodor Derksen aus Pfalzdorf. In der Zeit als Karl Leisner in Pfalzdorf war, sah die Gaststätte so aus wie sie auf dem Foto dargestellt ist. Die Scheune muß sich rechts, in der heutigen Friedenstraße, befunden haben. Sie ist erst in den 1980er Jahren abgebrochen worden. Scheinbar ist die Gaststätte 1907 aufgestockt worden.
Tön am Berg
In den 1920er oder 1930er Jahren kaufte vor den Toren Gochs ein Mann namens Anton das Gebäude in Pfalzdorf, Klever Str. 311, und errichtete dort sein im Laufe der Jahre traditionsreich gewordenes Restaurant „Tön am Berg“. Laut WAZ vom 28.9.2013 wollen sich Christel und Franz Terörde, in dritter Generation die derzeitigen Betreiber des Betriebes, aus Altersgründen zur Ruhe setzen, finden aber keinen Nachfolger. Daher haben sie an den Bauausschuß der Stadt Goch zwecks Errichtung von Wohngebäuden auf dem Gelände den Antrag auf „Änderung der planungsrechtlichen Zulassung“ gestellt.
DERWESTEN vom 28. September 2013 – Traditionsgaststätte Tön am Berg findet keinen Nachfolger
NRZ vom 7. März 2015 – Eine Tradition endet
RP ONLINE vom 23. Juli 2016 – Gocher Geschichten bei „Tön am Berg“
Quelle der nicht ausgewiesenen Fotos: Karl Leisner-Archiv