Um die Weihnachtszeit des Jahres 1641 hörte ein schlichter Handelsmann namens Hendrick Busman, als er auf dem Weg von Weeze nach Geldern an einer Wegkreuzung nahe bei Kevelaer vor einem Hagelkreuz betete, dreimal den geheimnisvollen Ruf: „An dieser Stelle sollst du mir ein Kapellchen bauen!“ Seine Frau sah vor Pfingsten 1642 bei Nacht in strahlendem Licht einen Bildstock und darin ein Marienbildchen.
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Hendrick Busman war arm, dennoch führte er den Auftrag aus. In den Bildstock stellte man 1642 das heutige Gnadenbild, ein kleines Andachtsbild mit der Abbildung Unserer Lieben Frau von Luxemburg. Es wurde zunächst in Geldern aufbewahrt und verehrt. Am 1.6.1642 stellte es der Pastor von Kevelaer, Johannes Schink, in das Kapellchen. In einem kirchlichen Protokoll der Synode von Venlo ist vermerkt, noch am selben Tag sei eine große Menge Menschen aus Geldern und anderen Ortschaften zu dem Heiligenhäuschen gekommen und es seien auch einige Wunder geschehen. In der Zeit der Kriege war die Not der Menschen sehr groß. In dem Geschehen in Kevelaer sahen sie ein Zeichen der Hoffnung. Seitdem verehren die Menschen dort Maria als Consolatrix afflictorum (lat.) = Trösterin der Betrübten.
Seeger, Hans-Karl: „Karl Leisner und die ‚Trösterin der Betrübten‘ in Kevelaer“ in:
Richard Schulte Staade und Markus Trautmann (HG)
Karl Leisner – Glaubenszeugen in Kevelaer
Goch 2005: 5–45
Sein Lebensweg
In Rees/Niederrhein am 28. Februar 1915 geboren, aufgewachsen in Kleve, tritt Karl Leisner als Gymnasiast der katholischen Jugendbewegung bei. Sie schenkt ihm nicht nur die Gemeinschaft mit jungen Menschen und das Erlebnis großer Fahrten, sondern bringt ihm auch die Heilige Schrift, die Liturgie und vor allem die Eucharistie nahe.
Karl Leisner will Priester werden. Im Sommersemester 1934 beginnt er sein Theologiestudium in Münster. Der Bischof von Münster betraut ihn im selben Jahr mit dem Amt des Diözesanjungscharführers. Zuvor war er Bezirksjungscharführer für die Dekanate Kleve und Goch. Die Gestapo wird auf ihn aufmerksam und überwacht seine Post. 1937 beschlagnahmt sie seine Tagebücher und Unterlagen aus der Jugendarbeit. 1938 entgeht er nur knapp der Verhaftung.
Während seiner Außensemester 1936/37 in Freiburg verliebt er sich in Elisabeth Ruby, die Tochter seiner Vermieter, und denkt daran, sie zu heiraten und eine Familie zu gründen. Aber er verzichtet.
Am 21. Mai 1938 schreibt er ihr:
Ave [Sei gegrüßt] Elisabeth!
Es war entsetzlich schwer. Glaube und Vernunft, Kopf und Herz hätte ich dabei verloren, wenn mir nicht die himmlische Mutter geholfen hätte. Eine furchtbare Mattigkeit und ein noch schlimmerer Zweifel am Sinn meines Lebens überfielen mein so selbstsicheres, stolzes Herz. – Ich glaube, Dein Gebet gespürt zu haben. Nie hab’ ich so für Dich gebetet wie in den vergangenen Wochen. Dein Schweigen hat mir wohlgetan. Ich danke Dir für Deine Güte und schwesterliche Liebe, die Du mir seit den Tagen unserer Begegnung schenktest. Dir danke ich viel, und Christus ist mir in Dir begegnet, wie Er mir noch nie entgegentrat. Introibo ad altare Dei ad Deum qui laetificet iuventutem nostram [Zum Altare Gottes will ich treten, zu Gott, der unsere Jugend erfreuen möge]!
Kannst Du mir verzeihen? Halte Dich für frei von mir! Karl.[1]
Am 25. März 1939 wird er zum Diakon geweiht. In einigen Monaten soll er die Priesterweihe empfangen. Doch Gott fügt es anders. Eine plötzlich festgestellte Lungentuberkulose zwingt ihn zur Ausheilung in ein Sanatorium nach St. Blasien im Schwarzwald.
Am 8. November 1939 ereignet sich das Attentat von Georg Elser auf Adolf Hitler im Bürgerbräukeller in München, das dieser unbeschadet überlebt. Karl Leisner erfährt erst am nächsten Morgen davon und äußert gegenüber seinem Mitpatienten Johann Krein: „Schade, daß er nicht dabei gewesen ist.“ Daraufhin wird er am 9. November 1939 verhaftet. Es folgt die Einweisung ins Gefängnis in Freiburg und Mannheim, in das KZ Sachsenhausen und von dort am 14. Dezember 1940 ins KZ Dachau.
Hier ergibt sich das Unerwartete: Der französische Häftling Bischof Gabriel Piguet von Clermont spendet dem schwerkranken Diakon am 17. Dezember 1944 die Priesterweihe. Seine erste und einzige heilige Messe feiert der Neupriester am Stephanustag 1944.
Am 29. April 1945 wird das KZ Dachau durch die Amerikaner befreit, am 4. Mai 1945 wird Karl Leisner von seinem schon vorher entlassenen Freund Pater Otto Pies SJ aus dem befreiten aber unter Quarantäne stehenden Konzentrationslager ins Waldsanatorium nach Planegg bei München gebracht. Nur noch zwei Gedanken beherrschen ihn: Liebe und Sühne. Am 12. August erfüllt sich sein Leben in der Liebe Gottes, an die er geglaubt hat, die er den Menschen künden will. Seine letzte Eintragung am 25. Juli 1945, dem Fest des Apostels Jakobus, in sein Tagebuch lautet: „Segne auch, Höchster, meine Feinde!“
Sein Grab befindet sich in der Krypta des Xantener Domes. Am 23. Juni 1996 sprach Papst Johannes Paul II. Karl Leisner selig.
Seine Christus- und Marienfrömmigkeit
Karl Leisner lebte eine sehr starke Christusfrömmigkeit. Er war gut 10 Jahre alt, als Papst Pius XI., dessen Wahlspruch und Regierungsprogramm „Pax Christi in regno Christi – Der Frieden Christi im Königreich Christi“ lautete, am 11. Dezember 1925 das Christkönigsfest einführte. Dieses Fest, damals am letzten Sonntag im Oktober begangen, wurde für die katholische Jugend in Deutschland zum Bekenntnissonntag.
Montag, 12. Februar 1934
Heute hielt ich meine erste Stille Stunde. Und zwar am 12. Jahrestag der Krönung unseres großen Papstes Pius XI. über sein Pontifikat und über das Papsttum. Ich las aus der KV [Kölnischen Volkszeitung] darüber. Dann aus dem Neuen Testament Mt 16 und Joh 21. – Wie herrlich ging mir der tiefste Sinn und das große Gut des Papsttums auf, besonders an unserem Pius XI. Welch’ unermeßliche Gnade ist doch von seinem Wirken ausgegangen: Christ-Königs-Fest! – Friedensreich der Gotteskinder. […] Eine gewaltige Welle des Katholizismus geht unter Pius XI. durch die Welt.[2]
Nach dem Abitur schrieb Karl Leisner nach einer längeren Rück- und Vorschau auf sein Leben am 2. September 1935 in sein Tagebuch: „Christus – Du bist meine Leidenschaft!“[3].
