Filmemacher Max Kronawitter (* 1962) stellt im Auftrag des Erzbistums München und Freising einen Film über den Seligen Karl Leisner her.
Der 45minütige Film soll Karl Leisner nicht nur als KZ-Opfer darstellen, sondern vor allem seine facettenreiche und faszinierende Persönlichkeit zeigen.
Neben Ortsterminen in Rees, Kleve, Xanten und Münster trug auch ein Treffen mit Hans-Karl Seeger in Billerbeck dazu bei, u. a. mit Hilfe des Archivmaterials, dem Film eine möglichst authentische Fassung zu geben.
Fotos vom Treffen in Billerbeck:
Darstellung des Projektes von Max Kronawitter:
Ikarus- Filmproduktion
Max Kronawitter – Happerger Str. 5 – 82547 Eurasburg – 08179/997257 – kronawitter@ikarus-film.de – www.ikarus-film.de
Karl Leisner – Dokumentarfilm 45 Minuten, BRD
Karl Leisner zählt nicht nur zu den bekanntesten Inhaftierten des KZ Dachau, sondern auch seine Priesterweihe mit ihren bedeutenden ökumenischen und europäischen Aspekten gehört zu den außergewöhnlichsten Ereignissen der Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts. Dennoch wird der schwer kranke Häftling, der seine Befreiung nur um wenige Monate überlebte, oft nur in seiner Opferrolle wahrgenommen. Damit wird man seiner Persönlichkeit jedoch nicht gerecht.
Der Film versucht, ein umfassendes Lebensbild zu entwerfen, das auch der Frage nachspürt, was ihn überhaupt in Konflikt mit dem Regime brachte.
Als Theologiestudent in Münster kam er schon früh mit Bischof Clemens August Graf von Galen in Kontakt, der ihn 1934 zum Diözesanjungscharführer der Diözese Münster ernannte. Das mutige Auftreten seines Oberhirten gegen die nationalsozialistische Rassenideologie beeindruckte Karl Leisner sehr. Immer mehr erkannte er, wie sehr der „Führer“ Adolf Hitler einer gottgewollten Ordnung widersprach. In zahllosen Diskussionen versuchte Karl Leisner, auch andere davon zu überzeugen, welche Gefahr von den neuen Machthabern ausging. Als er in St. Blasien das misslungene Attentat auf Adolf Hitler von Georg Elser am 8. November 1939 mit der Bemerkung „Schade, daß er [der „Führer“] nicht dabei gewesen ist“ kommentierte, wurde er verhaftet.
Neben dem Regimekritiker Karl Leisner gibt es auch noch den von einer tiefen Christusbeziehung geprägten jungen Theologen. Lange vor seiner Verhaftung wird ihm klar, dass der priesterliche Dienst das Opfer erfordert. Schon am Ostersonntag 1938 schreibt er in sein Tagebuch: „Herr, lehr’ mich sterben, daß ich für dich leben kann. Führ’ mich, wohin du willst.“
Der Film begibt sich an den „Lebensorten“ Karl Leisners (Rees, Kleve, Münster, St. Blasien, Freiburg, Sachsenhausen, Dachau, Planegg) auf Spurensuche. In Tagebuchaufzeichnungen kommt Karl Leisner selbst zu Wort. Darüber hinaus äußern sich Menschen, die mit Karl Leisners Weg in Verbindung stehen: Reinhard Kardinal Marx (in Vorbereitung), Erzbischof Hippolyte Simon von Clermont (in Vorbereitung), Bischof Felix Genn, Prälat Hermann Scheipers und Hans-Karl Seeger (Altpräsident des Internationalen Karl-Leisner-Kreises). Auf diese Weise wird die bleibende Aktualität von Karl Leisners Leben deutlich.
Der von der Erzdiözese München und Freising geförderte Film will dazu beitragen, dass Karl Leisner nicht in Vergessenheit gerät. Neben Vorführungen im Umfeld des 100. Geburtstages soll die Dokumentation als DVD für die Bildungsarbeit und den Religionsunterricht verfügbar gemacht werden. Eine Ausstrahlung im Fernsehen ist ebenfalls anvisiert.
Max Kronawitter bei Aufnahmen für seinen Film in Münster
Auf dem Domplatz mit Blick auf Dom, Bischofshaus und Überwasserkirche
Blick auf das Paradies des Domes
Blick auf das frühere Collegium Borromaeum und heutige Priesterseminar Borromaeum
Quelle der Fotos: Max Kronawitter und Gabriele Latzel