Löwener Forscher haben die Umstände des Todes von Albert I. von Belgien vor mehr als 80 Jahren aufgeklärt.“ So lautet die Überschrift eines Berichtes von Michael Stabenow in der F.A.Z. vom 1. August 2016. Der Verfasser entkräftet darin bisherige Spekulationen über den Tod des Königs.
Albert I. (* 8.4.1875 in Brügge/B, † tödlich verunglückt 17.2.1934 bei Marche-les-Dames unweit Namur/B) – Heirat 2.10.1900 in München mit der Wittelsbacher Prinzessin Elisabeth (* 25.7.1876 in Possenhofen, † 23.11.1965 in Brüssel), Tochter des Münchner Augenarztes Karl Theodor Herzog von Bayern (1839–1909) – König von Belgien 17.12.1909 – direkte Nachfolger: König Leopold III. (1901–1951) u. Königin Astrid (1905–1935)
Karl Leisner hat König Albert I. auf der Flandernfahrt 1935 wahrgenommen.
Tagebucheinträge
Donnerstag, 15. August 1935, 13. Tag
Dann nach Ypern. […] Ypern – die zerschossene Stadt. „Neue“ Cathedrale weniger geschmackvoll und Lakenhalle[1] mit Standbildern König Alberts [I.] und seiner Gemahlin [Elisabeth].
[1] Ca. 1260 begann man mit dem Bau der Tuchhalle. Zuerst baute man den Belfried und den östlichen Flügel, 1286 den West- und Seitenflügel. 1304 wurde der Bau beendet. Im Ersten Weltkrieg blieben nur ein Stück des Turmunterhauses und einige Mauern stehen.
In den Blendnischen des Tores stehen seit dem Wiederaufbau die Statuen von König Albert I. und Königin Elisabeth. Während ihrer Regierung wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Fertiggestellt wurde das ganze Gebäude erst 1967.
Im Glockenturm befindet sich ein Glockenspiel mit 46 Glocken. 1934 wurden 27 Glocken gegossen. Das Glockenspiel von Ypern zählt vier Oktaven.
Sonntag, 18. August 1935, 16. Tag
Wir erleben das schöne Maastal. Wir klettern ins Gebirge und schaun und knipsen ins Tal hinein. Wir klettern und schaun – staunen, sind weg! – Durchs herrliche Tal an Marche-les-Dames (König Albert †) vorbei[1] und an vielen Steinbrüchen zu einem Bauern (Gives).
[1] An der N 959 bei Marche-les-Dames verunglückte König Albert I. am 17.2.1934 bei einer Felsbesteigung. Heute befindet sich dort ein Nationales Monument. Im natürlichen Baumbestand unterhalb der Absturzstelle steht ein Steinkreuz, darunter am Abhang zur Straße hin befindet sich ein aus Buchsbaum gepflanztes A auf einem mit einer Mauer und einem Tor abgeschlossenen Beet. Davor stehen zwei Fahnenstangen. Direkt an den Felsen ist eine kleine Kapelle gebaut und daneben ein Kreuz am Felsen befestigt.
Nicht ausgewiesene Fotos Gabriele Latzel