Michelangelo Buonarroti (* 6.3.1475 in Caprese/Toskana/I, † 18.2.1564 in Rom) – italienischer Maler u. Bildhauer
Quelle des Fotos: Wikimedia Commons / gemeinfrei (abgerufen 10.10.2018)
L’Osservatore Romano berichtete am 28. Februar 2014 unter dem Titel „Das Letzte Duell mit der Kunst“ zum 450. Todestag von Michelangelo:
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Pieta von Michelangelo
Quelle der Fotos: Wikimedia Commons / Author: Stanislav Traykov / CC-BY 2.5 (abgerufen 08.10.2018)
Leider gibt es von Karl Leisners Romfahrt mit seinen Kursgenossen Max Terhorst und Jupp Köckemann vom 22. Mai bis 8. Juni 1936 keine von ihm selbst verfaßten Notizen. Folgender emotionaler Bericht aus dem Fahrtenbuch von Max Terhorst läßt jedoch erahnen, welche Wirkung auch die Werke Michelangelos im Petersdom auf Karl Leisner hatten, obwohl Max Terhorst weder den Namen Michelangelo noch dessen Pieta eigens erwähnt. Auch gibt es in dem Fahrtenbericht keinen Hinweis auf die Sixtinische Kapelle mit Michelangelos großartigen Fresken, die die drei Studenten sicherlich auch gesehen haben. Offensichtlich war die Papstmesse am Pfingstsonntag für alle drei das ergreifendste Erlebnis.
Sixtinische Kapelle
Quelle der Fotos: Wikimedia Commons / Author: Antonine Taveneaux / CC-BY 3.0 (abgerufen 08.10.2018)
Sonntag, 31. Mai 1936
Erlebnis der Papstmesse Pfingstsonntag 1936
Abgesehen von der gewaltigen Stadt selbst mit ihrer jahrtausendalten Tradition, den dort übriggebliebenen oder auch dorthin verfrachteten alten Kulturdenkmälern des gesamten Mittelmeerraumes stand uns noch ein ganz besonderes Ereignis bevor: der Besuch der Papstmesse am Pfingstsonntag im Petersdom. Kardinal Caccia hatte uns auch dazu Platzkarten besorgt und uns dabei ans Herz gelegt, wir dürften keinesfalls in unserer Wanderkluft auf den vorgesehenen Plätzen erscheinen. Er hatte einen guten Rat zur Hand. Im [Collegium] Germanicum würde man uns gewiß Toga, Zingulum und „Römer“ leihen.[1] So als echte Theologen drapiert würden wir dann unsere Plätze einnehmen. Auf Grund unserer Beziehung zu Pater Constantin Noppel [SJ] – er war viele Jahre Leiter des Germanicums in Rom gewesen – fanden wir tatsächlich dort bereite Ohren.
Am Pfingsttag selbst hielt es uns nicht lange im Bett. Bereits morgens gegen 6.00 Uhr waren wir an diesem herrlichen Maientag auf dem Petersplatz und schauten dem schon regen Treiben auf diesem herrlichen Platz zu. Wir saßen auf den Kanten der riesigen, rechteckigen Grundsteine, auf denen eine jede der 25 Meter hohen Säulen der Kolonnaden ruht. Scharen von Menschen waren mit vorrückender Uhr unterwegs. Erst gegen 8.45 Uhr – eine viertel Stunde vor Beginn der Meßfeier – machten wir uns auf den Weg zum Portal. Wir zeigten einem – wie uns schien – höherchargierten Schweizergardisten unsere Platzkarten und erlebten dann dasselbe überraschte Gesicht wie vor zwei Tagen am Portal des Vatikanpalastes. Skeptischer Blick auf unsere jungen Gesichter, auf unsere nicht gerade nach Maßarbeit sitzenden Togen, dann wieder auf unsere Karten; doch schließlich schien der nicht zu bezweifelnde Besitz der Karten zu überzeugen. Der Gardist verbeugte sich und forderte uns auf, zu folgen. Wir betraten die weite und hohe Halle der Kathedrale. Unser Gardist führte uns stracks durch den Mittelgang hindurch auf den Hauptaltar zu. So kamen wir zur Vierung, dort steht das allen bekannte Wunderwerk [Gian Lorenzo] Berninis, der von vier gewundenen bronzenen Säulen getragene Baldachin, der den Hauptaltar und die Confessio Petri gleicherweise überdacht. Ihn wiederum überwölbt der Welt herrlichste Kuppel [von Michelangelo], die im Ansatz einen Durchmesser von 54 Meter hat und eine Höhe von 130 Meter erreicht. Unser Gardist umging den Altar nach rechts und im Chorraum – etwa in der Mitte zwischen Altar und Papstkathedra – in der Apsis wurden uns unsere Plätze an der rechten Seite im mehrreihigen Chorgestühl zugewiesen. So hatten wir gleicherweise sehr guten Blick zur Kathedra, auf der ja während der Feier der Papst zeitweise Platz nimmt, wie auch nach links hinüber auf die Rückseite des Altars.
