Friedhelm Ruf
Der rheinische Kardinal: Josef Frings: Seelsorger, Diplomat und Brückenbauer
Köln 2015
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Mitglieder der Jungkreuzbundgruppe St. Werner
Frings Heinrich 15.10.15 Tiergartenstraße 22
Familie Frings
1. Generation:
Eheleute Heinrich Frings u. Maria Frings, geb. Sels
2. Generation:
2a. Eheleute Heinrich Michael Frings (Landgerichtsdirektor) u. Gertrud Frings, geb. Verweyen – Heinrich Michael Frings war von 1932–1945 Reichsgerichtsrat in Leipzig und starb 1946 in einem russischen Gefangenenlager.
2b. Joseph Frings (* 6.2.1887) s. Frings, Josef Kardinal
3. Generation (Kinder von Heinrich Michael u. Gertrud Frings):
3a. Michael Heinrich Frings (* 15.10.1915) s. Frings, Michael Heinrich
3b. Eheleute Paul Frings (* 18.1.1920 in Kleve, † 1.9.1962 in Tirol) u. Elisabeth Frings, geb. Zumloh (* 18.6.1929 in Kleve, † 1.9.1962 in Tirol) – 3 Kinder: Barbara, Georg u. Gabriele
Frings, Josef
Josef Kardinal Frings (* 6.2.1887 in Neuss, † 17.12.1978 in Köln) – Priesterweihe 1910 in Köln – Erzbischof von Köln 1942–1969 – Kardinal 18.2.1946
Frings, Michael Heinrich
Michael Heinrich Frings (* 15.10.1915 in Kalkar, katholisch getauft, † 31.10.1979 in Neuss) – Kleve, Tiergartenstr. 22 – später Gruftstr. 1 – Mitglied der Jungkreuzbundgruppe St. Werner – Er kam Ostern 1925 in die Sexta des Gymnasiums in Kleve, wechselte aus der Obertertia g ohne Versetzung am 10.4.1930 zum Collegium Augustinianum Gaesdonck und besuchte ab Ostern 1932 wieder das Klever Gymnasium. Wegen Versetzung seines Vaters wechselte er als Obersekundaner mit Versetzung in die Unterprima zum Gymnasium nach Leipzig. Er wurde Arzt, heiratete Walburgis Craemer aus Düsseldorf und hatte mit ihr 3 Kinder.
In der Gruppenchronik, deren Schriftführer Karl Leisner war, taucht der Name Heinrich Frings oft auf. Vermutlich sprach man in der Gruppe St. Werner, die damals das Leben der Jungen prägte, auch über dessen Onkel Josef, der, 1910 zum Priester geweiht, von 1924 bis 1937 Pfarrer an St. Josef in Köln-Braunsfeld war.
Josef Frings wurde zusammen mit Clemens August Graf von Galen[1] und Konrad Graf von Preysing[2] von Papst Pius XII.[3] am 18. Februar 1946 in das Kardinalskollegium aufgenommen. Er war beim Zweiten Vatikanischen Konzil Mitglied des zehnköpfigen Konzilspräsidiums. Seine frei in lateinischer Sprache in der Eröffnungssitzung des Konzils (der ersten „Generalkongregation“) gehaltene Rede zur Geschäftsordnung, mit der er eine Zeit des Kennenlernens der Konzilsväter vor der Beschlußfassung über die Zusammensetzung der Konzilskommissionen forderte, verhinderte eine Durchführung des Konzils nach der von der Kurie entwickelten Geschäftsordnung. Als Konzilstheologe wurde ihm Joseph Ratzinger[4], der spätere Papst Benedikt XVI., zugeordnet.
[1] Clemens August Graf von Galen (* 16.3.1878 auf Burg Dinklage i. O., † 22.3.1946 in Münster) – Priesterweihe 28.5.1904 in Münster – Bischofsweihe zum Bischof für das Bistum Münster 28.10.1933. Am 18.2.1946 wurde er zum Kardinal ernannt und am 9.10.2005 in Rom seliggesprochen.
[2] Dr. theol. Konrad Graf von Preysing-Lichtenegg-Moos (* 30.8.1880 auf Schloß Kronwinkl, † 21.12.1950 in Berlin) – Priesterweihe 26.7.1912 in München – Bischofsweihe zum Bischof für das Bistum Eichstätt 9.9.1932 – Bischof von Berlin 1935 – Kardinal 18.2.1946
[3] Eugenio Pacelli (* 2.3.1876 in Rom, † 9.10.1958 in Castel Gandolfo/I) – Priesterweihe 2.4.1899 – Eintritt in den Dienst des Staatssekretariates 1901 – Professor für kirchliche Diplomatie 1909–1914 – Bischofsweihe zum Titularerzbischof von Sardes/Sart/TR 13.5. 1917 – Apostolischer Nuntius für Bayern in München 1917 – Nuntius für das Deutsche Reich 1920–1929 – Übersiedlung nach Berlin 1924 – Kardinal 1929 – Kardinalstaatssekretär in Rom 1930 – Papst Pius XII. 2.3.1939
[4] Joseph Ratzinger (* 16.4.1927 in Marktl am Inn) – Priesterweihe 29.6.1951 in Freising – Bischofsweihe zum Erzbischof für das Erzbistum München und Freising 28.5.1977 – Kardinal 27.6.1977 – Papst Benedikt XVI. 19.4.2005 – Rücktritt als Papst 28.2.2013