Die St. Antonius-Kirche[1] in Kevelaer fiel 1982 einem Brand zum Opfer und wurde schwer beschädigt. Besonders der Verlust des 500 Jahre alten Altarkreuzes traf die Gemeinde. Im Rahmen des Wiederaufbaues der Kirche wurde der Künstler Bert Gerresheim[2] beauftragt, alle Bronzearbeiten auszuführen.
[1] Kleine, um 1450 erbaute gotische Dorfkirche – 1472 Entstehung der Pfarrei Kevelaer durch die Abpfarrung der Gemeinde Weeze – Neubau nach Errichtung der Marienbasilika 1904 – Wiederaufbau einer neugotischen Kirche nach weitgehender Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, 1952 Wiedereinweihung – 1982 brannte die Kirche bis auf die Grundmauern ab. 1987 Einweihung eines modernen Kirchengebäudes – Seit 2014 besteht die St. Antonius-Pfarrei aus fünf Gemeinden. Die Antonius-Kirche liegt am Jakobsweg.
[2] Bert Gerresheim (* 8.10.1935 in Düsseldorf) – Düsseldorf – Bildhauer – Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf 1956–1960 – Studium der Kunstgeschichte, Archäologie u. Germanistik an der Universität in Köln 1960–1963 – Staatsexamen für das Lehramt an Höheren Schulen 1963 – Deutsch- und Kunstlehrer am Lessing-Gymnasium in Düsseldorf bis 1990
Er fügte den verkohlten Christuskorpus in ein 6,50 m hoch aufragendes Bronzekruzifix ein, das seinen Platz wieder hinter dem Altar einnimmt. Der verstümmelte Korpus wurde durch bronzene Hände, eine versilberte Dornenkrone und ein Lendentuch ergänzt.
Das Altarkreuz stellt unter einem dreifachen Aspekt den Baum des Lebens dar: als Paradiesbaum, als Kreuzesbaum und als endzeitlicher Lebensbaum. Im Sockelbereich ersteht der „alte Adam“ aus dem Grab, dem Kreuz zugewandt. Mit ihm wird der Blick des Betrachters über das Wurzelwerk des Rebstocks zu Christus, dem „neuen Adam“ geführt.[1]
[1] Siehe Rundbrief Nr. 36 des IKLK vom Dezember 1997, S. 48f. u. 52
Auf den Ranken und Rebstämmchen sind die Namen von Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts eingraviert. Neben Karl Leisner sind es Heinz Bello, Wilhelm Frede, Edith Stein, Gerhard Storm und Johannes Maria Verweyen, dazu die Inschrift: „Die das Volk Märtyrer des Glaubens nennt“.
Mit der Stadt Kevelaer wird Karl Leisner besonders die Marienwallfahrt verbunden haben, aber auch Jungscharführer, Kurskollegen und Priester, die aus Kevelaer kamen. Siehe hierzu den bereits veröffentlichten Beitrag zum Portal der Versöhnung an der Marienbasilika.
Die weiteren Beiträge zu den verschiedenen Erinnerungsstätten Karl Leisners in Kevelaer werden nach und nach auf der Homepage des IKLK veröffentlicht.
Siehe bereits folgenden Link
Text und Fotos Christa Bockholt