Links und rechts von uns, hinter und unter uns in den gestaffelten Reihen des Chorgestühls befanden sich die Herren des weltweiten diplomatischen Chors [Korps] in hochvornehmen Kleidern, dekoriert mit Schärpen und Orden. Die untersten Reihen des Chorgestühls nahmen auf beiden Seiten die Kurienkardinäle und eben anwesende weitere Kardinäle sowie Bischöfe in ihren farbkräftigen Roben ein. Unter ihnen entdeckten wir sehr bald, nicht weit von uns und auf gleicher Seite die hohe Gestalt unseres Bischofs aus Münster – Clemens August Graf von Galen[2] – begleitet von Prälat Joseph Leufkens[3]. Ob er uns erkannt hatte? Doch da drehte sich Prälat Leufkens zu uns um. Er, selbst aus Münster, kannte Jupp[4] gut vom Ministrieren her. Er schaute ihm scharf ins Gesicht, stutzte, dann grinste er ganz unverhohlen und legte seinen Finger über beide Lippen.[5] Wir verstanden.[6] An der gegenüberliegenden Seite entdeckten wir auch den damals in Deutschland gut bekannten [Eugenio] Kardinal Pacelli, den späteren Papst Pius XII.
Doch dann riß uns ein Trompetenstoß aus allen weiteren Betrachtungen und Bedenken. Der feierliche Einzugsmarsch des Papstes klang auf und augenblicklich wurden zigtausend Menschen von den Sitzen gerissen. In Sekundenschnelle wuchs ein Ruf zu einem vieltausendköpfigen Chor an: „Viva il Papa, viva il Papa, viva il Papa“ [Es lebe der Papst]. Musik und Chor erfüllten das gewaltige Haus. Vom höhergelegenen Chorgestühl aus übersahen wir die überwältigende Szene. Der Papst wurde eben durch das Portal in den Dom getragen – und wie auf Kommando reckten sich unzählige Arme dem Papst entgegen. Es war wunderbar. An der Confessio Petri setzten die Träger die Sedia gestatoria [den Tragthron] ab und der Papst schritt zu einem Betschemel. Und ebenso augenblicklich wie begonnen brachen Musik und Zuruf ab. Eine kurze Zeit der Stille und des Gebetes folgte. Was dann kam, war ein Fest für Auge, Ohr, Herz und Geist. Selbst wenn es nicht gerade Pfingstsonntag gewesen wäre, hier mußte man sich des Wirkens des weltumspannenden Geistes Gottes bewußt werden. Und als der Sachwalter Christi auf Erden das Opfer des Herrn selbst heiligste Gegenwart werden ließ, umrahmt von dem Schall der Silberfanfaren, die aus dem weiten Rund der Kuppel ertönten, da wurde man sich der jeweiligen Einmaligkeit dessen bewußt, was wir Meßopfer nennen. Gleich, ob es nun hier in seiner ganzen nur möglichen Ausweitung und Feierlichkeit oder ob es in einer kleinen Dorfkirche allein vollzogen vom Priester und wenigen alten Mütterchen Wirklichkeit wird: der Herr in seinem Heiligen Geist unter und in uns.
Es war kurz nach der heiligen Wandlung, als ich Karl links von mir schluchzen hörte. Ich fragte ihn still: „Karl, was ist?“ Er: „Es ist zu schön! Es ist so gewaltig!“ Ich verstand ihn gut. Wir alle empfanden ähnlich.
Es waren fast drei Stunden vergangen, als der Papst sich mit der flotten Papsthymne[7] verabschiedete. Noch einmal brandeten Begeisterung und Zuruf auf. Eine nur von den festlich geschmückten Wänden begrenzte, wogende Menschenmenge jubelte dem Stellvertreter Christi auf Erden zu. Für uns waren keine drei Stunden vergangen. Für uns war überhaupt keine Zeit vergangen. Für uns war Zeitloses, Ewiges momentan spürbar geworden. Uns war ein Erlebnis eingeprägt worden, das uns dreien – und ganz sicher darf ich das wohl mit tiefster Berechtigung auch von Karl sagen – das uns unaustilgbar und lebensbestimmend wurde.
