Karl Leisner und der seit 375 Jahren bestehende Marienwallfahrtsort Kevelaer

Um die Weihnachts­zeit des Jah­res 1641 hörte ein schlichter Han­dels­mann na­mens Hendrick Busman, als er auf dem Weg von Weeze nach Gel­dern an einer Weg­­kreu­zung nahe bei Kevelaer vor einem Ha­gel­kreuz betete, drei­mal den ge­heimnisvollen Ruf: „An dieser Stelle sollst du mir ein Ka­pellchen bauen!“ Seine Frau sah vor Pfingsten 1642 bei Nacht in strah­lendem Licht einen Bildstock und darin ein Marienbildchen.

Quelle des Fotos: Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0 / Author Michielverbeek und gemeinfrei (abgerufen 06.01.2017)

Hendrick Busman war arm, dennoch führte er den Auftrag aus. In den Bildstock stellte man 1642 das heutige Gnaden­bild, ein klei­nes Andachtsbild mit der Abbildung Unserer Lieben Frau von Luxem­burg. Es wurde zunächst in Gel­dern aufbewahrt und verehrt. Am 1.6.1642 stellte es der Pastor von Kevelaer, Johannes Schink, in das Kapell­chen. In einem kirchlichen Proto­koll der Syn­ode von Venlo ist vermerkt, noch am selben Tag sei eine große Menge Menschen aus Geldern und ande­ren Ortschaften zu dem Heiligen­häuschen gekommen und es seien auch einige Wunder geschehen. In der Zeit der Kriege war die Not der Menschen sehr groß. In dem Geschehen in Kevelaer sahen sie ein Zeichen der Hoffnung. Seitdem verehren die Men­schen dort Ma­ria als Con­solatrix afflictorum (lat.) = Trösterin der Be­trüb­ten.

Seeger, Hans-Karl: „Karl Leisner und die ‚Trösterin der Betrübten‘ in Kevelaer“ in:

 

 

 

Richard Schulte Staade und Markus Trautmann (HG)
Karl Leisner – Glaubenszeugen in Kevelaer
Goch 2005: 5–45

 

 

Sein Lebensweg
In Rees/Niederrhein am 28. Februar 1915 gebo­ren, auf­gewachsen in Kleve, tritt Karl Leisner als Gymnasiast der katholi­schen Jugendbewegung bei. Sie schenkt ihm nicht nur die Gemein­schaft mit jungen Menschen und das Erleb­nis großer Fahr­ten, sondern bringt ihm auch die Heilige Schrift, die Liturgie und vor allem die Eucharistie nahe.
Karl Leisner will Priester werden. Im Som­mersemester 1934 beginnt er sein Theologie­stu­dium in Münster. Der Bischof von Mün­ster be­traut ihn im selben Jahr mit dem Amt des Diöze­sanjung­scharfüh­rers. Zuvor war er Be­zirksjung­scharführer für die Dekanate Kleve und Goch. Die Gestapo wird auf ihn aufmerksam und über­wacht seine Post. 1937 be­schlagnahmt sie seine Tagebücher und Unterla­gen aus der Jugendarbeit. 1938 entgeht er nur knapp der Verhaftung.
Während seiner Außensemester 1936/37 in Freiburg ver­liebt er sich in Elisabeth Ruby, die Tochter seiner Vermieter, und denkt daran, sie zu hei­raten und eine Familie zu grün­den. Aber er verzichtet.

Am 21. Mai 1938 schreibt er ihr:
Ave [Sei gegrüßt] Elisabeth!
Es war entsetzlich schwer. Glaube und Ver­nunft, Kopf und Herz hätte ich dabei verloren, wenn mir nicht die himmlische Mutter gehol­fen hätte. Eine furchtbare Mattigkeit und ein noch schlimmerer Zweifel am Sinn meines Le­bens überfielen mein so selbstsicheres, stolzes Herz. – Ich glaube, Dein Gebet gespürt zu ha­ben. Nie hab’ ich so für Dich gebetet wie in den vergan­genen Wochen. Dein Schweigen hat mir wohl­getan. Ich danke Dir für Deine Güte und schwe­sterliche Liebe, die Du mir seit den Tagen unse­rer Begegnung schenktest. Dir danke ich viel, und Christus ist mir in Dir be­gegnet, wie Er mir noch nie entgegentrat. In­troibo ad altare Dei ad Deum qui laetificet iu­ventutem nostram [Zum Altare Gottes will ich treten, zu Gott, der unse­re Jugend erfreuen möge]!
Kannst Du mir verzeihen? Halte Dich für frei von mir! Karl.[1]

Am 25. März 1939 wird er zum Diakon ge­weiht. In eini­gen Mo­naten soll er die Prie­ster­weihe emp­fangen. Doch Gott fügt es anders. Eine plötzlich festgestellte Lungen­tu­berkulose zwingt ihn zur Ausheilung in ein Sanatorium nach St. Blasien im Schwarzwald.
Am 8. November 1939 ereig­net sich das At­tentat von Georg Elser auf Adolf Hitler im Bür­gerbräu­keller in Mün­chen, das dieser unbescha­det über­lebt. Karl Leisner erfährt erst am nächsten Morgen davon und äußert gegenüber seinem Mit­pa­tien­ten Johann Krein: „Schade, daß er nicht dabei ge­wesen ist.“ Dar­aufhin wird er am 9. No­vember 1939 verhaftet. Es folgt die Ein­wei­sung ins Gefäng­nis in Freiburg und Mannheim, in das KZ Sachsenhausen und von dort am 14. Dezem­ber 1940 ins KZ Dachau.
Hier ergibt sich das Unerwartete: Der französi­sche Häft­ling Bischof Gabriel Piguet von Cler­mont spendet dem schwerkranken Diakon am 17. Dezember 1944 die Priesterweihe. Seine erste und einzige heilige Messe feiert der Neu­priester am Stephanustag 1944.
Am 29. April 1945 wird das KZ Dachau durch die Amerikaner befreit, am 4. Mai 1945 wird Karl Leisner von seinem schon vorher entlassenen Freund Pater Otto Pies SJ aus dem befreiten aber unter Quarantäne ste­henden Kon­zentrati­onslager ins Waldsa­natorium nach Planegg bei München ge­bracht. Nur noch zwei Gedanken be­herr­schen ihn: Liebe und Sühne. Am 12. Au­gust erfüllt sich sein Leben in der Liebe Gottes, an die er geglaubt hat, die er den Menschen kün­den will. Seine letzte Eintra­gung am 25. Juli 1945, dem Fest des Apostels Jakobus, in sein Tage­buch lautet: „Se­gne auch, Höchster, meine Feinde!“
Sein Grab befindet sich in der Krypta des Xantener Do­mes. Am 23. Juni 1996 sprach Papst Johannes Paul II. Karl Leis­ner selig.

Seine Christus- und Marienfrömmigkeit
Karl Leisner lebte eine sehr starke Christusfröm­migkeit. Er war gut 10 Jahre alt, als Papst Pius XI., dessen Wahlspruch und Regierungspro­gramm „Pax Christi in regno Chri­sti – Der Frie­den Christi im Königreich Christi“ lautete, am 11. Dezember 1925 das Christkönigsfest einführte. Dieses Fest, damals am letzten Sonntag im Okto­ber begangen, wurde für die katholische Jugend in Deutschland zum Bekenntnissonntag.

