Für die diesjährigen Nibelungenfestspiele in Worms inszenierte Nuran David Calis das neue Stück „GLUT – Siegfried von Arabien“ von Albert Ostermaier. Es folgt den Stücken „Gemetzel“ und „Gold“ aus den Vorjahren.
Zu Karl Leisners Beziehung zu Siegfried von Xanten und zum Nibelungenlied siehe Aktuelles vom 23. Februar 2015 – Ob Karl Leisner dieses Buch gefiele? und Aktuelles vom 14. Juli 2016 – Karl Leisner und Worms.
Szene aus dem Xantener Domspiel „Die Ritterweihe Siegfrieds“
Quelle des Fotos: Karl Leisner-Archiv
Link zum SiegfriedMuseum Xanten
Link zur RP ONLINE vom 8. April 2017 – Siegfried steht für Xanten
Bemerkenswert ist in diesem Artikel der Satz „Dass dann gleich alle Alarmglocken läuten und die Nerven blankliegen, hat auch mit der schwierigen Vorgeschichte des Nibelungenhorts zu tun“; denn diese findet sich unter anderem auch in der NS-Zeit.
Dr. Michael Knieriem vom Stadtarchiv Xanten am 21. Juni 2012 an Hans-Karl Seeger:
Erst nachdem das Nibelungen-Lied (um 1780 durch Jakob Hermann Obereit [1725–1798]) entdeckt worden war und sein Wert als Zeugnis der aufscheinenden deutschen Nationalliteratur erkannt wurde und in einer Übertragung von Karl Simrock [1802–1876] popularisiert wurde, begann die Stadt Xanten selbst sich der Werbewirksamkeit Siegfrieds zu Beginn des 20. Jahrhunderts und dann vollends im Dritten Reich bewusst zu werden. Aber bereits im 19. Jahrhundert gab es Versuche, auf Siegfrieds Heimat hinzuweisen. (Vgl. den Aufsatz von Friedrich Engels: Siegfrieds Heimat (Hamburg 1840), wobei nicht uninteressant ist, dass Engels als Erster vom St. Viktors Dom in der Literatur spricht).
In seiner Predigt am 6. September 1936 ging Bischof Clemens August Graf von Galen auf die Thematik Viktor und Siegfried ein:
„Victor“ heißt auf deutsch „Sieger“. Als Held, als Sieger wurde St. Victor hier verehrt, lange ehe die deutsche Sage ihrer schönsten Heldengestalt, dem edlen Siegfried, Xanten als Heimat gab. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die dichtende Sage gerade darum Xanten zur Heimat Siegfrieds gemacht hat, weil alle deutschen Gaue davon wußten, daß in Xanten tatsächlich einst ein Held, ein Sieger gelebt hat, und weil damals schon Jahrhunderte lang St. Victor, der sieghafte Held in Xanten, die höchste Verehrung genoß.[1]
[1] Löffler, Peter: Bischof Clemens August Graf von Galen, Akten, Briefe und Predigten 1933–1946. 2 Bde., Paderborn 21996: Bd. I, S. 439f.
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Link zum Festspielprogramm (inzwischen für 2019 aktualisiert)
Link zum Bericht im Kulturmagazin Metropolregion Rhein-Neckar – Die Nibelungen im Orientexpress