Montag, 24. Januar 1938
Das ist meines Lebens letzter Sinn: Christus zu leben in dieser Zeit! Christus, wenn Du nicht bist, dann möchte ich nicht sein. Du bist, Du lebst. Laß Dein Handeln und Wandeln durch mich und uns alle heute Tat werden. Christus, Christus, Christus! Nimm mich hin, verfüge ganz über mich. Du bist mein Leben, meine Liebe, meine innerste Glut!“[4]
Sonntag, 27. Oktober 1935
Christkönigstag – dachte ich noch daheim miterleben zu dürfen. Aber das Geschick wollte es, daß wir schon im [Collegium] Borromaeum sein sollten, um eine schriftliche philosophische Arbeit zu schreiben. Hoffentlich ist’s schön daheim. Bei der Christkönigsgemeinschaftmesse der Jugend [in Kleve] war ich im Geiste mit dabei, während wir Gemeinschaftsmesse auf der Kapelle [im Collegium Borromaeum] feierten mit Pater [Friedrich] Kronseder. Der jüngste Kursus, die „auswärtigen Vor-Exerzitanten und wir von der 2. Kompanie“, die wir heute am Tage der Feier des Königtums Jesu Christi ein philosophisches Examen bauen sollten. O Graus![5]
Sonntag, 31. Oktober 1937
Am Christ-Königs-Fest
Morgens 7.30 Uhr Gemeinschaftsmesse. – Es fehlt der Schwung, es fehlt die Jugend! – Ich suche kraftvoll – männlich vorzubeten. Kaplan [Wilhelm] Hetterix predigt sehr tief, ruhig, ergreifend. Die höhnische Frage des russischen Volkskommissars an den russischen Patriarchen; „Wer wird siegen von uns beiden?“ – und dessen Antwort: „Sie werden siegen, aber nach allen Ihren Siegen wird Christus siegen.“ – ist erschütternd wahr und groß! Christus ist König, ja „quia erat Agnus [Weil er das Lamm war]“. – Reich der Wahrheit und Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens will er uns bringen![6]
Eine innige Marienfrömmigkeit, die ihm schon mit in die Wiege gelegt wurde, steht zu dieser Christusfrömmigkeit nicht im Gegensatz. Vielmehr ergänzen sich beide auf großartige Weise. Alle Kinder der Familie Leisner tragen den Namen der Gottesmutter Maria. So wurde auch Karl Leisner am 3. März 1915 in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Rees auf die Namen Karl Friedrich Wilhelm Maria getauft. 1921 zog die Familie nach Kleve, wo sie zur Stiftskirche mit dem Patrozinium Mariä Himmelfahrt gehörte. Dort empfing Karl Leisner die Sakramente der Buße, der heiligen Kommunion und der heiligen Firmung. Auch die Heimatkathedrale des französischen Bischofs Gabriel Piguet in Clermont-Ferrand, der ihn im KZ Dachau zum Priester weihte, trägt das Patrozinium Mariä Himmelfahrt. Karl Leisners Sterbeort im Waldsanatorium bei Planegg liegt nahe dem Wallfahrtsort Maria Eich; dieser hat ebenfalls das Patrozinium Mariä Himmelfahrt.
Karl Leisners Marienverehrung wurde stark von Altenberg beeinflußt. 1133 gründeten 12 Zisterziensermönche auf der Höhe des Altenberges im Bergischen Land ein Kloster. 1255 wurde der Grundstein des Altenberger Domes gelegt und 1933 die Führerschule des Katholischen Jungmännerverbandes Deutschlands (KJMVD) „Haus Altenberg“ gegründet. Im Kern war dieser Verband aus den marianischen Jünglingskongregationen und Solidalitäten entstanden und hatte die Marienverehrung und den Mariendienst als ein wesentliches Stück seiner Erziehung in sein Grundgesetz aufgenommen. § 1,4 lautete: „Schutzherrin des Verbandes ist Maria, unsere himmlische Mutter und Königin. Ihr weiht der Verband seine Mitglieder und sein Werk.“ Die Schrift „Marienfeier junger Kirche“ aus dem Jugendhaus Düsseldorf gibt Zeugnis von der marianischen Erziehung. Im „Jungführer“ von 1933 erschien ein Artikel von Ludwig Wolker (1887–1955), dem Generalpräses des KJMVD, mit dem Titel „Weise und Weg unserer marianischen Erziehung.“ Er verweist darin unter anderem besonders auf das Bundesgebet des KJMVD, das im § 31,7 des Grundgesetzes erklärt wird: „Das Bundesgebet ist für die Präsides die Terz, für die Mitglieder am Morgen das Salve regina, am Abend drei Ave mit dem Gedanken: für unser Jugendreich, für deutsches Volk und Vaterland, für die Ausbreitung des Reiches Christi auf Erden.“ Weiterhin erwähnt er die Wallfahrt nach Altenberg, den Altenberger Rosenkranz und den Altenberger Lichttag. Aus der Wallfahrt zur Altenberger Madonna entstand eine besondere Form des marianischen Gebetes, der Altenberger Rosenkranz; dabei wird jeweils nur ein Ave Maria mit einem der fünf Geheimnisse des freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Rosenkranzes verbunden. Beim Altenberger Lichttag brannten Tag und Nacht Lichter vor dem Bild der Altenberger Madonna, und die Jugendlichen sangen das Lied „Nun, Brüder, sind wir frohgemut“:
1. Nun, Brüder, sind wir frohgemut, so will es Gott gefallen! Die Seelen singen uns im Blut; nun soll ein Lob erschallen! Wir grüßen dich in deinem Haus, du Mutter aller Gnaden. Nun breite deine Hände aus, dann wird kein Feind uns schaden!
2. Es lobt das Licht und das Gestein gar herrlich dich mit Schweigen. Der Sonne Glanz, des Mondes Schein will deine Wunder zeigen. Wir aber kommen aus der Zeit ganz arm in deine Helle und tragen Sünde, tragen Leid zu deiner Gnadenquelle.
3.Wir zünden froh die Kerzen an, daß sie sich still verbrennen, und lösen diesen dunklen Bann, daß wir dein Bild erkennen. Du Mutter und du Königin, der alles hingegeben, das Ende und der Anbeginn, die Liebe und das Leben!
4. Laß deine Lichter hell und gut an allen Straßen brennen! Gib allen Herzen rechten Mut, daß sie ihr Ziel erkennen! Und führe uns in alter Zeit mit deinen guten Händen, um Gottes große Herrlichkeit in Demut zu vollenden!