Montag, 12. Februar 1934
Heute hielt ich meine erste Stille Stunde. Und zwar am 12. Jahrestag der Krönung unseres großen Papstes Pius XI. über sein Pontifikat und über das Papsttum. Ich las aus der KV [Kölnischen Volkszeitung] darüber. Dann aus dem Neuen Testament Mt 16 und Joh 21. – Wie herrlich ging mir der tiefste Sinn und das große Gut des Papsttums auf, besonders an unserem Pius XI. Welch’ unermeßliche Gnade ist doch von seinem Wirken ausgegangen: Christ-Königs-Fest! – Frie­densreich der Gottes­kinder. […] Eine gewaltige Welle des Katho­lizismus geht unter Pius XI. durch die Welt.[2]

Nach dem Abi­tur schrieb Karl Leisner nach einer längeren Rück- und Vor­schau auf sein Leben am 2. September 1935 in sein Ta­gebuch: „Christus – Du bist meine Leiden­schaft!“[3].

Montag, 24. Januar 1938
Das ist mei­nes Lebens letzter Sinn: Christus zu leben in die­ser Zeit! Christus, wenn Du nicht bist, dann möchte ich nicht sein. Du bist, Du lebst. Laß Dein Handeln und Wandeln durch mich und uns alle heute Tat werden. Christus, Christus, Christus! Nimm mich hin, verfüge ganz über mich. Du bist mein Leben, meine Liebe, meine inner­ste Glut!“[4]

Sonntag, 27. Oktober 1935
Christkönigstag – dachte ich noch daheim mit­erleben zu dürfen. Aber das Geschick wollte es, daß wir schon im [Collegium] Borro­maeum sein sollten, um eine schriftliche philo­sophische Arbeit zu schreiben. Hoffentlich ist’s schön daheim. Bei der Christkönigsgemein­schaftmesse der Jugend [in Kleve] war ich im Geiste mit dabei, während wir Gemein­schaftsmesse auf der Kapelle [im Collegium Borromaeum] feierten mit Pater [Friedrich] Kronseder. Der jüngste Kursus, die „auswär­tigen Vor-Exerzitanten und wir von der 2. Kompanie“, die wir heute am Tage der Feier des Königtums Jesu Christi ein philosophi­sches Examen bauen sollten. O Graus![5]

Sonntag, 31. Oktober 1937
Am Christ-Königs-Fest
Morgens 7.30 Uhr Gemeinschaftsmesse. – Es fehlt der Schwung, es fehlt die Jugend! – Ich suche kraftvoll – männlich vorzubeten. Kaplan [Wilhelm] Hetterix predigt sehr tief, ruhig, er­greifend. Die höhnische Frage des russischen Volkskommissars an den russischen Patriar­chen; „Wer wird siegen von uns beiden?“ – und dessen Antwort: „Sie werden siegen, aber nach allen Ihren Siegen wird Christus siegen.“ – ist erschütternd wahr und groß! Christus ist König, ja „quia erat Agnus [Weil er das Lamm war]“. – Reich der Wahrheit und Gerechtig­keit, der Liebe und des Friedens will er uns bringen![6]

Eine innige Marienfrömmigkeit, die ihm schon mit in die Wiege gelegt wurde, steht zu dieser Christusfrömmigkeit nicht im Gegensatz. Viel­mehr ergänzen sich beide auf großartige Weise. Alle Kinder der Familie Leisner tragen den Na­men der Gottesmutter Maria. So wurde auch Karl Leisner am 3. März 1915 in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Rees auf die Namen Karl Fried­rich Wilhelm Maria getauft. 1921 zog die Familie nach Kleve, wo sie zur Stiftskirche mit dem Pa­trozinium Mariä Himmelfahrt gehörte. Dort emp­fing Karl Leisner die Sakramente der Buße, der heiligen Kommu­nion und der heiligen Firmung. Auch die Heimatkathe­drale des französischen Bi­schofs Gabriel Piguet in Clermont-Ferrand, der ihn im KZ Dachau zum Priester weihte, trägt das Patrozinium Mariä Himmelfahrt. Karl Leisners Sterbeort im Waldsa­nato­rium bei Planegg liegt nahe dem Wallfahrts­ort Maria Eich; dieser hat ebenfalls das Patrozi­nium Mariä Him­melfahrt.
Karl Leisners Marienverehrung wurde stark von Altenberg beeinflußt. 1133 gründeten 12 Zi­sterziensermönche auf der Höhe des Alten­berges im Bergischen Land ein Kloster. 1255 wurde der Grundstein des Altenber­ger Domes gelegt und 1933 die Führerschule des Katholischen Jung­männerver­bandes Deutschlands (KJMVD) „Haus Altenberg“ gegrün­det. Im Kern war dieser Ver­band aus den marianischen Jünglingskongrega­tionen und Soli­dalitäten entstanden und hatte die Marien­vereh­rung und den Mariendienst als ein wesentli­ches Stück seiner Erziehung in sein Grundgesetz auf­genom­men. § 1,4 lautete: „Schutzherrin des Ver­bandes ist Maria, unsere himmlische Mutter und Köni­gin. Ihr weiht der Verband seine Mit­glieder und sein Werk.“ Die Schrift „Marienfeier junger Kir­che“ aus dem Ju­gendhaus Düsseldorf gibt Zeug­nis von der maria­nischen Erziehung. Im „Jungfüh­rer“ von 1933 erschien ein Artikel von Ludwig Wolker (1887–1955), dem General­präses des KJMVD, mit dem Titel „Weise und Weg un­serer ma­riani­schen Er­ziehung.“ Er verweist darin unter ande­rem beson­ders auf das Bundesgebet des KJMVD, das im § 31,7 des Grundgesetzes erklärt wird: „Das Bun­desgebet ist für die Präsi­des die Terz, für die Mit­glieder am Morgen das Salve regina, am Abend drei Ave mit dem Ge­danken: für unser Jugend­reich, für deut­sches Volk und Vaterland, für die Ausbrei­tung des Rei­ches Christi auf Erden.“ Weiterhin erwähnt er die Wallfahrt nach Alten­berg, den Altenberger Rosenkranz und den Al­tenberger Lichttag. Aus der Wallfahrt zur Alten­berger Madonna entstand eine beson­dere Form des marianischen Gebetes, der Altenberger Ro­senkranz; dabei wird jeweils nur ein Ave Maria mit einem der fünf Geheimnisse des freudenrei­chen, schmerzhaften und glorreichen Rosen­kran­zes verbunden. Beim Altenber­ger Lichttag brannten Tag und Nacht Lichter vor dem Bild der Altenberger Madonna, und die Jugendlichen san­gen das Lied „Nun, Brüder, sind wir froh­gemut“:

1. Nun, Brüder, sind wir frohgemut, so will es Gott ge­fallen! Die Seelen singen uns im Blut; nun soll ein Lob erschallen! Wir grüßen dich in deinem Haus, du Mutter aller Gnaden. Nun breite deine Hände aus, dann wird kein Feind uns schaden!
2. Es lobt das Licht und das Gestein gar herrlich dich mit Schweigen. Der Sonne Glanz, des Mon­des Schein will deine Wunder zeigen. Wir aber kommen aus der Zeit ganz arm in deine Helle und tragen Sünde, tragen Leid zu deiner Gnaden­quelle.
3.Wir zünden froh die Kerzen an, daß sie sich still verbrennen, und lösen diesen dunklen Bann, daß wir dein Bild er­kennen. Du Mutter und du Königin, der alles hingegeben, das Ende und der Anbeginn, die Liebe und das Leben!
4. Laß deine Lichter hell und gut an allen Straßen bren­nen! Gib allen Herzen rechten Mut, daß sie ihr Ziel er­kennen! Und führe uns in alter Zeit mit dei­nen guten Händen, um Gottes große Herrlichkeit in Demut zu vollenden!

