Karl Leisners Jugendkaplan Wilhelm Hetterix drehte einen Stummfilm

Unter der Überschrift „Stummfilm erzählt von Veener Tagen im Krieg – Der Förderverein Haus der Geschichte in Veen zeigt einen Film, den der Priester Wilhelm Hetterix vor 76 Jahren privat gedreht hat“, berichteten Bernfried Paus (Text) und Armin Fischer (Repros) in der Rheinischen Post vom 5. Januar 2017 über die Geschichte des 25-minütigen Stummfilms.

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Quelle des Fotos: Gemeinde Alpen  (abgerufen 11.03.2017)

 

St. Nikolaus in Veen
Errichtung als Kapelle um 1162 – Erhebung zur Pfarrkirche 1232 – Erweiterung auf die heutige Größe 1458 – fast gänzliche Zerstörung gegen Ende des Zweiten Weltkrieges – Vollendung des Wiederaufbaus 1950 – Seitdem erstrahlt die Kirche, allerdings ohne Spitzturm, wieder im alten Glanz.

 

Wilhelm Hetterix (* 6.3.1907 in Veen, † 24.11.1995) – Eintritt ins Collegium Borromae­um in Münster 1.5.1930 – Priesterweihe 29.7.1934 in Mün­ster – Kaplan in Kleve Christus König 3.8.1934 bis 1940 – Kleve, Hohen­zollernstr. 26 – großes Engagement in der Jugend­arbeit – Mili­tär­dienst 1940–1945 – Pfarrer in Rindern St. Willi­brord 1954–1964 – Im Seligsprechungs­pro­zeß für Karl Leisner hat er 1981 als Zeuge ausgesagt.

Quelle des Fotos: Fotograf Armin Fischer (abgerufen 11.03.2017)

Wilhelm Hetterix, vor 110 Jahren geboren, wurde 1934 als Neupriester Kaplan in Kleve. Karl Leisner stand damals auf dem Höhepunkt seiner Jugendarbeit; denn Bischof Clemens August Graf von Galen hatte ihn gerade zum Diözesanjungscharführer ernannt. So wundert es nicht, daß Karl Leisner den in der Jugendarbeit sehr engagierten Kaplan häufig in seinen Tagebüchern und Briefen erwähnt. Ein besonders markantes Beispiel ist sein Tagebucheintrag vom Michaelsfest 1934. Als Vizepräses der Sturmschar leitete Wilhelm Hetterix am 29. September 1934, dem Fest des Erzengels Michael, in der Christus-König-Kirche in Kleve eine beeindruckende Feierstunde. Diese war stark geprägt von Protest gegen den aufsteigenden Nationalsozialismus. Der Termin des Festes des hl. Michael, des Patrons des deutschen Volkes, und die dem entsprechende Auswahl der Lieder geben Zeugnis davon.

Kleve, Samstag, 29. September 1934
Samstagabend hatten wir in unserer Sturmschar erst in der Mühle, die jetzt auch einen feinen unteren Raum hat, eine zackige Schar­stunde mit Trutz-, Kampf- und Bekenntnisliedern zu Ehren unseres lichthel­len Schutzherrn des heiligen Erzengels Michael.[1] Hein Wennekers[2] spricht zur Schar Worte des Kampfes, der Treue, des Sieges. Die Jungenschaft, die jetzt ihre Probezeit hinter sich hat, tritt heute in unsern Bund[, den Katholischen Jungmännerverband Deutschlands (KJMVD)]! Heil unsern Mit­kämp­­fern unter Christi Banner! Emil (Beck­mann) gelobt treue Gefolg­schaft dem Führer[3] und dem [Sturm-]Schargesetz. – Treue um Treue! – Sie schen­ken Hein ein Bild – Hein jedem eins (Bild) aus der Schar! Selbstge­macht ist der Rahmen! – In Freude und Ernst geht’s in die nächtlich-dunkle Christus-König-Kirche.