Geprägt von seiner Erfahrung in Altenberg, lernte Karl Leisner 1933 Schönstatt kennen, wo die Gottesmutter als Mta (Mater ter admirabilis – Dreimal wunderbare Mutter) verehrt wird. Die Leitung des KJMVD, Generalpräses Ludwig Wolker und Generalsekretär Jakob Clemens (1914–1963), arbeitete etwa ab 1930 mit der Leitung der Schönstatt-Bewegung zusammen. Das 1933 als Sonderdruck des „Jungführers“ erschienene Heft „Marianische Erziehung als Jubiläumsgabe zur 800-Jahr-Feier des Klosters Altenberg und zur Eröffnung der Jungmänner-Wallfahrt zur Madonna von Altenberg“, herausgegeben vom KJMVD im Jugendführungsverlag Düsseldorf, war unter anderem ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit. Neben Artikeln von Ludwig Wolker und anderen ist der einleitende Artikel „Der Marianische Gedanke und die Marianische Prägung im Jugendreich“ von Pater Dr. Alexander Menningen SAC (1900–1994) verfaßt. Er hatte unter diesem Titel 1930 auf der Jahreshauptversammlung des KJMVD ein Referat gehalten. Er hielt auch die Exerzitien, an denen Karl Leisner 1933 bei seinem ersten Aufenthalt in Schönstatt teilnahm. Was Karl Leisner dort hörte, war ihm mehr oder weniger bekannt durch „seinen General“ Ludwig Wolker, der eines seiner großen Vorbilder war und dem er nacheiferte. Als engagierter Führer im Jungmännerverband nahm er dessen Gedanken von Jugendführung und Apostolat begeistert auf und setzte sie in die Tat um.
In Schönstatt lernte er eine marianische Spiritualität kennen, die ihm durch eine Geistliche Tagesordnung eine große Hilfe in der Selbsterziehung wurde. Auf Grund seiner besonderen Beziehung zu seinem Kurskollegen Heinrich Tenhumberg (1915–1979), dem späteren Bischof von Münster, trat er während seines Theologiestudiums einer Theologenschönstattgruppe bei, der er sein Leben lang die Treue hielt.
Der Dreimal wunderbaren Mutter begegnete Karl Leisner im KZ Dachau nochmals in einem anderen Zusammenhang. Der marianische Ehrentitel Dreimal Wunderbare Mutter geht zurück auf den Begründer der Marianischen Kongregation in Deutschland, Pater Jakob Rem SJ (1546–1618). Dieser sah in dieser Anrufung Mariens in der Lauretanischen Litanei eine Zusammenfassung all dessen, was sich über Maria aussagen läßt. Während das von ihm als Elitegemeinschaft der Kongregation ins Leben gerufene Colloquium Marianum im Ignatiuskonvikt in Ingolstadt am 6. April 1604 die Lauretanische Litanei sang, hatte Jakob Rem eine Marienerscheinung. Davon inspiriert, ließ er den Vorsänger den Titel „Mater admirabilis“ dreimal beten. Seit dieser Zeit wird Maria im Ingolstädter Colloquium Marianum und in den Diözesen, in denen Mitglieder dieser Vereinigung tätig waren, unter dem Titel Dreimal Wunderbare Mutter verehrt (u. a. Weihe der Diözese Konstanz an die ,,Mater ter admirabilis“ 1683). Das Ingolstädter Gnadenbild – eine Kopie des Bildes „Salus Populi Romani – Heil des römischen Volkes“ aus Santa Maria Maggiore in Rom – erhielt diese Bezeichnung. Es befindet sich heute in einer Seitenkapelle des Münsters „Zur Schönen Unserer Lieben Frau“ in Ingolstadt. In der Diözese Eichstätt wird Maria auch heute noch unter dem Titel Dreimal Wunderbare Mutter verehrt. Am 11. Oktober 1942 weihte Bischof Michael Rackl die Diözese Maria als der Dreimal Wunderbaren Mutter.
Otto Pies erlebte im KZ Dachau die erste Auflage seines Gebetbuches „Im Herrn“ bei Herder. Diese Gebete „im Geiste des königlichen Priestertums“ erschienen zuerst als Privatdruck 1938 für den Ordensgebrauch im Verlag Butzon&Bercker, Kevelaer. In diesem Gebetbuch gibt es ein Gebet zur Dreimal wunderbare Mutter.
O seligste Jungfrau, du Inbegriff so hoher Wunder Gottes! Mit Recht erweckst du die Bewunderung der Engel und der Menschen. Wunderbar bist du in deinem Gnadenreichtum und in deinen Vorzügen, wunderbar in deiner außergewöhnlichen Glorie im Himmel. Wo immer man sich vertrauernsvoll an dich wendet, zeigst du dich als wunderbare Helferin. O dreimal wunderbare Mutter, Mutter Gottes, Mutter des Erlösers, Mutter der Erlösten, erflehe uns die große Gnade, nach deinem Vorbild Christus immer getreuer in uns zu gestalten, und zeige uns die Macht deiner Fürbitte in allen Anliegen des Leibes und der Seele. Amen.[7]
Karl Leisner und Kevelaer
Für den Niederrhein im Besonderen, aber auch darüber hinaus, ist Kevelaer ein Ort, wo die Menschen die Gottesmutter Maria als „Trösterin der Betrübten“ verehren. Kevelaer liegt 26 Kilometer von Kleve entfernt. Schon früh kam dieser Wallfahrtsort Karl Leisner in den Blick. René Lejeune berichtet in seiner Biographie über Karl Leisner: „Mit sieben Jahren macht er seine erste Wallfahrt von Kleve nach Kevelaer. Der kleine Junge trottet zwischen seinem Vater und seiner Mutter und fühlt eine große Freude unter all den Menschen, die zur Trösterin der Betrübten pilgern.“[8]
Die erste Erwähnung von Kevelaer in Karl Leisners Tagebüchern findet sich in der Gruppenchronik der 1927 gegründeten Jugendgruppe „St. Werner“, deren Schriftführer er war.
Dienstag, 25. Oktober 1927
Besprochen: Kasperlepuppen, feierliche Öffnung der Reisekasse.
[Jan] Ansems und [Karl] Meeter bekommen 50 Pfennig Zuschuß aus der Reisekasse, um nach Kevelaer zu fahren.[9]
Ungefähr ein Jahr später beschreibt er eine Wallfahrt seiner Familie nach Kevelaer.
Freitag, 7. September 1928
Mit Mama [Amalia Leisner, geborene Falkenstein], Willi [Leisner[10], Ferdinand [Falkenstein[11]] und Maria [Leisner[12]] machte ich heute eine Wallfahrt nach Kevelaer. Wir fuhren um 6.45 Uhr mit dem Zug dorthin. Wir beichteten in der Beichtkapelle. Um 9.00 Uhr hörten wir eine Messe, in der wir kommunizierten. Nach der Messe tranken wir im „König von Spanien“[13] Kaffee und aßen dabei die mitgebrachten Butterbrote. Nachher kauften wir Rosenkränze und Kerzen. Diese ließen wir in der Kerzenkapelle weihen. Die Kerzen opferten wir in der Gnadenkapelle und besuchten dort die Muttergottes. Mittags gingen wir ins Klösterchen der Schwestern der ewigen Anbetung[14] und beteten den Kreuzweg. Dann gingen wir bis hinter Weeze zu Fuß (teilweise beteten wir den Rosenkranz). Auf dem Weg trafen wir einen Wagen, der uns bis Goch mitnahm. In Goch gingen wir drei Jungens zu Kemper[15], wo Ferdinand Grüße von Opa [Friedrich Falkenstein] bestellen sollte und wo wir fein bewirtet wurden. Wir guckten noch zu, wie eine Kuh geschlachtet wurde und gingen dann nach Tante Maria und Tante Julchen [Leisner[16], wo wir noch mal Kaffee tranken und im Garten spielten. Von dort gingen wir alle zum Pfalzdorfer Bahnhof und fuhren nach Kleve zurück.[17]
Für Karl Leisners Frömmigkeit war die Gottesmutter Maria von großer Bedeutung. So wundert es nicht, daß neben Kevelaer im Laufe seines Lebens auch andere Marienwallfahrtsorte für ihn wichtig waren. Kevelaer lag in seinem Lebensumfeld. Daher erwähnt er es bei vielen Unternehmungen. Am 1. April 1939 notiert er mit dem Blick auf Kevelaer: „Heimat! Was wärst du ohne die Gnadenstätten der Gottesmutter!“[18] Schon als Junge streifte er auf seinen Fahrten immer wieder Kevelaer und Umgebung und bekam häufig Kontakt zu Wallfahrten.
