Bildhauer Bert Gerresheim aus Düsseldorf
Der Kulturausschuss der Stadt Kleve tagte am 20. März 2014 um 16.00 Uhr im Interimsrathaus in einer öffentlichen Sitzung. Die Vizepräsidentin des Internationalen Karl-Leisner-Kreises e.V. Monika Kaiser-Haas war zu der Sitzung eingeladen.
Tagesordnung, Punkt eins:
Vorstellung der Planungen zur Errichtung einer Erinnerungsskulptur im Sinne des seligen Karl Leisner. Der mit einer PowerPoint Präsentation gestaltete Kurzvortrag von Monika Kaiser-Haas trug den Titel „Karl Leisner (28.2.2014 – 12.8.1945) – Ein bedeutender Sohn der Stadt Kleve“
Monika Kaiser-Haas machte darauf aufmerksam, dass der Internationale Karl-Leisner-Kreis die Erinnerung an den Seligen Märtyrer Karl Leisner wachhält. Bei den Vorbereitungen für die Jubiläumsfeierlichkeiten, 70 Jahre Priesterweihe von Karl Leisner im Konzentrationslager Dachau und 70 Jahre Primiz, entstand die Idee Karl Leisner als herausragende Person in seiner Heimatstadt Kleve zu ehren. Für die Erinnerungsskulptur konnte der renommierte Bildhauer Bert Gerresheim aus Düsseldorf gewonnen werden; er gab seine Zusage sofort und verzichtet auf sein Künstlerhonorar. Er fühlt sich Karl Leisner eng verbunden und hat ihn mehrfach bildnerisch dargestellt: z. B. in Kevelaer am Versöhnungsportal und in Münster im Paulusdom in einer Kreuzwegstation.
Das gesamte Werk kostet ca. 40.000 Euro, 8.000 Euro sind vorhanden. Nach Auffassung des Düsseldorfer Künstlers wird nur eine große Gesamtskulptur der Person des Seligen gerecht.
Die Erinnerungsskulptur soll an der Stiftskirche aufgestellt werden; genaue Planungen erfolgen in Absprache mit dem IKLK, Herrn Propst Mecking und der Stadt Kleve. Alle Sponsoren werden auf einer Tafel genannt.
Monika Kaiser-Haas bat die Stadt Kleve um finanzielle Unterstützung für das Projekt. Mit der Erinnerungsskulptur wird Karl Leisner, der als Gegner des Nazi-Regimes und Glaubenszeuge sein Leben geopfert hat, in seiner Heimatstadt geehrt. Der IKLK e.V. möchte gemeinsam mit der Stadt Kleve für die Bürger innerhalb und außerhalb von Kleve ein sichtbares Zeichen setzen. Darüber hinaus ist die Priesterweihe im Konzentrationslager Dachau ein kirchengeschichtlich einmaliges Ereignis mit außergewöhnlichen ökumenischen und europäischen Aspekten.
Karl Leisner wird zu seinem hundertsten Geburtstag mit einer Sonderbriefmarke geehrt, der Wettbewerb für die Gestaltung ist ausgelobt.
Für jede Spende unter dem Stichwort „Skulptur“ ist der Internationale Karl-Leisner-Kreis sehr dankbar. Nur mit diesen Spenden kann das Werk gelingen: Sparkasse Kleve (BLZ 324 500 00) IBAN DE 63 32 45 0000 0005 028378 – SWIFT- BIC WELADED1KLE
siehe auch Aktuelles vom 22. März 2014
Ateliermappe mit Entwürfen
zur Ansicht an den Herrn Theo Brauer, Bürgermeister der Stadt Kleve
bert gerresheim bildhauer:
„Karl Leisner – Memorialskulptur“ in Bronze zeigt den Seligen Märtyrer im Meßgewand seiner Primizfeier – am Halsausschnitt eines Gewandes wird ein biographisches Zitat sichtbar: ein Kragenstück seiner Haftkleidung in Dachau – die Kopfwendung des Seligen läßt seinen Blick über das unmittelbare Gegenüber hinaus auf ein ferneres Ziel gerichtet erscheinen – das Kreuzzeichen als Schmuck seines Meßgewandes verweist durch seine Gabelkreuz – Form auf den „Baum des Lebens“ in der Symbol=sprache der abendländisch – christlichen Kunst – so kann dieses Kreuzeszeichen in der Stelengestaltung des Memorials durch das dort erscheinende Heilszeichen des Tau – Kreuzes eine vertiefende Wirkung erfahren – Die Gestaltung der Büsten – Stele verweist auf das Spannungsfeld von Leid und Erlösung – das Kreuzeszeichen des Taus gräbt sich wie eine Spur der Verwundung, aber auch wie ein Heils – Zeichen von oben nach unten durch die gesamte Stelenfläche, um letzt=endlich die menschenverachtenden Gewaltembleme der NS – Zeit zu zerbrechen, die den Fuß der Stele belagern – so finden sich hier die Dinge – Zitate von Hakenkreuz, Judenstern, Handfesseln, Strick und Galgenhaken entmachtet und zerstört –
Oberhalb dieser Gewaltembleme sind die Arma Christi, die stummen Zeugen von Golgotha, die Leidens – und Erlösungswerkzeuge des Menschensohnes zu sehen: Dornenkrone, Essigschwamm, Essigschwamm, Lanze und Nägel – umgeben von der Ritzung eines Kreissegmentes , das den zitierten Arma Christi eine gewisse (numinose) Aura zuzusichern und die Heilswirkung des Tau – Zeichens zu bestätigen vermag – der „victor in vinculis“ scheint in die Freiheit der Heilswirklichkeit hineingenommen – – –
(Die Höhe der bronzenen Memorial–Skulptur beträgt 210 – 220 cm)
Monika Kaiser-Haas 7. Juli 2013
Fotos zur Werkstattnotiz – Atelieraufnahmen vom 19. November 2013
Totenschädel wichtig für die Gestaltung des Kopfes
Künstler am ersten Gipsmodell der Skulptur
Erster Gipsentwurf
Skizzen und Notizen
Fotos: Monika Kaiser-Haas