[1]  u. a. vermutlich die Lieder: „Sankt Michael“ (Unüberwindlich starker Held) und „Sankt Michel“ (Sankt Michel, der vor Gottes Thron)
Sankt Michael
1. Unüberwindlich starker Held, Sankt Michael! Komm uns zu Hilf, zieh mit zu Feld! Hilf uns hie kämpfen, die Feinde dämpfen, Sankt Michael!

2. Die Kirch dir anbefohlen ist, Sankt Michael. Du unser Schutz- und Schirmherr bist. Hilf uns …
3. Du bist der himmlisch Bannerherr, Sankt Michael! Die Engel sind dein Königsheer. Hilf uns …
4. Groß ist dein Macht, groß ist dein Heer, Sankt Michael, groß auf dem Land, groß auf dem Meer. Hilf uns …
5. Den Drachen du ergriffen hast, Sankt Michael, und unter deinen Fuß gefaßt. Hilf uns …
6. O starker Held, groß ist dein Kraft, Sankt Michael! Ach komm mit deiner Ritterschaft. Hilf uns …
7. Beschütz mit deinem Schild und Schwert, Sankt Michael, die Kirch, den Hirten und die Herd! Hilf uns …
(Worte: Kirchenlied Köln, gedruckt bei Peter von Brachel 1623. Der Text stammt von Friedrich Spee; Weise: unbekannt)
Graues Singeschiff 1934: 13
Sankt Michel
1. Sankt Michel, der vor Gottes Thron hält mit den Engeln Wache, du bist der Deutschen Schutzpatron, entscheide unsre Sache. Tu um dein Schwert, zäum auf dein Roß und zeuch voran dem Heere! Es gilt die deutsche Ehre! Sankt Michel, salva nos!

2. Du zwangst den stolzen Satanas mit Ketten einst und Banden, mach auch der Feinde Stolz und Haß, du starker Held, zu Schanden! Uns schreckt kein Speer und kein Geschoß, nur vor den Bösen zagen, die falsche Treue tragen. Sankt Michel, salva nos!
3. Du führst die Seelen himmelan, die zum Allvater wallen. O sei auch unser Reis’gespann, wenn wir am Blachfeld fallen! Eins, Herre, bitten wir dich bloß, führ uns nicht eh’ von hin­nen, eh’ wir den Sieg gewinnen! Sankt Michel, salva nos!
(Worte: Ottokar Kernstock; Weise: Walther Hensel)
Fasbender 1952: 55, Am Scheidewege 1936: 16
[2]  Heinrich (Hein) Wennekers (* 22.11.1907 in Kellen, † 26.9.1981) (Schreiner, später Hausmeister) – Heirat mit Cornelia Wennekers, geb. Straatman (* 15.11.1910, † 30.5.1980) vermutlich 1942 – Kleve, Mittelweg 106 – Er war von 1922–1930 Mitglied des Jungborn und führte 1932 eine Jungschargruppe. Im Oktober 1937 kam die Gestapo aus Düsseldorf zu ihm als Sturmscharführer für Kleve Oberstadt zwecks Auf­lö­sung des KJMVD Kleve Oberstadt auf Grund der Verordnung zum Schutz von Volk und Staat vom 28.2.1933. Im Seligsprechungsprozeß für Karl Leisner hat er 1981 als Zeuge ausgesagt.
[3]  Gemeint ist Jesus Christus oder der damalige Reichsführer der Sturmschar Johannes (Hans) Niermann (* 10.8.1913 in Recklinghausen, † ge­fallen 18.6.1940 an der Westfront in Frankreich) – Umzug der Familie nach Rheine 1925 – Schüler der Ludgerus-Schule – Lehre als Weber bei der Firma C. Kümpers Söhne – Gruppen- und Dekanats­füh­rer der 1930 in Rheine entstandenen Sturmschar – Er galt als Führernatur; daher wundert es nicht, daß er nach seiner Kündigung als Tuchweber die Leitung der Sturmschar der Diözese Münster über­nahm. Ab 1935 war er als Nachfolger Franz Stebers Reichs­führer der Sturm­schar und nahm an der Romfahrt teil. Deren Höhepunkt war die Audienz bei Papst Pius XI. Ab November 1935 griff die Gestapo unmittelbar in die Arbeit der Zentrale des Jungmän­nerverbandes ein, und das Jugend­haus Düsseldorf wurde vorübergehend geschlossen. Am 5.2.1936 startete die Gestapo im Rheinland und in Westfalen eine Groß­aktion gegen den Jungmännerverband wegen angebli­cher Zusammenarbeit mit Kommuni­sten. Dies diente als Vorwand für die Verhaftung von 57 Personen, unter ihnen auch Hans Niermann. Nach neun Monaten Haft wurde er entlassen. Schon zu Beginn des Jahres 1937 nahm er seine Tätigkeit als Reichsführer der Sturmschar wieder auf. Im Laufe des Jahres 1938 faßte er den Entschluß, Priester zu werden und begann ein Theologiestudium. Am 14.12.1939 er­hielt er seine Einberufung zur Wehrmacht.