Sonntag, 1. September 1929
Fahrt per Rad nach Süchteln (zu Willi [Leisner]) – Neuss – Goch wieder nach Kleve.
Vom 1. September bis zum 2.9.1929.
Morgens um 4.30 Uhr stand ich auf und Mama machte mir die Mappe fertig, während ich mich ein wenig stärkte. Um 4.55 Uhr fuhr ich mit „Mappenverpflegung“ ab. Ich fuhr über Goch, wo ich am Steintor die Gocher und Dortmunder [Verwandten[19]], die auf der Wallfahrt nach Kevelaer waren, traf, nach Weeze. Hier ging ich um 6.00 Uhr in die Messe, da es Sonntag war. Um 6.30 Uhr gings weiter über Kevelaer – Geldern – nach Kempen, wo ich um 8.45 Uhr war.[20]
Bei Lourdeswallfahrten erzählt man sich Geschichten von den Kontrollen an der Grenze. Es kam vor, daß Flaschen für Lourdeswasser Alkohol enthielten. Der ertappte Pilger stellte erstaunt fest: „Schon wieder ein Wunder!“ Ähnliches mag sich auch an der niederländischen Grenze ereignet haben.
Freitag, 3. April 1931 (Karfreitag)
Am Karfreitag, 3.4.1931, zogen Willi [Leisner], Theo Derksen und ich los zur Mühle[21] (7.30 Uhr). 8.00 Uhr ging’s mit den KWVern [Katholischen Wandervögeln aus Solingen] los auf Fahrt zur Wyler Grenze [in die Niederlande]. Dort um Sammelpaß gefragt. (Ich hatte diese Auskunft auf dem holländischen Konsulat – damals noch auf dem Großen Markt – erhalten.) Über Zyfflich dann über den Damm auf Leuth zu. (Grenzbeamter <holländischer>: „Nur Kevelaerandenken“.)[22]
Vor ihrer großen Schweizfahrt im Sommer 1932 nutzten Karl und Willi einen Geburtstagsbesuch bei den Tanten in Goch für einen Abstecher nach Kevelaer, um bei der Gottesmutter Segen für ihre Fahrt zu erbitten.
Freitag, 12. August 1932
(Tag der Vorbereitung auf die große Schweizfahrt und Start dazu!)
Willi war wieder aus Süchteln zurück. – Alles war bei Mies[23] und für uns in Schuß. (Die Wäsche war wieder frisch gewaschen, die Pässe in Ordnung.) So konnte es denn losgehn. Gegen 14.30 Uhr nachmittags fuhren Willi und ich mit Mama los nach Goch zunächst, […]. Nach recht gutem Kaffee gondelten wir zwei denn nach dem Abschied von allen um 17.30 Uhr weiter nach Kevelaer, wo wir die Mutter Gottes besuchten und um gute Fahrt baten.[24]
Im Sommer 1933 machte Karl Leisner mit seiner Gruppe einen Ausflug nach Kevelaer.
Mittwoch, 7. Juni 1933
6.15 Uhr Fahrt nach Kevelaer. Zu 13 Mann mit der Gruppe [St. Georg/St. Jürg]! Gegen 16.00 Uhr zurück.[25]
Auf dieser Fahrt schreiben die Jungen an ihren früheren Religionslehrer Dr. Walter Vinnenberg (1901–1984) in Münster, der sich am 11. Juni dafür bedankt:
Grüß Gott!
Euer Gruß und Gedenken auf der Kevelaer-Fahrt hat mich gefreut. Herzlichen Dank! Ihr geht gewiß tüchtig auf Fahrt und wachst als Gruppe fest zusammen. Es soll in nächster Zeit ja allerhand freie Tage geben; habt Ihr Lust, mal ins Münsterland vorzudringen?
Euch allen, auch den „Neuen“ Heil und guten Gruß! Walter.
Karl Leisner hatte ein waches politisches Interesse. Am 30. August 1935 schaut er auf die Ereignisse von 1932/33 zurück.
Eine Welle großer Begeisterung für den fähigen und echt christlichen Staatsmann [Heinrich Brüning (1885–1970)] brauste durch unsere katholischen Lande. – Gern hätte ich ihn selbst mal gesehn, als er in Krefeld war – schade, es glückte nicht. In dieser Epoche besuchte ich auch eine große Versammlung in Kevelaer, in der Prälat Dr. [Georg] Schreiber sprach über Brünings Politik und ihre Erfolge. Nachts um 24.00 Uhr landete ich in Goch bei den Tanten. Onkel Fritz erwartete mich. Morgens um 6.00 Uhr wieder raus und zur Schule.[26]
Auch während seiner Studienzeit pflegte Karl Leisner seine Kontakte zu Kevelaer. Als Theologiestudent in Münster notiert er am 23. Mai 1934:
NB: Heute Morgen lief die Kevelaerer Jungschar ein unter Paul Güllmann.[27]
Donnerstag, 24. Mai 1934
Abends Gruppenabend im Heim. Jungschar Kevelaer munter da. Eine Hamborner ND-Gruppe kommt noch hinzu: Wir ziehen es vor, die Jungens nicht zu stören und fußballen in der Sandkuhle. – Nach dem kräftigen Spiel proben wir das Fuldaer Bekenntnis, ich spreche zu ihnen vom Sinn der Aufnahmefeier, der Aufnahme in den Katholischen Jungmännerverband Deutschlands. „Laßt die Banner wehen“ – Bundesgebet – „Jetzt, Brüder, eine gute Nacht.“ Froh gehen wir nach Hause.[28]
In Münster traf er auch Theologen, die aus Kevelaer stammten oder später dort tätig waren, wie zum Beispiel Heinrich Maria Janssen (1907–1988), den späteren Bischof von Hildesheim, der zuvor Pastor in Kevelaer war.
Samstag, 9. Juni 1934
Nach dem Essen Spaziergang mit Diakon Hein Janssen – Rindern und „Seminarist“ Hugo Rogmans, Kevelaer! Durch die Stadt zum Aasee zurück zum [Priester] Seminar. Wir sprechen über „katholische Jugend“: Begeisterung. Seelsorge – Märtyrertum! ( Religionslehrer [Reinhold] Friedrichs feine Art). Hein erzählt wunderbar von Wolkers „Sterbestunde“. Als Generalsekretär Clemens ihm die heilige Kommunion gebracht habe, habe er das „Gloria“ laut angestimmt! Die große Seele der Freude der Gotteskinder. O, welch herrlichen General haben wir![29]
In den Herbstferien 1936 machte Karl Leisner mit sechs Jungen eine Radtour nach Süddeutschland. Wilhelm Elshoff schrieb damals in sein Fahrtenbuch.
