Karl Leisner und Ignatius von Loyola

Ignatius

 

Ignatius (Iñigo) von Loyola (* 31.5.1491 auf Schloß Loyola/E, † 31.7.1556 in Rom) – Gründer der Gesellschaft Jesu – Durch sein Exerzitien­buch „Geistliche Übungen“ (span.: Ejercicios espirituales) gab er den Anstoß zur Exerziti­enbewegung. – Seligsprechung 1609 – Heiligsprechung 12.3.1622 – Gedenktag 31.7.

Foto Wikimedia Commons

 

 

Barbara Wenz berichtet in der Tagespost vom 19. Januar 2016 unter der Überschrift „Ignatius jenseits von Legende und Vorurteil. Katholische Klassiker: Der Bericht des Pilgers und Pierre Emonets Biografie sind neu aufgelegt worden“ über die Neuerscheinung zweier Bücher von Ignatius.

IgnatiusPilger

 

Ignatius von Loyola: Bericht des Pilgers übersetzt und kommentiert von Peter Knauer. Echter Verlag, Würzburg 2015 ISBN 978-3-429-03807-6 EUR 14,80

 

 

 

 

 

IgnatiusLegende

 

Pierre Emonet: lgnatius von Loyola Legende und Wirklichkeit Echter Verlag, Würzburg 2015 ISBN 978-3-429-03764-2, EUR 14,50

 

 

 

 

Link zur Tagespost vom 19. Januar 2016

Karl Leisner hört von Ignatius zum ersten Mal während seiner Exerzitien bei dem Jesuiten P. Wil­helm Joist SJ[1] in ’s-Heerenberg/NL.

[1] Pater Wilhelm Joist SJ (* 22.12.1889 in Hunshoven bei Heins­berg, † 16.9.1960 in Kalkar) – Eintritt in die Gesell­schaft Jesu 15.4.1912 in ’s-Heerenberg/NL – Priesterweihe 27.8.1922 – Letzte Gelübde 2.2.1926 – Seine Haupt­aufgaben waren Volks­mission und Exerziti­en. Der Totenzettel von Pater Joist enthält folgende Charakterisierung: „Mit guter Beredsamkeit ausge­stattet, mit rhei­ni­scher Fröhlichkeit begabt, ge­wann er schnell die Herzen. Seine männliche Frömmigkeit zeichnete sich aus durch innige Ma­rienliebe.“

Tagebucheinträge

Donnerstag, 7. Dezember 1933
An Ignatius (Iñigo) von Loyola zeigt er uns die Wandlung zum vollkomme­nen, heiligen Menschen. (Wenn jene es konnten, warum ich denn nicht?!) So sollen wir diese Gnadentage mit ganzem Einsatz erleben. Deshalb für alle und für den Pater beten. Dann auch für sich.
Anschließend erläutert der Pater die Exerzitien­ordnung! Hauptgebot: Stille!! Sammlung.

Freitag, 8. Dezember 1933, Mariä Empfängnis
Der Pater geht wieder vom Leben des heiligen Ignatius aus. Er warb Franz Xaver[2], der Professor wer­den wollte, durch sein zuvorkommendes Wesen für seine Idee, für Gott. Franz Xaver wurde tief von obigem Schriftwort ergrif­fen und wurde Heiden­missionar.

[2] Pater Franz Xaver SJ (* 7.4.1506 auf Schloß Xavier/Javier/Navarra/E, † 3.12.1552 auf der Insel Sancian/China) – Priesterweihe 1537 – Apostel Indiens u. Japans – Erklärung zum Patron aller Missionen der Kirche durch Pius XI. 1927 – Gedenktag 3.12.

Im Studium erfährt Karl Leisner im Fach Kirchengeschichte mehr von der Bedeutung des Ignatius.

Freitag, 11. Mai 1934
Georg Schreiber[1]: Kirchengeschichte des Reformationszeitalters
[Universitäts­mitschrift Nr. 1, 1–23]
Am 15.8.1534 sammelte Ignatius von Loyola seine Genossen um sich, und sie legten auf dem Montmartre [in Paris das Gelübde] der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ab. Dazu kam noch das besondere Versprechen, im Heiligen Land am Heile der Seele zu wirken. Es war also ein neuerliches Hervorbrechen der alten Kreuzfahreridee in dem neuen Orden des Ignatius (→ die Lage Loyolas an der Pilgerstraße nach S. Jacob di Compostella![2]), ein neues Aufblühen des altfranziskanischen Missi­onsgedankens! Wenn aber die Lage für eine Überfahrt dorthin wegen der in den Häfen Italiens wütenden Pest unmöglich sein sollte, so wollte man sich nach Ablauf eines Jahres dem Papste zur Verfügung stellen.

[1] Prof. Prälat Dr. phil. Dr. theol. Georg Schreiber (* 5.1.1882 in Rüdershausen, † 24.2.1963 in Münster) – Prie­ster­weihe 7.4.1905 in Hildesheim – Professor für Kirchengeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster 1917–1935 u. 1945–1951
[2] Loyola liegt ca. 15 km entfernt vom Camino del Norte, dem nördlichen Pilgerweg entlang der Kantabrischen Küste von San Sebastian über Santander und Oviedo nach Santiago de Compostela, und ca. 45 km entfernt vom Camino Francés, dem sogenannten Französischen Weg über Pamplona, Burgos und Leon nach Santiago de Compostela. Seit 1991 verbindet der Wanderweg GR 121, die sogenannte Ruta Ignatiana, die Stadt Pamplona mit dem Kloster von Loyola, dem Stammsitz der Familie des hl. Ignatius im Baskenland bei Azpeitia.

Erinnerung an die „Geburt der Gesellschaft Jesu“ in Paris

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Einträge im Jungmannskalender

Seite 008 009Samstag, 14. Januar 1939
„Nimm hin, Herr, meine ganze Freiheit.“ (Hl. Iñigo [Ignatius von Loyola][1]).

[1]    s. Gotteslob 1975 Nr. 5,6; Gotteslob 2013 Nr. 9,6

Seite 028 029Montag, 13. März 1939
Ich sehe dich immer lachen, mein Teuerster! – Ich freue mich darüber: Wer sich Gott geweiht hat, der hat keinen Grund zu trauern, wohl aber fröhlich zu sein.
Hl. Ignatius von Loyola[1]

[1] Diesen Spruch vom 19.3.1939 hat Karl Leisner rot umrandet, den Namen des Verfassers rot unterstrichen und darunter in roter Schrift vermerkt: z. [zum] 25.III! (Datum seiner Weihe zum Diakon)

Karl Leisner lernte in seinem Leben viele Jesuiten kennen. Am bedeutsamsten war für ihn die Freundschaft mit Pater Otto Pies SJ, die ihm im KZ Dachau das Leben erleichterte, vermutlich sogar rettete. Ohne dessen Initiative wäre es wahrscheinlich auch nicht zur Priesterweihe gekommen. Diese Freundschaft ist dokumentiert in:

PiesLeisner

 

 

 

Seeger, Hans-Karl / Latzel, Gabriele / Bockholt, Christa (Hg.)
Otto Pies und Karl Leisner. Freundschaft in der Hölle des KZ Dachau, Sprockhövel/ Dommershausen 2007

 

 

nicht ausgewiesene Fotos Gabriele Latzel

Siehe auch Karl Leisner und die Jesuiten.