Christus-König-Kirche in Kleve – Pfarrkirche – Existenz eines Kirchbauvereins seit 1909 – Bau durch den Architekten Cle­mens Holz­mei­ster (1886–1983) – erster Spaten­stich 25.7.1932 – Grundsteinlegung 15.8.1932 – Ein­wei­hung durch Bischof Clemens August Graf von Galen 2.9.1934 – Zerstörung beim Luft­an­griff auf Kleve 7.10.1944 – Die frühere Marienkapelle im Eingangsbereich wurde beim Wiederaufbau der Kirche 1952 nicht wieder eingerichtet.

Quelle des Fotos: Karl-Leisner-Archiv

Ergriffen knien wir nieder vor dem eucharisti­schen Heiland. In der hellerleuchteten Marienkapelle – vor dem Bild der Mutter unseres Herrn und Meisters – knien wir und singen, flehen und be­ten zu Gott durch Christus, Maria und St. Michael um Gnade des Heiligen Geistes in dieser stillen, heili­gen Katakombenstunde. Die prächtigen Buben- und Jungmänner­stimmen schallen in das nachtstille Gotteshaus. Wir singen das Lied [Heilger Geist, o Tröster mein[1]] zum Heiligen Geist um seine sieben heiligen Gaben. – Der Vizepräses – Kaplan Hetterix – tritt an den Altar und spricht zu denen, die gleich in die Schar aufgenommen werden, und zu den andern vom heiligen Michael, dem Kämpfer für Gott und das Licht, der Sieger über Luzifer, der Lichtträger sein sollte, aber ob seines Stolzes Fürst der Finster­nis wurde. „Zwei Reiche: Das Reich Micha­els, das Reich des Lichtes und der Wahrheit und das Reich Luzi­fers, das Reich der Finsternis und der Bosheit und Lüge – stehen in ständigem Kampf in uns und um uns in der Welt. Wie Michael den Drachen, so wollen wir das Böse in uns besiegen und dann gegen das Reich Luzifers in der Welt unter der Fahne des Lichtes, unter dem Christus­banner, wacker und tapfer strei­ten! – Heute am Feste des Christus­kämpfers St. Michael, unter dessen Fah­nen einst in der stolzesten Zeit unse­rer deut­schen Geschichte unsere Vorfah­ren in die Schlachten zogen, tretet ihr Jun­gen unter das Banner der Sturm­schar, des grauen Heerbanns Chri­sti[2] und St. Michaels.“ – Ernst und kraftvoll treten die Neuen vor den Altar ans Banner der Schar und sprechen das Ge­löbnis un­verbrüchlicher Treue zur Sturmschar, ihren Führern und ihrem Ge­setz.[3]
Frohes Lied klingt auf. Die heilige Stunde schließt ab mit dem kirchli­chen Nachtgebet [der Komplet], das im Chor gesprochen wird. Anschließend sprechen wir un­ser Bundesgebet, die drei „Aves“ für das Jugendreich, das deutsche Reich und das Gottesreich[4], anschließend noch ein Ave für die neuen Brü­der in der Schar. Jubelnd froh und doch stürmisch bittend singen wir den herrlichen Bittgruß an die Gottesmutter „Meerstern, ich dich grüße“[5]
. – Still gehen wir durch die dunkle Kirche. Nur vorn am Altar brennt leise flackernd das „Ewige Licht“ und erinnert uns an das ewige Licht, das dort im Tabernakel wohnt, an den Heiland! Ehrfürchtig beugen wir Herz und Knie. – Dann geht’s nach Haus zu neuem Kampf!
Mit Kaplan Hetterix plaudern [mein Bruder] Willi und ich noch an der Ecke Ar­nulfstraße. Er erzählt Erfreuliches von den Jungschärlern.[6]

