Wilhelm Raabe (Pseudonym Jakob Corvinus) (* 8.9.1831 in Eschershausen, † 15.11.1910 in Braunschweig) – Schriftsteller
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Die F.A.Z. vom 15. August 2015 brachte einen Artikel von Moritz Baßler zu Wilhelm Raabe unter dem Titel „Zum wilden Mann[1] – Dieser Poetische Realismus ist oft ein Stückchen schlauer als seine Verächter: Wilhelm Raabe wird noch immer unterschätzt. Ein Aufruf zur Wiederentdeckung des Autors, dessen schwarze Schlüsse bis heute zu Tränen rühren.“
[1] siehe Link zur Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet (ZUM.de)
Moritz Baßler kommentiert die verschiedenen Erzählungen und Romane von Wilhelm Raabe.
Link zum Artikel in der F.A.Z. vom 15. August 2015
Raabe, Wilhelm
Der Hungerpastor, Berlin o. J.
Erster Teil 1864 der Trilogie, die sich mit „Abu Telfan“ 1866 und „Der Schüddenrump“ 1870 fortsetzte.
Karl Leisner notierte auf einem Zettel zu lesen:
[Wilhelm Raabe, Der] Schüddenrump [1870]
[ders.]
Abu Telfan [oder die Heimkehr vom Mondgebirge (1867)]
Karl Leisner, selbst ein Gottsucher, imponierten vergleichbare Gestalten aus der Literatur. Unter anderem las er den „Hungerpastor“ und schrieb am 27. Juni 1933 in sein Tagebuch:
Geregelter Tag. Morgens: Parzival.[1] Der ringende, strebende Gottsucher ( Hans Unwirrsch[2] – Peer Gynt[4] etc.)
[1] Aus der Zeitschrift Sturmschar:
Er reißt sich aus der Pflege der Mutter, er begeistert sich an der Haltung der Ritter, er reitet in die Welt, liebt die Welt, kennt sie. – Ritter der Tafelrunde, erfüllt er all die hehren Aufgaben im Dienste der Selbsterziehung, der Nächstenliebe, der Tapferkeit, der Zucht. Seine innere Wandlung, sein Finden zur Burg, die große Sünde seines Schweigens: er sieht und erlebt den Gral – und ist doch nicht dabei; er steht noch abseits. Und wieder sein Rückfall in die Welt, seine große Sühne in den Irrfahrten durchs Land, durch die Tiefe des Lebens, seine Wiederkehr, nachdem er das Ringen um sein menschliches, männlich-reines Leben kampf- und siegreich vollendet hat.
Wir sollten der Jungmannschaft den Menschen einmal nicht so sehr als Helden, denn als Menschen, in seiner Schwachheit und seinem Ringen und Siegen zeigen (Sturmschar – Zeitschrift 1935: 155).
[2] Protagonist des Romans „Der Hungerpastor“
[4] Ibsen, Henrik: Peer Gynt (1867)
Henrik Ibsen hat über Peer Gynt, Sohn der Bauernwitwe Aase, 1867 ein Drama geschrieben, eine Gestaltung der norwegischen Volksseele in ihrer Neigung zu Träumerei und Phantastik und zugleich eine symbolerfüllte Menschheitsdichtung.
Das Stück, dessen Handlung am Anfang des 19. Jh. beginnt und in den 1860er Jahren endet, spielt im Gudbrandstal und seinen Bergen, an der Küste von Marokko, in der Wüste Sahara, im Tollhaus zu Kairo und auf See.
Herbert Alfred und Elisabeth Frenzel:
Der Schusterssohn Hans Unwirrsch ist getrieben von Erkenntnisdrang und jenem „Hunger nach dem Maß der Dinge, den so wenige Menschen begreifen und welcher so schwer zu befriedigen ist“. Er geht unter großen Schwierigkeiten seinen Weg und endet als Pfarrer auf der Hungerpfarre Grunzenow, als ein freier und froher Mensch. Im Gegensatz dazu zielt der Weg des Moses Freudenstein nach äußerem Glanz und Besitz; er endet als Spitzel der preußischen Regierung gegen verbannte Freiheitskämpfer im Ausland.[1]
[1] Frenzel, Herbert Alfred u. Elisabeth: Daten deutscher Dichtung. Chronologischer Abriß der deutschen Literaturgeschichte, München: dtv 1962, Bd. II: 84f.
Raabe, Wilhelm
Die Leute aus dem Walde. Ihre Sterne, Wege und Schicksale, Berlin 1931 – ein Erziehungsroman in 36 Kapiteln
Karl Leisner aus Dachau am Samstag, 19. April 1941, an seine Familie in Kleve:
Lest Wilhelm Raabe „Die Leute aus dem Walde“ – zum „Schießen“. Prächtiger Humor. So leben wir und Ihr lebt.