Ein „Engel von Dachau“

2015_05_30_Mack

„Vor 70 Jahren wurde das Konzentrationslager Dachau befreit: Eine junge Frau gab der christlichen Nächstenliebe ein Gesicht.“ Unter dieser Überschrift veröffentlichte Jakob Knab einen Artikel in der Zeitung Die Tagespost vom 27. April 2015.

Josefa Mack 1944

 

 

 

 

2015_05_30_Mackalt

Schwester Maria Imma (Josefa) Mack (* 10.2.1924 in Möckenlohe, † 21.6.2006 in Mün­chen) – Sie wurde im April 1940 Kandida­tin der Armen Schulschwestern im Angerkloster in München und machte eine Ausbildung als Handar­beitslehrerin. Als die Nationalsoziali­sten die Ausbildung unmög­lich machten, kam sie im April 1942 in die Filiale St. Klara in Freising als Helferin im Kinder­heim. Ne­benbei machte sie im Januar 1943 die Ge­sellenprü­fung als Damenschneiderin. Ihrem Wunsch, ins No­viziat aufgenommen zu wer­den, konnte wegen der Kriegsverhältnisse erst am 18.8.1945 entspro­chen werden, ihre Gelübde legte sie am 29.8.1946 ab. Von Mai 1944 bis April 1945 wurde sie zur gro­ßen Helfe­rin für viele Häftlinge im KZ Dachau. In der Plantage des KZ Dachau, wo sie als junge Kandidatin Blumen kaufte, wurde der Priesterhäft­ling Dr. Ferdinand Schön­wälder auf sie aufmerksam. Er hielt sie für vertrauens­wür­dig, Kurierdienste zu über­nehmen, und sie bekam den Deck­namen Mädi. Von 1946–1948 war sie als Handar­beitsleh­re­rin in Gar­misch tä­tig und von September 1948 bis zu ihrer Pen­sionie­rung im Lehrerinnense­mi­nar in Mün­chen in der Aue. Sie gab gern, vor allem jun­gen Menschen, Auskunft über ihre Er­fah­rungen wäh­rend der NS-Zeit. Auf Grund ihres Einsatzes für die Häft­linge im KZ Dachau wurde sie am 19.12.2004 in die fran­zösische Ehrenlegion aufge­nom­men. Am 6.6.2005 erhielt sie das Bundes­verdienstkreuz. Im Martyrerprozeß für Karl Leisner hat sie 1990 als Zeugin ausge­sagt.

Fotos IKLK-Archiv