„Die Kleinen Schwestern vom Lamm“ an der Überwasserkirche in Münster
„Man soll sich überraschen lassen.“ (Papst Franziskus)
Die Kleinen Schwestern vom Lamm haben Münster verlassen – siehe Link zum Weggang
Im „Rundbrief der Kleinen Schwestern vom Lamm in Münster“ vom 17. Oktober 2016 berichten sie nicht nur vom Weggang, sondern auch von dem Wunsch, „in zwei Jahren widerzukommen“.
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Die kleinen Schwestern und Brüder vom Lamm fallen auf. Sie tragen wasserblaue Kutten und dunkelblaue Kopftücher aus Baumwollstoff. Ihre schlichte Tracht verrät Kreativität, Spontaneität, Initiative, Arbeit, das Herz am rechten Fleck, so meine Wahrnehmung. Sie achten den Menschen ohne Vorbehalte, insbesondere die Armen, und setzen sie in Beziehung zu einem liebenden Gott. Die junge Gemeinschaft ist in verschiedenen Klöstern der Welt vertreten: Argentinien, Chile, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Spanien und USA. Im Bistum Münster leben die kleinen Schwestern in Kevelaer und seit dem 8. Oktober 2013 in unserer Bischofsstadt Münster. Der Wiener Kardinal Schönborn steht dem Orden vor.
Schwester Marie, Mitbegründerin des Predigtordens, trifft am Dienstag, dem 8. Oktober, mit einigen Mitschwestern von Wien in Münster ein. Was führt sie in die Domstadt? Sie gründen ein neues kleines Kloster des Lichts in dem Haus des verstorbenen Altbischofs Reinhard Lettmann. „Es passt“, meinen sie, „der ehemalige Diözesanbischof von Münster wollte nach Emmaus gehen, er starb auf dem Weg dorthin.“ Der Gang nach Emmaus ist wichtig für die Gemeinschaft auf ihrem geistlichen Weg.
Zur Feier der Eröffnung ihres Klosters laden die Schwestern und der kleine Bruder Christoph am Sonntag, dem 13. Oktober 2013, Freunde und Interessierte zu einem Kennenlernen und geistlichen Wort in ihre Kapelle ein. Junge Familien mit Kindern, fast vierzig Zuhörer, sind gekommen. Ungefähr zehn Mädchen und Jungen werden in einem Nachbarraum über die Aufgaben der kleinen Schwestern und Brüder informiert.
Zu Beginn der Feier wird das Lied „Lobet den Herrn…“ im Chor gesungen, es werden Fürbitten in französischer und deutscher Sprache gebetet. Danach berichtet Schwester Marie bewegt und engagiert in französischer Sprache von ihrer ersten Begegnung mit Papst Franziskus unmittelbar nach seiner Wahl. Eine Mitschwester übersetzt ins Deutsche. Schwester Marie beginnt mit einem Zitat von Papst Franziskus, das sie heute in seiner Predigt im Rundfunk gehört hat: „Man soll sich überraschen lassen.“ Was bedeutet das? Der Satz zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Ansprache. Sie erzählt aus eigener Erfahrung einige Geschichten aus ihrem christlichen Glaubensleben, aus dem Glauben an die Gottesmutter.
Sie berichtet weiter vom Geheimnis des Lamm Gottes, das für die kleinen Schwestern vom Lamm eine besondere Bedeutung hat. Das Lamm ist ein Symbol und verdeutlicht die Kraft der Auferstehung und der nie endenden Liebe Gottes. Wir hören in jeder heiligen Messe: „Das Lamm Gottes nimmt hinweg die Sünden der Welt.“
Die Klostergründungen in Argentinien wie die hier in Münster waren für die Schwestern Überraschungen. Die kleinen Schwestern und Brüder vom Lamm fühlen sich mit Papst Franziskus und seiner Botschaft‚ sich um die Armen zu kümmern, eng verbunden.
Zum Schluss verkündet Schwester Marie voller Freude den Namenspatron für das Kloster des Lichts: Es ist der Selige Karl Leisner.
Sie erinnert dabei an den Seligen Papst Johannes Paul II., der ermutigte, Glaubenszeugen und Märtyrer als wichtige Vorbilder zu nehmen. Schwester Marie: „Wir brauchen Zeugen wie Karl Leisner, er stand für seinen Glauben an Jesus Christus ein. Wir bewahren dieses Zeugnis. Ich freue mich besonders, dass heute die Nichte des Seligen Karl Leisner gekommen ist. Wir haben uns in unserem Wiener Kloster kennengelernt.“
Monika Kaiser-Haas, Nichte von Karl Leisner, Vizepräsidentin des IKLK e.V.
Überwasserkirche in Münster
Siehe auch Link zu „kirchensite.de“.
Fotos Monika Kaiser-Haas und Gabriele Latzel