Samstag, 1. August 1936, 1. Tag
Frühmorgens, um 4.00 Uhr, verließen wir mit schwerbepacktem Rade Kleve und lenkten unser Stahlrößchen auf Goch zu. Der Tag begann kaum zu grauen, da flickten wir schon die erste Panne. Kurz vor Goch platzte auch noch der Schlauch. In Goch wurde ein Fahrradhändler aus dem Bett gekloppt, um einen neuen Schlauch zu bekommen. Der Schaden wurde schnell behoben, so daß wir um 7.15 Uhr in Kevelaer einer Messe beiwohnen konnten. Danach frühstückten wir.
Am 30. November 1935, dem letzten Tag des Kirchenjahres, hielt Karl Leisner eine lange Rückbesinnung.
Wir alle sind noch auf Pilgerschaft, auf dem Weg – Wallfahrer war ich oft: zu unserer Lieben Frau und ihren Stätten der Gnade. In Kevelaer, Marienbaum, Altlünen, Telgte, Vreden, Blieskastel (Saar), Altenberg hab’ ich vor Ihrem heiligen Bilde gekniet und hab’ zu Ihr, der himmlischen Mutter gefleht und gesungen, gebetet und aufgeschaut und immer wieder hat sie mir neue Liebe, neue Kraft und neue Freude durch Christus geschenkt.
Lob und Ehre, Herrlichkeit und Preisgesang sei Gott ob seiner Gaben Überfülle![30]
Am 29. Dezember 1935 macht er auf dem Weg von der Gocher Verwandtschaft nach Duisburg Halt bei der „Trösterin der Betrübten“.
In Kevelaer im Kapellchen bei der Gnadenstätte der lieben Gottesmutter gebetet besonders für unsere Sippe, unsere Jungschar und um gutes Bereiten auf das heilige Priestertum. Ich bete den Freudenreichen Rosenkranz.[31]
Am Sonntag, dem 18. Oktober 1936, war ein Treffen der Bezirksjungscharführer im Jugendheim in Kevelaer. Am Montag, dem 19. Oktober 1936, schreibt Karl Leisner folgenden von der Gestapo abgefangenen Brief an den Diözesanpräses Heinrich Roth (1899–1972) in Münster:
Grüß Gott, Hochwürden, lieber Herr Diözesanpräses!
Zunächst möchte ich mich nachträglich noch entschuldigen, daß ich gestern zur Bezirksleitertagung nicht dasein konnte. Schließlich war’s ja wohl eine Tagung, auf der um die Jungmannschaftsfrage sicher heiß gerungen wurde, und da war Jungschar wohl „entbehrlich“.
Zudem ließ sich das Gautreffen der niederrheinischen Jungscharführer in Kevelaer nicht mehr rückgängig machen. – Vor drei Wochen war ich in Düsseldorf, um von Pater [Heinrich] Horstmann [SJ, 1885–1972] Abschied zu nehmen, vor allem aber um mit Pater Eucharius [Zenzen OSB, 1903–1963] die Jugendarbeit für die Zukunft in unserer Diözese zu besprechen. Dabei kamen wir nach langem Hin und Her überein, daß wir die große Diözese auflockern müßten, um zu einer fruchtbaren Arbeit zu gelangen. Deshalb hatten wir zu gestern früh auch die Bezirksjungscharführer nach Kevelaer geholt, um uns darüber klar zu werden.
Folgendes ist dabei „herausgekommen“: Für den Niederrhein soll Josef Tenhaeff aus Kevelaer sich der Jungschar besonders widmen.
Josef Tenhaeff blieb Karl Leisner bis in die KZ-Zeit sehr verbunden.
Auch auf der Fahrt in den Reichsarbeitsdienst war Kevelaer im Blick.
Dahlen[32], den 4/4.1937 (Weißer Sonntag)
Fahrt zum Arbeitsdienst.
[…] In Kevelaer Tante Paula [Väth] und Tante Maria [Leisner] mit an der Bahn.[33]
Im Reichsarbeitsdienst verspürte Karl Leisner eine große Sehnsucht nach Elisabeth Ruby. Mehr denn je vertraute er seine innersten Gedanken seinem Tagebuch an. Priestertum oder Ehe und Familie? Von diesem Zwiespalt innerlich aufgewühlt, beschloß er, direkt nach seiner Rückkehr aus dem Reichsarbeitsdienst eine Wallfahrt nach Kevelaer zur „Trösterin der Betrübten“ zu machen.
Donnerstag, 28. Oktober 1937
Wieder daheim bei der Mutter! Hah. Und wie sollte es werden! Herrliche, ganz stille Tage restloser Ausspannung gedachte ich zu erleben. Anderentags wollte ich zum Gnadenort der lieben Muttergottes am Niederrhein wallfahren. Und da kam am Freitag, 29. Oktober morgens 7.15 Uhr Besuch von der Gestapo.[34]
Freitag, 29. Oktober 1937
Um 6.30 Uhr war ich in Christkönig [in Kleve] in der heiligen Messe gewesen – Kaffee hatte ich noch keinen getrunken. Bis 10.30 Uhr dauerte der Besuch [der Gestapo aus Düsseldorf]. Gegen Quittung nahmen die beiden Herren mir Willis [Leisner] und meine Tagebücher von [19]28 – [19]35 mit. Daß ich erst seit 1933 Juni im [Katholischen Jungmänner]Verband bin, und weder ich noch Willi zur Zeit führend noch Mitglied sind [im Katholischen Jungmännerverband Deutschlands] in der Diözese Münster interessierte diese Herren gar nicht. Ich habe mich als Arbeitsmann des Emslandes tapfer und mit letzter Energie eines getretenen Herzens gewehrt, aber – – – – – – – – Ich war hinterher fertig und tieftraurig. Diesen ersten Morgen in der Heimat nach der Entlassung aus dem Reichsarbeitsdienst vergeß ich nie im Leben. Das Heiligste, Persönlichste, Feinste – – – – nein, ich darf nicht daran denken, sonst überkommt mich tiefe Trauer, daß solches geschehen kann im deutschen Volk, das doch immer tiefe Achtung und Ehrfurcht vor dem andern und seiner Person und seinem innersten Leben hatte. Oh, es ist mir, als sei da ganz tief drinnen etwas zersprungen, so etwas ganz Feines. Unter bitteren Tränen schreib’ ich das. Ich bin namenlos traurig über dies Erlebnis. Was ich mit Gott und den Brüdern und Schwestern im Volk und auf der weiten Welt erlebte an feinsten Stunden – die Taufrische dieser feinsten Dinge, das gewaltige innere Ringen um Reife und Beruf, um Christus, Kirche und Volk, es wird zertreten; beschämend!
Meine Seele schrie auf, war verwirrt und voll tiefster Erregung diese ganzen Tage daheim. – Bitter, sehr bitter, aber laß Dich nicht verbittern! Und vor allem: dies wunderbare Bewußtsein des „Sorget nicht ängstlich.“ – „es fällt kein Haar von eurem Haupte ohne den Willen des Vaters. [Vgl. Mt 10,29-31]“ – das darf einen nicht verlassen!