[1]  Gotteslob 2013: Nr. 786
[2]  Christi Heerbann
1,
Laßt uns Christi Heerbann sein! Hohe Zeit ist angeschlagen, und wir schreiten ohne Zagen, mitten in die Zeit hinein. Christus rief uns, und wir kamen wie ein junges Sturmge­richt, auf den Bannern seinen Namen, in der Hand sein Feuerlicht, in der Hand sein Feuer­licht! – Christi Feuerlicht!

2. Neuer Drang und neues Hoffen hat uns froh und stark gemacht. Brüder, unser Weg liegt offen, schreitet durch das Tor der Nacht! Christus rief uns …
3. Toren, laßt das Notgeschrei, reckt euch hoch und macht euch frei! Größer noch als alle Not ist der Bannherr, unser Gott. Christus rief uns …
4. Herr, gib Hände, Licht zu tragen! Gib uns Augen, die noch brennen, Herzen, die noch höher schlagen, weil sie dich den Vater nennen. Christus rief uns …
5. Laßt uns künden, laßt uns brennen, ein lebendiges Geleucht, bis sie dich, o Gott, erken­nen, keine Nacht dein Licht verscheucht! Christus rief uns …
(Worte: Georg Thurmair 1932; Weise: Adolf Lohmann 1932)
Graues Singeschiff 1934: 57f.
[3]  Sturmscharversprechen
Unterm Christusbanner will ich stehen, / Treu zur Sturmschar der Jungmänner.
Zu ihr be­kenn ich mich in Wort und Tat. / Ihre Ehre ist meine Ehre.
Ihr Gesetz ist mein Gesetz. / Ihr Ziel ist mein Ziel.
Für Christi Reich und ein neues Deutschland! (Jungführer 1930, Heft 4: 104)
[4]  Drei Reiche
Jugendreich, Deutsches Reich, Gottesreich – Man spricht auch vom „Didaktischen Drei­eck“. Auf der 6. Reichstagung des KJMVD vom 18. bis 22.6.1931 in Trier, die als „Ruf von Trier“ in die Geschichte deutscher katholischer Jugendarbeit eingegangen ist, ist viel von den drei Reichen die Rede. Der Leitgedanke war: Unser Reichs­gedanke – im Gottes­reich, im Ju­gend­reich, im Deutschen Reich. Dort wurde bereits verkündet, was für die Ent­wicklung der Kirche bis hin zu den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils be­deutsam war. Außerdem gab das „Didaktische Drei­eck“ Anleitung zur Festigung und Per­sönlichkeitsbildung des einzelnen, ohne die er die kommen­den Jahre des Kampfes vermut­lich kaum überstanden hätte, und letzt­endlich stärkte man das Gefühl für politische Ver­antwortung so, daß selbst beim Traum vom Reich mit theokratischer Überhö­hung die „braunen Rattenfänger“ mit ihrer rassen­ideologisch ver­fälschten Reichsidee keinen Wider­hall fanden.
[5]  Gotteslob 2013: Nr. 524
[6]  s. Katholische Jungwelt 1934 – Nr. 19:
Christusjugend bekennt: „Mit St. Michael und der Gottesmutter für Chri­stus den König!“ Die Klever Sturmschar feiert ihren Schutz­herrn! Aus dem Tage­buch eines Sturmschärlers.
Willi Leisner hat diesen Artikel in sein Tagebuch Nr. 5, S. 62 eingeklebt.

