Karl Leisner und seine Lieder (18)

 

Karl Leisner mit seiner Schwester Maria 1937 im Allgäu

 

Quelle des Fotos: Karl Leisner-Archiv

 

 

 

 

Singen unter verschiedenen Aspekten (1)

„Mit Sang und Klang“ (1, 1927-1928)

Neben Vorlesen und Spielen gehörte zu den Gruppenstunden auch das Singen. In der vorhandenen ersten Gruppenchronik notierte Karl Leisner als Schriftführer gewissenhaft, wann und oft auch was bei den Zusammenkünften gesungen wurde. Bei der Auswahl der Lieder diente in der ersten Zeit vorwiegend das Liederbuch der Katholischen Jugendbewegung „Der Spielmann“ als Vorlage.

Dienstag, 22. Februar 1927
Lieder: 1.) „Heut noch sind wir hier … [zu Haus]“

Dienstag, 1. März 1927
Zuerst sangen wir Lieder. […] Zuletzt sangen wir zum Abschied „Wir zogen in das Feld“.

Dienstag, 8. März 1927
Zuletzt sangen wir noch ein paar Lieder.

Dienstag, 15. März 1927
Heute be­schäf­tigten wir uns mit dem Thema „Wandern“. Als wir dieses Thema gründ­lich durchgesprochen hatten, sangen wir zum Abschied das Lied: „Heut noch sind wir hier zu Haus“. Nun gingen wir froh nach Hause.

Freitag, 10. Juni 1927
Fahrt zu „Mann und Frau“, Streepe, Graefenthal und Niers.
Als wir uns Mann und Frau ange­schaut hatten, gings auf herrlichen Waldwegen zum Forsthaus Streepe, dort wurde abge­kocht. […] Allmählich wurde es doch Zeit, daß wir vom Forsthaus Ab­schied nah­men, darum san­gen wir zum Abschied ein paar Strophen vom Lied „Heut noch sind wir [hier zu Haus]“.

Dienstag, 14. Juni 1927
Lied: „Flamme empor“

Freitag, 24. Juni 1927, Johannes der Täufer
Das Patronsfest auf Burg Ran­zow (mit dem Kreuz­bund). Gegen 15.15 Uhr zogen wir mit Sang und Klang an der Ecke Linden­allee-Hagsche Straße (an den decken Boom) ab.[…]
Ferner wurde verlost (ohne Geld), wobei viele manch schöne Preis­chen gewan­nen. Nach der Verlosung wurde im Saal gesungen (die Fußball­kanonen aber fußball­ten). […]
Sodann bega­ben wir uns zum Johan­nis­feuer, das nahe bei Ran­zow im freien Feld lag. Als es hell auflo­derte, sangen wir das Flam­men­lied „Flamme empor“, und es wurde von den Mäd­chen ein Reigen um den Maibaum gemacht.

Dienstag, 13. September 1927
Gesungen: „Ich habe Lust im weiten Feld“ und „Der Jäger in dem grünen Wald“.

Dienstag, 27. September 1927
Gesun­gen: ?

Dienstag, 18. Oktober 1927
Gesungen:

Dienstag, 8. November 1927
Gesungen: „Ich habe Lust [im weiten Feld]“

Montag, 14. November 1927
Gesungen: Vorerst so woll’n wir loben [Mariam].

Dienstag, 20. Dezember 1927
Gesungen: ?

* * * * *

Dienstag, 10. Januar 1928
Gesungen: „Ich habe Lust im weiten Feld“ und „Heut noch sind wir hier zu Haus“.

Sonntag, 22. Januar 1928
Gesungen: „Ich habe Lust [im weiten Feld]“, „Der Jäger in dem grünen Wald“ und   ?

Donnerstag, 9. Februar 1928
Gesungen: „Ein Vogel wollte Hochzeit halten“[1].
[1]  Es war das erste von der Gruppe gesungene Lied, das nicht aus dem Liederbuch „Der Spielmann“ stammte.

Samstag, 11. Februar 1928
Carl von Vogelsang und Johannes Maier waren erschienen. Wir san­gen neue Lieder. Und es wurde der Gautag auf Nideggen besprochen. – Kas­per­le­spiele – Lieder gesungen.

Carl von Vogelsang:
Der Frühling hat seinen Einzug gehalten in unserer Heimat. Allüberall grünt und blüht es.
Wir streben dahin, daß der Kreuzbund Neubelebungsbewegung sei.
[…]
Es soll doch allmählich auch eine neuer Stil in die Form des Grup­pen­lebens einziehen. Die Versammlungen sollen mit einem frischen Lied er­öffnet werden.
[…]
Zwischendurch ertönt wie­der ein fri­sches Lied aus dem Hohenecker Singebuch. Wir sehen, daß wir einige Klampfen oder Fideln in der Gruppe haben, die mögen die Be­gleitung ge­ben.[1]
[1]
  Volksfreund 1928: 86f.

Sonntag, 12. Februar 1928
Wir spielten vier Kasperlstücke und sangen Lieder.
Die andere [Jungkreuzbund-]Gruppe [Sigismund] führte ein Rüpelspiel und Zauberstücke auf und sang auch mit uns. Ein Kreuzbündler sang ein selbst­gedichtetes Lied.

