Unser Autor Michael Allmaier hat sich durch die Privatbibliotheken von drei Professoren gewühlt – und viel über ihre Besitzer erfahren.“
Diese Überschrift in der „ZEIT“ vom 2. März 2017 erinnert an den letzten Rundbrief des IKLK Nr. 56 – Februar 2010: Karl Leisners Bibliothek.
Quelle des Fotos: Gabriele Latzel
Dort schreibt Hans-Karl Seeger im Editorial unter anderem:
Nachdem wir im Rundbrief Nr. 53 einen Blick auf Karl Leisner als Leser geworfen haben, sind in diesem Rundbrief alle von ihm gelesenen Bücher aufgeführt. Dadurch mag sich das Bild seiner facettenreichen Persönlichkeit vervollständigen. Gemäß dem Wort „Sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist“ könnte man auch sagen „Sage mir, was du liest, und ich sage dir, wer du bist und was aus dir werden kann“. Eine Publikation von Golo Mann trägt den Titel „Wir alle sind, was wir gelesen“.[1]
Auf die Idee zu diesem Rundbrief hat mich folgender Artikel in der F.A.Z. gebracht: „Kaum Schöngeistiges, Bücher als Nahrung für den Wahnsinn: Timothy W. Ryback hat sich in Hitlers Bibliothek umgesehen“.[2] An Hand der Bücher aus Adolf Hitlers Bibliothek hat der Autor ein sehr zutreffendes Bild des Diktators gezeichnet.
Der Bischof von Aachen Dr. Heinrich Mussinghoff erzählte mir, Joseph Kardinal Ratzinger habe eine andere Meinung von Erzbischof Óscar Arnulfo Romero y Galdámez (1917–1980) von El Salvador bekommen, nachdem er dessen Bibliothek kennengelernt habe. Vorher habe er die Meinung mancher geteilt, daß Romero auf Seiten der kommunistisch denkenden Revolutionäre stehe.
[1] Golo Mann, Wir alle sind, was wir gelesen, Aufsätze und Reden zur Literatur, Frankfurt am Main 1989.
[2] F.A.Z., Nr. 105 vom 7.5.2009: 35
Link zur Online-Version des Artikels unter F.A.Z.NET vom 9. Mai 2009
Link zum Artikel in der ZEIT vom 16. März 2017
Link zum Rundbrief des IKLK Nr. 56 – Februar 2010: Karl Leisners Bibliothek
Fridtjof Küchemann fragt in der F.A.Z. vom 22. März 2017 unter der Überschrift „Wo stand das jetzt gerade noch? Lesen wir mit Tablet und Smartphone anders als im gedruckten Buch? In dieser Frage hat jeder eine Meinung, kaum einer kann sie begründen. Gut; dass sie inzwischen gründlich erforscht wird.“ Der Autor stellt eine Veränderung sowohl des Lesens als auch des Lesers durch die „technologischen Entwicklungen mit ihren Erfolgsgeschichten“ fest und entfaltet unter anderem die Vor- und Nachteile des digitalen Lesens.
Link zum Artikel
Für die heutige Jugend ist es vermutlich nur schwer vorstellbar, daß Karl Leisner nicht nur Bücher gelesen, sondern aus seiner Lektüre auch sogenannte „Bücherlesen“ verfaßt hat. Zwei davon sind in seinem Nachlaß vorhanden.
Links zu den Bücherlesen Nr. 14 und 19:
Tagebuch Nr. 14 (Meine Bücherlese + „Lesefrüchte“) (16,5 × 21 cm) (11.6. 1934–28.2.1937) (zit. Tgb. 14).
Tagebuch Nr. 19 (Bücherlese – Notizen aus Büchern, Dichtungen etc.) (16 × 20 cm) März 1938 (zit. Tgb. 19).