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Samstag, den 29. September 1934.
In der Mühle hatten wir eine Michaelsstunde zu Ehren des Schutzherren der Sturmschar. Nachher war in der Christ-König-Kirche Jungenschaftsverspechen.

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Karl Leisner war bereits wieder zum Studium in Münster, als Wilhelm Hetterix als Vizepräses der Jugend offiziell eingeführt wurde. Dazu hat Willi Leisner einen Zeitungsartikel – vermutlich aus der Zeitung „Der Volksfreund“ – in sein Tagebuch Nr. 5 eingeklebt.

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Auch im KZ Dachau dachte Karl Leisner an Wilhelm Hetterix.

Karl Leisner aus Dachau am Samstag, 13. Dezember 1941, an seine Familie in Kleve:
Besondere Weihnachts- und Neu­jahrswünsche noch an […] alle Frontur­lau­ber, auch Wilhelm Hett. [Hetterix].

Karl Leisner aus Dachau am Samstag, 28. November 1942, an seine Familie in Kleve:
[…] und allen Geistlichen – auch Hetterix […] an der Front – sowie der ganzen Ge­meinde gnadenreichen Advent und fried­volle Weihnacht.

Karl Leisner aus Dachau am Samstag, 16. Oktober 1943, an seine Familie in Kleve:
Wie geht’s Hetterix?

Karl Leisner aus Dachau am Samstag, 11. Dezember 1943, an seine Familie in Kleve:
Kaplan Hetterix an der Front besonderen Gruß.

Bei Karl Leisners Beerdigung in Kleve übernahm Wilhlem Hetterix im Levitenamt[1] die Aufgabe des Diakons.

[1]  Einem Priester assistierten vor der Liturgiereform bei der Feier der Eucharistie als Leviten ein Diakon und ein Subdiakon; meistens übernahmen Priester diese Rolle. Da der zeitliche Abstand zwi­schen der Weihe zum Subdiakon und der zum Diakon nur wenige Tage betrug, gab es bei einem Levitenamt selten echte Subdiakone, sondern eher Diakone.

Montag, 20. August 1945
Elisabeth
Haas[1]
Montag – 20.8.45 – feierten drei Karl bekannte Prie­ster [mit] Kaplan Paul Dyck­mans[2] die heilige Eu­cha­ristie [als Levite­namt] für den Primi­zi­anten. Ka­plan Wormland[3] hielt die Predigt.[4] Die Kir­che war über­füllt, am Ende der Messe san­gen die Gläubi­gen „Großer Gott, wir loben dich“[5].[6]

