Unter dem Titel „Ehe Kalkar war, bin ich – Altkalkar in Geschichten“ zeigt das Städtische Museum Kalkar bis zum heutigen Sonntag, 19. August 2018, Ansichten von Orten, die Karl Leisner vertraut waren, wie zum Beispiel der Monreberg oder die Eierbörse[1].
Quelle des Fotos: Verein der Freunde Kalkars
[1] Tagebucheintrag
Kleve, Sonntag, 19. Oktober 1930
Fahrt zur 700-Jahrfeier nach Kalkar am Sonntag, den 19.10.1930
[…]
Um 14.00 Uhr [mit Hermann und Josef Mies, Theo Derksen und Willi van Remmen] ab „Eiserner Mann“ durch den Sternbusch. – [Studienrat] Heisterkamp getroffen! Trum …[trum, terum, tum, tum] gesungen! Unter Erzählen, Witzen und Gesängen bis zum Moyländer Busch. […] Dann über die Straße – auf das Schloß [Moyland] zu – auf der Landstraße nach Kalkar. – Dort Singen. In Kalkar – am Stadteingang rechts die neue Eierbörse! Triumphbogen: „700 Jahre Stadt Kalkar“. – Durch die fahnenbehangenen Straßen zum Marktplatz. – Dort den Klängen eines Trommler- und Bläserchores gelauscht. – (Karte gekauft und Walter geschrieben.) – Um 18.15 Uhr setzte die Beleuchtung der Kirche [St. Nicolai] ein. An der linken Rathauswand wurde eine große Leinwand angebracht. – Gegen 18.45 Uhr begann ein Lichtbildervortrag [von Rektor Johannes op Gen Oorth] über Kalkars Entstehen und Gedeihen. Zunächst wurden alte Gemälde, Kupferstiche, Urkunden und Siegel über Kalkar gezeigt. – Der Film wurde eine kurze Zeit von einem lebenden Bilde [einer kleinen Theaterszene] unterbrochen, das die Überreichung der Stadternennungsurkunde für Kalkar durch den Erzbischof von Köln [Graf Heinrich I. von Müllenark] darstellte. Dann wurden uns die in der Blütezeit Kalkars entstandenen Kunstwerke der alten Kalkarer Schule vorgeführt. Wunderbar! – Auch hier wurde ein lebendes Bild eingefügt. Es stellte die alten Kalkarer Meister dar, wie sie wirkten und schafften. – Zuletzt sahen wir noch einige neuere Aufnahmen der Stadt, unter anderm auch die Eierbörse, die neuerdings etwas mehr Handel und Verkehr nach Kalkar bringt. – Als letztes Bild wurde gezeigt, wie vielleicht der Marktplatz im Jahre 1950 aussehen wird (riesiger Verkehr!). Darauf fand ein Fackeltanz [statt], dem ich nicht gut folgen konnte, weil ich trotz meiner Länge nicht über den gewaltigen Menschenstrom hinwegschauen konnte. – Inzwischen war auch das Rathaus beleuchtet worden, während die vielen Häuser, die den Marktplatz umgeben, schon vorher im Licht erstrahlten. – Nach dem Tanz bildete sich ein Fackelzug, an dessen Spitze eine Gruppe in alter Tracht ging. – Auch die Fahnenträger der Vereine hatten vielfach die alte Tracht an. Als wir den Fackelzug gesehen hatten, mußten wir leider an den Rückmarsch denken. Auf der Landstraße betrachteten wir noch einmal von ferne das hellerleuchtete Kalkar. – Ein herrliches Bild! – Unter Singen zogen wir nach Hause zurück. Es war schön!
Link zur Ausstellung unter Verein der Freunde Kalkars „Aktuell“
Siehe auch RP ONLINE vom 19. Juni 2018 – Museum mit Ausstellung über Entwicklung Altkalkars,
RP ONLINE vom 30. Juni 2018 – Ausstellung: Ein neuer Blick auf Altkalkar
und
Kalkar: Karl-Leisner-Platz im Ortsteil Altkalkar.