Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal in Berlin

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Als Karl Leisner 1929 nach einem Berlinbesuch diese Fotokarte des Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals in sein Tagebuch einfügte, ahnte er nicht, welches Schicksal diesem widerfuhr.

 

Das 1897 gegenüber dem Berliner Schloß in Erinnerung an den ersten deutschen Kaiser Wilhelm I. errichtete Reiterdenkmal wurde 1950 bis auf den Sockel abgetragen. Es ist geplant, in naher Zukunft an gleicher Stelle das Denkmal für die deutsche Wiedervereinigung zu errichten. Wie es darum steht, berichtete die F.A.Z. am 25. April 2014 unter dem Titel „Fledermausalarm“.

Einheitsdenkmal hängt in der Luft
Jetzt auch noch Fledermäuse: Die an Peinlichkeiten und Hindernissen reiche Geschichte des für die Hauptstadt geplanten Einheitsdenkmals auf dem Schlossplatz hat ein neues Kapitel. Im feuchten Keller des monumentalen Sockels des einstigen Kaiser-Wilhelm-Denkmals, 40 mal 80 Meter groß, auf dem die gewaltige Wippe dereinst ruhen soll, nisten seltene Wasserfledermäuse. Deren Zukunft, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters jetzt der Nachrichtenagentur dpa, sei noch nicht abschließend geklärt. Zudem sind im Innenraum des Sockels Mosaiken aus der Kaiserzeit entdeckt worden. Was mit denen geschehen soll, ist, entgegen der früheren Linie des Landesdenkmalamtes, nun auch strittig. Die Denkmalschützer verlangen, die Bilder in einer Art historischem Fenster sichtbar zu erhalten. Und immer noch nicht entschieden ist, wie der bewegten goldglänzenden Einheitswippe – geplant nach einem Entwurf des Designers Johannes Milla und der Choreographin Sasha Waltz – ein behindertengerechter Zugang ermöglicht werden soll.
Hindernisse, die jetzt das Land Berlin klären muss, damit wenigstens in absehbarer Zeit der Grundstein für das zehn Millionen Euro teure Nationalsymbol gelegt werden kann. Frau Grütters warnt vor weiteren Verzögerungen und Kostensteigerungen. Ursprünglich sollte die mehr an Kindergeburtstag denn an Revolution und deutsche Einheit erinnernde Deutschland-Wippe zum 25. Jahrestag des Mauerfalls im November fertig sein. Ein erster Wettbewerb war 2009 an den Seltsamkeiten der eingereichten Entwürfe gescheitert. Der zweite hatte drei Sieger, bevor man sich für das Milla-Waltz-Projekt entschied. Deren Idee vom frei bewegten Bürger auf der Wippe standen begründete Sicherheitsbedenken gegenüber, was zu weiteren Verzögerungen führte. Nun sind Geländer und eine hohe Reling für die Wippe geplant, mit Zäunen drum herum: Einheit im Freigehege. Rh

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Fledermaus

Foto von Gerlind Breuel (Eigenes Werk) CC-BY-SA-3.0, via Wikimedia Commons

 

 

siehe auch Link  zur „Berliner Zeitung“

siehe auch Link zum „Nachrichtenportal Rhein-Neckar“