Heil bei Karl Leisner (4)

Ereignisse

 

Ereignisse im Leben eines Menschen lösen unterschiedliche Reaktionen aus. Sie reichen von Erschrecken bis Staunen. Unter anderen bezeichnete auch das Wort „Heil“ eine solche Reaktion.

 

Buldern, Samstag, 4. August 1928
Wir [die Klever] wa­ren die einzi­gen, die gegen den [Namen] „Katholischer Wandervogel“ (ge­klaut!!!) waren. Aber schließlich fügten wir uns doch der Allgemeinheit. Endlich er­scholl der gemeinsame Ruf: „Katholi­scher Wandervogel, Heil!“ Diese Frage war hier­mit erledigt.

Groesbeek, Freitag, 24. August 1934
In die Nacht schallt’s:
„Du Volk aus der Tiefe, du Volk aus der Nacht,
Vergiß nicht das Feuer, bleib‘ auf der Wacht!“
Heilige Sendung geht mit aus diesen Tagen! Treu Heil! – Wir beten, danken und zum letzten Mal tritt der Wachdienst an. Er kriecht in sein Zelt und die 1. Runde geht um!

Münster, Donnerstag, 13. Dezember 1934
Etwas mehr Besinnung, Buße und inneres Ruhigwerden! Kein Betriebsmensch werden! – Und – abends zur Zeit in die Falle, tüchtig und flei­ßiger studieren, Nebenamt muß Nebenamt bleiben! Heil dir zur Tat, Herr Selbst!

Münster, Freitag, 18. Januar 1935
Etwas „Verstimmung“ danach über das Versäumte – ach, aber nein: die Menschen sind immer neu, Bücher laufen nicht weg. Gut’ Nacht, Müßiggänger – bonam noctem, „otiose“ – um mit [Professor Peter] Wust zu reden. Heil!

Montag, 27. Juli 1936
Heinrich Brey
:
Von seiner damaligen Romfahrt heimgekehrt, besuchte mich Karl am 27. Juli 1936 in meinem neuen Wirkungsfeld in Duisburg[-Hochfeld], St. Peter. Bezeich­nend sind die paar Worte, die er damals in mein Gästebuch hi­nein­schrieb:
Die Sonne geht auf! Heil St. Peter
Rom und Duisburg Karl Leisner

Karl Leisner aus Münster (Priesterseminar) am Donnerstag, 17. November 1938, an Elisabeth Ruby in Frei­burg/ Br.:
Grüß Gott, liebe Elisabeth!
Zu Deinem Namensfest [am 19.11.] wünsche ich Dir Glück, Heil und Gottes Segen.
[…]
So und nun noch einmal Glück und Heil zum Elisabethstag und frohen Festes­gruß in freudiger Mitfeier und Verbundenheit

Karl Leisner aus Sachsenhausen am Sonntag, 14. April 1940, an seine Familie in Kleve:
Zur Versetzung in die Unterprima und zum guten Zeugnis unserm Nesthäkchen [Elisabeth] ein kräftiges Heil.

Karl Leisner aus Sachsenhausen am Sonntag, 28. April 1940, an seine Familie in Kleve:
Zu Willis 25. Geburtstag [am 9.5.] wünsche ich herzlich Glück und Heil. Übermittelt ihm mein innigstes brüder­li­ches Geden­ken und erzählt mir bitte aus seinem Leben in Berlin, dem ich räumlich so nahe bin!

Karl Leisner aus Sachsenhausen am Sonntag, 23. Juni 1940, an seine Familie in Kleve:
Dir, guter Bruder, für Deinen Berliner Brief aus Deinem Schaffen im Dienste der Wehrwirtschaft besonders Dank. Heil und Glück Dir und allen Kamera­den und Bekannten dort.

Karl Leisner aus Sachsenhausen am Sonntag, 7. Juli 1940, an seine Familie in Kleve:
Allen, beson­ders Jupp [Ten­haef] im Lazarett und Hermann Mies Sieg Heil!

Karl Leisner aus Dachau am Samstag, 22. Februar 1941 an Familie Dr. Joseph Ruby in Frei­burg/Br.:
Zum Josefstag [19.3.] wünsche ich Vati und Seppl [Dr. Joseph Ruby und seinem Sohn Josef] Glück und Heil.

Karl Leisner aus Dachau am Sonntag, 6. April 1941, an Hein­rich Tenhumberg in Marl-Brassert:
Dir und allen lieben, treuen Mitbrüdern und Ka­meraden in Treuen ein früh­lingshelles Heil aus Dachau.

Karl Leisner aus Dachau am Sonntag, 29. Juni 1941, an Hein­rich Tenhumberg in Marl-Brassert:
Zu Deinem Namensfest Dir Heil und Gnade!

Karl Leisner aus Dachau am Samstag, 26. Juli 1941, an seine Familie in Kleve:
Wie ist es übrigens mit meinen Büchern, sind sie noch im [Prie­ster-]Seminar in Mün­ster? Und heil? Viel­leicht holt Ihr sie heim, wenn’s weiter funkt.

Karl Leisner aus Dachau am Sonntag, 10. August 1941, an Theo Köster in Kleve:
Von daheim erfuhr ich von Deiner Hochzeit Ende Juli. Dir und Deiner lie­ben jungen Frau [Tine] wünsche ich von ganzem Herzen Glück und Segen. Möge der Herr Euer Lebensschiff heil und sicher durch die tosenden Fluten der Zeit geleiten und es einst reich beladen an den seli­gen Gestaden landen las­sen.

Karl Leisner aus Dachau am Sonntag, 1. November 1942, an Familie Joseph Ruby in Frei­burg/Br. und an seine Familie in Kleve:
Verehrte, liebe Frau Dr. [Elisabeth] Ruby und liebe Elisabeth!
Wieder liegt ein Jahr mit all seinen Schickungen hinter uns. Zum dritten Mal kann ich Ihnen aus dem KZ Glück und Heil zum Namensfest [der hl. Elisa­beth von Thüringen am 19.11.] wünschen.
[…]
Meine Lieben!
[…]
Heil
Euch! Karl

Karl Leisner aus Dachau am Samstag, 15. Mai 1943, an Willi Leisner in Berlin:
Zum Na­menstag [am 28.5., Fest des hl. Wilhelm von Aquitanien,] wünsche ich Dir Glück und Heil.

Karl Leisner aus Dachau am Sonntag, 5. September 1943, an seine Tante Maria Leisner in Goch:
Zu Deinem Namensfeste [am 12.9., dem Fest Mariä Namen,] wünsche ich Dir von Herzen Glück und Heil.

Karl Leisner aus Dachau am Samstag, 16. Oktober 1943, an seine Familie in Kleve:
Und was ist mit Paula? Ist sie heil davonge­kommen?

Karl Leisner aus Dachau am Samstag, 30. Oktober 1943, an seine Familie in Kleve:
Allen Kameraden an der Front Sieg-Heil in alter Liebe und Treue.

Karl Leisner aus Dachau am Samstag, 10. Februar 1945, an seine Familie in Berlin und Nieder­mörmter
Ist Fränzl schon heil zum Spes­sart?
[…]
Mutters Geschwüre sind wieder heil, gut.

Dachau, Sonntag, 29. April 1945
Endlich frei von der ver­dammten Na­zityrannei! Bis auf zehn Tage waren’s fünfein­halb Jahre hinter Git­tern [9.11.1939 bis 29.4.1945]. Ich bin überglücklich. Heil unseren Be­freiern!