Am 23. Juni 1996 sprach Papst Johannes Paul II. Karl Leisner zusammen mit Propst Bernhard Lichtenberg selig.
Der am 15. März 1980 eröffnete und zunächst als Bekennerprozeß geführte Seligsprechungsprozeß für Karl Leisner wurde am 18. Mai 1990 als Martyrerprozeß fortgesetzt, obwohl Karl Leisner, gepflegt von den Schwestern im Waldsanatorium Planegg, an den Folgen seiner KZ-Haft gestorben war.[1] Insofern mußte nicht auf ein auf die Fürsprache des Glaubenszeugens erfolgtes Wunder gewartet werden. Gleiches trifft für Propst Bernhard Lichtenberg zu, der nach seiner abgebüßten Gefängnishaft auf dem Weg ins KZ Dachau im städtischen Krankenhaus in Hof starb, nachdem ihm der Hofer Stadtpfarrer Prälat Michael Gehringer die Krankensalbung gespendet hatte.
[1] Martyrer – Martyrium von μάρτυς martys (griech.) = Zeuge bzw. μαρτύριον martyrion (griech.) = Zeugnis, Beweis – Menschen, die um des Bekenntnisses ihres Glaubens willen leiden u. ggf. einen gewaltsamen Tod erdulden
Selige werden in ihrer Heimatdiözese verehrt, Heilige in der ganzen Weltkirche. Neben dem Bistum Münster, aus dem Karl Leisner stammt, haben andere Bistümer wie zum Beispiel Freiburg und München und Freising auch von Rom die Erlaubnis bekommen, des Seligen am 12. August in der Eucharistiefeier zu gedenken.