Karl Leisners erster Opernbesuch galt dem „Fliegenden Holländer“ von Richard Wagner

Die Oper wurde 1843 uraufgeführt. In ihr ist der niederländische Schiffskapitän Bernard Fokke (17. Jh.) verewigt. Er versuchte vergeblich, das Kap der Guten Hoffnung zu umsegeln. Wegen seiner Niederlage verfluchte er Gott und die Naturgewalten. Zeitlebens verdammt, durchkreuzte er mit seinem mit blutroten Segeln und einem schwarzen Masten versehenen Geister­schiff die Weltmeere. Alle, die diesem Schiff begegneten, stürzten ins Unglück.

Quelle des Fotos: Wikimedia Commons / gemeinfrei (abgerufen 28.07.2017)

 

 

Wilhelm Richard Wagner (* 22.5.1813 in Leipzig, † 13.2.1883 in Venedig/I) – Komponist, Dramatiker, Schriftsteller u. Dirigent

Quelle des Fotos: Wikimedia Commons / gemeinfrei (abgerufen 28.07.2017)

 

 

Als Karl Leisner in Münster Theologie studierte, boten sich ihm kulturell vielfältigere Möglichkeiten als in Kleve. Unter anderem erlebte er im Stadttheater Münster, dem damaligen Lortzing-Theater, seine erste Opernaufführung.

Münster, Freitag, 21. Dezember 1934
Abends im Stadt­theater den „Fliegenden Hollän­der“ von Rich. W. [Richard Wagner] besucht. Glänzende Tech­nik – wie zum Beispiel das Gespensterschiff nahte – leider hatte ich es nicht vorher studiert und so konnte ich das Tiefere nicht so „genießen“ und spüren. Es war jedenfalls meine erste Oper (für 0,60 [Reichs­mark]) mit Text (0,95 [Reichsmark]), und der Ein­druck war – gewaltig.

„Die Meistersinger von Nürnberg“ erwähnt er nur indirekt anläßlich einer Veranstaltung in Kleve.

Kleve, Sonntag, 25. Juni 1933
Um 20.00 Uhr im Rheingoldsaal[1] VDA-Veranstaltung.[2] (Fest der deutschen Jugend.) Sprechchöre, Lieder etc., ein Hans-Sachsspiel.[3] (Wäh­rend­des­sen ging ich mit Jupp [Ger­lings] spazieren!)

[1] Rheingoldsaal in Kleve
Ecke Hohenzollernstr. (heute Ringstr.)/Lindenallee befand sich zunächst das „Ho­tel-Restaurant an der Linde“ und anschließend das „Hotel Rheingold“. An der Lindenallee lag auch die 1.500 Personen Platz bietende, verschiedenen Zwecken dienende Rheingoldhalle.
[2] Unter den Punkten der „Amtlichen Mitteilungen vom Reichsamt des Jung­män­ner­verbandes“ brachte „Der Jungführer“ folgenden Be­schluß zur Kennt­nis:
5. Die Reichsführerschaft beauftragt die Reichsleitung, gegen die Bildung von Ortsgruppen des VDA (Vereins für das Deutschtum im Ausland) mit re­gel­mäßi­gem Gemeinschaftsleben Einspruch zu erheben. Der VDA muß Zweck­verband bleiben, wenn wir Katholiken mitarbeiten sollen, nicht eine neue Konkurrenz in­terkonfessioneller Jugendorganisationen (Jungführer 1932: 118).
[3] Humorvolle Stücke wie „Das böse Weib“ oder „Der gestohlene Schinken“ des Schuhmacherpoeten Hans Sachs, den Richard Wagner mit der Oper „Die Meister­singer von Nürnberg“ ehrte, Uraufführung am 21.6.1868 in München.

Wie hätte er auf die heutigen Operninszenierungen bei den Bayreuther Festspielen reagiert? Jan Brachmann besprach die Aufführung der „Meistersinger von Nürnberg“ in der F.A.Z. vom 27. Juli 2017 unter der Überschrift „Kurzschließendes Blickgeplänkel – Barrie Kosky inszeniert Wagners ‚Meistersinger’ bei den Bayreuther Festspielen“.

Link zur Berliner Morgenpost vom 4. Juni 2017– Barrie Kosky inszeniert Wagner: „Bayreuth ist Comedy“

Link zu BR Klassik vom 24. Juli 2017 – Es geht nur um Wagners Ego

Link zur ZEIT ONLINE vom 26. Juli 2017 – Der Prozess

Link zu SWR2 Kultur Info vom 26. Juli 2017 – Wahnfried und das Tribunal

Link zu 3sat vom 28. Juli 2017 – Frischer Wind in Bayreuth

Link zu Merkur.de vom 29. Juli 2017 – Bayreuther „Meistersinger“: Täter der Klamotte

Link zu Deutschlandfunk Kultur vom 30. Juli 2017 – Aus den Feuilletons – In Bayreuth artet eine Prügelszene aus