Nach Kevelaer zur [Gottes]Mutter fuhr ich dann über Goch. Um 16.00 Uhr war ich glücklich da. Kaplan D. [Fritz Dyckmans] gab ich die Stiftung von Tante Maria [Leisner] für die beiden heiligen Messen: in intentione [Meinung] I. mea (Sac. et ineff.) [für mich (mein Priesterwerden und meine Liebe zu Elisabeth)] II. pro populo atque familia et omn. benefact. eius in iuv. [für Volk und Familie und alle von ihr empfangenen Wohltaten in meiner Jugend] – Gottes Gnadensegen wird fließen im Blute Seines geliebten Sohnes. Von 16.00 bis 17.10 Uhr eine heilige Stunde des Erschlagenseins, des Verzichtes, des letzten verklärten Glühens, des Daheimseins bei der Mutter! Und – das große: letzte Weihe zu heiliger Reinheit der Seele und des Leibes vor ihrem Bild. O Consolatrix afflictorum – Ora pro nobis [Trösterin der Betrübten – Bitte für uns]! Letzte Hingabe – letztes tiefstes Vertrauen. – Servus Mariae nunquam peribit [Ein Diener Mariens geht niemals zugrunde]. Mater habebit curam [Die Mutter wird sorgen]! Ora pro omnibus, praecipue pro istis tribus [Bitte für alle, besonders für die drei oben genannten]! Zwei Opferkerzen brennen groß und leuchtend. Fiat Voluntas Tua [Es geschehe dein Wille. Mt 6,10]! – das sag Deinem Sohn, liebste Mutter. – Und das mög Er mir schenken, dies unbedingte Jasagen zu Gottes Willen!
Zurück nach Erledigung dreier Postalia – eins jenes ineff. [unaussprechlich] Feine [Elisabeth Ruby]! Ja, ich schreibe es nochmals und unterschreibe es! Treue jetzt! Wenn ich’s vielleicht auch nicht restlos verstehe. Letzte Entschlossenheit!
Um 19.45 Uhr bei der Gestapo um Zurückgabe der persönlichen Bücher, die bei Kaplan H.[35] mitbeschlagnahmt wurden. Das war mir versprochen worden am Mittag. Und Abends bekam ich nichts. Was soll man da sagen? Ich weiß es nicht. Abends bis 23.00 Uhr im Kreise betagter [langjähriger] Freunde zu Gast. Von 23.00 bis 24.00 Uhr in stiller Sternnacht spazieren. Die Spannung löst sich ein wenig. Ich bete den noch fälligen dritten Teil des Rosenkranzes, den ich in Kevelaer zu „flechten” begann. „Der von den Toten auferstanden ist.” – „Der uns den Heiligen Geist gesandt hat”. Ja die Resurrectio [Auferstehung] ist das Ende, nicht die Passio [Leiden], die unbegreifliches Vorstadium ist und bleibt! So klingt denn der erste Tag recht feierlich aus und recht erhebend und stolz![36]
Ungefähr eine Woche später erinnert er sich an diesen Besuch in Kevelaer.
Priestersamstag, 6. November 1937, Dies animae [Tag der Seele]
[…] Letzte Freiheit im Sinne des Versprechens am 29.10.[1937] in Kevelaer.[37]
Von Münster aus suchte er auch den nahegelegenen Wallfahrtsort Telgte auf.
Mittwoch, Buß- und Bettag, 17. November 1937
Nachmittags bis 14.45 Uhr gelesen in Werner Bergengruen „Der Großtyrann und das Gericht“. Dann kurz Hans N. [?Niermann] begrüßt. Zur Bahn. [Von Münster über Sudmühle.] Bis Westbevern gefahren. Zu Fuß über Haus Langen nach Telgte – Feines Selbstgespräch über das vergangene Leben und zukünftige Haltung. Kurz vor 17.00 Uhr in der Gnadenkapelle. Vor der schmerzhaften Mutter innig gebetet. – Alles Schöne an alten Erinnerungen, wie man als Pimpf [im August] 1928 hier stand, als Junge Walter [Vinnenberg] die heilige Messe diente, wenn man auf Fahrt da war, wie ich als Theologe so oft um Gnade und Beruf gefleht, als Dst [?Dienstmann ] mich versprochen . . . .
Herrlich! Heute ist’s ein großes Danke für das Freiburger Jahr [1936/37] und die Dienstzeit [im RAD], für die Hilfe bei der Entscheidung [für das Priestertum], wie sie in Kevelaer in ihrem Heiligtum [am 29. Oktober 1937] seine Krone fand.[38]
Sein Versprechen vom Oktober in Kevelaer beschäftigt ihn fortwährend.
Samstag, 20. November 1937
17.00 Uhr heilige Beicht bei Pater Bernardin [Goebel OFMCap]. Gebe ihm kurze Übersicht und Einsicht in die letzten eineinhalb Jahre. Daraus ernstes Bemühn! Es heißt sich bereiten für [Priester-]Seminar, Subdiakonats- und Priesterweihe. Letztes Freiwerden von allem Servitus peccati [aller Knechtschaft der Sünde]. – Frohes Glück und Zuversicht! Drei Worte: Schweigen, beten, arbeiten! Und jetzt mit Klarheit und Liebe an die große Aufgabe – die Lebensaufgabe! Das Gelübde von Kevelaer bis 8. Dezember [1937] treu halten! Nicht ängstlich, aber wach und besorgt![39]
Dankbar erinnert er sich Anfang 1938 an die von der Gottesmutter an den verschiedenen Wallfahrtorten empfangenen Gnaden.
Donnerstag, 27. Januar 1938
Was hat mich die liebe Gottesmutter doch in den Jahren zum Priestertum geführt. Telgte, Kevelaer, Marienbaum, Schönstatt – o wenn ich an diese Gnadenstunden, die großen und kleinen denke. Dank Dir, liebe himmlische Mutter! – Da mihi virtutem contra hostes tuos [Gib mir Stärke gegen deine Feinde! Vgl. Ps 142 und 143] Allezeit Vertrauen, Mut, Hoffnung auf die Gnade Gottes hin haben.[40]
Im Frühjahr 1938 bricht seine Sehnsucht nach Elisabeth erneut auf. Er vertraut sich seinem Vater an und geht anschließend, ehe er sich auf den Weg zu Elisabeth nach Freiburg macht, erneut zur Trösterin der Betrübten.
Donnerstag, 17. März 1938
Am 17.3. nach Tisch geh’ ich zu Vater aufs Chaiselongue. Donnerstag ist’s. – Mich zieht’s mit Urgewalt nach Freiburg. – Ich erzähle ihm mein Vorhaben und finde sein weites, großes, gütiges Vaterherz. – Er versteht das Leben. Er ist weise geworden. – Ich kann mich ihm restlos anvertrauen. – In rascher Entschlossenheit steh’ ich 16.15 Uhr an der Lindenallee. Dort Wagen bis Krefeld. In Goch treff’ ich guten Bekannten und geh’ mit ihm per pedes [zu Fuß] nach Kevelaer.[41]
Freitag, 18. März 1938
7.30 Uhr [mit dem Zug] Kevelaer ab. 16.00 Uhr Bingen an.[42]
Samstag, 19. März 1938 – heiliger Josef
Am Josefstag morgens sind wir [Karl und Willi Leisner mit Familie Frommhold in Bingen] früh in der heiligen Messe. Uns und unsere Familien empfehlen wir Gott. Abends um 17.00 Uhr bin ich bereits in Freiburg. Um 19.00 Uhr sitzen wir beim Festmahl im Kreis der lieben großen Familie [Ruby].[43]
Sonntag, 20. März 1938
Am Sonntag ziehen wir zusammen zur Vesper ins [Freiburger] Münster: Gertrud und Elisabeth, Sepp, Hans [Ruby] und ich. – Es ist ein warmer Sonnentag im Frühling. – Mit Elisabeth besuche ich dann noch im Seminar Fräulein Köster aus Kleve. – Auf dem Heimweg, da wird’s so weh ums Herz. „Was soll ich jetzt machen?“ Diese Frage gibt mir einen Stich ins Herz. – Ich brauch’ die Woche Stille und Ruhe, um darüber zu sinnen. Alle Wehmut und Sehnsucht, alles Leid bricht mit neuer Wucht auf. Auf einsamer Wanderung suche ich Ruhe, um Gottes Ruf zu hören. – Ich bete und warte auf den Herrn. – Die alte Unruhe und Unsicherheit nagt am Herzen. – Schon möcht’ ich’s übers Knie brechen, die Entscheidung erzwingen, aber: der Mensch denkt, Gott lenkt. Er führt mich zu P.C.N. [Pater Constantin Noppel SJ]. – Ihm lege ich meine Charakterschwierigkeiten dar. Er meint, ein halbes Jahr ruhig sich klären im festen Hinschreiten auf Christus hin. – Die Fahrt zurück ist glänzend. Bernd [Ruby] erwarte ich noch zurück aus dem RAD.[44]
Karl Leisner vertraut in Bezug auf seine Lebensentscheidung ganz auf die Führung der Gottesmutter.
