Karl Leisner und seine Spiele (31)

Spiele mit Lebensfaden

Lebensfaden ist ein Begriff aus der Mythologie. Die Fertigung erfolgte durch die Schicksals­göttinnen (Moiren, Parzen od. Nornen).
In der Jugendbewegung war er ein Element bei Gelände- oder Kriegs­­spielen. Jeder Mit­spie­ler erhält einen farbigen Faden, den er sich ums Handgelenk bindet und weder verlieren noch sich abneh­men lassen darf. Dann teilen sich die Spieler in Gruppen von ca. 6 bis 8 Personen auf und verstecken sich im Gelände. Nach einer vorher festgelegten Zeit fangen sich die Gruppen gegenseitig wie folgt: Gruppe 1 fängt Gruppe 2, Gruppe 2 fängt Gruppe 3 etc., insofern ist jeder Jäger und Gejagter. Wer jemanden abschlägt, erhält dessen Lebens­faden. Sieger ist am Ende die Gruppe mit den meisten Fäden.

Quelle des Fotos: privat

Spielebeschreibung
Um das Faden-Spiel im Wald zu spielen, bedarf es einiger bunter Wollfäden als Utensilien, die Anzahl richtet sich nach der Teilnehmerzahl. Jede Gruppe erhält dabei ihre eigene Farbe, wovon jedes Kind den Faden um seinen Arm gebunden bekommt.
Auch mindestens zwei Fahnen sind Inhalt des Spiels, (Die genaue Anzahl richtet sich nach der Zahl der vorhandenen Gruppen). Jedes Team läuft mit seiner Fahne nun in eine andere Richtung des Waldes und versteckt die Fahne darin.
Nun teilen sich die Gruppen auf. Eine Hälfte begibt sich auf die Suche nach der gegnerischen Fahne, die anderen versuchen die Gegner von ihrer eigenen Fahne abzuhalten, indem sie versuchen die Teamfäden der anderen vom Arm abzureißen. Hat ein Mitspieler keinen Faden mehr am Arm, so ist er disqualifiziert. Die Aufgabe besteht darin, die Gegnerfahne zu finden und zum Spielleiter zu bringen. Das erste Team, dem dies gelingt, hat gewonnen. Alternative: Spieler mit abgerissenen „Lebensfäden“ scheiden solange aus, bis sie sich beim Spielleiter einen neuen Faden abgeholt haben. (URL http://www.gruppenspiele-hits.de/wald-gelaendespiele/Das-Lebensfaeden-Spiel.html – 2 8.4.2018)

Sonntag, 25. März 1928
Wir trafen uns am Gymnasium um 14.30 Uhr. Wir planten ein Kriegsspiel mit Lebensfaden. Guido (Cladder) ging flott die Lebensfäden ho­len, die wir bei Bresserberg umgebunden kriegten.

Freitag, 24. August 1934
Unsere Kerle sind in Hochstimmung. Mit Sie­gesgewiß­heit zie­hn wir in die Schlacht. Schlei­chen, Lauschen, Suchen, Kämpfen um den Lebensfaden. – Nach unse­rm Sieg sammeln wir uns auf der „großen Heeres­straße“ und zie­hen mit Schlachtgesängen ins Lager zurück.