Karl Leisner und Papst Leo XIII.

Vincenzo Gioacchino Pecci (* 2.3.1810 in Carpineto Romano/I, † 20.7.1903 in Rom) – Priesterweihe 1837 – Titularerzbischof 1837 – Bischof von Perugia/I 1846–1878 – Papst Leo XIII. 20.2.1878

Leo XIII.
Aeterni Patris Unigenitus [Der eingeborene Sohn des ewigen Vaters] (über die Erneue­rung der Wissenschaft) vom 4.8.1879
von Karl Leisner erwähnt: WA (Wissenschaftliche Arbeit)
ders.
Rerum novarum [Der Geist der Neuerung] (Sozialenzyklika) vom 15.5.1891
von Karl Leisner erwähnt: 11.4.1935

 

 

Jörg Ernesti
Leo XIII.
Freiburg 2019
480 Seiten, 38,00 €

 

 

 

Unter der Überschrift „Was der erste Medienpapst vom Eigentum hielt – Der fleißigste Enzyklikenschreiber der Kirchengeschichte: Jörg Ernesti porträtiert Leo XIII. als Mann des neunzehnten Jahrhunderts mit Gespür für Zukunftsfragen“ bespach René Schlott das Buch in der F.A.Z. vom 3. April 2019. Jörg Ernesti legt damit die erste deutschsprachige Vollbiographie über diesen Papst seit mehr als 80 Jahren vor.

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Karl Leisner hat sich mit Papst Leo XIII. beschäftigt.

Tagebucheinträge

Karl Leisner und der Jungkreuzbund
Vermutlich hatte Karl Leisner von der Pilgerfahrt des Jungkreuz­bun­des Westfalen vom 7. bis 22. August 1926 nach Rom erfahren. Bei die­ser Gele­genheit sprach Papst Pius XI. in einer Sonderaudienz zu den Pil­gern:
Wir freuen uns sehr, so würdige Vertreter des Jungkreuzbundes bei uns zu sehen. Wir beglückwünschen Sie zunächst wegen des Namens Jung­kreuz­bund. Im Kreuz ist Heil! Per aspera ad astra! (Durch Nacht zum Licht!)
Wir beglückwünschen Sie auch wegen des Programmes, das sich in die­sem Namen ausspricht. In Ihrem Programm sind enthalten: Enthalt­sam­keit und Op­fermut. Beide sind die Grundlagen des Christentums. Unser glor­reicher Vorgän­ger Leo XIII. sagte: Facere et pati! Arbeiten und lei­den! Das ist das ganze Chri­stenleben. Arbeiten und leiden! Ab­stine – sustine! (Verzichte und dulde!)
Das Kreuz redet von Liebe. Die Liebe ist es auch, die Sie zum schönen Werke treibt, die Liebe zu Gott und den Menschen.[1]
[1] Volksfreund 1926: 303

Münster, Donnerstag, 11. April 1935
Vorigen Mittwoch P. [Fritz] Vorspels [SJ] Predigt „Jugend und Kir­che“ war begeisternd und echt und klar (nach der Erziehungs-Enzyklika Pius XI.[1]) – Gestern über „Kirche und Wirtschaft“ (Leo XIII. „Rerum nova­rum“[2] und Pius XI. „Quadragesimo anno“[3]).[4]
[1] Pius XI.: Divini illius Magistri vom 31.12.1929
[2] Leo XIII.: Rerum novarum vom 15.5.1891
[3] Pius XI.: Quadragesimo anno vom 15.5.1931
[4] P. Fritz Vorspel SJ hielt die Fastenpredigten im Dom zu Münster unter dem Thema:
Die Welt ist Aufgabe der Kirche; die Kirche ist Vollendung der Welt.

Karl Leisners Wissenschaftliche Arbeit 1937/1938
Einen tiefen Sinn erfährt die natürlich-leibliche Sphäre dadurch, daß sie zum Symbol für höheres Leben, ja göttliches Leben wird. (vgl. die Enzyk­lika Leos XIII. „Aeterni Patris“) Auch von daher fällt Licht in das Natür­lich-Leibliche, das es zu einer tief ge­heimnisvollen Wirklichkeit macht. Es fällt von den Gesetzen und Wirklichkeiten des leiblichen Lebens und Wach­sens ein für uns Menschen hier auf Erden unent­behrli­ches Licht auf die Gesetze und Wirk­lich­keiten des geistigen, sittlichen und gnaden­haften Wachsens und Lebens. Von daher verstehen wir erst wie Leo XIII. in seiner oben erwähnten Enzy­klika gerade die thomistische Philosophie zu vertiefter Forschung in den Naturwissenschaften anfeuert – und damit nicht zu­letzt alle Kleriker und führenden Christen. Aber bis heute ist der Ruf des Papstes noch lange nicht in der ganzen Kirche vernommen und befolgt worden.