[1] Kollegsarchivar Br. Markus Pillat SJ aus Rom am 5.9.2008 an Hans-Karl Seeger:
Meines Erachtens kann man nicht davon ausgehen, dass die drei Studenten einen roten Talar trugen. Es gab im Kolleg durchaus auch schwarze Talare für den Einzelausgang, denn der Ausgang im roten Talar war nur einer Gruppe von drei bzw. mitunter zwei Alumnen gestattet. Im Text ist von einer Drapierung als echte Theologen die Rede. Theologen tragen bekanntlich schwarz. Wenn die Gruppe einen roten Talar getragen hätte, hätte man sich gewiss als echte Germaniker gefühlt und das auch im Text erwähnt. Ich glaube nicht, dass der Rektor des Kollegs einer Gruppe fremder Studenten erlaubt hätte, als Germaniker durch Rom zu gehen. Allenfalls hätte man einen Fremden in die eigenen Reihen aufgenommen.
[2] Bischof Clemens August Graf von Galen hielt sich vom 27.5. bis 4.6.1936 in Rom auf. Peter Löffler:
Mai 27 – Juni 4, Romfahrt mit Flugzeug zum 80. Geburtstag Pius XI. Juni 1., Privataudienz bei Pius XI. (Löffler 1996 Bd. I: LXXXVII).
Josef Köckemann erinnerte sich, daß der Papst bei der Audienz gesagt hatte: „Ihr Bischof war auch schon da.“ Das erleichterte sie sehr, da sie das Studium schwänzten. Offensichtlich hatte ihr Bischof bereits vor ihnen eine Audienz gehabt und nicht wie ursprünglich geplant am 1.6.
[3] Joseph Leufkens hatte lange in Italien gelebt, daher nahm ihn der Bischof häufig mit nach Rom.
[4] Die in Münster beheimateten Theologiestudenten trafen sich donnerstags morgens in St. Servatii und sangen die Messe „Cibavit – Er nährte“. (Introitus aus der Messe zum Fronleichnamsfest. Das Meßformular konnte als Votivmesse an jedem Donnerstag verwendet werden.) Die Proben dafür fanden im Haus von Joseph Leufkens statt.
[5] Josef Köckemann am 11.3.1998 im Gespräch mit Hans-Karl Seeger:
Leufkens rief „Ecco!“ [Sieh da!], aber ich legte meine Finger auf den Mund und Leufkens verstand, er stützte sich beim Beten so auf die Bank, daß der Bischof bei einem Blick zur Seite uns Theologen nicht sehen konnte.
[6] Max Terhorst:
Streng genommen war es uns nicht erlaubt, das Studium in Freiburg/Br. zu unterbrechen, bzw. unsere Pfingstferien eigenmächtig auf vier Wochen zu verlängern (Seligsprechungsprozeß: 822f.).
[7] Wie jeder souveräne Staat besitzt auch der Vatikan eine offizielle Hymne. Auf Anordnung von Papst Pius XII. ist diese seit dem 24.12.1949 der vom französischen Musiker Charles Gounod komponierte Papstmarsch. Dieser wurde bereits am 11.4.1869 im Beisein von Papst Pius IX. erstmals intoniert, konnte aber 81 Jahre lang die Hallmayr-Hymne nicht ersetzen. Die Papsthymne erklingt im Vatikan bei offiziellen Auftritten des Papstes und beim Empfang auswärtiger Staatsoberhäupter.
Karl Leisner hat gewiß auch die Pieta von Michelangelo eingehend betrachtet; denn sowohl aus dem Dom in Münster als auch besonders aus der Gnadenkapelle in Telgte war ihm diese Art der Darstellung sehr vertraut. Seine erste Begegnung mit beiden Kunstwerken hatte er während der Westfalenfahrt vom 3. bis 18. August 1928. In seinem Tagebuch heißt es u. a.:
Telgte, Dienstag, 7. August 1928
Um 5.30 Uhr Aufstehen. Dann Freiübungen, die in einem Steigerungslauf zum Lager endigten. Dann wuschen wir uns in der Ems, die jetzt ziemlich hoch war, aber später sehr schnell fiel. Nach dem Waschen zogen wir uns an und dann gings in die Gnadenkapelle, wo wir die Guardini Messe [Gemeinschaftsmesse] beteten und kommunizierten. Nach der Messe gings wieder zum Lager, wo es „Malzkaffee“ mit Pumpernickel-Butterbrote mit [Rüben- oder Apfel-]Kraut gab.
Gnadenkapelle in Telgte, in der wir fast jeden Morgen Messe und Kommunion hielten
Am 17. August 1928 schrieb Karl Leisner nach einem Besuch in Münster in sein Tagebuch:
… hierauf [besichtigten wir] den herrlichen Dom, mit dem großen Christophorus, den zwei Marmorgruppen [Pieta und Kreuzabnahme] von [Wilhelm] Achtermann, der wunderbaren [astronomischen] Uhr, die wir schlagen hörten.
Im Dezember vor der Romfahrt hat er Michelangelo sogar gehört:
Münster, Freitag, 6. Dezember 1935
Grad’ komm’ ich aus dem ganz wunderbaren Konzert wieder. Ein Jubeln und Singen und Preisen in mir.
