Prälat Joseph Bullmann (* 30.8.1885 in Xanten, † 12.3.1967 in Kellen) – Eintritt ins Collegium Borromaeum in Münster Ostern 1907 – Priesterweihe 10.6.1911 in Münster – Vikar in Telgte 1921–1929 – Kaplan in Münster St. Joseph 1929–1934 – Pfarrer in Kellen 10.5.1934 bis 7.11.1957 u. Dechant im Dekanat Kleve 20.9.1945 – Ehrendechant 1955
Werner Stalder berichtete in der Rheinischen Post vom 4.6.2015 in der Serie „Unsere Seelsorger – Ein Leben zwichen Kreuz, Krieg und Kunst“ über Pfarrer Joseph Bullmann.
Link zur RP ONLINE vom 4.6.2015
Telgte, Dienstag, 6. August 1929
Um 6.30 Uhr Aufstehen usw. im K.-I. [Knickenbergschen Institut]. Um 7.15 Uhr zwei Messen in der Gnadenkapelle beigewohnt. Hierauf gings zu Vinnenbergs, wo’s Milch mit Butterbroten gab. Dann packten wir die Affen und trugen Tagebuch ein. Hierauf schmierte ich mit Peter Drießen und Edi Krechel Butterbrote. Um 10.30 Uhr gings zum Gesellenhaus, wo wir um 11.00 Uhr vor der Volksschule den Lehrern und Kaplänen [Joseph Bullmann, Eberhard Hömann und Heinrich Lösgen] Kasperle spielten. Reinertrag 44,00 [Reichsmark] (10,00 [Reichsmark] für den Saal bezahlt), sonst 54,00 [Reichsmark].
Im Collegium Borromaeum erfuhr Karl Leisner, daß Josef Bullmann Pfarrer in seiner Heimat in Kellen wurde.
Münster, Dienstag, 26. Juni 1934
„Chef“ [Direktor Franz Schmäing] fuhr heute zur Einführungsfeier seines Vikars Bullmann als Pfarrer von Kellen.[1] – Bei der Messe Glaubensanfechtung gegen das heilige Sakrament des Altares. Mit Gnade und Wille überwunden.
[1] Franz Schmäing war von 1931 bis 1934 Pfarrer und Joseph Bullmann von 1929 bis 1934 Kaplan in Münster, St. Joseph.
Münster, Donnerstag, 20. Juni 1935, Fronleichnam
Am Donnerstag 4.23 Uhr ab Münster. – (Vorher 3.10 Uhr raus. Bei [Franz] Kötters durchgestiegen. Am Servatiiplatz heilige Messe vorbereitet. Im Zug Philosophie studiert.) 6.00 Uhr Wesel. 7.35 Uhr zu Hause. 8.00 Uhr Hochamt, feierlich mit goldener Hochzeitsfeier.
Zu Hause fröhlicher Empfang. Mit Willi zur Kellener [St.-Willibrord-]Kirche (Feiner Chor-Wandvorhang![1] – Prozession).
[1] Pfarrer Joseph Bullmann war ab 1934 in Kleve-Kellen tätig. Er ließ in der Werkstatt Hespertal in Essen-Werden fünf riesige von Josef van Heekeren gestaltete Wandbehänge für die Advents-, Weihnachts-, Fasten- und Osterzeit sowie einen grünen für die Zwischenzeiten anfertigen. Letzterer wurde erst im August 1935 geliefert, daher hat Karl Leisner den Oster-Vorhang gesehen.
Montag, 2. April 1945, Ostermontag
2000 Jahre Niederrhein – 800 Jahre Kleve – Nachkriegszeit:
„Kleve ist eine tote Stadt, ohne Bewohner, ohne Kirchen und Priester – ein Grab“, notierte Pfarrer Bullmann schon zum 15. Oktober 1944 in seinem Tagebuch.[1]
[1] URL http://www.heimat-kleve.de/geschichte/chronik/18.htm – 21.1.2012
Sonntag, 15. April 1945
Mutter Amalia Leisner:
[Am] 15. April 10.00 Uhr in Cleve[, Spyckstr. 29,] angelangt, Ike und Friedi [Maria und Elfriede Mütter] empfingen uns. Maria und ich um 17.00 Uhr im NSV-Kindergarten heilige Messe besucht[1].[2]
[1] Vermutlich befand sich dieser Kindergarten in Kellen. Pfarrer Joseph Bullmann zum Schmuck am Fronleichnamstag am 31.5.1945:
Auf der Kirche wiederum die gelb-rote Fahne; an der Bannerstange des ehemaligen NSV-Kindergartens: ein blau-weißes Fahnentuch (URL http://www. heimat-kleve.de/geschichte/bullmann/bullmann.htm – 24.4.2012).
[2] Leisner, Amalia: Notizen vom 2.3.1945ff./I, (Manuskript): 1f.
Fotos IKLK-Archiv