
Wasserburg Rindern Quelle des Fotos: Wikimedia Commons / gemeinfrei (abgerufen 08.06.2015)
Unter der Überschrift „In Rindern: 50 Jahre im Dialog mit Gott“ berichtete RP ONLINE vom 13. Juli 2018 vom Goldenen Jubiläum der Hauskapelle der Wasserburg.
Wasserburg Rindern
Errichtung durch die Eheleute Herman Hecking u. G. Ranwick unter Prinz Moritz von Nassau-Siegen als Herrensitz u. Jagdschloß 1654 – heute Heimvolkshochschule – nach 12jähriger Umgestaltung seit 2004 eines der modernsten Bildungshäuser im Bistum Münster
Ereignisse in der Wasserburg
Die Priesterkongregation De caritate fraterna (Brüderliche Liebe) trifft sich seit 300 Jahren am sogenannten Papenlandtag einmal im Jahr in der Wasserburg.
Siehe Aktuelles vom 18. Juni 2017 – 300 Jahre Papenlandtag in Kleve.
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In der Wasserburg Rindern bei Kleve gab es vom 12. bis 20. März 2011 die Ausstellung „Pontifex – Brückenbauer – Johannes Paul II. in Deutschland“. Der ehemalige Pressesprecher des IKLK berichtet darüber in seinem Buch „Mein ‚gestaldertes’ Leben“:
Eine außergewöhnliche Wanderausstellung anlässlich des 30. Jahrestages des ersten Besuches von Papst Johannes Paul II. in Deutschland kam nach Kleve. Sie war vom 12. bis 20. März 2011 in der Wasserburg in Rindern zu sehen. Als diese Ausstellung geplant wurde, konnte noch keiner ahnen, dass der polnische Papst am 1. Mai 2011 durch seinen Nachfolger, Papst Benedikt XVI., in Rom selig gesprochen wurde. Dadurch erhielt die Ausstellung unter dem Titel „Pontifex – Brückenbauer – Johannes Paul II. in Deutschland“ eine aktuelle Bedeutung. Die drei Deutschlandbesuche 1980, 1987 und 1996 wurden auf rund 50 Ausstellungswänden dokumentiert. Organisator war die Delegatur der Deutschen Bischofskonferenz für die polnischsprachige Seelsorge in Deutschland. In Rindern lag die Durchführung in den Händen der polnischen Gemeinde in Kleve und des Bundes der Polen in Deutschland, vertreten durch den Vizepräsidenten Wladyslaw Pisarek. Ferner waren das Katholische Bildungszentrum, Wasserburg Rindern, und ich in meiner Eigenschaft als ehemaliger Pressesprecher des Internationalen Karl-Leisner-Kreises beteiligt. Bei der Eröffnung der Ausstellung am 12. März in Anwesenheit des Regionalbischofs für den Niederrhein, Weihbischof Wilfried Theising, und des em. Erzbischofs von Gnesen und Senior-Primas von Polen, Henryk Muszynski, durfte ich die Eröffnungsrede halten. Dabei berichtete ich über meine zahlreichen Begegnungen mit Papst Johannes-Paul II.[1]
[1] Werner Stalder: Mein „gestaldertes“ Leben. 77 bewegende Jahre, Billerbeck 2016: 193f.
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Wasserburgallee in Kleve-Rindern
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Karl Leisner erwähnt viele Personen aus Rindern. Nachfolgend einige Beispiele:
Heinrich (Henn od. Hein) Maria Janssen (* 28.12.1907 in Rindern bei Kleve,† 7.10.1988 in Hildesheim) – Eintritt ins Collegium Borromaeum in Münster Ostern 1929 – Priesterweihe 29.7.1934 in Münster – Tätigkeit in der Prälatur Schneidemühl/Piła/PL, Königstr. 77 als Kuratus 1939 – Pfarrer u. Dechant in Kevelaer 29.7.1949 – Ernennung zum Bischof von Hildesheim 3.2.1957 – Bischofsweihe zum Bischof für das Bistum Hildesheim 14.5.1957 – Emeritus 28.12.1982 – Sein Bischofskreuz war das statt des nicht angenommenen nationalsozialistischen „Mutterkreuzes“ von Joseph Ruby für seine Frau Elisabeth in Auftrag gegebene Kreuz mit 12 Edelsteinen auf vier Kreuzbalken als Symbol für die 12 Kinder der Familie.
