Papst Johannes Paul II erklärte im Jahr 2000 den 2. Ostersonntag, auch „Weißer Sonntag“ genannt, zum „Sonntag der Barmherzigkeit“. Nun hat Papst Franziskus 50 Jahre nach Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils für die Zeit vom 8. Dezember 2015 bis zum 20. November 2016 als Außerordentliches Jubiläumsjahr, ein „Heiliges Jahr der Barmherzigkeit“, angekündigt.
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siehe Link zu Radio Vatikan vom 13. März 2015
siehe Link zur F.A.Z. vom 13. März 2015
Heiliges Jahr
Ursprung in der Ausrufung eines zunächst nur für Römer gedachten Pilgerjahres 1300 durch Papst Bonifaz VIII. (1235–1303) – Die den Beginn des Festjahres auf den 22.2.1300 datierende Einberufungsbulle nennt weder den Begriff „Heiliges Jahr“ noch „Jubeljahr“. Es gab noch keinen Rhythmus für die Wiederkehr der Heiligen Jahre. Bonifaz VIII. legte einen Abstand von 100 Jahren fest, dieser änderte sich bald auf 50 und 33 Jahre. Die endgültige Festlegung erfolgte 1470 durch Papst Paul II. (1417–1471) auf 25 Jahre. Seit 1931 hat der Vatikan eine eigene Radiostation, 1933 übertrug die 1931 gegründete Radiostation zum ersten Mal die Öffnung der Heiligen Pforte am Petersdom zum Beginn des Heiligen Jahres. Das nächste (27.) Heilige Jahr wird 2025 gefeiert.
Aus der Zeitschrift Jungwacht:
In einem feierlichen Rundschreiben hat der Heilige Vater Pius XI. ein außerordentliches, allgemeines Heiliges Jahr verkündet, das vom 2.4.1933 bis zum 2.4.1934 dauern soll. Es sind ja 1900 Jahre seit dem Todesjahre unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus verflossen (Jungwacht 1933: 99).
Das Heilige Jahr 1925 zur Errichtung des Christkönigsfestes hat Karl Leisner als Zehnjähriger vermutlich kaum wahrgenommen. Auch 1929, als es ein Außerordentliches Jubiläumsjahr anläßlich des 50. Priesterjubiläums von Papst Pius XI. und des Jahres der Lateranverträge gab, hat Karl Leisner dazu keine Notiz in seinem Tagebuch gemacht. Das Außerordentliche Heilige Jahr der Erlösung 1933/1934 findet 1935 seinen Niederschlag im Tagebuch. Karl Leisners Eintrag beruht auf der seit 1500 üblichen Ausdehnung des römischen Jubeljahres im Folgejahr auf die Weltkirche.
Münster, Freitag, 26. April 1935, Osterfreitag
Ich kann’s nur dürftig sagen! Gut Nacht! Das Heilige Jahr 1934/35 geht morgen feierlich in Lourdes zu Ende. – Gott gib uns Frieden durch Deinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn Jesus Christus.
Münster, Samstag, 27. April 1935, Weißer Samstag
Morgen schließt feierlich in Lourdes das Heilige Jahr [1934/]1935 zur Erinnerung an die Erlösung durch Christus für die Menschheit.
Beten, dulden, leiden, opfern – siegen!
Mit der Vermauerung der Heiligen Pforte im Petersdom am 2. April 1934 beendete Papst Pius XI. (1857-1939) das Außerordentliche Heilige Jahr 1933/1934.
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