Maurice Bavaud (* 15.1.1916 in Neuenburg/Neuchâtel/CH, + 14.5.1941 durch Enthauptung in Berlin-Plötzensee)
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Armin Fuhrer brachte in der Tagespost vom 26. April 2016 einen Artikel unter der Überschrift „‚Auf Wiedersehen ,im Himmel!’ Der junge Schweizer Katholik Maurice Bavaud wollte Adolf Hitler töten – Vor 75 Jahren wurde er in Plötzensee hingerichtet“.
Link zum Artikel
Bereits ein Jahr vor Georg Elsers Attentat auf Adolf Hitler am 8. November 1939 verfolgte der damals 22jährige Maurice Bavaud als Einzeltäter das gleiche Vorhaben zum gleichen Anlaß, dem traditionellen Aufmarsch in München zum Gedenken an die „Märtyrer der Bewegung“, an dem Adolf Hitler mit der gesamten Parteispitze teilnahm.
Nach einer Lehre als technischer Zeichner begann der tiefgläubige Maurice Bavaud eine Ausbildung zum Missionar, die er aber 1938 ohne weitere Berufsvorstellung abbrach. Im Herbst desselben Jahres beschloß er, Adolf Hitler zu töten; denn er empfand ihn „als eine große Gefahr für seinen Glauben und seine Kirche“.
Er bereitete sein Attentat akribisch vor, kam aber am 9. November 1938 in München, obwohl er auf einer Ehrentribüne in der ersten Reihe einen Platz ergattert hatte, nicht nahe genug an Adolf Hitler heran, um sein Vorhaben mit einer kleinen Pistole, einer Schmeisserpistole vom Kaliber 6,35 mm, die er in der Manteltasche trug, erfolgreich auszuführen. Auch ein weiterer Attentatsplan in Berchtesgaden ließ sich auf Grund widriger äußerer Umstände nicht verwirklichen. Der Inhalt seines Geldbeutels war inzwischen so sehr geschrumpft, daß er als Schwarzfahrer letztendlich in die Hände der Gestapo geriet. Anhand der Utensilien, die er bei sich hatte, identifizierte man ihn als potentiellen Attentäter. Laut Recherchen der Schweizerischen Bundesanwaltschaft in Bern wurde Maurice Bavaud vermutlich von seinem Studienkollegen Marcel Gerbohay aus der Zeit seiner Missionarsausbildung zu der Tat angestiftet. Dieser wurde später ebenfalls verhaftet und hingerichtet.
Link zur ausführlichen Darstellung des Lebens von Maurice Bavaud
Link zur Analyse der Attentatsversuche, basierend auf Recherchen des Zürcher Historikers Klaus Urner unter Spiegel Online vom 28. April 1980
Siehe auch folgende Links
Link zur SZ vom 16. Januar 2016
Link zu Spiegel Online vom 6. November 2013
Link zur NZZ vom 4. September 2015
Link zu Spiegel Online 6. November 2013
Link zur WELT N24 vom 1. Dezember 2011
Link zu Diplomatischen Dokumenten der Schweiz