Montag, 13. Februar 1928
Gesungen: 1.) „Ein Vogel wollte Hochzeit halten“ 2.) „Die lippischen Schüt­zen“.
[…]
Am Sonntag ist um 10.30 Uhr Singestunde.

Sonntag, 19. Februar 1928
Singe­stunde zusammen mit NDern. […]
Lieder: „Vorerst so woll’n wir loben“ –„In Gottes Namen“ – „Unser liebe Fraue“[1]– „Zu Regensburg auf der Kirchturmspitz“ – „Trem, trem, trem, türidi“ [Trem, trem, trärididi] – „Heut noch sind wir hier [zu Haus]“.

[1]  Willi Leisner an Hans-Karl Seeger:
Wir sangen das Landsknechtslied „Unser Liebe Fraue vom kalten Bron­nen“. Das Adventslied „Unsrer Lieben Frauen Traum“ wäre im Fe­bruar unwahr­scheinlich.
Der Spielmann, S. 195f., hat auch das Lied „Unsre Liebe Frau, die wollt aufs Wandern gehen“, das es in verschiedensten Variationen gibt.

Montag, 20. Februar 1928
Gesungen:

Sonntag, 11. März 1928
[Bericht] Fahrt zum Puhl am Sonntag den 11.3.1928.

Eine Fahrt zum Puhl
Willi Leisner:
Die an­grei­fende Partei schlich sich durch einige Dickichte bis in die Nähe des La­gers. Einer der Angreifer, genau Paul [? Schraven], brach in das Lager ein, wurde aber von mehreren Verteidigern umringt und in den Sumpf geworfen. Dadurch wurde er wütend und biß einen Verteidiger in den Arm (nach der Melodie: „Der Neger hat sein Kind gebissen“). – Das Spiel ohne Bis­sig­keiten.[1]
[1]
  Johannisfeuer 1928: 142

Montag, 19. März 1928
Ge­sungen: Früh­lings­lieder.

Sonntag, 25. März 1928
Nach Spielschluß zogen wir unter Sang und Klang nach Hause, wo wir gegen 18.45 Uhr landeten.

Montag, 26. März 1928
Gesun­gen: Naturlieder.

Montag, 2. April 1928
Gesungen: Frühlingslied: „Trario, der Sommer“.

Fahrt nach Nideggen vom 5. bis 10. April 1928

Freitag, 6. April 1928
Wäh­rend die andern kochten, saßen wir auf der Brücke und sangen Lieder.

Sonntag, 8. April 1928, Ostersonntag
Nach der Messe gings, nach­dem wir die anderen Gruppen [des Jungkreuzbundes] aus Mön­chen­­­glad­bach, Dü­ren, Aachen usw. begrüßt hatten, gemeinsam singend zum Zeltla­ger auf der Rather Heide. […]
Der Morgen verging durch Singen, Spielen und in der Heide lie­gen. […]

Dann war Osterfeuer und Knappen­weihe. Es wurden Lieder gesun­gen, Gedichte vorgetragen.

* * * * *

Montag, 23. April 1928
Schriebe besprochen und vorgele­sen. Gesungen. […]
Die Stücke verteilen; ein Giebel soll auf unser Kasperletheater gemacht werden usw. und Lieder gesungen.

Montag, 7. Mai 1928
Gesungen.

Sonntag, 13. Mai 1928
Gesungen und folgende Stücke gespielt: […]

Montag, 14. Mai 1928
Geldverteilung [vom Theaterspiel] von Sonntag und gesungen.

Sonntag, 10. Juni 1928
Auf dem Großen Markt war’s [bei der Fronleichnamsprozession] wie im Para­dies! Hier wurden Lie­der gesungen und der Segen ge­geben.

Samstag, 23. Juni 1928
Johannisfeuer [zum Patronatsfest des Kreuzbundes] im Jagen 198, mit Quick­­born und Jungkreuzbund
[…]Gegen 22.00 Uhr wurde das Feuer angezündet, gesungen und gesprochen.

Westfalenfahrt vom 3. bis 18. August 1928

Freitag, 10. August 1928
Nach dem 16.00-Uhr-Kaffee schwam­men wir und trieben an­deres, zum Beispiel Singkreis.

Samstag, 11. August 1928
Albert Kremer hielt eine kurze Ansprache und dann sangen wir das Lied: „Sankt Jürg, der frumbe Reitersmann“.

Sonntag, 12. August 1928
Um 7.00 Uhr war in der Pfarrkirche [St. Clemens in Telgte] Hochamt, das wir sangen.

* * * * *

Freitag, 21. Dezember 1928
Nach dem Essen sangen wir in der Kapelle [des Klosters Mariental in Groesbeek] das Lied: „Meerstern, ich dich grüße“. Dann besichtigten wir den Kloster­garten und die Hühnerfarm. Wir verabschiedeten uns von den guten Schwe­stern mit dem Lied: „Sankt Jürg, [der frumbe Rei­ters­mann]“.