Geprägt von seiner Erfahrung in Altenberg, lernte Karl Leisner 1933 Schönstatt kennen, wo die Gottesmutter als Mta (Mater ter admi­rabilis – Dreimal wunderbare Mutter) ver­ehrt wird. Die Leitung des KJMVD, Generalpräses Ludwig Wolker und Generalse­kretär Jakob Clemens (1914–1963), arbeitete etwa ab 1930 mit der Leitung der Schönstatt-Be­wegung zusammen. Das 1933 als Sonderdruck des „Jungführers“ er­schienene Heft „Marianische Erziehung als Jubi­läumsgabe zur 800-Jahr-Feier des Klo­sters Alten­berg und zur Eröffnung der Jungmän­ner-Wall­fahrt zur Ma­donna von Altenberg“, he­rausgege­ben vom KJMVD im Jugendführungs­verlag Düs­seldorf, war unter anderem ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit. Neben Artikeln von Ludwig Wol­ker und anderen ist der einleitende Artikel „Der Marianische Gedanke und die Marianische Prägung im Ju­gendreich“ von Pater Dr. Alexander Menningen SAC (1900–1994) verfaßt. Er hatte unter diesem Titel 1930 auf der Jahreshaupt­ver­sammlung des KJMVD ein Referat gehalten. Er hielt auch die Exerzitien, an denen Karl Leisner 1933 bei seinem ersten Auf­enthalt in Schönstatt teilnahm. Was Karl Leisner dort hörte, war ihm mehr oder weniger bekannt durch „sei­nen General“ Ludwig Wolker, der eines seiner großen Vorbilder war und dem er nach­eiferte. Als engagierter Füh­rer im Jungmänner­verband nahm er dessen Gedanken von Jugend­führung und Apostolat begei­stert auf und setzte sie in die Tat um.
In Schönstatt lernte er eine mariani­sche Spiri­tualität kennen, die ihm durch eine Geistliche Tagesord­nung eine große Hilfe in der Selbster­ziehung wurde. Auf Grund seiner besonderen Beziehung zu seinem Kurskollegen Hein­rich Tenhum­berg (1915–1979), dem späteren Bischof von Münster, trat er während seines Theologie­studi­ums einer Theolo­genschönstatt­gruppe bei, der er sein Leben lang die Treue hielt.
Der Dreimal wunderbaren Mutter begegnete Karl Leisner im KZ Dachau nochmals in einem anderen Zusammenhang. Der marianische Ehren­titel Dreimal Wunderbare Mutter geht zurück auf den Begründer der Marianischen Kongregation in Deutschland, Pater Ja­kob Rem SJ (1546–1618). Dieser sah in dieser Anrufung Mariens in der Lauretanischen Litanei eine Zusammenfassung all des­sen, was sich über Maria aussagen läßt. Während das von ihm als Elitegemeinschaft der Kongregation ins Leben gerufene Colloquium Marianum im Ignati­us­konvikt in Ingolstadt am 6. April 1604 die Lau­retanische Litanei sang, hat­te Jakob Rem eine Marienerscheinung. Davon inspiriert, ließ er den Vorsän­ger den Titel „Mater admirabilis“ dreimal beten. Seit dieser Zeit wird Maria im Ingolstädter Colloquium Marianum und in den Diözesen, in denen Mitglieder dieser Vereinigung tä­tig waren, unter dem Titel Dreimal Wunderbare Mutter ver­ehrt (u. a. Wei­he der Diözese Konstanz an die ,,Ma­ter ter admirabilis“ 1683). Das Ingol­städter Gnadenbild – eine Kopie des Bildes „Salus Po­puli Romani – Heil des römischen Volkes“ aus Santa Ma­ria Maggiore in Rom – erhielt diese Bezeichnung. Es befindet sich heute in einer Sei­tenkapelle des Münsters „Zur Schönen Unserer Lieben Frau“ in Ingolstadt. In der Diözese Eich­stätt wird Maria auch heute noch unter dem Titel Dreimal Wunderbare Mutter verehrt. Am 11. Oktober 1942 weihte Bischof Michael Rackl die Diözese Maria als der Drei­mal Wunderbaren Mutter.
Otto Pies erlebte im KZ Dachau die erste Auflage seines Gebetbuches „Im Herrn“ bei Her­der. Diese Gebete „im Geiste des königlichen Priestertums“ erschienen zuerst als Privatdruck 1938 für den Ordensge­brauch im Verlag But­zon&Bercker, Kevelaer. In diesem Gebetbuch gibt es ein Gebet zur Dreimal wunderbare Mutter.

O seligste Jungfrau, du Inbegriff so hoher Wunder Gottes! Mit Recht erweckst du die Bewunderung der Engel und der Menschen. Wunderbar bist du in deinem Gnadenreichtum und in deinen Vorzügen, wunderbar in deiner außergewöhnlichen Glorie im Himmel. Wo immer man sich vertrauernsvoll an dich wendet, zeigst du dich als wunderbare Helfe­rin. O dreimal wunderbare Mutter, Mutter Gottes, Mutter des Erlösers, Mutter der Erlösten, erflehe uns die große Gnade, nach deinem Vorbild Chri­stus immer getreuer in uns zu gestalten, und zeige uns die Macht deiner Fürbitte in allen Anliegen des Leibes und der Seele. Amen.[7]

Karl Leisner und Kevelaer
Für den Niederrhein im Besonderen, aber auch darüber hinaus, ist Kevelaer ein Ort, wo die Men­schen die Gottesmutter Maria als „Trösterin der Betrübten“ verehren. Kevelaer liegt 26 Ki­lometer von Kleve entfernt. Schon früh kam die­ser Wall­fahrtsort Karl Leisner in den Blick. René Lejeune berichtet in seiner Biographie über Karl Leisner: „Mit sieben Jahren macht er seine erste Wallfahrt von Kleve nach Kevelaer. Der kleine Junge trottet zwischen seinem Vater und seiner Mutter und fühlt eine große Freude unter all den Menschen, die zur Trösterin der Betrübten pil­gern.“[8]
Die erste Erwähnung von Kevelaer in Karl Leisners Tagebüchern findet sich in der Gruppen­chronik der 1927 gegründe­ten Jugendgruppe „St. Werner“, deren Schriftführer er war.

Dienstag, 25. Oktober 1927
Besprochen: Kasperlepuppen, feierliche Öff­nung der Reisekasse.
[Jan] Ansems und [Karl] Meeter bekommen 50 Pfennig Zuschuß aus der Reisekasse, um nach Kevelaer zu fahren.[9]

Ungefähr ein Jahr später beschreibt er eine Wall­fahrt seiner Familie nach Kevelaer.

Freitag, 7. September 1928
Mit Mama [Amalia Leisner, geborene Falken­stein], Willi [Leisner[10], Ferdinand [Falken­stein[11]] und Maria [Leisner[12]] machte ich heute eine Wallfahrt nach Kevelaer. Wir fuh­ren um 6.45 Uhr mit dem Zug dorthin. Wir beichteten in der Beichtkapelle. Um 9.00 Uhr hörten wir eine Messe, in der wir kommuni­zier­ten. Nach der Messe tranken wir im „Kö­nig von Spa­nien“[13] Kaffee und aßen dabei die mitgebrach­ten Butterbrote. Nachher kauften wir Rosen­kränze und Kerzen. Diese ließen wir in der Kerzenkapelle weihen. Die Kerzen op­ferten wir in der Gnadenkapelle und besuchten dort die Muttergottes. Mittags gingen wir ins Klö­sterchen der Schwestern der ewigen Anbe­tung[14] und beteten den Kreuz­weg. Dann gin­gen wir bis hinter Weeze zu Fuß (teilweise be­teten wir den Rosenkranz). Auf dem Weg tra­fen wir ei­nen Wagen, der uns bis Goch mit­nahm. In Goch gingen wir drei Jungens zu Kemper[15], wo Ferdinand Grüße von Opa [Friedrich Falkenstein] bestellen sollte und wo wir fein bewirtet wurden. Wir guckten noch zu, wie eine Kuh geschlachtet wurde und gin­gen dann nach Tante Maria und Tante Julchen [Leisner[16], wo wir noch mal Kaffee tranken und im Garten spielten. Von dort gingen wir alle zum Pfalzdorfer Bahnhof und fuhren nach Kleve zu­rück.[17]

Für Karl Leisners Frömmigkeit war die Gottes­mutter Maria von großer Bedeutung. So wundert es nicht, daß neben Kevelaer im Laufe seines Lebens auch andere Marienwallfahrtsorte für ihn wichtig waren. Kevelaer lag in seinem Lebens­umfeld. Daher erwähnt er es bei vielen Unter­nehmungen. Am 1. April 1939 notiert er mit dem Blick auf Kevelaer: „Heimat! Was wärst du ohne die Gnadenstätten der Gottesmutter!“[18] Schon als Junge streifte er auf seinen Fahrten immer wieder Kevelaer und Umgebung und bekam häufig Kontakt zu Wall­fahrten.

