Der naturverbundene Karl Leisner hätte sich gefreut

Rheinfelden_Aufreißer Der Rhein toste noch ungebändigt mit seinen Strom­schnel­len, bevor der Gedanke geboren wurde, der unge­zügelten Naturgewalt des Rheins Energie abzutrotzen. Während seines Kuraufenthaltes 1871 in Rheinfelden dachte der Warschauer Ingenieur Georg von Struve daran, diese Vorstellung zu verwirklichen

Link zum Flußkraftwerk

„Die ungenutzte Kraft des Hochrheins. Warum die beiden Kraftwerke in Rheinfelden und in Laufenburg in letzter Zeit das Wasser öfter mal einfach fließen lassen“, diese Frage beantwortete Bernward Janzing in der Badischen Zeitung vom 15. März 2016.

Was 1871 bereits Ansporn war, nämlich die unge­zügelte Naturgewalt des Rheins zur Energiegewinnung zu nutzen, ist nach wie vor ein aktuelles Thema. Der Autor beginnt seinen Artikel mit den Worten: „Es scheint verschwenderisch, das Wasser einfach so rheinabwärts fließen zu lassen, einfach so, ohne Strom daraus zu machen.“

Siehe Link zur Badischen Zeitung.

Tagebucheintrag

Weil am Rhein, Sonntag, 21. August 1932, 8. Tag
Weil (Heilige Messe und Beicht) – Grenze! – Basel! – Rheinfelden – Kanton Aargau – Stetten
[…]

Wir folgen dem Lauf des jungen Rheins. Rheinfelden – Irgendwo ein „mo­der­nes“ Familienbad.[1] Leuchtende Farben und Menschenleiber in greller Sonne. Viele Menschen liegen da und lassen sich besonnen und begaffen – und doch ist’s auch die Sehnsucht nach Natürlichkeit und Natur, die sie raustreibt. Wir biegen ein wenig ab von der großen Straße und haben einen herrlichen Durch­­blick auf den Rhein. Drunten rauscht und braust der Strom die (künst­liche) Schnelle hinab (Elektrizitäts­werk!).[1] Wir denken, in Schaff­hausen zu sein …[2] (siehe Bild).

[1] Karl Leisner sah noch das alte Kraftwerk von 1898, welches 2010 nach Inbetriebnahme des neuen Kraftwerkes vom Netz genommen wurde. Der „Ausstellungspavillon Kraftwerk 1898“ erinnert an das alte Werk, dessen Rückbau bis Juni 2011 erfolgte. Die Anlage eines Fischaufstiegs- und Laichgewässers sowie von Fischtreppen führte zu einem außerordentlichen Artenreichtum nicht nur der Fische sondern auch der Insekten-, Vogel- und Pflanzenwelt.
[2] Der Rheinfall bei Schaffhausen gilt als der größte Wasserfall Europas.

Der junge Rhein

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Impressionen von Rheinfelden

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Das alte Kraftwerk von 1898

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Das neue Kraftwerk von 2010

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Fotos Gabriele Latzel und IKLK-Archiv