Samstag, 25. Februar 1939
Mit Unserer Lieben Frau, unter ihre gnädige Fürbitterhand wollen wir ihr unseren Lebensentscheid stellen. – Es wird dann alles an ein gutes Ende kommen: unser Priestertum und das Ende des Lebens! – Bei der Opferung lege ich alles Schwere und Schöne auf die Patene und bringe es durch die Hand Mariens Gottvater im Himmel dar: allen Dankesjubel des Herzens für die Freuden der Jugend (bewegung), die zum großen Teil immer wieder um dies Heiligtum der Muttergottes [in Telgte] kreisten. 1928[45] – usw. bis 1934 (Pfingsten[46]) zur Verpflichtung als Diözesanjungscharführer (mit Pater Horstmann und Diözesanpräses Roth) und allen Kameraden. Wasserschlacht und Lagerstunde, alle Freuden des Lagers und der Fahrt, alle Tollheiten der unbändigen Jungennatur, den Ruf zum Jungführeramt bis zum Diözesanjugendführer, alles lege ich voll Dank und Freude zurück in Gottes Hände durch Maria, die stille Königin meines Herzens, bei der ich immer wieder ganz auffallend an den großen Entscheidungspunkten Hilfe fand nicht nur, sondern sie schenkte sie mir ganz unverdient. – Daß unsere Mutter uns alle ihr weihte, hat uns diesen unverdienten Segen und Reichtum gebracht. Unter ihrem Schutz ist unsere Familie so herrlich aufgegangen. Für meine liebe Mutter und meinen treuen, starken Vater, für alle meine Geschwister danke ich Gott. Für meine Kameraden, die Jungen und die Jungführer, für meine Erzieher und Lehrer, denen ich so sehr viel verdanke. Für die Geliebten der Jugend, besonders für Elisabeth, für die guten Frauen und Männer, die mir so viel und großherzig wohlgetan in Krankheit und Not. Für die großen Priestergestalten, die mich so gewaltig beeinflußten. Für die Großfahrten im mitteleuropäischen Raum, für meine Heimat. – Gott hat mir soviel Gaben und Neigungen, Kraft und Hilfe gewährt, einen so großen Reichtum an natürlichen und Gnadengaben – es ist nicht zu sagen und auch nicht dafür angemessen zu danken![47]
Nach seiner Verhaftung 1939 in St. Blasien kam Karl Leisner nie mehr an den Niederrhein zurück. Aber seine Beziehung zur Gottesmutter Maria und Kevelaer zeigt sich immer wieder in seinen Briefen aus den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau.
KZ Sachsenhausen, Sonntag, 22. September 1940
Meine Lieben!
Hans’ [Terporten aus Kevelaer] Frontbesuch [bei mir im KZ] wird Euch allen besondere Freude gemacht haben. Grüßt ihn auch von mir herzlich.
KZ Sachsenhausen, Sonntag, 6. Oktober 1940
Im Geiste [der Trösterin der Betrübten] von Kevelaer, wo Ihr, liebe Eltern, waret, wollen wir getreulich ausharren, bis uns die Stunde des Glückes und Friedens wieder schlägt.
KZ Dachau, Sonntag, 10. August 1941
Für alle geht täglich mein Gedenken nach oben. Ihr wart in Kevelaer. Im Geiste wallfahre ich öfter hin, es wird auch wieder zu Fuß sein. Vergangene Nacht träumete mir von Primiz und Weihe. Ach, herrlich!
KZ Dachau, Sonntag, 11. Januar 1942
An Henn [Huyeng] und Hans Terp. [Terporten], Kev. [Kevelaer], besonders treues Gedenken! Was machen sie?
KZ Dachau, Freitag, 6. März 1942
Am 25.3. bin ich drei Jahre Diakon. Würdet Ihr bitte in Kevelaer drei Kerzen anzünden: die 1. als Dank fürs Amt, die 2. für den bisherigen Schutz, die 3. mit der Bitte um baldige Freiheit und Priestertum.
KZ Dachau, Samstag, 13. Juni 1942
Und wie war’s am Sonntag in Kevelaer?
KZ Dachau, Samstag, 27. Juni 1942
In Kevelaer war ich im Geiste mit.
KZ Dachau, Sonntag, 15. August 1943
Vor vier Jahren wallfahrtete ich heute mit Kaplan Stein von St. Blasien nach Todtmoos. Die Wallfahrt zur Muttergottes der Heimat [in Kevelaer] wird dieses Jahr wohl nicht sein. Oder doch?
KZ Dachau, Samstag, 18. September 1943
Ob’s mit [einem Besuch in] Kevelaer dies Jahr noch wird? An Hans Terporten herzliche Grüße. Hab’ mich sehr über seinen treuen Kameradengruß gefreut. Wie geht’s Henn Jansen und Familie. – Ihm auch besonderen Gruß.
KZ Dachau, Sonntag, 5. November 1944
Im Himmel haben wir jetzt viele Fürsprecher, und das wird uns mithelfen, mit Gottes Gnade diese schwere Zeit durchzustehen. Die liebe Muttergottes von Kevelaer wird uns Niederrheiner auch nicht verlassen.
Auch in Karl Leisners Letztem Tagebuch (28.4.–25.7.1945) spiegelt sich sein Vertrauen in die Gottesmutter Maria wider.
Samstag, 5. Mai 1945
(Maria, Patrona Bavariae [Patronin Bayerns])
Mit Dankes- und Freudentränen war ich eingeduselt. O wie wohl ist mir. Wie ist Gott so unendlich gut. Wenn die Not am größten, hilft Er. Nur die Ganzhingabe wollte Er vorher.
Otto [Pies] kommt nach der heiligen Messe zu mir. Wir sind so glücklich. Zu mir kam der Eucharistische Heiland auch schon in der Frühe. Die Pflege der guten Schwestern tut so gut. Die Dachauer düsteren Bilder fallen langsam von der Seele. Ich bin freier Mensch, Alleluja! Wiedergeboren! Wieder zur Menschenwürde gelangt. Blumen auf dem Tisch. Das Cruzifix an der Wand. Die Schwester bringt noch das Kölner Dombild von Stephan Lochner von Unserer Lieben Frau. Alles empfehle ich Ihr, meiner geliebtesten heiligen Mutter. Mhc [Mater habebit curam – Die Mutter wird sorgen]! Oft grüße ich sie mit Tränen in den Augen.[48]
Noch in seiner letzten Tagebucheintragung am 25. Juli 1945, dem Fest des heiligen Jakobus, erwähnt er die Gottesmutter.