Sonntag, 1. September 1929
Fahrt per Rad nach Süchteln (zu Willi [Leis­ner]) – Neuss – Goch wieder nach Kleve.
Vom 1. September bis zum 2.9.1929.
Morgens um 4.30 Uhr stand ich auf und Mama machte mir die Mappe fer­tig, wäh­rend ich mich ein wenig stärkte. Um 4.55 Uhr fuhr ich mit „Map­penver­pflegung“ ab. Ich fuhr über Goch, wo ich am Steintor die Gocher und Dortmunder [Verwandten[19]], die auf der Wall­fahrt nach Kevelaer waren, traf, nach Weeze. Hier ging ich um 6.00 Uhr in die Messe, da es Sonntag war. Um 6.30 Uhr gings weiter über Kevelaer – Geldern – nach Kempen, wo ich um 8.45 Uhr war.[20]

Bei Lourdeswallfahrten erzählt man sich Ge­schichten von den Kontrollen an der Grenze. Es kam vor, daß Flaschen für Lourdes­wasser Alko­hol enthielten. Der ertappte Pilger stellte erstaunt fest: „Schon wieder ein Wunder!“ Ähnliches mag sich auch an der niederlän­dischen Grenze ereig­net haben.

Freitag, 3. April 1931 (Karfreitag)
Am Karfreitag, 3.4.1931, zogen Willi [Leis­ner], Theo Derksen und ich los zur Mühle[21] (7.30 Uhr). 8.00 Uhr ging’s mit den KWVern [Katholischen Wandervögeln aus Solingen] los auf Fahrt zur Wyler Grenze [in die Nie­derlande]. Dort um Sammel­paß gefragt. (Ich hatte diese Auskunft auf dem holländischen Konsulat – da­mals noch auf dem Großen Markt – erhalten.) Über Zyfflich dann über den Damm auf Leuth zu. (Grenzbeamter <holländischer>: „Nur Kevelaeran­den­ken“.)[22]

Vor ihrer großen Schweizfahrt im Sommer 1932 nutzten Karl und Willi einen Geburtstagsbesuch bei den Tanten in Goch für einen Abstecher nach Kevelaer, um bei der Gottesmutter Segen für ihre Fahrt zu er­bitten.

Freitag, 12. August 1932
(Tag der Vorbereitung auf die große Schweiz­fahrt und Start dazu!)
Willi war wie­der aus Süchteln zurück. – Alles war bei Mies[23] und für uns in Schuß. (Die Wä­sche war wieder frisch gewaschen, die Pässe in Ord­nung.) So konnte es denn losgehn. Ge­gen 14.30 Uhr nachmittags fuhren Willi und ich mit Mama los nach Goch zunächst, […]. Nach recht gu­tem Kaffee gon­del­ten wir zwei denn nach dem Ab­schied von al­len um 17.30 Uhr weiter nach Kevelaer, wo wir die Mutter Got­tes besuchten und um gute Fahrt baten.[24]

Im Sommer 1933 machte Karl Leisner mit seiner Gruppe einen Ausflug nach Kevelaer.

Mittwoch, 7. Juni 1933
6.15 Uhr Fahrt nach Kevelaer. Zu 13 Mann mit der Gruppe [St. Georg/St. Jürg]! Gegen 16.00 Uhr zurück.[25]

Auf dieser Fahrt schreiben die Jungen an ihren früheren Religionslehrer Dr. Walter Vinnenberg (1901–1984) in Münster, der sich am 11. Juni dafür bedankt:

Grüß Gott!
Euer Gruß und Gedenken auf der Kevelaer-Fahrt hat mich gefreut. Herzli­chen Dank! Ihr geht gewiß tüchtig auf Fahrt und wachst als Gruppe fest zu­sammen. Es soll in nächster Zeit ja allerhand freie Tage geben; habt Ihr Lust, mal ins Münsterland vor­zudringen?
Euch allen, auch den „Neuen“ Heil und guten Gruß! Walter.

Karl Leisner hatte ein waches politisches Interes­se. Am 30. August 1935 schaut er auf die Erei­gnisse von 1932/33 zurück.

Eine Welle großer Begeisterung für den fähi­gen und echt christlichen Staatsmann [Hein­rich Brüning (1885–1970)] brauste durch un­sere katholi­schen Lande. – Gern hätte ich ihn selbst mal gesehn, als er in Krefeld war – schade, es glückte nicht. In dieser Epoche be­suchte ich auch eine große Versammlung in Kevelaer, in der Prälat Dr. [Georg] Schreiber sprach über Brünings Politik und ihre Erfolge. Nachts um 24.00 Uhr landete ich in Goch bei den Tanten. On­kel Fritz erwartete mich. Mor­gens um 6.00 Uhr wieder raus und zur Schule.[26]

Auch während seiner Studienzeit pflegte Karl Leisner seine Kontakte zu Kevelaer. Als Theolo­giestudent in Münster no­tiert er am 23. Mai 1934:

NB: Heute Morgen lief die Kevelaerer Jung­schar ein unter Paul Güllmann.[27]

Donnerstag, 24. Mai 1934
Abends Gruppenabend im Heim. Jung­schar Kevelaer munter da. Eine Ham­borner ND-Gruppe kommt noch hinzu: Wir ziehen es vor, die Jungens nicht zu stören und fußballen in der Sandkuhle. – Nach dem kräftigen Spiel proben wir das Fuldaer Bekenntnis, ich spre­che zu ihnen vom Sinn der Aufnahme­feier, der Aufnahme in den Katholischen Jungmänner­verband Deutschlands. „Laßt die Banner we­hen“ – Bundesgebet – „Jetzt, Brüder, eine gute Nacht.“ Froh gehen wir nach Hause.[28]

In Münster traf er auch Theologen, die aus Ke­velaer stammten oder spä­ter dort tätig waren, wie zum Beispiel Heinrich Maria Janssen (1907–1988), den späte­ren Bischof von Hildesheim, der zuvor Pastor in Kevelaer war.

Samstag, 9. Juni 1934
Nach dem Essen Spaziergang mit Diakon Hein Janssen – Rindern und „Seminarist“ Hugo Rogmans, Kevelaer! Durch die Stadt zum Aa­see zurück zum [Prie­ster] Seminar. Wir spre­chen über „katholische Jugend“: Begei­ste­rung. Seel­sorge – Märtyrertum! ( Religi­ons­lehrer [Reinhold] Friedrichs feine Art). Hein er­zählt wunderbar von Wolkers „Ster­be­stunde“. Als Generalsekretär Cle­mens ihm die heilige Kommunion gebracht habe, habe er das „Gloria“ laut angestimmt! Die große Seele der Freude der Gotteskin­der. O, welch herrlichen General haben wir![29]

In den Herbstferien 1936 machte Karl Leisner mit sechs Jungen eine Radtour nach Süddeutschland. Wilhelm Elshoff schrieb damals in sein Fahrten­buch.

