Laros, Matthias
Pfingstgeist über uns. Die heilige Firmung als Sakrament der Persönlichkeit, des allgemeinen Priestertums und des apostolischen Geistes hier und heute, Regensburg 1936 (zit. Laros 1936)
Dr. theol. Matthias Laros (* 1.3.1882 in Trier, † 24.6.1965 in Koblenz) – Priesterweihe 10.8.1907 in Trier –Theologe – Leiter der deutschen katholischen Una-Sancta-Bewegung 1944–1950
Karl Leisner hat Matthias Laros 1936 gelesen und studiert, und 20 Jahre später hat dieser einen Artikel über Karl Leisner verfaßt.
Münster, Mittwoch, 15. Januar 1936
Laros „Pfingstgeist über uns“. Das Buch wird mir persönlichster Reichtum. Pfingstfeuer glüht auf. Tiefe Erkenntnisse und Lebensschau. Die sieben Gaben.[1] Das herrlichste Buch über die Katholische Bewegung (von innen her gesehen, vom Tiefsten!).
[1] „Die sieben Gaben des Heiligen Geistes“ ist der Titel des 6. Kapitels, S. 99–174.
Münster, Sonntag, 19. Januar 1936
10.30 bis 12.00 Uhr: Laros „Pfingstgeist“. Über die sieben Gaben.[1] Sonne leuchtet draußen und drinnen!
[…]
19.10 bis 19.30 Uhr und abends noch „fiebernd“ gelesen: Karl Thieme „Christliche Bildung in heutiger Zeit“.[2] Schade, daß das verboten ist![3] Ich las es mit Begeisterung und Leidenschaft. Herrliche Ergänzung und Ausfüllung zum „Pfingstgeist“ [über uns] von Laros.
[1] Laros 1936: 99–174
[2] Thieme, Karl: Christliche Bildung in dieser Zeit, Einsiedeln 1935
[3] Als Gegner des Nationalsozialismus wurde Karl Thieme seines Amtes enthoben und emigrierte 1935 in die Schweiz. „Das alte Wahre. Eine Bildungsgeschichte des Abendlandes“, Leipzig 1934, 21935 gilt als sein Hauptwerk.
Bücherlese vom 19. und 20. Januar 1936
„Die katholische Jugendweihe ist das Sakrament der Firmung und an uns liegt es, sie in dieser Bedeutung zum Bewußtsein zu bringen.“ (Laros „Pfingstgeist“)[1]
[1] Laros 1936: 13
„Wie der Geist Gottes am Morgen der Schöpfung über den Wassern schwebte und aus dem Chaos einen Kosmos schuf, so soll auch das neue Gottesreich aus der Kraft dieses selben Geistes erstehen.“ (Laros)[1]
[1] a. a. O.: 16
„Der Geist, der von Urzeiten an die Natur mit ihrer Liebeskraft und Schönheit durchstrahlt und jeden Frühling mit seinen ewig neuen Wundern erstehen läßt, ist derselbe, der die gleichen geistigen Wunder in den Seelen wirkt bis ans Ende der Zeiten, so wie Er am Pfingstfeste die Familie Gottes mit Geist und Feuer getauft hat.“ (Laros)[1]
[1] ebd.
„Die Firmung ist die Geistsendung des Pfingstfestes in die einzelne Menschenseele.“ (Laros)[1]
[1] ebd.
Aus Laros „Pfingstgeist über uns“ S. 155[–157]
„Immer und überall sind ja Gottes Gaben zugleich Aufgaben der Menschen und ebenso große Verantwortung für die Mitmenschen.“ (Laros „Pf. ü. uns“), S. 156.[1]
[1] a. a. O.: 157
Zur Erbsünde:
„.. das tiefere Verständnis von Welt und Leben, Natur und Geschichte führt zu der Erkenntnis Pascals[1]: „Es ist sonderbar, daß das dunkelste Geheimnis, das es für unsern Verstand geben kann, das Mysterium der Erbsünde, der einzige Schlüssel zum Verständnis unsers eigenen Wesens ist. … Ohne dieses dunkelste aller Geheimnisse sind wir uns selber das größte Rätsel. Der Knoten unseres Daseins nimmt seine tausendfältigen Windungen und Verschlingungen in diesem Abgrund, so daß der Mensch ohne das Geheimnis viel unverständlicher ist, als das Geheimnis seinem Verstande.“ (Pascal „Pensées“ [Nr. 434][2])[3]
[1] Blaise Pascal (* 19.6.1623 in Clermont-Ferrand/Puy-de-Dôme/F, † 19.8.1662 in Paris) – französischer Mathematiker, Physiker, Literat u. Philosoph
[2] Pascal, Blaise: Über die Religion und über einige andere Gegenstände (Pensées), Berlin 1940: 205
[3] Laros 1936: 155f.
Karl Leisner hat das Buch von Mathias Laros auch für seine Wissenschaftliche Arbeit benutzt.
Münster, Sonntag, 21. November 1937
Bis 15. Dezember müssen sämtliche Wissenschaftliche Arbeiten fertig sein. Morgen ist der 22. Also drei Wochen. – Für diese Woche: Kastner[1], Liener[2] durch[arbeiten]. Bis Mitte nächster Woche Laros und Guardini[3] „Vom Leben des Glaubens“[4] – Dann drei Tage einsperren! Fertig schreiben. Feilen, tippen, abgeben! Verflixte Arbeit, also ran!
[1] Kastner, Ferdinand: Marianische Christusgestaltung der Welt, Paderborn 1936
[2] Liener, Josef: Die Zukunft der Religion Bd. 1, 2:
1. Psychologie des Unglaubens, Innsbruck/Wien/München 1937
2. Der neue Christ, Innsbruck/Wien/München 1937
Karl Leisner hat den zweiten Band für seine Wissenschaftliche Arbeit verwendet.
[3] Romano Guardini (* 17.2.1885 in Verona/I, † 1.10.1968 in München) – katholischer Religionsphilosoph u. Theologe – Priesterweihe 28.5.1910 in Mainz
[4] Guardini, Romano: Vom Leben des Glaubens, Mainz 1935
Literatur für die Wissenschaftliche Arbeit
Henne-Rösch, „Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testamentes“, Paderborn 1936.
Michael Pfliegler, „Heilige Bildung“, Salzburg 1933.
Ferdinand Kastner, „Marianische Christusgestaltung der Welt“, Paderborn 1936.
Josef Liener, „Der neue Christ“, Innsbruck 1937.
Romano Guardini, „Vom Leben des Glaubens“, Mainz 1935.
Karl Adam, „Das Wesen des Katholizismus“, 8. Aufl. Düsseldorf 1936.
Johannes Maaßen, „Bis an die Sterne“, Freiburg/Br. 1935.
Johann Wolfgang von Goethe, „Faust“.
Martin Grabmann, „Die Idee des Lebens in der Theologie des hl. Thomas“, Paderborn 1922.
Matthias Laros, „Pfingstgeist über uns“, Regensburg 1935.
Matthias Laros
„Die Feierstunde“ Wochenbeilage des Trierischen Volksfreundes Nr. 41, 1956: 13f.
Pies, Otto
Stephanus heute. Karl Leisner. Priester und Opfer, Kevelaer: Butzon & Bercker 1950 (1.–5. Td.), 21950 (6.–8. Td.), 31951 (9.–13. Td.), 41953 (14.–18. Td.), 51958 (19.–21.Td.), 61962 (2.000), 7. Auflage 2008 kommentiert von Hans-Karl Seeger