Gut’ Nacht, Ewiger, Heiliger Gott, liebe Mta, liebe Heiligen alle, alle lieben Lebendigen und Toten nah und fern!
Segne auch, Höchster, meine Feinde![49]
[1] Tagebuch Nr. 24, S. 50 f.
[2] Tagebuch Nr. 9, S. 39 f.
[3] Tagebuch Nr. 9, S. 56.
[4] Tagebuch Nr. 22, S. 101.
[5] Tagebuch Nr. 16, S. 85.
[6] Tagebuch Nr. 22, S. 15 f.
[7] Otto Pies, Im Herrn, Kevelaer 1941, S. 456 f.
[8] René Lejeune: Wie Gold im Feuer geläutert – Karl Leisner 1915–1945, Hauteville 1991, S. 38. Diese Information mag Lejeune von Mutter Leisner bekommen haben.
[9] Tagebuch Nr. 1, S. 24.
[10] Karl Leisners Bruder.
[11] Mutter Leisners Halbbruder – „Onkel Ferdinand“ war etwas jünger als Karl.
[12] Karl Leisners Schwester.
[13] „König von Spanien” war eines der führenden Hotels in Kevelaer, Hauptstraße 12. Es verkaufte aber auch Kaffeewasser an die Pilger. Im Krieg diente das Gebäude als Lazarett, heute befindet sich dort das Modehaus Gahlings.
[14] Klarissenkloster in der Nähe des Kreuzweges.
[15] Metzgerei Kemper in Goch, dessen Metzgermeister aus Neuss stammte, wo Falkensteins zu Hause waren.
[16] Schwestern von Vater Leisner, Tante Maria war Lehrerin an der Steintorschule in Goch, Tante Julchen führte ihr den Haushalt.
[17] Tagebuch Nr. 2, S. 59 f.
[18] Tagebuch Nr. 20, S. 11 f.
[19] In Dortmund wohnte Vater Leisners Schwester Paula Väth mit Familie.
[20] Tagebuch Nr. 2, S. 101.
[21] Den alten Mühlenstumpf an der Merowingerstraße in Kleve hatten die Jungen um Karl Leisner selbst als Jugendheim ausgebaut. Nur das Rietdach fertigte ein Fachmann.
[22] Tagebuch Nr. 6, S. 7a–7b.
[23] Aus der Familie Mies stammte Hermann Mies, mit dem Karl Leisner viel in der Jugendarbeit unternahm.
[24] Tagebuch Nr. 6, S. 71.
[25] Tagebuch Nr. 8, S. 10.
[26] Tagebuch Nr. 16, S. 11 f.
[27] Tagebuch Nr. 13, S. 37.
[28] Tagebuch Nr. 13, S. 38.
[29] Tagebuch Nr. 13, S. 52 f.
[30] Tagebuch Nr. 16, S. 110 f.
[31] Tagebuch Nr. 16, S. 145.
[32] In Dahlen in Sachsen befand sich das RAD-Lager.
[33] Tagebuch Nr. 21, S. 3.
[34] Tagebuch Nr. 22, S. 8 f.
[35] Es handelt sich laut Willi Leisner um Kaplan Albert Heistrüvers. Es kann aber auch Kaplan Wilhelm Hetterix gemeint sein. Vermutlich hatte wegen der Auflösung des katholischen Jungmännerverbandes Kleve Oberstadt bei Kaplan Heistrüvers (oder Hetterix) ebenfalls eine Beschlagnahmung stattgefunden.
[36] Tagebuch Nr. 22, S. 9–13.
[37] Tagebuch Nr. 22, S. 25 f.
[38] Tagebuch Nr. 22, S. 41 f.
[39] Tagebuch Nr. 22, S. 45.
[40] Tagebuch Nr. 22, S. 103.
[41] Tagebuch Nr. 23, S. 21.
[42] Tagebuch Nr. 23, S. 21.
[43] Tagebuch Nr. 23, S. 22.
[44] Tagebuch Nr. 23, S. 22 f.
[45] Im August 1928 hatte Karl Leisner ein Lager in Telgte mitgemacht, dabei besuchte er zum ersten Mal die Gnadenkapelle in Telgte.
[46] Pfingsten 1934 gab es ein Lager in Marienthal bei Wesel; 1935 waren Diözesantage der Jungscharführer in Telgte. Karl Leisner war seit dem 17.9.1934 Diözesanjungscharführer.
[47] Tagebuch Nr. 26, S. 93–95.
[48] Tagebuch Nr. 27, S. 9 f.
[49] Tagebuch Nr. 27, S. 37.
* * * * *
Rundbrief des IKLK Nr. 36 – Dezember 1997: 42-48
Karl Leisner und seine Beziehung zu Kevelaer
Rdbr
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Inzwischen gibt es in Kevelaer zahlreiche Erinnerungsstätten
an Karl Leisner
Am 16. April 2013 faßten der Aufsichtsrat, die Mitgliederversammlung und Kuratorien der Katholischen Kliniken im Kreis Kleve einstimmig den Beschluss, die bisherigen Organisationen aufzulösen und diese in eine neue zentrale Stiftung mit dem Namen „Katholische Karl-Leisner-Stiftung im Kreis Kleve“ zu überführen. Die Stiftung St.-Antonius-Hospital Kleve, die Stiftung Wilhelm-Anton-Hospital Goch, die Stiftung Marienhospital Kevelaer und die Stiftung St. Nikolaus-Hospital Kalkar gaben damit ihre Eigenständigkeit auf.
Link 1 Karl-Leisner-Straße
Link 2 Karl Leisner im Altarkreuz der St. Antonius-Kirche
Link 3 Karl Leisner im Forum Pax Christi
Link 4 Karl Leisner in dem Hochrelief über dem Hauptportal der Basilika
Link 5 Karl Leisner im Kreuzweg der St. Antonius-Kirche
Link 6 Karl Leisner im Portal der Versöhnung an der Basilika St. Marien
Schulte Staade (Hg.)
Das Portal der Versöhnung
Hannover 1998
Link 7 Karl Leisner im Ortsteil Winnekendonk
Link 8 150 Jahre Marienbasilika in Kevelaer
Link 9 DERWESTEN vom 4. November 2016 – Weltkulturerbe-Liste – Kevelaer hofft auf ein Wunder
Link 10 RP ONLINE vom 3. Mai 2017 – Die Pilgerpforte ist geöffnet
Link 11 RP ONLINE vom 28. Mai 2017 – Marientracht ist Höhepunkt der Festtage
Link 12 RP ONLINE vom 1. Juni 2017 – Gold- und Silbermünze zum Wallfahrtsjubiläum
Link 13 RP ONLINE vom 2. Juni 2017 – Marientracht: Prozession durch Kevelaer
Link 14 RP ONLINE vom 3. Juni 2017 – Gnadenbild in der Antonius-Kirche
Link 15 RP ONLINE vom 4. Juni 2017 – Die Marientracht war „einfach atemberaubend“
Link 16 RP ONLINE vom 6. Juni 2017 – Beschützer des Gnadenbildes: Bruderschaft hält Nachtwache
Link 17 RP ONLINE vom 8. Juni 2017 – Stimmen erklingen zum Lob Gottes
Link 18 RP ONLINE vom 12. Juni 2017 – Ein beeindruckendes Mysterienspiel