Samstag, 1. August 1936, 1. Tag
Frühmorgens, um 4.00 Uhr, verließen wir mit schwerbepacktem Rade Kleve und lenkten unser Stahlrößchen auf Goch zu. Der Tag be­gann kaum zu grauen, da flickten wir schon die erste Panne. Kurz vor Goch platzte auch noch der Schlauch. In Goch wurde ein Fahr­radhändler aus dem Bett ge­kloppt, um einen neuen Schlauch zu bekommen. Der Schaden wurde schnell behoben, so daß wir um 7.15 Uhr in Kevelaer einer Messe beiwohnen konnten. Danach frühstückten wir.

Am 30. November 1935, dem letzten Tag des Kirchenjahres, hielt Karl Leisner eine lange Rückbe­sinnung.

Wir alle sind noch auf Pilgerschaft, auf dem Weg – Wallfahrer war ich oft: zu unserer Lie­ben Frau und ihren Stätten der Gnade. In Ke­velaer, Marienbaum, Altlünen, Telgte, Vreden, Blieskastel (Saar), Altenberg hab’ ich vor Ih­rem heiligen Bilde gekniet und hab’ zu Ihr, der himmlischen Mutter gefleht und gesungen, ge­betet und aufgeschaut und immer wieder hat sie mir neue Liebe, neue Kraft und neue Freude durch Christus geschenkt.
Lob und Ehre, Herrlichkeit und Preisgesang sei Gott ob seiner Gaben Überfülle![30]

Am 29. Dezember 1935 macht er auf dem Weg von der Gocher Verwandtschaft nach Duisburg Halt bei der „Trösterin der Betrübten“.

In Kevelaer im Kapellchen bei der Gnaden­stätte der lieben Gottesmutter gebetet beson­ders für unsere Sippe, unsere Jungschar und um gutes Bereiten auf das heilige Priestertum. Ich bete den Freudenreichen Rosenkranz.[31]

Am Sonntag, dem 18. Oktober 1936, war ein Treffen der Bezirksjungscharführer im Jugend­heim in Kevelaer. Am Montag, dem 19. Oktober 1936, schreibt Karl Leisner folgenden von der Gestapo abgefangenen Brief an den Diözesanprä­ses Heinrich Roth (1899–1972) in Münster:

Grüß Gott, Hochwürden, lieber Herr Diöze­sanpräses!
Zunächst möchte ich mich nachträglich noch entschuldigen, daß ich gestern zur Bezirkslei­tertagung nicht dasein konnte. Schließlich war’s ja wohl eine Tagung, auf der um die Jungmannschaftsfrage sicher heiß ge­rungen wurde, und da war Jungschar wohl „entbehr­lich“.
Zudem ließ sich das Gautreffen der nieder­rheinischen Jungscharführer in Kevelaer nicht mehr rückgängig machen. – Vor drei Wochen war ich in Düsseldorf, um von Pater [Hein­rich] Horst­mann [SJ, 1885–1972] Abschied zu nehmen, vor allem aber um mit Pater Eucha­rius [Zenzen OSB, 1903–1963] die Ju­gendar­beit für die Zukunft in unserer Diözese zu be­sprechen. Dabei kamen wir nach langem Hin und Her überein, daß wir die große Di­özese auflockern müßten, um zu einer frucht­baren Arbeit zu gelangen. Deshalb hatten wir zu ge­stern früh auch die Bezirksjungscharfüh­rer nach Kevelaer geholt, um uns darüber klar zu werden.
Folgendes ist dabei „herausgekommen“: Für den Niederrhein soll Josef Tenhaeff aus Ke­velaer sich der Jungschar besonders widmen.

Josef Tenhaeff blieb Karl Leisner bis in die KZ-Zeit sehr verbunden.

Auch auf der Fahrt in den Reichsarbeitsdienst war Ke­velaer im Blick.

Dahlen[32], den 4/4.1937 (Weißer Sonntag)

Fahrt zum Arbeitsdienst.
[…] In Kevelaer Tante Paula [Väth] und Tante Maria [Leisner] mit an der Bahn.[33]

Im Reichsarbeitsdienst verspürte Karl Leisner eine große Sehn­sucht nach Elisabeth Ruby. Mehr denn je ver­traute er seine innersten Gedanken seinem Tage­buch an. Priestertum oder Ehe und Familie? Von diesem Zwiespalt innerlich aufge­wühlt, beschloß er, direkt nach seiner Rückkehr aus dem Reichsarbeitsdienst eine Wallfahrt nach Kevelaer zur „Trösterin der Betrübten“ zu ma­chen.

Donnerstag, 28. Oktober 1937
Wieder daheim bei der Mutter! Hah. Und wie sollte es werden! Herrliche, ganz stille Tage rest­loser Ausspannung gedachte ich zu erle­ben. Ande­rentags wollte ich zum Gnaden­ort der lieben Muttergottes am Nieder­rhein wall­fah­ren. Und da kam am Freitag, 29. Okto­ber morgens 7.15 Uhr Besuch von der Ge­stapo.[34]

