Der Selige Karl Leisner bekommt Gesellschaft

2012_02_12_Guardini-150x150GerlichFür Karl Leisners wichtigen Inspirator in der Jugendarbeit Romano Guardini und einen der ersten Martyrer des Dritten Reiches, den am 30. Juni 1934 im KZ Dachau ermordeten Fritz Gerlich, wird der Seligsprechungsprozeß vorbereitet.

Quelle der Fotos: Wikimedia Commons / gemeinfrei (abgerufen 10.12.2015)

Link zur Süddeutschen Zeitung vom 18. Juli 2016 – Seligsprechung eingeleitet

Link zu kath Tube vom 19. Juli 2016– Bayrischer Rundfunk – Ein Porträt von Romano Guardini (2008)

Link zur Tagespost vom 18. Juli 2016 – Auf dem Weg zum Seligsprechungsprozess

Link zur Tagespost vom 22. Juli 2016 – „…dass in eine Zeit, die so ohne Boden ist, ein Mann gestellt wird wie Guardini…“

Link zur Tagespost vom 29. Juli 2016 – Mutig und standfest bis zuletzt

* * * * *

Romano Guardini (* 17.2.1885 in Verona/I, † 1.10.1968 in München) – katholischer Reli­gionsphilosoph u. Theologe – Priesterweihe 28.5.1910 in Mainz – Er hat bis heute eine starke Aus­strahlung durch sein Wirken in Wort und Schrift. Sein Anliegen war die wech­selseitige Erhellung von Glaube und Welt im Dienst der Wahrheit und der Daseinsdeu­tung. Die Jugendbewegung und damit die Liturgische Bewegung sind ohne ihn nicht denkbar. 1920 übernahm er die geistige Führung des Quickborn und hielt 1930 auf Burg Rothenfels zum ersten Mal die Geistlichen Übungen, die 1931 und 1932 wiederholt wur­den. Sie dauer­ten drei Tage, begannen am Vorabend des ersten Tages und endeten am vierten Tag mor­gens.

Karl Leisner war intensiv in das Leben der katholischen Jugendbewegung eingebunden; daher war ihm Romano Guardini sehr vertraut.

Siehe Aktuelles vom 15. Februar 2014  – Karl Leisners Beschäftigung mit dem großen Religionsphilosophen Romano Guardini
und folgende darin integrierte Links:

Aktuelles vom 10. März 2013  – Vorliebe für Romano Guardini bei Benedikt XVI. und Karl Leisner

Aktuelles vom 22. März 2013  – Auch Papst Franziskus interessiert sich für Romano Guardini

Aktuelles vom 10. August 2013  – Karl Leisner und das Buch „Der Herr“ von Romano Guardini

* * * * *

Dr. phil. Carl Albert Fritz Gerlich (* 15.2.1883 in Stettin/Szczecin/PL, † ermordet 30.6.1934 im KZ Dachau) – Jour­nalist, Publizist u. Historiker – eine der Hauptpersonen des journa­lis­ti­schen Wider­stands gegen Adolf Hitler – Er wurde am 9.3.1933 von einem SA-Trupp miß­handelt und blieb fast 16 Monate in München in „Schutzhaft“. In der Nacht vom 30.6. zum 1.7.1934 wurde er im Zusammenhang mit dem Röhm-Putsch ins KZ Dachau verlegt und dort auf dem Schießstand des Lagers erschossen.

Der Erzbischof von München und Frei­sing, Dr. Michael Kardinal von Faulhaber, distan­zierte sich schon früh vom Nationalsozialismus. So wies er z. B. die Beschuldigungen, die Fritz Gerlich ins KZ brachten, klar und deutlich zurück.

Am 21. März 1933 erschien in den Münchner Neuesten Nachrichten folgender Bericht:
Ein Konzentrationslager für politische Gefangene in der Nähe von Dachau.
In einer Pressebesprechung teilte der kommissarische Polizeipräsident von Mün­chen [Heinrich] Himmler mit:
[…] Wie un­richtig die vielfach verbreiteten Gerüchte über die Behandlung von Schutzhäftlingen seien, gehe daraus hervor, daß einigen Schutzhäftlingen, die es wünschten, wie z. B. Dr. Gerlich […], prie­sterlicher Zuspruch anstandslos genehmigt worden sei.

Als Häftling im KZ Dachau mag Karl Leisner von Fritz Gerlichs Ermordung erfahren haben.