Heil bei Karl Leisner (5)

Heil Hitler!

 

 

Im Dritten Reich war der Ruf „Heil Hitler“ mit gestrecktem Arm sozusagen Pflicht. Wer es nicht tat, machte sich verdächtig.

 

Karl Leisner aus Kleve am Samstag, 9. September 1933, an Walter Vinnenberg in Münster:
Jeden Mor­gen kommen die Lehrer rein: Hand hoch! Allgemeines Heil-Hitler­­ge­brüll! Hm – stimmungsvoll! Mit so ‘nem verschandelten, abgeschlissenen Gruß (?) beginnen wir jetzt also jeden neuen Tag! Machst Du auch in sol­chen befohle­nen Sachen?

Marienthal, Sonntag, 20. Mai 1934, Pfingstsonntag
Offen und in seiner geistreichen und doch tiefen Art spricht er zum Thing. Wohl 10 Minuten lauschen wir vom Fenster aus ge­spannt, bis ein Großmaul hereintritt mit „Heil Hitler“ und als wir weiter ge­spannt lauschen, uns anbrüllt „Na, woher kommt ihr denn, kennt ihr den deutschen Gruß nicht?“ – Dem höchstentrüsteten Männeken ant­worten unsere Jungens ganz unverblümt: „Aus Kleve“.

Münster, Samstag, 30. Juni 1934
Verhand­lungen bezüglich Konkordat günstig! Heil! Es kann gutgehn. Herr segne und schütze unser Vaterland.