„Vor 70 Jahren wurde das Konzentrationslager Dachau befreit: Eine junge Frau gab der christlichen Nächstenliebe ein Gesicht.“ Unter dieser Überschrift veröffentlichte Jakob Knab einen Artikel in der Zeitung Die Tagespost vom 27. April 2015.
Josefa Mack 1944
Schwester Maria Imma (Josefa) Mack (* 10.2.1924 in Möckenlohe, † 21.6.2006 in München) – Sie wurde im April 1940 Kandidatin der Armen Schulschwestern im Angerkloster in München und machte eine Ausbildung als Handarbeitslehrerin. Als die Nationalsozialisten die Ausbildung unmöglich machten, kam sie im April 1942 in die Filiale St. Klara in Freising als Helferin im Kinderheim. Nebenbei machte sie im Januar 1943 die Gesellenprüfung als Damenschneiderin. Ihrem Wunsch, ins Noviziat aufgenommen zu werden, konnte wegen der Kriegsverhältnisse erst am 18.8.1945 entsprochen werden, ihre Gelübde legte sie am 29.8.1946 ab. Von Mai 1944 bis April 1945 wurde sie zur großen Helferin für viele Häftlinge im KZ Dachau. In der Plantage des KZ Dachau, wo sie als junge Kandidatin Blumen kaufte, wurde der Priesterhäftling Dr. Ferdinand Schönwälder auf sie aufmerksam. Er hielt sie für vertrauenswürdig, Kurierdienste zu übernehmen, und sie bekam den Decknamen Mädi. Von 1946–1948 war sie als Handarbeitslehrerin in Garmisch tätig und von September 1948 bis zu ihrer Pensionierung im Lehrerinnenseminar in München in der Aue. Sie gab gern, vor allem jungen Menschen, Auskunft über ihre Erfahrungen während der NS-Zeit. Auf Grund ihres Einsatzes für die Häftlinge im KZ Dachau wurde sie am 19.12.2004 in die französische Ehrenlegion aufgenommen. Am 6.6.2005 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz. Im Martyrerprozeß für Karl Leisner hat sie 1990 als Zeugin ausgesagt.
Fotos IKLK-Archiv