Unter der Überschrift „Von Sankt Peter bis Sankt Paul vor den Mauern“ brachte L’OSSERVATORE ROMANO vom 30. November 2018 einen Artikel von Christoph Scholz mit dem Titel: „Ein neuer Dokumentarfilm stellt die Papstbasiliken vor.“
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Karl Leisner hätte sich diesen Film sicherlich angeschaut und in Erinnerungen geschwelgt. Er hatte die Begabung, Erlebtes so in die Gegenwart zu übertragen, als habe er es soeben erlebt. In diesem Stil schreibt er sogar noch auf dem Sterbebett.
Planegg, Samstag, 16. Juni 1945
Zwischendurch schaue ich herrliche Bilder aus Dr. [Wilhelm] Cormans „Europa“-Buch des Atlantisverlages – Zürich.[1] Ich bin auf Fahrt und staune, und freue mich.
[1] Hürlimann, Martin: Europa: Bilder seiner Landschaft und Kultur, Zürich 1943
Ähnlich, wie er sich bei der Lektüre des „Europa“-Buches an seine Fahrten erinnert, erginge es ihm vermutlich auch in Bezug auf die Romfahrt 1936, wenn er den Film über die Papstbasiliken sähe.
Das Tagebuch, in dem er seine Romfahrt festgehalten hat, existiert nicht mehr. Max Terhorst hat die Erlebnisse aus Rom auf ein Tonband aufgenommen. Dort heißt es gegen Ende:
„Nun wäre noch manches Schöne zu berichten: Die Schätze Roms lernten wir kennen unter der sachkundigen Führung zweier Germaniker[1], die mit uns 14 Tage lang – aufgeteilt nach heidnischem und christlichem Rom[2] – die Stadt durchstreiften. Dazu kam ein besonders beeindruckender Gang durch die Katakomben, besonders durch die Kallistus-Katakombe – diesmal unter Führung eines speziellen Sachkenners aus dem Benediktinerkloster Sant’ Anselmo.[3]“
[1] Max Terhorst:
Zwei Germaniker, darunter Dr. Eberhard Brand, jetzt Vechta, haben uns in diesen vierzehn Tagen je eine Woche durch das heidnische und durch das christliche Rom geführt (Seligsprechungsprozeß: 816).
Der zweite Germaniker war vermutlich Erich Fieger.
[2] 1935 gab es im Rundbrief der Sturmschar einen Artikel „Weg durch Rom“. Die Kapitelüberschriften lauten:
Das erste, heidnische Rom – Das zweite, christliche Rom.
s. Sturmschar–Zeitschrift 1935: 25–30
[3] Der sachkundige Führer war P. Dr. theol. Philipp Oppenheim OSB.
Informationen zum Film
Der 94 Minuten lange Film »Sankt Peter und die Papstbasiliken Roms« steht im Internet auf folgenden Plattformen zur Verfügung: Amazon Prime Video, iTunes, Google Play, Sony, Microsoft. Der Preis für den Streamingzugang liegt nach Angaben der Anbieter bei etwa 7 Euro.
LINK zum Rundbrief des IKLK Nr. 40 – August 1999: Karl Leisner in Rom (11 – 46)