[…]
Wir alle leben in Gottes Freude. In Ihm und (oder nur) oder auf der Suche in Seiner Liebe.
„Das dunkle Reich“ von Hans Pfitzner[1] – tief, modern, tonmalend, sinnend über das Geheimnis des Todes, des Leidens, des Lebens. Eine feine Gedichtauswahl in ein Tongemälde vereint. Toll das Tanzlied (Gesang der Lebendigen!) der Schnitter und Schnitterinnen.[2] Tief ergreifend zu Anfang und zu Ende der Chor der Toten von C. F. Meyer. „Wir Toten …“[3] „Das Lied vom Brunnen des Leides“ [Es ist ein Brunnen, der heißt Leid] ([Richard] Dehmel[4]) tiefe Deutung des Sinns des Leidens. Ein Nahekommen mystischer Art dieses Problems. Feine Tonmalerei des Brunnens – plätscherndes, tropfendes, stilles Wasser!
[…]
Die Fülle des Lebens in Gott – und die durch Ihn uns geschenkte Fülle des menschlichen Seins, aber auch feine Beschränkung (besonders in mir selbst noch) ging mir so recht auf.
Schätze Gottes, Schätze des Volkes, der Seele, der Sprache – alles hat Sinn und ist voll der Gloria Dei [Ehre Gottes]!
[1] Pfitzner, Hans Erich: Das dunkle Reich. Eine Chorphantasie mit Orchester, Orgel, Sopran- und Baritonsolo, nach Gedichten von Michelangelo, Goethe, Conrad Ferdinand Meyer und Richard Dehmel, op. 38, Leipzig o. J. [1930]
Hans Erich Pfitzner hat dieses Werk 1929 als erstes nach dem Tod seiner Frau Mimi Kwast (1879–1926) 1926 geschrieben. Es wird auch als sein Requiem bezeichnet. Ein Motto aus Johann Wolfgang von Goethes „Iphigenie“ stellt er voran: „Und laß dir raten, habe die Sonne nicht zu lieb und nicht die Sterne, komm, folge mir ins dunkle Reich hinab.“
Drei Texte stammen von Conrad Ferdinand Meyer (Wir Toten, Schnitterlied, Scheiden im Licht), einer von Johann Wolfgang von Goethe (Gretchen vor der Mater dolorosa), einer von Michelangelo (Alles endet, was entstehet) und einer von Richard Dehmel (Es ist ein Brunnen, der heißt Leid). Ein selbständiger Orchestersatz (Tanz des Lebens) und ein (kleines) Orgelstück finden sich außerdem.
[2] Schnitterlied (Chor der Lebenden)
Wir schnitten die Saaten, wir Buben und Dirnen, / Mit nackenden Armen und triefenden Stirnen, / Von donnernden dunkeln Gewittern bedroht – / Gerettet das Korn! Und nicht einer, der darbe! / Von Garbe zu Garbe / Ist Raum für den Tod – / Wie schwellen die Lippen des Lebens so rot! / Hoch thronet ihr Schönen auf güldenen Sitzen, / In strotzenden Garben, umflimmert von Blitzen – / Nicht eine, die darbe! Wir bringen das Brot! / Zum Reigen! Zum Tanze! Zur tosenden Runde! / Von Munde zu Munde / Ist Raum für den Tod – / Wie schwellen die Lippen des Lebens so rot!
C. F. Meyer (Pfitzner 1930: 3)
[3] Chor der Toten
Wir Toten, wir Toten sind größere Heere / Als ihr auf der Erde, als ihr auf dem Meere! / Wir pflügten das Feld mit geduldigen Taten, / Ihr schwinget die Sichel und schneidet die Saaten, / Und was wir vollendet und was wir begonnen, / Das füllt noch dort oben die rauschenden Bronnen, / Und all unser Lieben und Hassen und Hadern, / Das klopft noch dort oben in sterblichen Adern, / Und was wir an gültigen Sätzen gefunden, / Dran bleibt aller irdische Wandel gebunden, / Und unsere Töne, Gebilde, Gedichte / Erkämpfen den Lorbeer im strahlenden Lichte, / Wir suchen noch immer die menschlichen Ziele – / Drum ehret und opfert! Denn unser sind viele!
C. F. Meyer (Pfitzner 1930: 2)
[4] Chorspruch
Es ist ein Brunnen, der heißt Leid; / Draus fließt die lautre Seligkeit. / Doch wer nur in den Brunnen schaut, / Den graut. / Er sieht im tiefen Wasserschacht / Sein lichtes Bild umrahmt von Nacht. / O trinke! Da zerrinnt dein Bild: / Licht quillt.
[Richard] Dehmel (Pfitzner1930: 4)
Pfitzner1930: 6
Quelle der nicht ausgewiesenen Fotos: Gabriele Latzel und IKLK-Archiv