[1]  Elisabeth Juliane Maria Haas, geb. Leisner (* 14.8.1923 in Kleve, † 9.9.2014) – Schwester von Karl Leisner – Heirat mit Wilhelm Haas am 28.5.1947 – 9 Kinder – Nach dem Tod ihres Mannes (1993) über­nahm sie bis 2004 die Geschäfts­füh­rung des IKLK. Im Seligsprechungsprozeß 1981 und Martyrerpro­zeß 1990 für Karl Leisner hat sie als Zeugin ausgesagt.
[2]  Paul Dyckmans (* 15.3.1912 in Kleve, † 17.10.1994) – Abgang vom Gym­nasium in Kleve 9.9.1927 – Abitur am Collegium Augustinianum Gaes­donck 1933 – Eintritt ins Collegium Borromaeum in Münster 1.5.1933 – Priesterweihe 17.7.1938 in Münster – Geistlicher Leh­rer auf der Gaesdonck vom 27.8.1938 bis zum Militär­dienst 1940 – Er hat sich sehr um die Seligsprechung Karl Leis­ners bemüht und 1981 als Zeuge ausgesagt.
[3]  Bernhard Wormland (* 10.12.1907 in Bottrop, † ertrunken 4.9.1961 in Xanten) – Eintritt ins Collegium Borromaeum in Münster Ostern 1928 – Prie­ster­weihe 23.12.1933 in Münster – Kaplan in Goch St.-Maria-Mag­dalena 8.1.1934 bis 1946 – Kreisvikar im Deka­nat Goch 21.1.1939 – nach Soldaten­zeit (1940–1945) Rückkehr nach Goch – Als einer der priester­li­chen Freunde Karl Leis­ners hielt er die Predigt bei dessen Bei­setzung am 20.8.1945 in Kleve.
[4]  Der zuständige Pfarrer, Propst Jakob Küp­pers, war am 7.10.1944 beim Bomben­angriff auf Kleve getötet worden. Pastor Paul Hellraeth hatte keine be­sondere Beziehung zu Karl Leisner, so über­ließ er den jungen Priestern die­sen Dienst, über­nahm aber die Beisetzung auf dem neuen Fried­hof. Es assi­stierten die Kapläne Albert Hei­strü­vers als Sub­diakon und Wilhelm Hetterix als Diakon.
Jakob Küppers (* 22.7.1873 in Goch, † beim Luftangriff auf Kleve 7.10.1944) – Eintritt ins Collegium Borromaeum in Münster 24.4.1895 – Prie­ster­weihe 18.3.1899 in Münster – Kaplan in Kleve St. Mariä Himmelfahrt 1899–1909 – Kaplan in Keve­laer 1909–1918 – Pfarrer in Kleve (Kapitelstr. 8) 25.9.1918 – Definitor 1922 – Dechant 21.12.1926 – Propst h. c. 1943 – Jakob Küppers gehörte zu den wichtigen Priestern im Leben von Karl Leisner, er schrieb ihm mehrmals aus dem KZ Dachau.
Paul Hellraeth (* 6.12.1875 in Köln, † 22.9.1956 in Haus Gnaden­thal bei Kleve) – Eintritt ins Collegium Borromaeum in Münster 24.4.1896 – Prie­sterweihe 9.6.1900 in Münster – Kaplan in Kempen 1904–1913 – Pfarrektor in Kleve Unterstadtkir­che (Mariä Empfängnis) 1913–1924 – Pfarrer ebd. 22.3.1924 bis 1.1.1950
Albert Heistrüvers (* 8.4.1908 in Hamb/Sonsbeck, † 18.12.1976 in Kerken) – Eintritt ins Colle­gium Borromaeum in Münster 1.5.1930 – Priesterweihe 6.7.1935 in Münster – Kaplan in Kleve St. Mariä Himmelfahrt (Nassauerstr. 8) 18.7.1935 bis 1946 – zwischen­zeit­lich Evaku­ier­ten­seelsorger in Salz­we­del 1944/1945
Wilhelm Hetterix:
Als […] sein [Karl Leisners] Leichnam nach Kleve überführt werden konnte, bat mich Vater [Wilhelm] Leisner, für das Seelen­amt und die Beerdigung zu sor­gen. Es ge­lang mir, für die Predigt den damaligen Ka­plan Worm­­land zu ge­win­nen. Ich meine, die Beerdigung hat Pfarrer Hell­raeth vorge­nom­men (Seligsprechungsprozeß: 994).
Paul Dyckmans:
Der älte­ste Pfarrer in Kleve, Pfarrer Hellraeth, nahm die Beiset­zung vor (Seligsprechungspro­zeß: 683).
[5]  Gotteslob 2013 Nr. 380
[6]  Haas, Elisabeth: Dokumentation vom 30. Januar 1991: 8

Wilhelm Haas[1]:
Es hat mich sehr erschüttert, daß zum Ab­schluß das „Gro­ßer Gott, wir loben dich“ ge­sungen wurde (Seligsprechungspro­zeß: 1081).

[1]  Wilhelm (Willy) Haas (* 17.11.1914 in Rindern, † 27.12.1993 in Kellen) – Heirat mit Karl Leisners Schwester Elisabeth 28.5.1947 – Neben zahlreichen anderen ehrenamtlichen Aufgaben wurde er 1975 Geschäfts­führer des IKLK. Schon früh sammelte er Dokumente über Karl Leisner. Vor allem nach seiner Pensio­nie­rung setzte er im IKLK seine ganze Kraft für die Seligspre­chung seines Schwa­gers ein.

Aussagen von Wilhelm Hetterix im Seligsprechungsprozeß

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