Kallistus-Katakombe – Namensgebung nach Papst Kallistos (Calixtus) († 222) – Diakon in dieser Katakombe – vermutlich Tod als Martyrer – In der „Papstkapelle“, der Kallistus-Katakombe aus dem 3. Jh., sind mindestens neun Päpste, meist Martyrer, beigesetzt.
Quelle des Fotos: Wikimedia Commons / Fotograf: G.B. de Rossi / gemeinfrei (abgerufen 11.10.2014)
Über Calixt I. (auch Callist I., Kalixt I. Calixtus I. oder Kallixtus I.; * vermutlich um 160; † 222), Bischof von Rom 217 – 222, ist wenig bekannt. – Gedenktag 14.10.
Quelle des Fotos: Wikimedia Commons / gemeinfrei (abgerufen 11.10.2014)
Während seiner Romfahrt 1936 besuchte Karl Leisner unter anderem die Kallistus-Katakombe.
Transkription der Tonbandaufzeichnung über die Romfahrt von Max Terhorst:
„[…] Dazu kam ein besonders beeindruckender Gang durch die Katakomben, besonders durch die Kallistus-Katakombe – diesmal unter Führung eines speziellen Sachkenners aus dem Benediktinerkloster Sant’Anselmo.[1]“
[1] Der sachkundige Führer war P. Dr. theol. Philipp (Emil) Oppenheim OSB (* 1.7.1899 in Olpe, † bei einem Fahrradunfall 8.8.1949) – Eintritt bei den Benediktinern in Gerleve – Profeß 19.3.1921 – Priesterweihe 6.8.1924 – Professor für Liturgie am Benediktinerkolleg Sant’Anselmo in Rom März 1929 – Berufung an die Päpstliche Lateran-Universität in Rom 1945 – Berufung an die Universität der Propaganda Fide in Rom 1946 – zahlreiche Veröffentlichungen
Karl Leisner aus Freiburg/Br. am 10. Dezember 1936 an Walter Vinnenberg in Münster:
Danken möchte ich Dir auch nochmals für Deine [30,00 RM] „Romfahrt-Anleihe“, die uns erst die herrliche weite Fahrt möglich machte. Hat Josef Köckemann, der leider in diesem Semester in Münster bleiben mußte aus äußeren Gründen, Dir schon das Bild von P. Philipp Oppenheim [OSB] gegeben? Hoffentlich wohl.
Das Datum der Heimkehr nach Freiburg/Br. hat Karl Leisner nicht festgehalten. Wahrscheinlich dauerte die Fahrt bis zum 8. Juni. Auf jeden Fall erfolgte die Besichtigung der Kallistus-Katakombe und die dortige Begegnung mit Weihbischof Paul Richaud aus Versailles zwischen dem 1. und 5. Juni.
Tagebucheintrag Karl Leisners vom 1. Juli 1938
Pfingsten [1936]: Rom. Pius [XI.]. – Cardinal Caccia. – La Catacombe [Die Kallistus-Katakombe]. – St. Peter. – Il Vesuvio [Der Vesuv]. – Drei Wochen Vita, vita, vita! [Leben, Leben, Leben!] – Mitreißend! – Che bel il mondo! [Wie schön ist die Welt!] O hinreißende Sehnsucht!
Josef Köckemann am 11. März 1998 im Gespräch mit Hans-Karl Seeger:
In der Kallistus-Katakombe trafen wir auf einen Weihbischof aus Versailles, der zu mir sagte: „Ich habe eine Bitte. Ich werde morgen früh hier unten eine Missa pro pace [Votivmesse um Frieden] zelebrieren, kommen Sie zum Ministrieren?“ Dazu waren wir mehr als bereit. Karl und ich haben ministriert. Es war ein beeindruckendes Erlebnis, das vor allem nicht nur wegen des denkwürdigen Ortes[1], sondern auch wegen der Tatsache, daß Deutschland noch immer an den Folgen des Versailler Vertrages von 1919 litt.
[1] Vermutlich wurde die Eucharistie in der „Papstkapelle“ gefeiert.
Diese Begegnung ist im nachhinein von großer Bedeutung; denn ein französischer Bischof weihte Karl Leisner im KZ Dachau zum Priester. Glaube, Hoffnung und Liebe überwinden Feindschaft.