Karl Leisners Kursgenosse Fritz Häfner war von 1948 bis 1984 Pfarrer in Zyfflich und Wyler.
Totenzettel für Fritz Häfner
Werner Stalder schrieb am 29. Januar 2013 in der Rheinischen Post:
Jakob Kropmann aus Wyler hat eine bewegte Schulzeit hinter sich. An eines erinnert er sich jedoch besonders, an seine Zeit als Messdiener unter Pfarrer Fritz Häfner. Jeden ersten Freitag im Monat begleitete er schweigend bei Wind und Wetter den Geistlichen bei der Krankenkommunion durch den ganzen Ort, von der Kirche bis zum Mühlenend. Nur ein kleines Glöckchen musste er läuten. In der Schule gab es dafür frei. Kropmann war ein eifriger Messdiener.
Oft diente er zusammen mit Hans Faaßen die regelmäßig dreimal wöchentliche stattfindende Schulmesse. „Doch einmal fehlte ich, und Pastor Häfner ließ mich die ganze lateinische Messe abschreiben“, blickt der heute 76-Jährige zurück.
Die Katholische Volksschule Wyler mit Pastor Häfner und Lehrerin Dankwart im November 1948
Foto: Gottfried Evers
Bevor Karl Leisner in Freiburg im Januar 1937 zu Familie Dr. Joseph Ruby zog, wohnte er mit Fritz Häfner bei Familie Köbele, Hansjakobstraße 43.
Fritz Häfner aus Zyfflich am 22. August 1977 an Pfarrer Heinrich Kleinen in Uedem:
Karl war für mich nicht nur Kursusgenosse, sondern in der Jugendarbeit und im Freiburger Studium ein nahe stehender Freund.
Fritz Häfner hat sich um das Andenken an Karl Leisner gekümmert. Am 7. November 1977 schrieb er an Karl Leisners Schwager Wilhelm Haas:
Was Karl mir bedeutet und ich für ihn fühle, wissen Sie sicher. […] Weil ich den Pfarrangehörigen etwas von Karl sagen möchte, hätte ich gerne 2 große Poster, die ich in der Kirche anbringen werde.
Fritz Häfner und Elisabeth Haas, geb. Leisner
Fritz Häfner am 27. November 1977 in einer Predigt:
Als er [Karl Leisner] 1936/37 in Freiburg/Br. studierte, war ich sein Nachbar. Wir haben geteilt, was die Eltern vom Niederrhein uns – „den armen Studenten“ – schickten. Karl Leisner hat in dieser Zeit hart um die Wahl gerungen zwischen Ehe und Familie und Priestertum. Ich darf das sagen, weil ich ihm nahe stand und es so miterlebt habe. Sonst aber haben wir gemeinsam uns durch die Aufgaben des Studiums gearbeitet, wir haben herrlichen Spaß gehabt, wir haben den Schwarzwald erlebt, an dem sich unser Schöpfer als der große Künstler erwiesen hat, ja, wir haben sogar alle teuflische Bedrohung verlacht, weil wir doch in der Gnadennähe Christi sein durften.
Nach der Renovierung der St. Martinus-Pfarrkirche in Zyfflich 1987 wurde auch die Gedenkstätte für die Blutzeugen der NS-Zeit neu eingeweiht. Stellvertretend für „alle Blutzeugen und Bekenner der Menschenwürde und des Glaubens“ wird der NS-Opfer Pater Titus Brandsma OCarm, Edith Stein, Karl Leisner und Leni Valk gedacht.
Später wurden die Fotos um das von Wilhelm Frede erweitert.
Fotos: Fotoalbum der Kirchengemeinde St. Martinus in Zyfflich
Foto mit Wilhelm Frede: Gabriele Latzel