Die Katholische Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau hat seit Ende Oktober 2020 ein neues digitales Angebot. Die Erzdiözese München und Freising veröffentlicht eine Gedenk-App für Mobilgeräte, um die Erinnerung an NS-Opfer zu bewahren.
Es geht um 2.720 Geistliche aller Konfessionen und aus vielen europäischen Ländern, die im Konzentrationslager Dachau von 1940 bis 1945 inhaftiert waren. In keinem anderen Lager wurden Geistliche in so großer Zahl gefangen gehalten. Die Gedenk-App mit dem Titel „Geistliche im KZ Dachau“ ist kostenlos über den App Store oder den Google Play Store erhältlich.
Quelle des Fotos: Screenshot von meinem (UE) Smartphone
Die vollständige Auflistung der 35 Geistlichen aus dem Bistum Münster – unter denen auch Karl Leisner ist – können Sie in dem Beitrag von KIRCHE+LEBEN nachlesen.
„Die Gedenk-App hilft, dass das Schicksal dieser Geistlichen nicht in Vergessenheit gerät“, sagt der Bischöfliche Beauftragte für KZ-Gedenkstättenarbeit in der Erzdiözese und Leiter der Katholischen Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte, Ludwig Schmidinger „Der Mehrwert der App liegt darin, dass diese Daten von Geistlichen zum ersten Mal gebündelt dargestellt werden und gezielt abgefragt werden können“, so Schmidinger, Initiator des neuen digitalen Angebots.
Die Gedenk-App mit dem Titel „Geistliche im KZ Dachau“ ist kostenlos über App Store oder Google Play Store erhältlich. Neben Einzelpersonen können auch beispielsweise Pädagogen sie im Religionsunterricht einsetzen. Sie ist in den Sprachen Deutsch, Englisch und Polnisch verfügbar.
Die nachfolgenden Informationen sind nicht an den Besuch der Gedenkstätte gebunden, sondern können unabhängig davon nachgelesen oder als Meditationsvorlage verwendet werden. Per Suchfunktion können Namen, Geburts- und Sterbedaten, Geburts- und Sterbeorte, Wohnorte, Nationalitäten, Konfessionen sowie Diözesan- oder Ordenszugehörigkeiten recherchieren werden. Wer die App öffnet, bekommt auf einem Gedenkkalender als ersten Hinweis angezeigt, wenn sich der Todestag eines Häftlings am betreffenden Tag jährt.
Es gibt zwei Rundgänge mit den Titeln „Geistliche im KZ“ und „Namen statt Nummern“ die in jeweils sieben Stationen durch das Gelände der KZ-Gedenkstätte führen. An den Haltepunkten erfahren die Besucherinnen und Besucher Details der Lebens- und Haftgeschichte von Insassen, ergänzt um biblische Texte und einen geistlichen Impuls.
Wer sich über die Nutzungsmöglichkeiten der App informieren möchte, findet dazu auf der Seite des Erzbistums weitere Hinweise. Dort ist auch ein Interview mit Ludwig Schmidinger nachzulesen.
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Es gibt laut App 35 Geistliche aus dem Bistum Münster. Beispielhaft sind einige davon nachfolgend aufgeführt, zu denen Karl Leisner zu Lebzeiten eine Verbindung hatte oder über die der IKLK auf seiner Homepage berichtet hat. Klicken Sie auf den jeweiligen Namen und es öffnet sich der LINK auf unserer Website.
So auch Kaplan Gerhard Storm, der am 23.07.1942 ins KZ Dachau interniert wurde und dort am 20.08.1942 an den Folgen der Haft verstarb. Er hat, wie Karl Leisner, seine letzte Ruhestätte in der Krypta des Xantener Doms gefunden.
Johannes Sonnenschein
08Sonnenschein