Neben den Untergruppen „Termine“ und „Nachrufe“ in der Rubrik Aktuelles gibt es als weitere Untergruppe „Ergänzungen“. Dort wird vermerkt, was von Lesern der Lebens-Chronik an Ergänzungen bzw. Richtigstellungen eingeht.
Foto Joachim Albrecht / medienflotte.de
Ergänzung zu Band I, S. 313:
Monika Kaiser-Haas, Vizepräsidentin des IKLK, hat ein Foto entdeckt, das folgende Begebenheit im Leben Karl Leisners illustriert.
Karl Leisner in seinem Tagebuch:
Mittwoch, 18. Mai 1932
Hinter Haldern „schnappten“ wir eine Karre, die uns die fünf km bis Rees mitnahm. Fein! – In Rees kaufte ich bei [Bäcker Peter] Köpp („ein kleines viertel Pfündchen!“)[1] Brot.
[1] Aus Karl Leisners Kindheit erzählt man sich in seiner Familie folgende Geschichte:
Als kleiner Junge schon wollte er seine Schuhe selbst zubinden und mit fünf Jahren wußte er sich zu helfen, als er vergessen hatte, wieviel Hefe er kaufen sollte. Er sagte im Geschäft [Bäckerei Peter Köpp]: „Ich hätte gerne ein halbes Pfund Hefe.“ Da schickte ihn die Geschäftsfrau nochmal nach Hause, um die genaue Menge zu erfragen. Er aber ging nur etwas vor die Tür, kam dann wieder und sagte: „Ich hätte gern ein kleines halbes Pfündchen Hefe.“
(s. Leisner, Wilhelm: Bericht vom 29.11.1947, (Manuskript). 1947: 1; Pies, Otto: Stephanus heute. Karl Leisner. Priester und Opfer, Kevelaer: Butzon & Bercker 1950: 11; Lejeune, René: Wie Gold im Feuer geläutert – Karl Leisner 1915–1945, Hauteville 1991: 21f., Seeger, Hans-Karl: Karl Leisner. Visionär eines geeinten Europas, Kevelaer: Butzon & Bercker 2006: 16 u. Seeger, Hans-Karl / Latzel, Gabriele (Hgg.): Karl Leisner. Tagebücher und Briefe – Eine Lebens-Chronik, Kevelaer: Butzon & Bercker 2014: 313 u. 2837)
Häuser am Marktplatz und Krantor in Rees
links: Restaurant „Sommer“, heute Rheinhotel „Dresen“
rechts: Bäckerei und Kolonialwarenhandlung „Peter Köpp“ etwa 1910