Am 26. Januar 1994 beschloss der Rat der Stadt Kleve, eine Straße in einem kleinen Neubaugebiet im Süden der Stadt nach Karl Leisner zu benennen. Anlässlich des 45. Todestages Karl Leisners am 12. August 1990 hatte der damalige Vorstand des Internationalen Karl-Leisner-Kreises, Propst Viktor Roeloffs, den Wunsch geäußert, „dass neben den in 15 Städten in der BRD bereits bestehenden Karl-Leisner-Straßen auch in Kleve eine Straße nach dem Priester benannt wird.“[1] Mit Schreiben vom 5. September 1990 bat der damalige Stadtdirektor der Stadt Kleve, Manfred Palmen, den Fachbereich Planen und Bauen um entsprechende Prüfung.
[1] E-Mail der Stadt Kleve vom 7.1.2016
Bereits im Jahr 1961 war in Kleve die Benennung einer Straße nach Karl Leisner geplant worden. Am 5. Juli 1961 schrieb der damalige Stadtdirektor, Dr. Johannes Scholzen, an die Schwester und den Schwager Karl Leisners, Elisabeth und Willi Haas, „daß der Rat der Stadt in einer Ratssitzung vom 21.6. beschlossen hat, die Verbindungsstraße zwischen Merowingerstraße und Mittelweg Karl-Leisner-Straße zu benennen. Der Rat wollte damit einen Sohn der Stadt ehren, der ein Opfer des unseligen Dritten Reiches wurde.“
Laut Auszug der Niederschrift über die Ratssitzung vom 21. Juni 1961 wurden darüber hinaus noch Straßenbenennungen nach Wilhelm Frede, Dr. Stapper, Otto Schmidt, Hans Böckler und die Verlängerung der Dechant-Küppers-Straße [Küppersstraße] beschlossen. Mit Ausnahme der vorgesehenen Karl-Leisner-Straße wurde der Ratsbeschluss umgesetzt. Weshalb es nicht zu einer Straßenbenennung nach Karl Leisner kam, ist nicht bekannt.
Die ringförmig verlaufende Karl-Leisner-Straße zweigt von der Albersallee ab. Sie ist eine Sackgasse, zu der vier weitere von ihr abzweigende Sackgassen gehören. Es sind dort Ein- und Mehrfamilienhäuser, aber auch Reihenhäuser und ein großer Supermarkt angesiedelt. Daneben gibt es noch brach liegende Flächen.
Da die Tagebücher Karl Leisners zu einem großen Teil in seiner Heimatstadt Kleve geschrieben wurden bzw. sich darauf beziehen, wird an dieser Stelle auf die unter der nachstehenden Internetadresse veröffentlichten Aufzeichnungen verwiesen.
Link zu den Tagebüchern
Die Beiträge zu den verschiedenen Erinnerungsstätten Karl Leisners in Kleve werden nach und nach veröffentlicht.
Siehe bereits folgende Links:
Link 1 – Kleve: Karl Leisner im Fenster der Stiftskirche St. Mariä Himmelfahrt
Link 2 – Kleve: Karl Leisner in der Kapelle des St. Antonius-Hospitals
Impressionen zur Karl-Leisner-Straße
Text und Fotos Christa Bockholt
Siehe auch Link zu „Leben in der Karl-Leisner-Straße in Kleve“.