Freitag, 29. Oktober 1937
Um 6.30 Uhr war ich in Christkönig [in Kleve] in der heiligen Messe gewesen – Kaffee hatte ich noch keinen getrunken. Bis 10.30 Uhr dauerte der Besuch [der Gestapo aus Düsseldorf]. Gegen Quittung nahmen die bei­den Her­ren mir Willis [Leisner] und meine Tagebücher von [19]28 – [19]35 mit. Daß ich erst seit 1933 Juni im [Katholischen Jung­männer]Verband bin, und weder ich noch Willi zur Zeit führend noch Mitglied sind [im Katholischen Jungmännerverband Deutsch­lands] in der Diözese Münster interes­sierte diese Her­ren gar nicht. Ich habe mich als Ar­beitsmann des Emslandes tapfer und mit letz­ter Energie eines getretenen Herzens gewehrt, aber – – – – – – – – Ich war hinter­her fertig und tief­traurig. Diesen ersten Morgen in der Hei­mat nach der Entlassung aus dem Reichsar­beitsdienst vergeß ich nie im Leben. Das Hei­ligste, Persönlichste, Feinste – – – – nein, ich darf nicht daran denken, sonst über­kommt mich tiefe Trauer, daß solches geschehen kann im deut­schen Volk, das doch immer tiefe Ach­tung und Ehrfurcht vor dem andern und seiner Person und seinem innersten Leben hatte. Oh, es ist mir, als sei da ganz tief drinnen etwas zer­sprungen, so etwas ganz Feines. Unter bit­teren Tränen schreib’ ich das. Ich bin namen­los traurig über dies Erleb­nis. Was ich mit Gott und den Brü­dern und Schwe­stern im Volk und auf der weiten Welt erlebte an feinsten Stunden – die Taufrische dieser feinsten Dinge, das gewaltige innere Ringen um Reife und Beruf, um Christus, Kirche und Volk, es wird zer­treten; beschämend!
Meine Seele schrie auf, war verwirrt und voll tief­ster Erregung diese ganzen Tage daheim. – Bitter, sehr bitter, aber laß Dich nicht verbit­tern! Und vor allem: dies wunderbare Bewußt­sein des „Sorget nicht ängstlich.“ – „es fällt kein Haar von eurem Haupte ohne den Willen des Vaters. [Vgl. Mt 10,29-31]“ – das darf ei­nen nicht verlassen!
Nach Kevelaer zur [Gottes]Mutter fuhr ich dann über Goch. Um 16.00 Uhr war ich glücklich da. Kaplan D. [Fritz Dyckmans] gab ich die Stif­tung von Tante Maria [Leis­ner] für die beiden heiligen Messen: in intentione [Meinung] I. mea (Sac. et ineff.) [für mich (mein Priesterwerden und meine Liebe zu Eli­sabeth)] II. pro populo atque familia et omn. be­ne­fact. eius in iuv. [
für Volk und Fami­lie und alle von ihr empfangenen Wohltaten in meiner Jugend] – Gottes Gnaden­segen wird fließen im Blute Seines geliebten Soh­nes. Von 16.00 bis 17.10 Uhr eine heilige Stunde des Erschlagenseins, des Verzichtes, des letz­ten ver­klärten Glühens, des Da­heimseins bei der Mutter! Und – das große: letzte Weihe zu hei­liger Reinheit der Seele und des Lei­bes vor ih­rem Bild. O Con­solatrix afflictorum – Ora pro nobis [Trösterin der Betrübten – Bitte für uns]! Letzte Hingabe – letztes tiefstes Ver­trauen. – Servus Mariae nun­quam peribit [Ein Diener Mariens geht niemals zugrunde]. Ma­ter habebit curam [Die Mutter wird sorgen]! Ora pro omnibus, prae­cipue pro istis tribus [Bitte für alle, besonders für die drei oben ge­nannten]! Zwei Opferkerzen bren­nen groß und leuch­tend. Fiat Voluntas Tua [Es geschehe dein Wille. Mt 6,10]! – das sag Deinem Sohn, lieb­ste Mutter. – Und das mög Er mir schen­ken, dies unbedingte Jasagen zu Gottes Wil­len!
Zurück nach Erledigung dreier Postalia – eins jenes ineff. [unaussprechlich] Feine [Elisabeth Ruby]! Ja, ich schreibe es nochmals und un­terschreibe es! Treue jetzt! Wenn ich’s viel­leicht auch nicht restlos ver­stehe. Letzte Ent­schlossenheit!
Um 19.45 Uhr bei der Gestapo um Zurück­gabe der per­sönlichen Bücher, die bei Kaplan H.[35] mitbe­schlagnahmt wurden. Das war mir versprochen worden am Mittag. Und Abends bekam ich nichts. Was soll man da sagen? Ich weiß es nicht. Abends bis 23.00 Uhr im Kreise betagter [langjähriger] Freunde zu Gast. Von 23.00 bis 24.00 Uhr in stiller Stern­nacht spa­zieren. Die Span­nung löst sich ein wenig. Ich bete den noch fälli­gen dritten Teil des Rosen­kranzes, den ich in Ke­velaer zu „flechten” be­gann. „Der von den Toten aufer­standen ist.” – „Der uns den Heiligen Geist ge­sandt hat”. Ja die Resurrec­tio [Auferstehung] ist das Ende, nicht die Passio [Leiden], die unbe­greifliches Vorsta­dium ist und bleibt! So klingt denn der erste Tag recht feierlich aus und recht erhe­bend und stolz![36]

Ungefähr eine Woche später erinnert er sich an diesen Besuch in Kevelaer.

Priestersamstag, 6. November 1937, Dies animae [Tag der Seele]
[…] Letzte Freiheit im Sinne des Verspre­chens am 29.10.[1937] in Kevelaer.[37]

Von Münster aus suchte er auch den nahegelege­nen Wallfahrtsort Telgte auf.

Mittwoch, Buß- und Bet­tag, 17. November 1937
Nachmittags bis 14.45 Uhr gelesen in Werner Bergengruen „Der Großtyrann und das Ge­richt“. Dann kurz Hans N. [?Nier­mann] be­grüßt. Zur Bahn. [Von Münster über Sud­mühle.] Bis Westbevern gefahren. Zu Fuß über Haus Langen nach Telgte – Feines Selbstge­spräch über das vergangene Leben und zu­künftige Haltung. Kurz vor 17.00 Uhr in der Gnadenkapelle. Vor der schmerzhaften Mutter innig gebetet. – Alles Schöne an alten Erinne­rungen, wie man als Pimpf [im August] 1928 hier stand, als Junge Walter [Vinnen­berg] die hei­lige Messe diente, wenn man auf Fahrt da war, wie ich als Theologe so oft um Gnade und Be­ruf gefleht, als Dst [?Dienst­mann ] mich ver­sprochen . . . .
Herrlich! Heute ist’s ein großes Danke für das Freiburger Jahr [1936/37] und die Dienstzeit [im RAD], für die Hilfe bei der Entscheidung [für das Priestertum], wie sie in Keve­laer in ihrem Heiligtum [am 29. Oktober 1937] seine Krone fand.[38]

Sein Versprechen vom Oktober in Kevelaer beschäftigt ihn fortwährend.

Samstag, 20. November 1937
17.00 Uhr heilige Beicht bei Pater Ber­nardin [Goebel OFMCap]. Gebe ihm kurze Übersicht und Einsicht in die letzten einein­halb Jahre. Daraus ernstes Bemühn! Es heißt sich bereiten für [Priester-]Seminar, Subdia­konats- und Priesterweihe. Letztes Freiwerden von allem Servitus peccati [aller Knechtschaft der Sünde]. – Frohes Glück und Zuversicht! Drei Worte: Schweigen, beten, arbeiten! Und jetzt mit Klarheit und Liebe an die große Aufgabe – die Lebensaufgabe! Das Gelübde von Keve­laer bis 8. Dezember [1937] treu halten! Nicht ängst­lich, aber wach und besorgt![39]

Dankbar erinnert er sich Anfang 1938 an die von der Gottesmutter an den verschiedenen Wall­fahrtorten empfangenen Gnaden.

Donnerstag, 27. Januar 1938
Was hat mich die liebe Gottesmutter doch in den Jahren zum Priestertum geführt. Telgte, Kevelaer, Marienbaum, Schönstatt – o wenn ich an diese Gnadenstunden, die gro­ßen und kleinen denke. Dank Dir, liebe himmli­sche Mutter! – Da mihi virtutem contra hostes tuos [Gib mir Stärke gegen deine Feinde! Vgl. Ps 142 und 143] Allezeit Vertrauen, Mut, Hoff­nung auf die Gnade Gottes hin haben.[40]

Im Frühjahr 1938 bricht seine Sehnsucht nach Elisabeth erneut auf. Er vertraut sich seinem Va­ter an und geht anschließend, ehe er sich auf den Weg zu Elisabeth nach Freiburg macht, erneut zur Trösterin der Betrübten.

Donnerstag, 17. März 1938
Am 17.3. nach Tisch geh’ ich zu Vater aufs Chaiselongue. Donnerstag ist’s. – Mich zieht’s mit Urgewalt nach Freiburg. – Ich erzähle ihm mein Vorhaben und finde sein weites, großes, gütiges Vaterherz. – Er versteht das Leben. Er ist weise geworden. – Ich kann mich ihm rest­los anvertrauen. – In rascher Entschlossenheit steh’ ich 16.15 Uhr an der Lindenallee. Dort Wagen bis Krefeld. In Goch treff’ ich guten Bekannten und geh’ mit ihm per pedes [zu Fuß] nach Kevelaer.[41]

Freitag, 18. März 1938
7.30 Uhr [mit dem Zug] Kevelaer ab. 16.00 Uhr Bingen an.[42]

Samstag, 19. März 1938 – heiliger Josef
Am Josefstag morgens sind wir [Karl und Willi Leisner mit Familie Frommhold in Bin­gen] früh in der heiligen Messe. Uns und un­sere Familien empfehlen wir Gott. Abends um 17.00 Uhr bin ich bereits in Freiburg. Um 19.00 Uhr sitzen wir beim Festmahl im Kreis der lieben großen Familie [Ruby].[43]

