Dachau: Karl-Leisner-Weg

Das unbebaute Gelände mit Blick auf die Straße der KZ-Opfer, durch das der Karl-Leisner-Weg führen wird

Das unbebaute Gelände mit Blick auf die Straße der KZ-Opfer, durch das der Karl-Leisner-Weg führen wird

Der Plan für einen Karl-Leisner-Weg in Dachau besteht schon viele Jahre, jedoch steht der genaue Zeitpunkt für den Bau nach wie vor nicht fest.

Mit einem Schreiben an den Oberbürgermeister der Stadt Dachau vom 9. Oktober 1985 unterbreitete der Dachauer Stadtrat Heinrich Rauffer Vorschläge für Straßen­benennungen in zwei Neubaugebieten der Stadt Dachau. Für das Gebiet „im ehemaligen Lagergelände“ schlug er die Titus-Brandsma-Straße, die Karl-Leisner-Straße und die Pater-Roth-Straße vor.

Dachauer Nachrichten vom 6. November 1985

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In der Begründung seines Vorschlages stellte er das Leben dieser drei Widerstands­kämpfer einschließlich ihrer Haftzeit im KZ Dachau dar. Professor Pater Titus Brandsma OCarm (* 23.2.1881, † 26.7.1942) wurde am 19. Juni 1942 in das KZ Dachau eingeliefert und starb dort wenige Wochen später. Er wurde am 3. November 1985 seliggesprochen. Pater Korbinian (Leonhard) Roth OP (* 28.5.1904, † 22.6.1960) kam am 21. Mai 1943 ins KZ Dachau und blieb nach der Befreiung als Seelsorger im Lager, zuerst bei den Internierten, dann bei den Flüchtlingen.

Die Straßenbenennung nach Karl Leisner wurde u. a. mit seiner heimlichen Priesterweihe durch den französischen Bischof Gabriel Piguet, einem einmaligen Geschehen in einem Konzentrationslager, begründet.

Laut Auszug aus dem Sitzungsprotokoll des Bauausschusses des Stadtrates Dachau vom 15. Mai 1986 wurden diese Vorschläge „für das zukünftige städtische Baugebiet südlich des Bereitschaftspolizeigeländes“ einstimmig in die Vorschlagsliste für Straßennamen aufgenommen.

Am 25. Juli 1991 teilte die Bauverwaltung der Stadt Dachau dem Schwager von Karl Leisner, Willy Haas, mit, dass im Stadtgebiet noch keine „Karl-Leisner-Straße benannt“ sei.

Auf eine Anfrage des damaligen Präsidenten des IKLK, Hans-Karl Seeger, vom 11. Dezember 1995 teilte die Stadt Dachau mit: „die Große Kreisstadt Dachau hat bereits 1993 beschlossen, eine Straße nach Karl Leisner zu benennen. Die Straße selbst liegt in unmittelbarer Nähe des KZ-Dachaus im neuen Baugebiet „Am Neufeld“ (ehemaliges Lagergelände). Die Herstellung der Straße wird sich jedoch noch einige Jahre hinziehen, da sie erst nach Bebauung dieses Gebietes notwendig wird.“

Auszug aus der Straßenkarte von Dachau

Dachau-Kartebunt

Der künftige Karl-Leisner-Weg führt von der Straße der KZ-Opfer ab und grenzt an den Pater-Niemöller-Weg. Das Baugebiet zwischen dem Otto-Kohlhofer-Weg und dem Neumeyerweg, durch das der Karl-Leisner-Weg führen wird, ist noch nicht erschlossen.

Die Beiträge zu den verschiedenen Erinnerungsstätten Karl Leisners in Dachau werden nach und nach veröffentlicht.

siehe bereits folgende Links:

Link 1

Link 2

Text und Fotos Christa Bockholt und IKLK-Archiv