Clara Schumann, geb. Wieck (* 13.9.1819 in Leipzig, † 20.5.1896 in Frankfurt/M.) – Heirat mit Robert Schumann 12.9.1840
Robert Schumann (* 8.6.1810 in Zwickau, † 29.7.1856 in Endenich/Bonn) – Komponist
Fotos Wikimedia Commons
Unter der Überschrift „Tragisches Traumpaar – Clara und Robert Schumann als Protagonisten in Kinder- und Jugendbüchern“ berichtete die F.A.Z. vom 19. Dezember 2016 über folgende Ausstellung:
Clara und Robert Schumann im internationalen Kinder- und Jugendbuch. Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste, Düsseldorf, Palmenstraße 16, bis 27. Januar 2017. Geöffnet Montag bis Donnerstag von 12 bis 17 Uhr (vom 23. Dezember bis 1. Januar 2017 geschlossen).
Der Artikel beinhaltet unter anderem eine Beschreibung der Ausstellung und eine Kurzbiographie zu Clara und Robert Schumann. Der Film „Träumerei“ zeigt die Lebensgeschichte des Ehepaares.
Die Uraufführung des 1943 unter der Regie von Harald Braun (1901–1960) gedrehten Filmes mit Hilde Krahl (1917–1999) als Clara Schumann und Mathias Wieman (1902–1969) als Robert Schumann fand im Mai 1944 statt.
Besprechung:
Auf biografischen Fakten basierender Musikfilm um Clara Wiecks Liebe zu dem Komponisten Robert Schumann (1810–1856), ihre gegen väterlichen Widerstand geschlossene Ehe, ihren Konflikt zwischen künstlerischer Aufgabe und Erfüllung in Ehe und Mutterschaft, Schumanns Triumph und tragisches Ende in geistiger Umnachtung. Betont gepflegte Unterhaltung voll edler Gesinnung und schöner Worte über Kunst und Liebe, die nur in theoretischer Konfliktstellung zueinander geraten; nicht zuletzt dank solider Darsteller durchaus seriös und fern von Kitsch. Fertiggestellt im Kriegsjahr 1944, stieß der Film auf Ablehnung bei der NS-Führung, erreichte dann jedoch die Freigabe und fand starke Resonanz bei einer vom Kriegsalltag sehr erschöpften Bevölkerung (Lexikon des Internationalen Films 1995: 5827).
Link zum Film
Familie Leisner war von dem Film beeindruckt und ließ ihren Sohn Karl im KZ Dachau daran teilnehmen.
Sammelbrief von Familie Wilhelm Leisner am Dienstag, 1. August 1944, aus Kleve an Karl Leisner:
Mein lieber Bruder Karl!
[…]
Soeben kamen Kaplan Hillen[1] und ich aus dem Schumannfilm „Träumerei“, den Vater, Maria, Hillen und ich uns schon am Samstag [29.7.] einmal ansahen. Er war so wertvoll, klar und rein aufgebaut, daß man ihn mehrere Male sehen mußte, um ihn ganz aufnehmen zu können.
[…]
Deine Elisabeth
Lieber Karl!
[…]
Ja der Film über Schumann war fein. Es ist mal wieder eine gute Frauengestalt darin. Sie hält ihrem Mann die Treue, trotzdem er geisteskrank wird und die berühmten Musiker Liszt[2] und Brahms[3] um sie werben.
Deine Maria
Karl Leisner aus Dachau am Samstag, 12. August 1944, an seine Familie in Kleve:
Den Schumann-Film hätt’ ich gern mal mit besucht.
[1] Heinrich Hillen (* 10.8.1910 in Düsseldorf, † 1.5.1992 in Kellen) – Priesterweihe 27.2.1936 in Köln – Psychisch krank lebte er um 1944 im Dachgeschoß des Hauses von Familie Wilhelm Leisner in Kleve.
[2] Franz Liszt (* 22.10.1811 in Raiding/A, † infolge einer Lungenentzündung 31.7.1886 in Bayreuth) – österreichisch-ungarischer Komponist – einer der erfolgreichsten Klaviervirtuosen des 19. Jh.
[3] Johannes Brahms (* 7.5.1833 in Hamburg, † 3.4.1897 in Wien) – Komponist