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Unter diesem Titel berichtete „Die Tagespost“ vom 8. Januar 2014 über das Jubiläum am heutigen Tag in Köln.
Das Fest „Erscheinung des Herrn“ oder „Fest der Heiligen Drei Könige“ am 6. Januar gedenkt nach christlicher Tradition der durch einen Stern zu Jesus in der Krippe geführten „Weisen aus dem Morgenland“.
Die Kirchenzeitung des Bistums Münster „Kirche+Leben“ brachte am 13. Juli 2014 einen Artikel zu diesem Jubiläum.
Karl Leisner in seinen Tagebüchern:
Dienstag, 5. Januar 1932
Karl Leisner aus Kleve an Walter Vinnenberg in Münster:
Lieber Walter!
Endlich ist die Feiertagerei vorbei. Vor lauter Feiertagen merkt man nichts mehr von so regelrechten Ferien. – Ich hoffe, daß Du Weihnachten und Neujahr glücklich verlebt hast, und wünsche Dir nachträglich ein gutes neues Jahr und vergnügte Heilige Drei Könige.
Bücherlese vom 22. Januar 1935
Otto Gmelin „Konradin reitet“. Lebendiges Jungenschaftsleben! Ganz! In Reclam Nr. 7213.
Ernst Hello: Heiligengestalten.[1]
Gestern das herrliche cap. über die heiligen drei Könige.[2]
Kleve, Montag, 6. Januar 1936, Erscheinung des Herrn
Letzter Tag der Ferien! 7.30 Uhr heilige Messe in Christkönig [der Christus-König-Kirche] (eigentlich 6.30 Uhr, aber – viel mü…d!).
[…]
Im Kursbuch Zug gesucht. – Um 16.30 Uhr fahr’ ich. – 20.30 Uhr in Münster.
[…]
Abends 10.00 Uhr (es klingt vom Turm [des Domes in Münster]) – am Tag der Erscheinung des Herrn.
Münster, Donnerstag, 6. Januar 1938, Erscheinung des Herrn
11.00 Uhr Predigt im Dom von Professor [Adolf] Donders. Herrlich. Die Drei Weisen: Könige, Propheten, Priester (im Mysterienspiel des Mittelalters). So [sind] wir im Mysterienspiel des Lebens Könige (Gold), Propheten (Weihrauch) und Priester (Myrrhe). Tief beeindruckt geh’ ich heim.
Münster, Donnerstag, 5. Januar 1939
In der ersten Vesper [zum Fest der Erscheinung des Herrn] diene ich mit Hans Werners am Altar als Wachsträger (Ceroferarius). Der Hochwürdigste Herr Weihbischof [Heinrich Roleff] feiert sie, der Hochwürdigste Herr Bischof [Clemens August Graf von Galen] assistiert.
Münster, Freitag, 6. Januar 1939, Erscheinung des Herrn
Erscheinung des Herrn! Gottes Hochzeitsfest mit der Erde. Christus, unser göttlicher Bräutigam. Katechese präp[arieren]
Morgens bete ich im Hochamt. Erscheinung des Herrn – Alles singt dem Herrn Lob.
Am 6. Januar 1940 besuchten Mutter Amalia Leisner, Tante Maria Leisner und Frau Elisabeth Ruby Karl Leisner im Gefängnis in Freiburg/Br. Am 20. Januar 1940 schrieb Karl Leisner aus Freiburg/Br. an seine Familie in Kleve:
Also, „uns liev Möderken“ [unsere liebe Mutter] ist fröhlich und gestärkt [von dem Besuch im Gefängnis in Freiburg/Br.] heimgekommen – und lacht wieder. Wem kann das größere Freude machen – nach Euch – als mir! Lachen, gesunder Schlaf, fröhliches Herz, „Ruhe im Bauch“, das sind so einige zeitverkürzende und lebensverlängernde „Pillen“, die man täglich umsonst einnehmen kann, auch wenn einem der freie Blick ein wenig eingeengt ist durch Gitterstäbe! Und, wenn ich nach dem Rezept lebe, dann müßt Ihr’s doch erst recht tun, gel’! – Also weiter: „loope loote, wat löppt“ [laufen lassen, was läuft]!
Und vor allem: nicht die Tage, und auch nicht die Wochen zählen, jeden einen Tag nach dem anderen kommen lassen, dann hört’s von selbst mal auf. – Ich sitze nun mal hier wie „ein Vogel auf dem Leim“, na und da muß ich halt a bissel mich im Sitzen üben. – Wenn so nicht bald Klärung kommt (was Ihr ganz richtig an einem entsprechenden Telegramm erkennen werdet[1]), dann wäre ich für etwas Butter und Käse dankbar. Ich habe nämlich von Mutters guten Sachen mir ganz tüchtig „vergnügte Heilige Drei Könige“ mit Oktav gemacht und ganz ordentlich „aufgeräumt“. Aber bitte: nicht mehr so viel auf einmal, sondern in „Portiönchen“, damit nix verkömmt [nichts verkommt]!
[1] vermutlich von einer staatlichen Behörde oder von Karl Leisner selbst
Daß Karl Leisner im Kölner Dom gebetet hat, bezeugt eine Gedenkplatte in der Krypta.