Münster, Samstag, 9. Juni 1934
Nach dem Essen Spaziergang mit Diakon Hein Janssen – Rindern und „Seminarist“ Hugo Rogmans, Kevelaer! Durch [die] Stadt zum Aasee zurück zum [Priester-]Seminar. Wir sprechen über „Katholische Jugend“: Begeisterung. Seelsorge – Märtyrertum! ( > Religionslehrer [Reinhold] Friedrichs feine Art). Hein erzählt wunderbar von [Ludwig] Wolkers „Sterbestunde“. Als Generalsekretär [Jakob] Clemens ihm die heilige Kommunion gebracht habe, habe er das „Gloria“ laut angestimmt! Die große Seele der Freude der Gotteskinder. O, welch herrlichen General[-Präses] haben wir!
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Wilhelm (Willi) Michels (* 27.7.1913 in Rindern, † 18.3.2004) – 1932/1933 als Oberprimaner in der gemischten Prima zusammen mit Karl Leisner als Unterprimaner – Studium in Münster – währenddessen 1936 wohnhaft Mauritzstr. u. 1937 Katthagen 33 – Verlobung mit einem Mädchen namens Mine – später Studiendirektor am Gymnasium in Kleve – Im Seligsprechungsprozeß für Karl Leisner hat er 1981 als Zeuge ausgesagt.
Siehe Aktuelles vom 6. Januar 2018 – Karl Leisner und Wilhelm Michels.
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Wilhelm (Willy) Haas (* 17.11.1914 in Rindern, † 27.12.1993 in Kellen) – Kleve, Mittelweg 96 – Er kam Ostern 1925 in die Sexta b des Gymnasiums in Kleve und ging 1926 zurück zur Volksschule. 1928 kam er auf das St. Josefskolleg der Kapuziner nach Bocholt, wo er die Mittlere Reife erlangte. Er hat 1935 an der Flandernfahrt teilgenommen. 1936 legte er sein Abitur am Georgsgymnasium in Bocholt ab und trat Ostern (23.4.1936) als Frater Engelbert in das Noviziat der Kapuziner in Stühlingen ein. Von 1936–1940 studierte er Philosophie und Theologie in Krefeld, Mainz und Münster. Von 1940–1945 war er Soldat in der Wehrmacht. Er wurde dreimal verwundet und kam ins Lazarett nach Athen. 1942 entschied er sich in Nordafrika vor Tobruk/Lybien, aus dem Kapuzinerorden auszutreten, und meldete sich von Afrika aus am 13.12.1942 schriftlich beim Orden ab. 1944 besuchte er die Kriegsschule in Dresden zur Offiziersausbildung. 1946 studierte er Pädagogik in Essen und war vom 15.10.1946 bis 1950 Lehrer an der Volksschule in Keeken. Ab 1950 war er an der Overbergschule in Kellen (1969 Hauptschule) tätig, von 1954–1959 als Konrektor und von 1959 bis zur Pensionierung am 1.7.1977 als Rektor. Er verlobte sich am 29.9.1946 mit Karl Leisners jüngster Schwester Elisabeth und heiratete sie am 28.5.1947. Sie haben 9 Kinder. Von 1947–1950 war er Dekanatsjugendführer für das Dekanat Kleve und als solcher am Aufbau der katholischen Jugendverbände in 22 Pfarreien des Dekanates beteiligt. Neben zahlreichen anderen ehrenamtlichen Aufgaben wurde er 1975 Geschäftsführer des IKLK. Schon früh sammelte er Dokumente über Karl Leisner. Vor allem nach seiner Pensionierung setzte er im IKLK seine ganze Kraft für die Seligsprechung seines Schwagers ein. Im Seligsprechungsprozeß 1981 und Martyrerprozeß 1990 für Karl Leisner hat er als Zeuge ausgesagt.
Wie Wilhelm Haas selbst sind auch viele Mitglieder seiner Familie in Rindern geboren.