Einzigartiges Kreuzigungsrelief aus Baumberger Sandstein des Zisterzienserinnen-Klosters Graefenthal

Quelle des Fotos: NiederrheinMuseum

Museumsdirektor Veit Veltzke
Das Kreuzigungsrelief entstand um 1530, als andere Frauenklöster sich bereits im Stadium des Verfalls befanden. Nicht so Graefenthal, das als einziges von Kamp abhängiges Zisterzienserkloster am Niederrhein keiner Reform bedurfte. Den Geist tradierter Frömmigkeit verkörpert die Versammlung des gesamten Konvents links vom Kreuz, der sich mit gefalteten Händen in aufsteigender Linie Christus entgegenneigt, während der Erlöser seinerseits das Haupt den Nonnen zuneigt.

Das hätte dem Kunstliebhaber Karl Leisner gefallen.

RP ONLINE vom 14. Juni 2018 – Niederrheinmuseum Wesel: Der Kosmos eines Klosterreliefs

Siehe auch RP ONLINE vom 18. März 2018 – Einblicke ins neue Niederrheinmuseum.

Graefenthal
ehemaliges Zisterzienserinnenkloster zwischen Asperden u. Kessel in der Nähe von Goch – Gründung durch Graf Otto II. von Geldern (* 1215) 1248 – Bestattung des Grafen in der Klosterkirche 1271 – bedeutendes geistliches Zentrum am Nieder­rhein 1280 – Ruhestätte von 13 Grafen, Gräfin­nen u. Herzögen bis 1376 – Auflösung des Klosters 1802 – Abbruch einiger Gebäudeteile – Restaurierung u. Sanierung des Ost- und Nordflügels 1964/1965 – Der 2005 gegründete Förderverein Klo­ster Graefen­thal e. V. hat sich u. a. zum Ziel gesetzt, Grae­fen­thal vor dem Zerfall zu be­wah­ren und zu einem deutsch-niederländischen Begegnungs­zen­trum mit einem facetten­rei­chen Veranstaltungsprogramm zu gestalten.

Zum ersten Mal begegnete Karl Leisner Graefenthal 1927. In der Fahrtenliste der Gruppenchronik erwähnt er je eine Fahrt am 29. Mai und am 10. Juni 1927 nach Graefenthal.

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Kleve, Donnerstag, 23. August 1928
Ich ging mit unserer Familie über Kessel, Schloß Graefenthal (dort regnete es) immer rechts der Niers entlang nach Goch zu Tante Maria und Tante Julchen.

Kleve, Montag, 26. August 1929
Dann gings mit dem Holländer bis zur Asperde­ner Mühle. Dann al­lein weiter zur Badestelle [an der Niers] „Graefent­hal“, wo geba­det wurde. […] Schließ­lich gings nach Hause, wo wir um 16.00 Uhr anlangten.

Kleve, Sonntag, 2. April 1933
6.00 Uhr Oberstadtkirche [Stiftskirche] Messe. – Dann los auf Fahrt. Nur Wem Vervoorts war außer Willi [Leisner] und mir noch da. Über Hau (= Straße nach Goch) zogen wir in den Reichswald. […]  Gegen 8.30 Uhr sind wir an der Niers ge­genüber Graefen­thal. Wir begucken das Arbeitsdienstlager des Stahlhelms[1], das die Niers gra­diert (ein neues Flußbett macht). Eine Pumpe saugte das Wasser aus dem neuen ins alte Bett zurück.
[1] Wie viele andere Organisationen führte auch der Stahlhelm Arbeitsdienstlager durch.

Kloster Graefenthal

Quelle der nicht ausgewiesenen Fotos: Gabriele Latzel