Homer (griech. Homeros) – (* vermutlich 8. Jh. v. Chr. G., † ?) – griechischer Dichter
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Homers Ilias, geschrieben im 8. oder 7. Jahrhundert v. Chr. G, ist eines der ältesten schriftlich fixierten Werke des Abendlandes. Homer schildert in diesem Epos die Geschichte des Trojanischen Krieges.
Die Odyssee mit den Abenteuern des Königs Odysseus von Ithaka während der Rückkehr aus dem Trojanischen Krieg wird ebenfalls Homer zugeschrieben.
Es gibt zahlreiche Übersetzungen dieser griechischen Texte. In der Regel legte man früher den Text von Johann Heinrich Voß (* 20.2.1751 in Sommersdorf. † 29.3.1826 in Heidelberg) zugrunde.
Erstdruck
Quelle des Fotos: Wikimedia Commons / Foto H.-P.Haac / CC BY SA 3.0 (abgerufen 20.10.2017)
Inzwischen gibt es neuere Übersetzungen, so zum Beispiel von Kurt Steinmann 2007 die Odyssee und 2017 die Ilias.
Unter der Überschrift „Lerne, o Leser, von nun an die Rede gefiederter Worte – Homers ‚Ilias’ ist ein ebenso verstörendes wie anrührendes Kriegsepos. Seit Jahrhunderten haben sich die unterschiedlichsten deutschen Übersetzer daran versucht, doch nur wenige Versionen sind in Erinnerung geblieben. Nun hat sich Kurt Steinmann an die Arbeit gewagt.“ besprach Ulf von Rauchhaupt das Buch in der F.A.Z. vom 19. Oktober 2017. Er hebt das gute Deutsch der Gegenwart hervor, das durchaus mit der „Sprachbeherrschung“ von Johann Heinrich Voß und der „Nähe zum Original“ von Wolfgang Schadewaldt vergleichbar ist.
Link zur Online-Version des Artikels unter FAZ.NET vom 24. Oktober 2017
Unter der Überschrift „Die finstere Sonne Homers – Das Unbegreifliche zieht an: Doch wer zum ersten Mal die Ilias liest, wird in der Gegenwart das darin geschilderte archaische Wüten wiedererkennen.“ sieht Brigitte Kronauer in der F.A.Z. vom 8. April 2017 die „Ilias“ des Homer als Abbild unserer Gegenwart und kommt zu dem Schluß: „Wir erkennen solch archaisches Wüten im 21. Jahrhundert durchaus wieder.“
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Jonas Grethlein
„Die Odyssee“. Homer und die Kunst des Erzählens
München 2017
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Unter der Überschrift „An den Geschichten sollt ihr ihn erkennen – Erzählen als Überlebensstrategie: Jonas Grethlein liest die Odyssee des Homer und erklärt, warum die anhaltende Faszination des Textes sich nicht aus den Heldentaten erklären lässt.“ rezensierte Simon Strauss das Buch in der F.A.Z. vom 4. April 2017. Laut Simon Strauss lassen sich auch Texte, „über die schon alles gesagt scheint“, neu entdecken. Das Interesse des Gräzisten Jonas Grethlein liegt nicht vorwiegend am Thema, sondern „an den vielfältigen Formen und Funktionen, die das Erzählen im Textcorpus einnimmt“.
Link zum Artikel unter Rezensionen bei buecher.de
Derartige Textanalysen waren zu Karl Leisners Schulzeit noch nicht üblich.
In Karl Leisners Aufzeichnungen finden sich mehrere Zitate aus der Odyssee (s. Aktuelles vom 15. Dezember 2016 – In Karl Leisners Schulunterricht war „Troja“ sicherlich ein Thema). Die Ilias erwähnt er nicht direkt, aber auch diesem Epos wird er in der Schule begegnet sein. Möglicherweise hat auch er vor allem in der NS-Zeit das „archaische Wüten“ wiedererkannt.
Siehe auch Aktuelles vom 6. Februar 2016 – Karl Leisner und Troja zu Karneval 1936