Sonntag, 20. März 1938
Am Sonntag ziehen wir zusammen zur Vesper ins [Freiburger] Münster: Gertrud und Elisa­beth, Sepp, Hans [Ruby] und ich. – Es ist ein warmer Sonnentag im Frühling. – Mit Elisa­beth besuche ich dann noch im Semi­nar Fräulein Köster aus Kleve. – Auf dem Heim­weg, da wird’s so weh ums Herz. „Was soll ich jetzt machen?“ Diese Frage gibt mir einen Stich ins Herz. – Ich brauch’ die Woche Stille und Ruhe, um darüber zu sinnen. Alle Wehmut und Sehnsucht, alles Leid bricht mit neuer Wucht auf. Auf einsamer Wanderung suche ich Ruhe, um Gottes Ruf zu hören. – Ich bete und warte auf den Herrn. – Die alte Un­ruhe und Unsicherheit nagt am Herzen. – Schon möcht’ ich’s übers Knie brechen, die Entscheidung erzwingen, aber: der Mensch denkt, Gott lenkt. Er führt mich zu P.C.N. [Pater Constantin Noppel SJ]. – Ihm lege ich meine Charakter­schwierigkeiten dar. Er meint, ein halbes Jahr ruhig sich klären im festen Hinschreiten auf Christus hin. – Die Fahrt zurück ist glänzend. Bernd [Ruby] er­warte ich noch zurück aus dem RAD.[44]

Karl Leisner vertraut in Bezug auf seine Lebens­entscheidung ganz auf die Führung der Gottes­mutter.

Samstag, 25. Februar 1939
Mit Unserer Lieben Frau, unter ihre gnädi­ge Fürbitterhand wollen wir ihr unseren Le­bensent­scheid stellen. – Es wird dann alles an ein gutes Ende kommen: unser Priestertum und das Ende des Lebens! – Bei der Opferung lege ich alles Schwere und Schöne auf die Pa­tene und bringe es durch die Hand Mariens Gottvater im Himmel dar: allen Dankesjubel des Herzens für die Freu­den der Jugend (be­wegung), die zum großen Teil immer wieder um dies Heiligtum der Muttergottes [in Telgte] kreisten. 1928[45] – usw. bis 1934 (Pfingsten[46]) zur Ver­pflichtung als Diözesanjungscharfüh­rer (mit Pater Horstmann und Diözesanpräses Roth) und allen Kameraden. Wasserschlacht und Lager­stunde, alle Freuden des Lagers und der Fahrt, alle Tollheiten der unbändigen Jungen­natur, den Ruf zum Jungführeramt bis zum Di­özesanju­gendführer, alles lege ich voll Dank und Freude zurück in Gottes Hände durch Maria, die stille Königin meines Her­zens, bei der ich immer wie­der ganz auffallend an den großen Entschei­dungspunkten Hilfe fand nicht nur, sondern sie schenkte sie mir ganz unver­dient. – Daß unsere Mutter uns alle ihr weihte, hat uns diesen unver­dienten Segen und Reich­tum gebracht. Un­ter ihrem Schutz ist unsere Familie so herrlich aufgegangen. Für meine liebe Mutter und meinen treuen, starken Vater, für alle meine Geschwister danke ich Gott. Für meine Kameraden, die Jun­gen und die Jung­führer, für meine Erzieher und Lehrer, denen ich so sehr viel verdanke. Für die Ge­liebten der Jugend, besonders für Elisabeth, für die guten Frauen und Männer, die mir so viel und großherzig wohlgetan in Krank­heit und Not. Für die großen Priesterge­stalten, die mich so gewaltig beeinflußten. Für die Groß­fahrten im mitteleuropäischen Raum, für meine Heimat. – Gott hat mir soviel Gaben und Nei­gungen, Kraft und Hilfe gewährt, einen so großen Reichtum an natürli­chen und Gna­dengaben – es ist nicht zu sagen und auch nicht dafür an­gemes­sen zu danken![47]

Nach seiner Verhaftung 1939 in St. Blasien kam Karl Leisner nie mehr an den Niederrhein zurück. Aber seine Beziehung zur Gottesmutter Maria und Kevelaer zeigt sich immer wieder in seinen Briefen aus den Konzentrationslagern Sachsen­hausen und Dachau.

KZ Sachsenhausen, Sonntag, 22. September 1940
Meine Lieben!
Hans’ [Terporten aus Kevelaer] Front­besuch [bei mir im KZ] wird Euch allen beson­dere Freude gemacht haben. Grüßt ihn auch von mir herzlich.

KZ Sachsenhausen, Sonntag, 6. Oktober 1940
Im Geiste [der Trösterin der Betrüb­ten] von Kevelaer, wo Ihr, liebe Eltern, waret, wollen wir ge­treulich aushar­ren, bis uns die Stunde des Glückes und Frie­dens wieder schlägt.

KZ Dachau, Sonntag, 10. August 1941
Für alle geht täglich mein Gedenken nach oben. Ihr wart in Ke­velaer. Im Geiste wall­fahre ich öfter hin, es wird auch wieder zu Fuß sein. Vergangene Nacht träumete mir von Primiz und Weihe. Ach, herrlich!

KZ Dachau, Sonntag, 11. Januar 1942
An Henn [Huyeng] und Hans Terp. [Ter­por­ten], Kev. [Kevelaer], besonders treues Ge­denken! Was machen sie?

KZ Dachau, Freitag, 6. März 1942
Am 25.3. bin ich drei Jahre Diakon. Würdet Ihr bitte in Kevelaer drei Kerzen an­zünden: die 1. als Dank fürs Amt, die 2. für den bishe­rigen Schutz, die 3. mit der Bitte um baldige Freiheit und Priestertum.

KZ Dachau, Samstag, 13. Juni 1942
Und wie war’s am Sonntag in Keve­laer?

KZ Dachau, Samstag, 27. Juni 1942
In Kevelaer war ich im Geiste mit.

KZ Dachau, Sonntag, 15. August 1943
Vor vier Jahren wallfahrtete ich heute mit Ka­plan Stein von St. Blasien nach Todtmoos. Die Wallfahrt zur Muttergottes der Heimat [in Ke­velaer] wird dieses Jahr wohl nicht sein. Oder doch?

KZ Dachau, Samstag, 18. September 1943
Ob’s mit [einem Besuch in] Kevelaer dies Jahr noch wird? An Hans Terporten herzliche Grüße. Hab’ mich sehr über seinen treuen Kamera­dengruß gefreut. Wie geht’s Henn Jan­sen und Familie. – Ihm auch beson­deren Gruß.

KZ Dachau, Sonntag, 5. November 1944
Im Himmel haben wir jetzt viele Für­spre­cher, und das wird uns mithelfen, mit Gottes Gnade diese schwere Zeit durchzustehen. Die liebe Muttergottes von Kevelaer wird uns Nie­der­rheiner auch nicht verlassen.

Auch in Karl Leisners Letztem Tagebuch (28.4.–25.7.1945) spiegelt sich sein Vertrauen in die Gottesmutter Maria wider.

Samstag, 5. Mai 1945
(Maria, Patrona Bava­riae [Patronin Bayerns])
Mit Dankes- und Freudenträ­nen war ich ein­gedu­selt. O wie wohl ist mir. Wie ist Gott so unendlich gut. Wenn die Not am größten, hilft Er. Nur die Ganzhin­gabe wollte Er vorher.
Otto [Pies] kommt nach der heiligen Messe zu mir. Wir sind so glücklich. Zu mir kam der Eu­cha­ristische Heiland auch schon in der Frühe. Die Pflege der guten Schwestern tut so gut. Die Dachauer dü­steren Bilder fallen langsam von der Seele. Ich bin freier Mensch, Alleluja! Wiedergebo­ren! Wie­der zur Men­schen­würde gelangt. Blumen auf dem Tisch. Das Cruzifix an der Wand. Die Schwe­ster bringt noch das Kölner Dombild von Stephan Lochner von Un­serer Lieben Frau. Alles empfehle ich Ihr, meiner geliebtesten heiligen Mutter. Mhc [Ma­ter habebit curam – Die Mut­ter wird sorgen]! Oft grüße ich sie mit Tränen in den Augen.[48]

Noch in seiner letzten Tagebucheintragung am 25. Juli 1945, dem Fest des heiligen Jako­bus, erwähnt er die Gottesmutter.

Gut’ Nacht, Ewiger, Heiliger Gott, liebe Mta, liebe Heili­gen alle, alle lieben Leben­digen und Toten nah und fern!
Segne auch, Höchster, meine Feinde!
[49]

[1]  Tagebuch Nr. 24, S. 50 f.
[2]  Tagebuch Nr. 9, S. 39 f.
[3]  Tagebuch Nr. 9, S. 56.
[4]  Tagebuch Nr. 22, S. 101.
[5]  Tagebuch Nr. 16, S. 85.
[6]  Tagebuch Nr. 22, S. 15 f.
[7]   Otto Pies, Im Herrn, Kevelaer 1941, S. 456 f.
[8]   René Lejeune: Wie Gold im Feuer geläutert – Karl Leisner 1915–1945, Hauteville 1991, S. 38. Diese Information mag Lejeune von Mutter Leisner bekommen haben.
[9]  Tagebuch Nr. 1, S. 24.
[10] Karl Leisners Bruder.
[11]  Mutter Leisners Halbbruder – „Onkel Ferdinand“ war etwas jünger als Karl.
[12]  Karl Leisners Schwester.
[13]  „König von Spanien” war eines der führenden Hotels in Keve­laer, Hauptstraße 12. Es verkaufte aber auch Kaffeewasser an die Pilger. Im Krieg diente das Gebäude als Lazarett, heute be­findet sich dort das Modehaus Gahlings.
[14]  Klarissenkloster in der Nähe des Kreuzweges.
[15]  Metzgerei Kemper in Goch, dessen Metzgermeister aus Neuss stammte, wo Falkensteins zu Hause waren.
[16]  Schwestern von Vater Leisner, Tante Maria war Lehrerin an der Steintorschule in Goch, Tante Julchen führte ihr den Haushalt.
[17] Tagebuch Nr. 2, S. 59 f.
[18] Tagebuch Nr. 20, S. 11 f.
[19]  In Dortmund wohnte Vater Leisners Schwester Paula Väth mit Familie.
[20]  Tagebuch Nr. 2, S. 101.
[21]  Den alten Mühlenstumpf an der Merowingerstraße in Kleve hatten die Jungen um Karl Leisner selbst als Jugendheim aus­gebaut. Nur das Rietdach fertigte ein Fachmann.
[22] Tagebuch Nr. 6, S. 7a–7b.
[23]  Aus der Familie Mies stammte Hermann Mies, mit dem Karl Leisner viel in der Jugendarbeit unternahm.
[24] Tagebuch Nr. 6, S. 71.
[25] Tagebuch Nr. 8, S. 10.
[26] Tagebuch Nr. 16, S. 11 f.
[27] Tagebuch Nr. 13, S. 37.
[28] Tagebuch Nr. 13, S. 38.
[29] Tagebuch Nr. 13, S. 52 f.
[30] Tagebuch Nr. 16, S. 110 f.
[31] Tagebuch Nr. 16, S. 145.
[32] In Dahlen in Sachsen befand sich das RAD-Lager.
[33] Tagebuch Nr. 21, S. 3.
[34] Tagebuch Nr. 22, S. 8 f.
[35]  Es handelt sich laut Willi Leisner um Kaplan Albert Heistrü­vers. Es kann aber auch Kaplan Wilhelm Hetterix gemeint sein. Vermutlich hatte we­gen der Auflösung des katho­lischen Jungmänner­verbandes Kleve Oberstadt bei Kaplan Heistrüvers (oder Hetterix) ebenfalls eine Beschlagnah­mung stattgefun­den.
[36] Tagebuch Nr. 22, S. 9–13.
[37] Tagebuch Nr. 22, S. 25 f.
[38] Tagebuch Nr. 22, S. 41 f.
[39] Tagebuch Nr. 22, S. 45.
[40] Tagebuch Nr. 22, S. 103.
[41] Tagebuch Nr. 23, S. 21.
[42] Tagebuch Nr. 23, S. 21.
[43] Tagebuch Nr. 23, S. 22.
[44] Tagebuch Nr. 23, S. 22 f.
[45] Im August 1928 hatte Karl Leisner ein Lager in Telgte mitge­macht, dabei besuchte er zum ersten Mal die Gnadenkapelle in Telgte.
[46] Pfingsten 1934 gab es ein Lager in Marienthal bei Wesel; 1935 waren Diözesantage der Jungscharführer in Telgte. Karl Leisner war seit dem 17.9.1934 Diözesanjungscharführer.
[47] Tagebuch Nr. 26, S. 93–95.
[48] Tagebuch Nr. 27, S. 9 f.
[49] Tagebuch Nr. 27, S. 37.

* * * * *

Rundbrief des IKLK Nr. 36 – Dezember 1997: 42-48
Karl Leisner und seine Beziehung zu Kevelaer

Rdbr

 

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Inzwischen gibt es in Kevelaer zahlreiche Erinnerungsstätten
an Karl Leisner

Am 16. April 2013 faßten der Aufsichtsrat, die Mitgliederversammlung und Kuratorien der Katholischen Kliniken im Kreis Kleve einstimmig den Beschluss, die bisherigen Organisationen aufzulösen und diese in eine neue zentrale Stiftung mit dem Namen „Katholische Karl-Leisner-Stiftung im Kreis Kleve“ zu überführen. Die Stiftung St.-Antonius-Hospital Kleve, die Stiftung Wilhelm-Anton-Hospital Goch, die Stiftung Marienhospital Kevelaer und die Stiftung St. Nikolaus-Hospital Kalkar gaben damit ihre Eigenständigkeit auf.

Link 1 Karl-Leisner-Straße
Link 2 Karl Leisner im Altarkreuz der St. Antonius-Kirche
Link 3 Karl Leisner im Forum Pax Christi
Link 4 Karl Leisner in dem Hochrelief über dem Hauptportal der Basilika
Link 5 Karl Leisner im Kreuzweg der St. Antonius-Kirche
Link 6 Karl Leisner im Portal der Versöhnung an der Basilika St. Marien

 

 

Schulte Staade (Hg.)
Das Portal der Versöhnung
Hannover 1998

 

 

 

Link 7 Karl Leisner im Ortsteil Winnekendonk
Link 8 150 Jahre Marienbasilika in Kevelaer
Link 9 DERWESTEN vom 4. November 2016 – Weltkulturerbe-Liste – Kevelaer hofft auf ein Wunder
Link 10 RP ONLINE vom 3. Mai 2017 – Die Pilgerpforte ist geöffnet
Link 11 RP ONLINE vom 28. Mai 2017 – Marientracht ist Höhepunkt der Festtage
Link 12 RP ONLINE vom 1. Juni 2017 – Gold- und Silbermünze zum Wallfahrtsjubiläum
Link 13 RP ONLINE vom 2. Juni 2017 – Marientracht: Prozession durch Kevelaer
Link 14 RP ONLINE vom 3. Juni 2017 – Gnadenbild in der Antonius-Kirche
Link 15 RP ONLINE vom 4. Juni 2017 – Die Marientracht war „einfach atemberaubend“
Link 16 RP ONLINE vom 6. Juni 2017 – Beschützer des Gnadenbildes: Bruderschaft hält Nachtwache
Link 17 RP ONLINE vom 8. Juni 2017 – Stimmen erklingen zum Lob Gottes
Link 18 RP ONLINE vom 12. Juni 2017 – Ein beeindruckendes Mysterienspiel